Kalte Füße – Frauen leiden häufig darunter

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (11 Bewertungen, Durchschnitt: 4,55 Sterne von 5)

Frau mit kalten Füßen

Ein häufig auftretendes Phänomen: Frauen leiden unter kalten Füßen. Wenn die kalte Jahreszeit auf uns zukommt, fürchten sich nicht wenige Frauen und Mädchen vor dem immer selben Problem dieser Jahreszeit. Doch kalte Hände und kalte Füße müssen nicht sein – wir verraten Ihnen, warum vor allem Frauen betroffen sind und wie man sich dagegen schützt.


Kalte Füße – Artikelübersicht:

Kalte Füsse: nicht nur unangenehm, mitunter auch gesundheitsgefährdend

“Eisfüße” sind unangenehm, verschrecken nicht selten den Partner beim Kuscheln im Bett, und können – sofern nichts dagegen unternommen wird – auch zu durchaus ernsthaften Erkrankungen z.B Unterleibserkrankungen, Darmstörungen, einer verstärkten Anfälligkeit gegenüber Scheidenpilz, Blasenkatarrh, aber auch zu Kopfschmerz führen.

Besonders in der kalten Jahreszeit leiden viele Menschen unter dauerhaft kalten Füßen. Dabei lässt sich mit gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung die Durchblutung dauerhaft in Schwung bringen. Und für den akuten “Notfall” gibt es zahlreiche Sofortmaßnahmen, die wir weiter unten übersichtlich aufgelistet haben.

Ursachen

Bei Kälte verengen sich aufgrund eines Nervenreizes die Gefässe und Blut wird vor allem in die lebenswichtigen Organe Herz und Gehirn gepumpt. Was weiter entfernt ist – wie eben die Hände und die Füsse – bekommt somit weniger des wärmespendenden Blutes.

Kalte Hände und kalte Füße sind bei kalter Umgebung die Folge eines normalen Schutzmechanismus unseres Körpers. Sie sind sozusagen das Ergebnis eines komplizierten Wärmeregulationssystems.

Mit ihm sichert unser Körper die Funktion lebensnotwendiger innerer Organe und so dem Menschen das Überleben bei Kälte. Damit vor allem der Körperkern mit seinen lebenswichtigen Organen wie Herz, Lunge, Niere und Gehirn, mit ausreichend Wärme (in Form von Durchblutung) versorgt werden kann, werden bei extremer Kälte sogar Erfrierungen der nicht lebensnotwendigen Extremitäten in Kauf genommen.

Kalte Extremitäten als Dauerzustand bedürfen allerdings einer genaueren Betrachtung: Ursachen für dauerhaft kalte Hände und Finger können aber auch weitere Grunderkrankungen wie Herzfehler, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen und zu niedriger Blutdruck sein.

Nervosität und Stress begünstigen zeitweilige Gefäßverengungen ebenfalls, aber auch starkes Rauchen und Koffein fördern Gefäßverengungen und lassen somit Hände und Füße frieren.

Mineralstoffmangel, hormonelle Umstellungen, psychischer Druck, Stress, Hektik und Bewegungsmangel sind häufig weitere Ursachen für kalte Füße. Flüssigkeitsmangel ist vor allem bei älteren Menschen eine häufige Ursache für Kältegefühle. Das Blut kann nicht richtig zirkulieren, da es eingedickt und zähflüssig ist. Dadurch verlangsamt sich der Blutfluss in den kleinen Gefäßen.

Warum haben Frauen ständig kalte Füße?

Um zu verstehen, warum hauptsächlich Frauen von kalten Füßen betroffen sind, ist ein Blick auf die Funktionsweise der körpereigenen Temperaturregulierung hilfreich.

Diese basiert zu einem Großteil auf Muskelenergie. Nur ein Fünftel der erzeugten Muskelenergie wird beim Menschen in Arbeit investiert, vier Fünftel hingegen werden in Form von Wärme im Körper verteilt. Da der weibliche Organismus mit nur 23 Prozent doch wesentlich weniger Muskelanteil besitzt als der männliche, der es auf etwa 40 Prozent Muskelanteil bringt, erzeugen Frauen von Haus aus viel weniger Wärme.“

Dazu kommt noch ein höherer Wärmeverlust, denn bei gleicher Körpergröße – sprich Oberfläche – bringt eine Frau weniger Masse auf die Waage als ein Mann und kühlt daher auch schneller ab. Das erklärt auch warum Zusammenrollen und Einkuscheln beim aufwärmen hilft: durch die geringere Körperoberfläche wird weniger Wäre verlosren.

Frauen besitzen außerdem das sensiblere vegetative Nervensystem, das stärker auf Temperaturschwankungen reagiert und leiden somit häufiger unter kalten Füßen und Händen. Auch die vorrangige Versorgung der Eierstöcke, die warm gehalten müssen, um die Fortpflanzung zu gewährleisten, lässt manchmal zu wenig Wärme für die Extremitäten übrig.

Grundsätzlich ist unser Organismus so programmiert, dass die Temperatur am Kopf und im Körperkern mit den lebenswichtigen Organen konstant bei etwa 37 Grad gehalten wird. Damit das funktioniert, verengen sich automatisch die Blutgefäße in den Gliedmaßen. Folglich kommen in den Füßen und Händen kaum noch Blut und somit Körperwärme an. Dieser Effekt wird bei Frauen noch dadurch verstärkt, dass sie einen geringeren Grundumsatz als Männer haben und daher auch die Wärme nicht so lange in ihrem Körper speichern können.

Ständig kalte Füße als Anzeichen gesundheitlicher Probleme

Wer ständig kalte Hände oder kalte Füße hat, sollte dies unbedingt von einem Arzt abklären lassen, denn hinter diesem Symptom können sich schwerwiegende Krankheitsursachen verbergen. Wer immer an kalten Füßen leidet, ist z.B. anfälliger für Infektionskrankheiten, hat ein geschwächtes Immunsystem, da die Mund- und Nasenschleimhaut nicht über die erforderliche Wärme verfügen um sich gegen einnistenden Bakterien zur Wehr zu setzen. Und dauerhafte Durchblutungsstörungen, die für kalte Füße verantwortlich sein können sind unbedingt auf ihre Ursache zu untersuchen.

Ein besonderes Phänomen stellt das sogenannte Raynaud-Syndrom dar: diese Engstellung der kleinen Arterien, beginnt häufig am Ende der Pubertät Probleme zu bereiten. Dieses Phänomen zeigt sich durch anfallsartiges Weißwerden der ganzen Hand, einzelner Finger oder Fingerkuppen.

Oft reicht dabei schon allein das Hineinfassen in einen Kühlschrank, um die schmerzhaften Symptome auszulösen. Die Symptome können entweder ohne klaren Grund auftreten oder in Zusammenhang mit Bindegewebs- und entzündlichen Gefässerkrankungen, rheumatischen leiden (Polyarthritis) sowie Arteriosklerose (besonders bei älteren Menschen) stehen.

Während im ersten Fall die Symptome zwar sehr lästig, aber an sich harmlos sind, müssen im zweiten Fall schwerwiegende Ursachen ausgeschlossen werden. Besonders wenn die Beschwerden erstmals nach dem 35. Altersjahr auftauchen, sollte ein Arzt befragt werden.

Tipps gegen kalte Füße

  • Wechselduschen am Morgen bringen Kreislauf und Durchblutung auf Trab
  • Meiden Sie enge Schuhe, sie lassen keinen Platz für Luftzirkulation – die Luft zwischen Schuhen und Füßen kann nicht mehr als Wärmepolster agieren.
  • Verzichten Sie auf enge Strümpfe und Socken, sie mindern die Durchblutung. Socken aus Naturmaterialien sind unbedingt zu bevorzugen – Synthetik fördert Schweißfüße, die schnell frieren können.
  • Schlagen Sie die Beine so selten wie möglich übereinander: das hemmt ebenfalls die Blutzirkulation und den Wärmetransport.
  • Regelmäßige Zehengymnastik fördert die Durchblutung
  • Verwenden Sie Thermosohlen
  • Tragen Sie nachts weiche, wärmende Socken dann schlafen Sie mit warmen Füßen ein.
  • Saunabesuche sind bei kälteempfindlichen Händen und Füßen ebenfalls sehr empfehlenswert.
  • Trinken Sie ausreichend (mindestens 2 Liter/Tag).
  • Reduzieren Sie Ihren Kaffeekonsum, maximal zwei Tassen pro Tag müssen reichen.
  • Hören Sie mit dem Rauchen auf.

Ätherische Öle gegen kalte Füße

Es gibt viele ätherische Öle, die sehr durchblutungsfördernd wirken. In ein normal warmes Fußbad mit 35 bis 37 Grad Celsius kann man folgende Öle geben. Nadelhölzer wie Latschenkiefer, Fichte, Tanne, Rosmarin oder Kampfer, Pfeffer oder Ingwer, Zimt (nur extrem verdünnt verwenden). Von den meisten dieser Stoffe gibt es auch Salben zum Einreiben.

Auch feurige Gewürze und Saucen sind eine natürliche Medizin für eine bessere Durchblutung. Tabasco, rote Pfeffersorten, Chilis, Paprika oder andere scharfe Schoten verbessern nachweislich den Blutfluss. Auch Senf und Senfkörner bringen das Blut in Wallung und regen den Kreislauf an. Zusätzlich hat dieses Gewürz verdauungsfördernde und immunstärkende Wirkungen.

Weitere erfolgversprechende Hausmittel

– Bürstenmassagen sind ein wirksames Mittel gegen Kalte Hände und Füße. Sie erhöhen die Durchblutung und regen den Stoffwechsel an.
– Nehmen Sie durchblutungsfördernde Heilpflanzen ein: empfehlenswert sind vor allem Kombinationspräparate von Knoblauch und Weißdorn (Tee oder Tropfen).
– Für einen durchblutungsfördernden Rosmarintee übergießen Sie 1 TL Blätter mit 1 Tasse kochendem Wasser. Anschließend ziehen lassen. Trinken Sie zweimal täglich 1 Tasse.

--------------------------

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Wärmendes für den Winter – 10 Tipps gegen die Kälte
– Eisbaden im Winter – wie gesund ist der Wellnesstrend wirklich?
– Kren – Wurzel mit gesunder Schärfe
– Tipps gegen schwere Beine & Venenleiden
– Medizinlexikon: Zyanose (Blausucht)
– Welche Hausmittel helfen bei Nagelpilz?
– Pflegetipps für schöne Füsse
– Peeling – gut für die Haut
– Hühneraugen – Definition und Behandlung
– Wellness-ABC: Alle Anwendungen im Überblick

Das könnte Sie auch interessieren …