Badespaß – worauf Sie beim Schwimmen im Meer achten müssen

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Schwimmen im Meer

Endlich am Zielort angelangt – aussteigen und ein paar Schritte zum Meer gehen…. Wer freut sich am Anfang des Urlaubs nicht darauf, die Zehen das erste Mal wieder ins Wasser zu tauchen und die Meeresbrise zu schnuppern.


Doch wenn’s dann so richtig ans Baden geht sollte man gerade am Meer doch einiges beachten um keine bösen Überraschungen zu erleben.

Schwimmen im Meer – Artikelübersicht:

Das Meer

Das Meer ist seit jeher Faszination und Anziehungspunkt für Millionen von Urlaubern.

Egal ob man die Küste flach und das Wasser warm, wie in der oberen Adria, liebt, oder erfrischende Kühle mit Steilküste wie z.B. in Irland bevorzugt – mit ihren einzigartigen Landschaften und unzähligen Möglichkeiten für Sport- und Freizeitgestaltung bieten die Strände von der Ägäis bis zum Pazifik alles, was Wasserfreunde für einen gelungenen Urlaub brauchen.

Doch worauf muss man achten, welche Risiken gilt es zu bedenken, wenn man im Meer badet oder taucht?

Worauf Sie beim Urlaub am Meer achten sollten

Grundsätzlich gilt für Schwimmer: nicht erhitzt oder mit vollem Magen ins Wasser gehen, Bereiche mit Wasserpflanzen oder auch Schiff-Fahrtsstrassen meiden, auf Badeverbote, örtliche Warnhinweise oder Wetterbedingungen achten, Kindern so früh wie möglich Schwimmunterricht erteilen, keinen Alkohol trinken, vor zuviel Sonne (auch im Wasser!!) schützen und nicht alleine an unbewachten Stellen schwimmen. Einige Tipps im Detail:

Strömungen

Auch in scheinbar harmlosen, flachen Gewässern lauern manchmal versteckte Gefahren. Sogenannte Ripp-Strömungen, v.a. in der Nordsee, im Mittelmeer und an der Atlantikküste, gehören zu den gefährlichsten Ursachen für Badeunfälle. Sie treten plötzlich und unerwartet auf und können auch gute Schwimmer in Gefahr bringen. Meeresströmungen dieser Art werden von Wind, dem Salzgehalt und der Temperatur des Meeres angetrieben.

Gezeiten hingegen werden von der Anziehungskraft von Sonne und Mond verursacht. Die Gravitation zieht das Meerwasser von der Erdoberfläche weg, Ebbe und Flut entstehen. Auch hier können unglaublicher Kräfte entstehen, die Schwimmer in Gefahr bringen können. Auch in flachen Gewässern von der rasch kommenden Flut überrascht zu werden kann im besten Fall unangenehm, im schlechtesten Fall sogar gefährlich sein.

Warnflaggen

Beachten Sie auch immer die Fahnen am Strand, die kennzeichnen, ob und wie gefährlich ein Strandabschnitt ist. Aber Achtung: es gibt keine weltweit einheitliche Regelung, und die Bedeutungen sind oft nicht intuitiv erfassbar.

Wussten Sie z.B. dass ausgerechnet die Tatsache, dass Badestrände bewacht werden, in Deutschland durch eine gelb/rote Kombination der Flaggenfarben signalisiert wird? Internationale Organisationen kämpfen seit Jahren für ein einheitliches und für jeden verständliches Flaggen-Warnsystem in Europa sowie dafür, dass besondere Gefahren wie zum Beispiel Unterströmungen durch eindeutige Symbole und in Form von mehrsprachigen Warnhinweisen deutlich gemacht werden.

Hier zum Beispiel die Flaggenbedeutung für deutsche Strände

  • rot-gelbe Flagge = Badegebiet, von Rettungsschwimmern gesichert.
  • zusätzliche gelbe Flagge = Badeverbot für ungeübte Schwimmer, Kinder und ältere Personen wegen ungeeigneter Wasser- und Wetterbedingungen.
  • rote Flagge = generelles Badeverbot wegen akuter Gefahrenlagen.

Überprüfen Sie bei Urlaubsantritt – oder noch besser schon im Vorfeld – ob Rettungsschwimmer und/oder ein Warnflaggen-System am Urlaubsort zur Verfügung stehen und welche Bedeutung die nationalen Warnflaggen gegebenenfalls haben.

Quallen

Nesseltiere, wie z.B. Quallen sind Hochseebewohner und haben in Küstennähe eigentlich nichts verloren. Doch Quallen sind den Meeresströmungen ausgeliefert und landen deshalb immer wieder auch in großer Zahl in Strandnähe. Am Mittelmeer treten derartige Quallenplagen verstärkt im August auf; die Klimaerwärmung sowie Überdüngung ganzer Meeresabschnitte führen aber immer häufiger zu Quallenalarm.

Dabei muss es nicht einmal eine ausgewiesene Qualleninvasion sein – schon der Kontakt mit einer einzigen Qualle reicht aus, um an der betroffenen Hautstelle einen stechenden Schmerz zu verursachen. Die Symptome ähneln dabei jenen einer Verbrennung und neben dem Schmerz gibt’s meist auch einen ordentlichen Schrecken, sind doch die meisten Quallen durchsichtig, so dass man sie vor dem Zusammentreffen sehr häufig nicht einmal wahrnimmt.

Wer beim Baden im Meer von einer Qualle verletzt wurde, sollte vor allem Ruhe bewahren und an Land schwimmen um Schlimmeres zu verhindern. Denn wer im Wasser wild um sich schlägt aktiviert nur noch mehr der Nesseln, die die Qualle auf der Haut abgesetzt hat, und vergrößert Schaden und Schmerz.

Von Petersfischen, Petermännchen und Seeigeln

Natürlich gibt es ganz viele Strände wo Sie problemlos blossfüßig ins Meer laufen können, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Doch an manchen Stränden lauern Gefahren und Badeschuhe wären anzuraten. Hier einige ‘Ideen’, warum Badeschuhe eine gute Investition sein können:

– Petersfisch oder Heringskönig: seine vordere Rückenflosse besitzt auffallend lange Stachelstrahlen, die zwar nicht giftig, aber sehr spitz sind. Der Heringskönig kommt im Ostatlantik im Bereich von Südafrika bis Norwegen, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer sowie im Indischen Ozean und im Pazifik um Australien, Japan und Neuseeland vor.

– Petermännchen: gehört zur Familie der Drachenfische und ist in der Ostsee, dem Mittelmeer und dem afrikanischen Atlantik zu Hause. Die schmalen, gold-schimmernden Fische werden bis zu 40 Zentimeter lang und vergraben sich in Strandnähe; sie ‘lauern’ also in Sand und Schlamm versteckt. Das Gift ihrer Flossenstacheln löst extrem lang anhaltende Schmerzen aus; auch Schweißausbrüche, Brechreiz, Kreislaufbeschwerden und Atemnot können die Folge eines ‘Stichs’ sein.

– Seeigel: Die Stacheln des Seeigels sind ein häufiges Mitbringsel von Badeurlaubern und Schnorchlern. Die meisten Seeigel sind ungiftig, dennoch sind Verletzungen durch ihre Stacheln äußerst schmerzhaft. Beim Versuch, sie zu entfernen, brechen die Stacheln zudem meist ab. Tipp: Zitronensäure auf der Wunde ist zwar schmerzhaft, löst aber das Kalkskelett der Stacheln auf!

Der weisse Hai…

Niemand will hier Panik verbreiten, aber seit ‘Jaw’ fürchten wir uns doch alle ein bißchen vorm großen weissen Hai. Tatsache ist, dass mehr Menschen von herunterfallenden Kokosnüssen getötet werden als von Haien und auch Kühe in Summe betrachtet dem Menschen weit gefährlicher kommen als der große Raubfisch: Durch Rinder verursachte Verletzte gab es insgesamt 10.200 im Jahr 2014 in Deutschland – vier ‘Kuhunfälle’ endeten dort sogar tödlich.

Weltweit gab es hingegen nur 59 gemeldete Unfälle mit Haien, wovon immerhin 6 tödlich endeten. Die meisten davon übrigens nicht in Australien, wie man vielleicht vermuten würde, sondern in Florida. Auch Baden auf Reunion wird zunehmend gefährlicher.

… und das Krokodil

Ja – es gibt sie wirklich, die Salzwasserkrokodile – allerdings nur in Ozeanien. Besonders verbreitet sind die Tiere in Australien. Dort sollte man tatsächlich sehr vorsichtig sein: Das auch als Leistenkrokodil oder „Saltie“ bezeichnete Reptil ist das weltweit größte Krokodil und lebt im Küstenbereich der Ozeane, kommt aber auch in Flüssen und Sümpfen im Inland vor.

Die gut getarnten Riesen können für Menschen zur großen Gefahr werden, besonders in der Brutzeit. Sieht man ein entsprechendes Warnschild, sollte man die Ufernähe meiden und keinesfalls ins Wasser gehen.

Die Sonne?

So sehr wir sie nach einem grauen und kalten Winter auch herbeisehnen – Jahr für Jahr wird immer wieder aufs Neue ihre Kraft und Intensität unterschätzt, vor allem wenn man in den Süden reist – die Sonne! Sonnenbrand oder Sonnenstich können die gefährlichen Folgen sein; besonders Kinder brauchen in sonnigen Urlaubsgefilden ausreichend Schutz.

Eine gute starke Sonnencreme, regelmässig und vor allem nach dem Baden frisch aufgetragen, unter Umständen sogar langärmlige T-Shirts, wenn die Haut schon gereizt ist, ausreichender Augen – und Kopfschutz sind einfach Basics, wenn man mit Kindern an den Strand geht. Suchen Sie sich auch einen Platz wo Sie bei Bedarf in den Schatten ‘wandern’ können, oder leisten Sie sich einen Sonnenschirm – Ihre Haut wird’s Ihnen danken!

Auch die Unterkunft muss passen

Die einen mögen’s luxuriös, die anderen schwören auf den einfachen Bungalow am Meer, die einen wollen Ruhe, die anderen Entertainment und Familien mit kleinen Kindern haben erst recht eigene Anforderungen an die perfekte Unterkunft.

Die Hotellerie weltweit hat sich schon längst auf die verschiedensten Ansprüche der Reisenden eingestellt. Es gibt mittlerweile unzählige Hotels und Ferienhäuser in unmittelbarer Nähe der schönsten Strände der Welt. Gute Reisportale bieten passende Auswahlkriterien an, um einen massgeschneiderten Urlaub buchen zu können.

So gibt es z.B. bei spezialisierten Onlineanbietern eine Riesenauswahl erstklassiger Ferienhäuser und -apartments. Egal ob kleine Wohnungen für zwei oder große Häuser, wenn man als Gruppe in den Badeurlaub fährt, oder doch ein kleines Hotel oder die große Clubanlage mit Animationsprogramm – online Buchungen werden immer einfacher durch zu führen und dadurch auch immer beliebter.

Und ein letzter Tipp: Trinken, trinken, trinken – am Besten Wasser und leichte Kost zu Mittag – Manchmal reicht an heissen Tagen auch einfach ein Obstteller oder ein leichter Salat!

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Quellen:

¹ Schwimmen in Australien – Infos & Tipps
² – Tipps für das Schwimmen im Meer

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Quallenstich – Erste Hilfe bei Kontakt mit Quallen
– Wie Sie Badeunfälle von Kindern vermeiden
– Gehörgangsentzündung – was tun gegen Badeotitis?
– Reisevorbereitungen: Reise-Checkliste, Reiserecht & Co.
– Dermatitis solaris – was tun bei einem Sonnenbrand?
– Schlangenbisse – die unterschätze Tropenkrankheit!?

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