Eisbaden im Winter – wie gesund ist der Wellnesstrend wirklich?

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Eisbaden im Winter - wie gesund ist der Wellnesstrend wirklich?

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Eisbaden, auch als Winterbaden oder Eisschwimmen bekannt, erfreut sich zunehmender Beliebtheit in Österreich und weltweit.


Wir wollen in diesem Artikel den Ablauf, die Herkunft des Trends, die potenziellen gesundheitlichen Vorteile, psychischen Auswirkungen, Sicherheitshinweise und Tipps für Anfänger umfassend beleuchten.

Eisbaden im Winter – Artikelübersicht:

Die Wurzeln des Eisbadens reichen weit zurück. In Ländern wie Russland und Finnland hat das Winterbaden eine lange Tradition, die auf die Förderung von Widerstandsfähigkeit gegenüber Kälte abzielt. Der Trend verbreitete sich von dort aus in andere Teile der Welt, auch nach Österreich.

Der Einsatz von Kälteanwendungen, einschließlich Eisbaden, kann verschiedene positive Auswirkungen auf die physische und mentale Gesundheit haben und sich auch positiv auf die Leistungsfähigkeit auswirken.

Es ist also kein Wunder, dass Eisbaden aktuell einen derartigen Hype erfährt und auch bei uns zu einem regelrechten Wellnesstrend geworden ist.

Dennoch ist Winterbaden nicht für alle geeignet, dabei spielt nicht nur, aber auch die sogenannte individuelle Kaltschmerzschwelle eine entscheidende Rolle, doch alles der Reihe nach.

Wie funktioniert Eisbaden?

Eisbaden ist ein faszinierendes Ritual, das Mut und Entschlossenheit erfordert. Der Ablauf beinhaltet das Betreten eines natürlichen Gewässers mit Eisdecke oder eines künstlich geschaffenen Eislochs.

Kopf und Hände werden geschützt, der Rest taucht ins eisige Wasser, dabei werden die Kälterezeptoren an der Körperoberfläche aktiviert.

Wichtig ist jedenfalls, dass der Kopf dabei über Wasser bleibt. Der Kopf enthält nämlich viele Kälterezeptoren, insbesondere im Gesichtsbereich.

Das Eintauchen des Kopfes in kaltes Wasser kann zu einem intensiveren Kältereiz führen, was die Reaktion des Körpers verstärken und einen Kälteschock bis hin zu einem anaphylaktischen Schock auslösen kann.

Dabei reagiert die Atemmuskulatur, die Atemwege verengen sich und die Herzfrequenz steigt. Dies kann zu gefährlichen Situationen führen, insbesondere wenn der Körper nicht ausreichend Zeit hatte, sich an die Kälte anzupassen.

Die Dauer eines Eisbades kann individuell variieren. Einsteiger starten oft mit kurzen Eintauchzeiten von etwa 30 Sekunden bis zu einer Minute und steigern diese allmählich.

Erfahrene Eisbader können längere Eintauchzeiten von bis zu fünf Minuten tolerieren.

Die individuelle Kaltschmerzschwelle

Wie bereits erwähnt, spielt die individuelle Kaltschmerzschwelle eine entscheidende Rolle beim Eisbaden und bezieht sich auf die persönliche Empfindlichkeit einer Person gegenüber Kälte.

Die Kaltschmerzschwelle ist der Punkt, an dem eine Person beginnt, Kälte als schmerzhaft zu empfinden. Dies kann subjektiv sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter genetische Veranlagung, Training, vorherige Erfahrungen mit Kälte und individuelle physiologische Unterschiede.

Diese Schwelle variiert stark von Individuum zu Individuum und beeinflusst, wie jemand die Kälte während des Eisbadens wahrnimmt und toleriert.

Einige Menschen haben aufgrund ihrer genetischen Veranlagung eine höhere oder niedrigere Kaltschmerzschwelle. Dies bedeutet, dass sie unterschiedlich auf Kälte reagieren und unterschiedliche Grade an Unbehagen oder Schmerz empfinden.

Personen, die regelmäßig Kälte ausgesetzt sind, wie beispielsweise Eisbader oder Winterathleten, können eine höhere Kaltschmerzschwelle entwickeln. Der Körper passt sich an die Kälte an, und die Empfindlichkeit gegenüber niedrigen Temperaturen kann abnehmen.

Auch die persönliche Erwartung und die psychologische Einstellung einer Person gegenüber Kälte können die individuelle Kaltschmerzschwelle beeinflussen. Menschen, die positiv auf das Eisbaden eingestellt sind und die Vorteile schätzen, können eine höhere Toleranz gegenüber Kälte haben.

Die individuelle Kaltschmerzschwelle beeinflusst somit maßgeblich, wie eine Person das Eisbaden erlebt. Es ist ratsam, sich dieser persönlichen Grenzen bewusst zu sein und das Eisbaden entsprechend anzupassen, um die positiven Effekte zu maximieren und gleichzeitig die Sicherheit zu gewährleisten.

Ablauf eines Eisbades

Der Ablauf eines Eisbades kann je nach persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten variieren.

Es ist äußerst wichtig zu betonen, dass Anfänger niemals alleine Eisbaden sollten. Diese Aktivität birgt inhärente Risiken, und das Vorhandensein von Begleitung erhöht die Sicherheit erheblich.

Hier eine allgemeine Struktur, die beim klassischen Eisbaden befolgt werden kann:

1. Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass Sie gesund sind und keine bestehenden gesundheitlichen Probleme haben, die das Eisbaden beeinträchtigen könnten. Konsultieren Sie bei Unsicherheiten einen Arzt. Wählen Sie einen sicheren Ort für das Eisbaden aus, idealerweise einen überwachten Gewässerabschnitt oder eine von erfahrenen Eisbadern frequentierte Stelle. Meiden Sie Gefahren wie Treibeis, und stellen Sie sicher, dass Sie sich in einem Umfeld befinden, das im Notfall schnelle Hilfe ermöglicht.

2. Aufwärmen: Bevor Sie ins kalte Wasser gehen, wärmen Sie sich auf. Leichte körperliche Aktivitäten wie Aufwärmen, Dehnen oder leichte Gymnastik können die Durchblutung fördern und den Körper auf die Kälte vorbereiten.

3. Schrittweises Eintauchen: Betreten Sie das kalte Wasser schrittweise und langsam. Ziehen Sie die Verwendung von Neoprenschuhen oder rutschfesten Wassersocken in Betracht um den Ein- und Ausstieg zu erleichtern. Anfänger können auch einen Taucheranzug aus Neopren verwenden, dieser bietet eine gute Isolierung und verhindert einen zu starken Temperaturabfall des Körpers. Beginnen Sie in jedem Fall mit kurzen Eintauchzeiten von nur wenigen Sekunden. Lassen Sie den Körper Zeit, sich an die Kälte zu gewöhnen.

4. Kontrollierte Atmung: Achten Sie auf Ihre Atmung. Kontrollierte, tiefe Atemzüge können helfen, sich zu entspannen und den Körper mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Vermeiden Sie flache Atemzüge, die zu Hyperventilation führen könnten.

5. Kopfüberwasserhalten: Halten Sie – wie berits erwähnt – unbedingt den Kopf über Wasser, um das Gefühl von Kälte auf dem Gesicht zu minimieren. Dies kann auch helfen, den Tauchreflex zu aktivieren und die Herzfrequenz zu regulieren. Dieser Reflex kann helfen, den Sauerstoffverbrauch zu reduzieren. Nutzen Sie eventuell eine Kopfbedckung im Wasser um zu schnelles Auskühlen zu verhindern und etwaigen Kopfschmerzen vorzubeugen.

6. Kontinuierliche Anpassung: Verlängern Sie die Eintauchzeiten allmählich, wenn Sie sich wohlfühlen. Die Anpassung sollte schrittweise erfolgen, und es ist wichtig, auf die Signale Ihres Körpers zu hören. Wenn Unwohlsein oder extreme Kältegefühle auftreten, ist es wichtig, das Eisbad sofort zu beenden. Es ist keine Schande, sich anfangs vorsichtig zu nähern und die eigenen Grenzen zu respektieren.

7. Kontrollierte Ausstiegsphase: Wenn Sie das Wasser verlassen, tun Sie dies kontrolliert und langsam. Vermeiden Sie abrupte Bewegungen, um den Körper nicht zu belasten.

8. Aufwärmen: Nach dem Eisbaden ist es wichtig, sich wieder aufzuwärmen. Kleiden Sie sich warm an, nutzen Sie Handtücher und bewegen Sie sich leicht, um die Durchblutung zu fördern.

9. Nachbereitung: Beobachten Sie Ihren Körper nach dem Eisbaden auf Anzeichen von Unwohlsein. Achten Sie auf Rötungen oder andere ungewöhnliche (allergische) Reaktionen auf die Kälte.

Gesundheitliche Aspekte: Mythos oder Realität?

Die gesundheitlichen Vorteile des Eisbadens sind Gegenstand intensiver Forschung. Studien legen nahe, dass regelmäßiges Winterbaden das Immunsystem stärken, die Durchblutung verbessern und entzündungshemmende Prozesse fördern kann. Es ist jedoch wichtig, zwischen wissenschaftlich belegten Fakten und möglichen Mythen zu unterscheiden.

Es gibt bereits einige Studien zu den Auswirkungen von Eisbaden bzw. Kaltwasserreizen.

Eine prospektive klinische Studie untersuchte den Einfluss serieller Kaltwasserreize auf die Lungenfunktion, die Immunabwehr und das subjektive Wohlbefinden bei gesunden Probanden. Die Ergebnisse zeigten eine kreislaufstabilisierende und tonisierende Wirkung auf den Organismus und eine Erhöhung einiger Zellzahlen der Immunabwehr.

Eine weitere Studie ergab, dass Eisbaden das kardiovaskuläre System besser trainieren und eine Vielzahl anderer Stoffwechselprozesse anregen kann, was einzigartige Gesundheitseffekte bewirkt.

Es ist allerdings festzuhalten, dass die wissenschaftliche Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Eisbaden noch fortlaufend ist.

Obwohl es vielversprechende Hinweise gibt, ist weiterhin Forschung erforderlich, um die genauen Mechanismen und Langzeiteffekte besser zu verstehen.

Positive Effekte auf die physischen Gesundheit

1. Stärkung des Immunsystems:

Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass regelmäßiges Eisbaden eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem haben kann. Der Körper reagiert auf die Kälte durch die Aktivierung von Immunzellen, was zu einer gesteigerten Immunantwort führen kann.

Exkurs: Fett verbrennen mit Eisbaden

Auch wenn zuweilen etwas anderes behauptet wird, für die Fettverbrennung ist Eisbaden kaum relevant.

Die wissenschaftliche Evidenz bezüglich der direkten Auswirkungen von Eisbaden auf die Fettreduktion ist sehr begrenzt und es gibt keine eindeutigen Beweise dafür, dass Eisbaden allein signifikante Effekte auf die Gewichtsabnahme oder Fettverbrennung hat.

Zwar gibt es wissenschaftliche Untersuchungen zu verwandten Themen, die darauf hinweisen könnten, dass Kälteexposition bestimmte metabolische Prozesse beeinflusst (z.B: Aktivierung von braunem Fettgewebe – Brown Adipose Tissue, BAT oder Kalorienverbrauch durch Thermogenese), die Ergebnisse sind allerdings bislang umstritten.

Eisbaden allein kann daher nicht als effektive Methode zur Fettreduktion betrachtet werden. Bevor man sich auf Kälteexposition oder Eisbaden als Mittel zur Fettreduktion verlässt, ist es ratsam, professionellen Rat einzuholen und sich auf bewährte Methoden wie eine gesunde Ernährung und körperliche Aktivität zu konzentrieren.

2. Verbesserung der Durchblutung:

Das Eintauchen in kaltes Wasser führt zu einer Konstriktion der Blutgefäße, gefolgt von einer Erweiterung nach dem Verlassen des Wassers. Dieser Wechsel zwischen Konstriktion und Dilation kann die Durchblutung fördern und zur allgemeinen Gesundheit der Blutgefäße beitragen.

3. Gefäßtraining und Elastizität:

Die Wechselwirkung zwischen Wärme und Kälte kann als eine Art Training für die Blutgefäße betrachtet werden. Das ständige Anpassen an unterschiedliche Temperaturen fördert die Elastizität der Gefäße und trägt somit zur Stärkung des Gefäßsystems bei.

4. Entzündungshemmende Wirkung:

Einige Forschungsergebnisse legen nahe, dass Eisbaden entzündungshemmende Prozesse im Körper fördern kann. Dies könnte dazu beitragen, chronische Entzündungen zu reduzieren, die mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen in Verbindung stehen.

Eisbaden gut für die mentale Gesundheit?

Eisschwimmen im Winter soll auch den Stressabbau fördern und sich auch allgemein positiv das psychische Wohlbefinden auswirken.

Der Kälteschock beim Eisbaden kann nämlich die Freisetzung von Endorphinen stimulieren, den sogenannten “Glückshormonen”. Die Ausschüttung dieser Hormone spielt dabei eine wichtige Rolle. Diese Hormone tragen nicht nur zu einem allgemeinen Gefühl des Wohlbefindens bei, sondern können auch Stress reduzieren.

Hier sind einige Aspekte, die erklären, wie Eisbaden die mentale Gesundheit beeinflussen kann:

Eisbaden kann positive Auswirkungen auf die mentale Gesundheit haben, und die Ausschüttung von Stresshormonen spielt dabei eine wichtige Rolle. Hier sind einige Aspekte, die erklären, wie Eisbaden die mentale Gesundheit beeinflussen kann:

1. Endorphinausschüttung:

Der Kälteschock beim Eisbaden führt zur Ausschüttung von Endorphinen, den sogenannten “Glückshormonen”. Diese Neurotransmitter haben eine schmerzlindernde und stimmungsaufhellende Wirkung. Die gesteigerte Endorphinausschüttung kann zu einem verbesserten mentalen Wohlbefinden und einer Reduktion von Stress beitragen.

2. Reduktion von Stresshormonen:

Eisbaden kann zu einer vorübergehenden Erhöhung von Stresshormonen wie Adrenalin und Noradrenalin führen, da der Körper auf die Kälte reagiert. Nach dem Verlassen des kalten Wassers kommt es jedoch zu einer schnellen Abnahme dieser Hormone. Dieser Wechsel zwischen Stressreaktion und anschließender Entspannung kann den Körper dazu anregen, effizienter mit Stress umzugehen.

3. Stressabbau und Entspannung:

Die Kombination aus dem Kälteschock und der anschließenden Entspannung kann dazu beitragen, Stress abzubauen. Dieser Prozess fördert eine tiefe Entspannung und kann helfen, die Auswirkungen von chronischem Stress zu reduzieren.

4. Verbesserte Schlafqualität:

Regelmäßiges Eisbaden kann die Schlafqualität verbessern. Die positiven Effekte auf Stresshormone und die allgemeine Entspannung können dazu beitragen, Schlafstörungen zu reduzieren und einen erholsamen Schlaf zu fördern.

5. Steigerung der mentale Widerstandsfähigkeit:

Das bewusste Auseinandersetzen mit der Kälte und das Überwinden der anfänglichen Unbehaglichkeit beim Eisbaden können die mentale Widerstandsfähigkeit stärken. Dies könnte dazu beitragen, besser mit Herausforderungen und Stress im Alltag umzugehen.

6. Förderung der Konzentration und Aufmerksamkeit:

Die anfängliche Kälte kann eine erhöhte Aufmerksamkeit und Konzentration fördern. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass der Körper in einem Zustand erhöhter Alarmbereitschaft ist, was die geistige Schärfe vorübergehend steigern kann.

7. Psychologischer “Glücks-Booster”:

Das Erlebnis des Eisbadens, insbesondere in einer Gruppe, kann eine positive psychologische Erfahrung sein. Das gemeinsame Überwinden der Kälte kann das Gemeinschaftsgefühl stärken und ein Gefühl des Wohlbefindens und der Zufriedenheit erzeugen.

Eisbaden in Gemeinschaften fördert den sozialen Austausch und macht das Eisbaden zu einem gemeinsamen Abenteuer.

Es ist aber wichtig zu beachten, dass die Wirkung von Eisbaden auf die mentale Gesundheit individuell variieren kann.

Einige Menschen empfinden diese Erfahrung als erfrischend und revitalisierend, während andere sie möglicherweise als stressig empfinden. Personen mit bestehenden psychischen Gesundheitsproblemen sollten vor dem Beginn von Eisbädern Rücksprache mit einem Facharzt halten.

Eisbaden im Leistungssport

Eisbaden wird mitunter auch im Leistungssport als Trainingsmaßnahme empfohlen und findet in verschiedenen Sportarten Anwendung.

Der Einsatz von Kälteanwendungen, einschließlich Eisbaden, kann verschiedene positive Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit von Sportlern haben. Hier sind einige Sportarten, bei denen Eisbaden als sinnvolle Trainingsmaßnahme betrachtet wird:

1. Ausdauersportarten: Sportarten wie Langstreckenlauf, Radfahren und Triathlon profitieren von der verbesserten Durchblutung und der Reduzierung von Muskelentzündungen, die durch Eisbaden erreicht werden können. Dies kann die Erholungszeit verkürzen und die Trainingsbelastung besser bewältigen.

2. Kraftsport und Muskelaufbau: Eisbaden kann nach intensiven Krafttrainingseinheiten dazu beitragen, Muskelentzündungen zu reduzieren und die Regeneration zu beschleunigen. Dies könnte Sportlern helfen, schneller wieder mit hochintensivem Training zu beginnen.

3. Kampfsportarten: Kampfsportler, die häufig intensiven Trainingseinheiten ausgesetzt sind, können von den entzündungshemmenden Eigenschaften des Eisbadens profitieren. Es hilft bei der schnellen Regeneration von Muskeln und Gelenken, was besonders nach Sparring- und Wettkampfsituationen wichtig ist.

4. Mannschaftssportarten: In Mannschaftssportarten wie Fußball, Basketball oder Rugby kann Eisbaden eine effektive Methode zur Beschleunigung der Erholung nach intensiven Trainingseinheiten oder Spielen sein. Es kann dazu beitragen, Verletzungen vorzubeugen und die Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.

5. Leichtathletik: Leichtathleten, einschließlich Sprinter und Springer, können von den verbesserten Blutzirkulationseffekten des Eisbadens profitieren. Dies könnte dazu beitragen, Muskelsteifheit zu reduzieren und die Flexibilität zu verbessern.

6. Triathlon: Triathleten, die eine Kombination aus Schwimmen, Radfahren und Laufen absolvieren, können durch Eisbaden die Belastung auf Muskeln und Gelenke reduzieren. Dies ist besonders wichtig, da Triathleten sich häufig intensiven Trainingseinheiten in verschiedenen Disziplinen unterziehen.

7. Hochintensives Intervalltraining (HIIT): Sportarten und Trainingseinheiten mit hochintensiven Intervallen können zu einer erhöhten Muskelbeanspruchung führen. Eisbaden kann dazu beitragen, den Muskelabbau zu minimieren und die Erholung zu beschleunigen.

Da die individuelle Reaktion auf Eisbaden variieren kann, empfinden nicht alle Athleten den Einsatz von Eisbaden als angenehm oder effektiv.

Die Anwendung sollte immer unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse, Gesundheitszustände und Trainingsziele erfolgen. Athleten sollten im Idealfall mit ihrem Trainer und medizinischem Fachpersonal zusammenarbeiten, um die Integration von Eisbaden in ihr Trainingsregime zu planen und zu überwachen.

Potenzielle Gefahren und Einschränkungen

Trotz der potenziellen Vorteile birgt Eisbaden Risiken.

Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, niedrigem Blutdruck oder Kälteallergien (Kälteurtikaria), sollten auf das Eisschwimmen verzichten.

Ebenso sollten Patienten nach frischem Herzinfarkt, Kathetereingriffen und herzchirurgischen Maßnahmen, aber auch mit implantiertem Herzschrittmacher und Defibrillator vom Bad im Eiswasser dringend absehen.

Auch unter extremen Wetterbedingungen kann Eisbaden gefährlich sein.

Schwangere Frauen sollten vor dem Eisbaden immer ihren Arzt konsultieren, um sicherzustellen, dass es für sie sicher ist.

Eisbaden bei Kindern erfordert besondere Vorsicht und sollte nur unter bestimmten Bedingungen, mit angemessener Aufsicht und in Begleitung von erfahrenen Eisbadern erfolgen.

Eine festgelegte Altersgrenze für das Eisbaden bei Kindern gibt es nicht, da die individuelle Verträglichkeit und Reife eine Rolle spielen.

Eisbaden für Anfänger: Tipps und Hinweise

Eisbaden für Anfänger: Tipps und Ausrüstung

Worauf Anfänger achten sollten; Fotocredit: AI | Adobe Stock

Eisbaden mag auf den ersten Blick extrem erscheinen, aber mit der richtigen Herangehensweise können auch Anfänger die Vorteile dieser einzigartigen Erfahrung sicher genießen. Hier sind einige wichtige Tipps und Hinweise, die Einsteiger beachten sollten:

1. Sicherheit geht vor

Es ist äußerst wichtig zu betonen, dass Anfänger niemals alleine Eisbaden sollten. Diese Aktivität birgt inhärente Risiken, und das Vorhandensein von Begleitung erhöht die Sicherheit erheblich.

Vor dem Start in das Eisbaden ist es ratsam, einen Arzt bzw. Gesundheitsdienstleister zu konsultieren. Besonders Personen mit bestehenden gesundheitlichen Problemen sollten sicherstellen, dass sie körperlich in der Lage sind, dieser Aktivität nachzugehen. Dies gilt insbesondere für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Im Falle von unvorhergesehenen Ereignissen, wie etwa plötzlich auftretenden gesundheitlichen Problemen oder Krämpfen, ist es entscheidend, dass jemand in der Nähe ist, um Hilfe zu leisten. Gemeinsames Eisbaden gewährleistet, dass im Notfall sofortige Unterstützung verfügbar ist.

2. Langsamer Einstieg

Anfänger sollten das Eisbaden langsam angehen. Beginnen Sie mit kurzen Eintauchzeiten von wenigen Sekunden und steigern Sie die Dauer allmählich. Der Körper benötigt Zeit, um sich an die Kälte zu gewöhnen, und ein schrittweiser Ansatz minimiert das Risiko von unangenehmen Nebenwirkungen.

3. Auswahl des geeigneten Ortes

Wählen Sie einen Ort für das Eisbaden sorgfältig aus. Optimal sind überwachte Gewässer, die regelmäßig auf Sicherheit überprüft werden. Meiden Sie Gefahren wie Treibeis, und stellen Sie sicher, dass Sie sich in einem Umfeld befinden, das im Notfall schnelle Hilfe ermöglicht.

4. Geeignete Ausrüstung tragen

Die richtige Kleidung ist entscheidend, um den Körper vor der extremen Kälte zu schützen. Eine Mütze, Handschuhe und Neoprenschuhe können ebenfalls hilfreich sein, um den Körper vor der Kälte zu schützen.

Ein Neoprenanzug kann für Anfänger eine gute Wahl sein, um den Körper vor der Kälte zu schützen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Anzug das Eintauchen in das kalte Wasser nicht vollständig verhindern kann und dass es immer noch wichtig ist, den Körper langsam an die Kälte zu gewöhnen.

Zudem sollten Anfänger darauf achten, warme Kleidung für vor und nach dem Baden mitzubringen.

5. Aufwärmen vor dem Eisbad

Vor dem Eisbaden ist es wichtig, den Körper aufzuwärmen. Leichte körperliche Aktivität wie Aufwärmen, Dehnen oder leichte Gymnastik kann helfen, die Durchblutung zu fördern und den Körper auf das kalte Wasser vorzubereiten.

6. Respekt vor den eigenen Grenzen

Anfänger sollten stets auf ihren Körper hören und sich nicht zu übertriebenen Aktionen zwingen.

Anfänger neigen dazu, die Zeit im kalten Wasser zu unterschätzen. Gemeinsames Eisbaden ermöglicht es, die Zeit besser im Blick zu behalten. Das Eintauchen sollte schrittweise gesteigert werden, und eine Begleitung kann darauf achten, dass die Dauer des Bades sicher und angemessen bleibt.

Wenn Unwohlsein oder extreme Kältegefühle auftreten, ist es wichtig, das Eisbad sofort zu beenden. Es ist keine Schande, sich anfangs vorsichtig zu nähern und die eigenen Grenzen zu respektieren.

7. Erfahrung mit anderen teilen

Es kann hilfreich sein, die erste Eisbadeerfahrung mit anderen zu teilen, insbesondere wenn erfahrene Eisbader anwesend sind. Dies fördert nicht nur die Sicherheit, sondern ermöglicht auch den Austausch von Tipps und Erfahrungen.

Das Eisbaden kann für Anfänger eine erfüllende und belebende Aktivität sein, vorausgesetzt, es wird mit Bedacht und Vorsicht angegangen. Mit diesen Tipps können Einsteiger die Welt des Eisbadens sicher erkunden und von den potenziellen gesundheitlichen Vorteilen profitieren.

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Quellen:

¹ Health effects of voluntary exposure to cold water – a continuing subject of debate (Esterland D. et al in Int. J Circumpolar Health. 2022 Dec;81(1):2111789.) DOI: 10.1080/22423982.2022.2111789
² Prospektive, klinische Studie zum Einfluss serieller Kaltwasserreize (Claudia Stein, Dissertation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena)
³ Experten-Interview: Was macht Eisbaden so gesund? (MDR)

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