Peeling – die sanfte Abreibung
Nicht nur die Wohnung braucht ab und zu eine Großreinigung, auch unsere Haut dankt es uns, wenn sie regelmäßig von überflüssigen, abgestorbenen Hautschüppchen und Schmutz und Talg, der es sich in den Poren gemütlich gemacht hat, befreit wird. Wer seine Haut peelt, unterstützt sie bei ihrer Erneuerung: Gut gepflegte und regelmäßig gepeelte Haut kann wieder besser atmen, sie strahlt und ist wunderbar zart.
Peeling – die sanfte Abreibung – Artikelübersicht:
- Gebrauchsanweisung
- Problem Mikroplastik in Peelings
- Wirkung
- Peelen zu Hause
- Mikrodermabrasion
- Linktipps
Beim Peeling passiert nichts anderes, als dass die oberste Hornschicht der Haut durch Rubbeln abgetragen wird. Die Pflegemethode war schon bei den alten Ägyptern ein beliebtes Schönheitsritual – sowohl für das Gesicht als auch für den gesamten Körper – und funktioniert im Prinzip seit Jahrhunderten unverändert.
Gebrauchsanweisung
Peelings sind körnige Pflegesubstanzen, die zart in die Haut einmassiert werden und so einen Rubbeleffekt bewirken. Alte, abgestorbene Hautschuppen werden entfernt, die Durchblutung angeregt, die Haut gereinigt und geglättet. Das macht sie zart und verleiht ihr einen Frischekick.
Bewirkt wird dieser Effekt durch die im Peeling enthaltenen Mikrokügelchen, die unterschiedliche Größen, Stärken und Rauheitsgrade haben können. Meist sind die Kügelchen aus Wachs, Sand, Tonerde, Bambusgranulat, Zucker- oder Kaffeesatz; auch zerstoßene Obstkerne oder grobes Meersalz – letzteres vor allem bei Körperpeelings – können Bestandteil eines Peelings sein.
Kosmetik- und Hautexperten empfehlen bei eher fetter Haut ein bis maximal zwei Peelings pro Woche – so hat die Haut Zeit, sich nach der ‚zarten Rosskur‘ wieder zu erholen und zu regenerieren.
Achtung bei sehr empfindlicher oder besonders trockener Haut: Hier wird ein größerer Intervall zwischen den Anwendungen empfohlen. Maximal alle zwei bis vier Wochen gilt hier als Richtwert. Aber Sie werden ohnedies selbst bemerken, was Ihnen und Ihrer Haut gut tut. Verlassen Sie sich ruhig auf Ihr persönliches Empfinden. Probieren Sie auch verschiedene Produkte aus – nicht jedes Peeling tut jeder Haut gleich gut.
Selbstverständlich sollten Kosmetikpeelings nur bei gesunder Haut durchgeführt werden. Bei entzündlichen Hautunreinheiten, kleineren Wunden, oder Herpes: Finger weg! Warten Sie mit dem Peeling, bis die Stellen abgeheilt sind. Das Reiben reizt die Haut unnötig und kann die Entzündung verstärken.
Problem Mikroplastik in Peelings
Mittlerweile sorgen in einer Unzahl an Produkten Kügelchen aus Mikroplastik für den gewünschten Schleifeffekt. Die winzigen Plastikkkügelchen in Peelings machen die Haut zwar zumeist tatsächlich streichelzart, für die Umwelt sind sie aber eine riesige Schweinerei. Einerseits verdrecken die kleine Plastikteilchen in den Kosmetikprodukten die Umwelt, weil sie nur extrem langsam abgebaut werden. Andererseits enthalten die Kunststoffe oft auch Schadstoffe, die dann nicht nur auf unsere Haut, sondern auch in den Körper gelangen können.
Die Hersteller greifen deshalb darauf zurück, weil die Zusätze aus Plastik weit günstiger sind als Naturprodukte und sich damit die Produktionskosten senken lassen. Übrigens: da der Begriff „Natur-Kosmetik“ nicht geschützt ist, sind auch derart ausgezeichnete Produkte nicht zwangsläufig plastikfrei.
Ob ein Kosmetikartikel Mikroplastik enthält, können Sie aber mit den kostenlosen Smartphone-Apps Code Check oder Beat The Microbead herausfinden: Dazu scannen bzw. fotografieren Sie einfach mit der App den Strichcode des Produkts.
Wirkung
Bei trockener Haut führt regelmäßiges Peelen dazu, dass der Talg besser durch die gereinigten Poren dringen kann und die Haut besser befeuchtet wird. Dadurch, und durch das Anregen des Hautstoffwechsels wird die Haut geschmeidiger und weicher.
Bei fettiger Haut bewirkt ein Peeling den gegenteiligen Effekt. Überschüssiges Hautfett wird abtransportiert, die Haut wirkt dadurch matter und verliert ihren unschönen Glanz. Auch beugt die porentiefe Reinigung der Entstehung von Pickeln und Mitessern vor, da der zu viel produzierte Talg über saubere Poren besser abfließen kann anstatt sie zu verstopfen.
Bei Mischhaut werden beide Effekte erzielt und die Balance aus trockenen und eher fetten Hautstellen wird ausgeglichen.
Peelen erhöht die Elastizität und Festigkeit der Haut und verkleinert die Poren; die hauteigene Collagen- und Elastinproduktion wird aktiviert. Manchmal wird sogar eine Reduktion der Faltentiefe wahrgenommen – geschuldet vor allem der Tatsche, dass in Folge Wirkstoffe anderer Pflegeprodukten besser aufgenommen werden können und intensiver wirken. Auch spezielle Peelings, die gegen Pigmentfleckenn oder Cellulite zum Einsatz kommen, können erstaunliche Wirkungen zeigen.
Peelen zu Hause
Peeling ist ein Pflegeritual, das Sie sich selbst regelmäßig zu Hause gönnen sollten. Zunächst sollten Sie die Haut gründlich reinigen und mit warmem Wasser auf die sanfte Abreibung vorbereiten um die Poren zu öffnen. So stellen Sie sicher, dass die verwendeten Pflegeprodukte besser aufgenommen werden können.
Massieren Sie die Peelingcreme in sanft kreisenden Bewegungen in die Haut ein – manche Produkte werden direkt und alleine auf die Haut aufgetragen, die meisten werden jedoch mit Wasser ‚verdünnt‘, bzw. auf die gut angefeuchtete Haut aufgetragen.
Seien Sie zart zu sich selbst und wenden Sie nicht zu viel Druck an – schließlich wollen Sie sich ja nicht verletzen, sondern die Haut reinigen. Manche Peeling-Gels werden mit einem Peelinghandschuh, einer speziellen Bürste, oder einem eigenen Schwämmchen einmassiert, um die Wirkung zu verstärken – auch in diesem Fall gilt: Seien Sie vorsichtig und finden Sie die für Sie ideale Druckstärke.
Halten Sie sich an die vom Produkthersteller empfohlene Dauer und waschen Sie das Peeling danach sanft ab. Nach dem Abtrocknen werden Sie umgehend bemerken, um wie viel zarter sich Ihre Haut nun anfühlt.
Gesichtspeeling
Bei normalen Gesichtspeeling sparen Sie Augen und Mund aus. Für die empfindliche Haut der Lippen gibt es eigene Pflegeprodukte, denn die Haut der Lippen und rundherum ist noch um einiges empfindlicher als im Rest des Gesichts.
Nachdem Sie Ihre Gesicht getrocknet haben, verwenden Sie am besten ein Gesichtstonic um die Poren wieder zu verschließen und für die nun folgende pflegende Creme oder Maske vorzubereiten.
Körperpeeling
Beim Körperpeeling achten Sie darauf, wo Ihnen ihre Haut besonders ‚rau‘ erscheint. Ellenbogen und Knie, aber auch die Schultern vertragen üblicherweise ein kräftigeres Rubbeln, auch der Po mag es, gründlich gepeelt zu werden und dankt es mit zarter Ausstrahlung – eine kräftige Abreibung fördert die Durchblutung – und seidenweichem Streichelgefühl.
Am Dekolleté kommt es oft zu kleineren Hautunreinheiten – Peeling ist also gut und notwendig, aber achten Sie darauf, nicht zu viel Druck auszuüben, sonst rächt sich die zarte Hart mit roten Irritationsflecken.
Auch ihre Körperhaut freut sich nach einer gründlichen Reinigung mit Peeling über eine nährstoffreiche Körperlotion, die sie nach dem ‚Rubbeln‘ umso besser aufsaugen kann.
Ein zusätzlicher Tipp: Je empfindlicher Ihre Haut, umso feinere Körnchen sollte das Peelingprodukt enthalten.
Mikrodermabrasion
Mikro – klein, derma – Haut, brasion – schleifen. Mikrodermabrasion ist Peeling mittels kleinster Kristalle und funktioniert nach dem Sandstrahlenprinzip. Abgestorbene Hautzellen werden schmerzfrei abgenommen – und zusätzlich wird durch die Art der Behandlung auch noch der Lymphfluss aktiviert.
Diese Art des Peelings sollte zumindest Anfangs in jeden Fall in einem Kosmetikstudio durchgeführt werden. Im Vorfeld erfolgt eine gründliche Hautanalyse um Fragen zur Empfindlichkeit und zur Struktur der Haut zu klären. Dann erfolgt eine professionelle Reinigung in zwei Schritten um die Hautoberfläche gründlich zu entfetten.
Nach der Mikrodermabrasion sollte die Haut professionell nachgereinigt werden, um sie auf die Aufnahme spezieller nachwirkender Kosmetikprodukte optimal vorzubereiten.
Mikrodermabrasion reinigt nicht nur, sondern regt wie jedes Peeling auch die Neubildung von Hautzellen an. Zudem wird die Mikrozirkulation der Zellen gesteigert und die Haut ist nach einer solchen Behandlung besonders aufnahmebereit für Nährstoffe, die über Pflegeprodukte zugeführt werden.
Von einer guten Mikrodermabrasion profitiert die komplette Zellmatrix: die Elastanbildung wird optimal angeregt und die Haut sieht unmittelbar nach der Anwendung besonders straff und frisch aus.
Das Abtragen der Haut ist bei der Mikrodermabrasion gut regulierbar und damit auch kontrollierbar. Es werden nicht einfach ‚nur’ Hautschichten abgetragen, sondern die Stärke der Erneuerung wird durch die Intensivität des Peelings und die Anzahl der Behandlungen bewusst gesteuert.
Diese Art des Peelings wird auch bei der Behandlung von Akne, Aknenarben und anderen Narben angewandt; ebenfalls geeignet ist diese Methode bei extrem trockener Haut, bei Schwangerschaftsstreifen und Cellulitis sowie bei großporiger Haut und in der Anti-Aging Behandlung.
Mikrodermabrasion sollte, um optimale Erfolge zu erzielen, in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Entweder einmal wöchentlich und dann in einem zweiwöchigen Rhythmus oder aber auch als Kur mehrmals die Woche.
Ganz wichtig ist die richtige Nachsorge und Pflege zu Hause! Fetthaltige Pflegeprodukte sind nach der Mikrodermabrasion ein absolutes no-go, da sie die Verhornung der Haut fördern würden! Feuchtigkeitsspendende Produkte hingegen werden nach der Behandlung mit den kleinen Kristallen von der Haut optimal aufgesogen und machen sie noch zarter und geschmeidiger.
Tipp: nach jeder Art von Peeling, aber besonders nach einer Mikrodermabrasion schützen Sie Ihre Haut unbedingt vor zu intensiver Sonneneinstrahlung – sie ist nun einfach dünner – und dadurch empfindlicher!
Fazit: Egal ob mechanisches Peeling oder Mikrodermabrasion: Die Haut weiß es zu schätzen, wenn sie von abgestorbenen Hautzellen und kleinen Verkrustungen befreit wird und dankt es mit einem frischen Teint. Für die zarte Gesichtshaut und am Hals werden Peelings mit feineren Körnchen verwendet, da die Haut dort empfindlicher ist als am restlichen Körper.
Durch regelmäßiges Rubbeln wird weiteren Verhornungen vorgebeugt, da sich die Talgproduktion der Haut normalisiert. So kann nicht nur das Erscheinungsbild unreiner und fettiger Haut dauerhaft verbessert werden, sondern auch gesunde Haut freut sich über die Möglichkeit zur regelmäßige Erneuerung und dankt es mit frischem und strahlendem Aussehen.
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Linktipps
– Mikroplastik: Unsichtbare Gefahr für unsere Gesundheit
– Haarausfall und körperliche Veränderungen während der Krebstherapie
– Kosmetik und Körperpflege in Österreich – der Beauty-Report
– Was unterscheidet Naturkosmetik von herkömmlicher Kosmetik?
– Klettenwurzel gegen Hautprobleme | Heilpflanzenlexikon
– Schonende Rasur, richtige Pflege
– Mikroplastik in Peelings per App erkennen
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