Kälte – Stress für die Haut
Unsere Haut schützt uns vor Wind und Wetter. Bei eisiger Kälte, wie sie derzeit in Österreich herrscht, braucht sie aber selbst besonderen Schutz, denn tiefe Temperaturen verträgt sie nur schlecht. Draußen eisig, drinnen heiß und trocken – der ständige Wechsel stört den Feuchtigkeitshaushalt. Im Winter braucht die Haut daher eine Portion Extrapflege. Die wichtigsten Pflegetipps auf einen Blick.
Die Haut ist mit einem Umfang von rund 1,8 Quadratmetern das größte Körperorgan des Menschen. Kälte lässt sie uns besonders heftig spüren: Die Forschung hat 30.000 Rezeptoren ausgemacht, mit Hilfe derer das Sinnesorgan Haut Wärme erfühlt. Dem gegenüber stehen aber gleich rund 300.000 Kälterezeptoren, rund 20 auf jedem einzelnen Quadratzentimeter.
Kälte macht aber nicht nur Gänsehaut, sondern tiefer gehende Probleme. Vor allem im ständigen Wechsel mit trockener Heizungsluft wird der Haut Feuchtigkeit entzogen. Dadurch kann sie ihre wichtigste Aufgabe, die Schutzfunktion für den Körper, schlechter erfüllen.
Die Haut besteht in hohem Ausmaß aus Wasser. Der Hydrolipidmantel in ihrer obersten Schicht bewahrt sie vor dem Austrocknen. Dieser Schutzfilm setzt sich aus Feuchtigkeit, Talgdrüsenfetten und abgeschilferten Hornzellen zusammen. Unter der (Zer-)Störung des empfindlichen Films aus Fetten (Lipiden) und Feuchtigkeit leidet die Barrierefunktion, und die Widerstandskraft gegen schädliche Umwelteinflüsse sinkt. Außerdem ist der Feuchtigkeitsgehalt wesentlich für den Erhalt von Elastizität und Frische der Haut. Nur wenn der Wasserhaushalt stimmt, ist sie geschmeidig und gesund.
Knitterfältchen
Außerdem stellen bei fallenden Temperaturen die Talgdrüsen ihren Dienst ein, die Poren machen “dicht”, um kein bisschen Fett an die Oberfläche zu lassen – die Haut wird noch trockener.
Trockene Haut neigt zu Knitterfältchen und fahlem Teint. Wer von vornherein mit diesem Hautbild geschlagen ist, ist im Winter besonders gefährdet. Aber auch ölige und Mischhaut reagieren auf das Temperaturwechselbad zwischen Kälte und Wärme negativ.
Wintermantel für die Haut
Daher sind jetzt Cremes angesagt, die die Haut wie ein “Wintermantel” schützen und Feuchtigkeit zuführen, ohne zu reizen. Dermatologen plädieren für Wasser-in-Öl-Emulsionen, deren Hauptbestandteil ein Öl oder Fett-Öl-Gemisch ist. Das Fett pflegt und sorgt dafür, dass die im Wasser enthaltenen Feuchtigkeitsspender einziehen können. Pflanzenextrakte, zum Beispiel aus Kamille, Fenchel, Arnika oder Aloe Vera, sind hilfreiche Ingredienzien von Spezialprodukten gegen trockene Haut.
Hände weg heißt es bei Produkten, denen minderwertige Fette aus Erdöl wie Paraffin zugesetzt wurden. Sie legen sich wie ein Film über die Haut und stören den Feuchtigkeitshaushalt, warnen Hautärzte und Kosmetikerinnen. Eine gute Creme soll außerdem frei von Konservierungsstoffgemischen sein.
Tipps für die Hautpflege im Winter
- Wichtig ist eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in Räumen.
- Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
- Das Gesicht ist der Witterung am stärksten ausgesetzt. Da die Haut in der Kälte die Fettproduktion aber zurückfährt, sollte man zum Ausgleich eine fetthaltige Feuchtigkeitscreme benutzen.
- Kälte und trockene Luft entziehen der Haut Fett. Folge: Rote und rissige Hände. Der beste Schutz sind Handschuhe und häufiges Eincremen.
- Baden Sie höchstens zwei Mal pro Woche. Die Wassertemperatur sollte zwischen 32 und 35 °C liegen. Da Ölbäder schonender als Schaumbäder sind, sind sie besonders bei trockener Haut in der kalten Jahreszeit vorzuziehen.
- Auch Kinderhaut braucht im Winter mehr Pflege als sonst. Vor allem die Gesichtspartie sowie die Lippen und Hände benötigen Pflege in Form einer fetthaltigen Creme.
- Die Lippen werden bei kaltem Wetter häufig rissig und spröde. Grund dafür sind fehlende Talg- und Schweißdrüsen. Hier können Lippenpflegestifte helfen, den entstandenen Feuchtigkeitsverlust auszugleichen.
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