Was unterscheidet Naturkosmetik von herkömmlicher Kosmetik?

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Was unterscheidet Naturkosmetik von herkömmlicher Kosmetik?

Naturkosmetik boomt seit Jahren, ihr Anspruch nach einem schonenderen Umgang mit Mensch und Natur findet immer mehr Anhänger. Worauf muss man bei der Auswahl und den Inhaltsstoffen achten?


Vermutlich bestimmt die Körper- und Schönheitspflege und das Ideal nach der perfekten Erscheinung unser Denken und Handeln seit Beginn der Menschheitsgeschichte. Doch erst im 18. Jahrhundert verbreitet sich der Begriff Kosmetik (franz. cosmétique) von Frankreich aus und taucht erstmals in der Mitte des 19. Jahrunderts auch im deutschen Sprachraum auf.

Naturkosmetik oder normale Kosmetik – Artikelübersicht:

Gemeint sind nun bestimmte Substanzen (vormals Schönheitsmittel, Schminkarzneien), um Haut, Haare und Nägel zu reinigen und ihnen Schönheit und Vitalität zu verleihen. Seitdem hat sich die Kosmetikindustrie rasant entwickelt – der neueste Trend ist Naturkosmetik, also kosmetische Produkte, deren Inhaltsstoffe aus naturnahen bzw. naturidentischen und/oder ökologisch angebauten Rohstoffen bestehen.

Umweltbewusstsein ist glücklicherweise bei uns im Vormarsch, so verwundert es nicht, dass sich auch im Bereich der Schönheitsindustrie neue Trends entwickeln. Naturkosmetik erfreut sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit, ihr Anspruch nach einem schonenderen Umgang mit Mensch und Natur findet immer mehr Anhänger. Was aber ist Naturkosmetik genau?

Tatsächlich gibt es keine genaue Definition und keine eindeutigen Richtlinien, allgemein versteht man darunter Produkte, die aus “natürlichen” tier- und umweltfreundlichen Rohstoffen hergestellt werden. Im Prinzip wird im Bereich der Inhaltsstoffe auf die synthetischen Bestandteile verzichtet. Gerade Veganer greifen zu den Produkten der Naturkosmetik, da diese meist keine tierischen Erzeugnisse enthalten und auf die Tests an Tieren verzichtet haben.

Die klassischen Kosmetika bestehen überwiegend aus sogenannten synthetischen Inhaltsstoffe:

Natürliche Inhaltsstoffe der Naturkosmetika

Bis zum heutigen Tag gibt es keine rechtlich verbindlichen Standards für Naturkosmetik, in Österreich bildet das Österreichische Lebensmittelbuch (Codex Alimentarius Austriacus) mittlerweile die Definitionsgrundlage für Produkte, die als Naturkosmetik im Handel angeboten werden.

Es wurde festgelegt, dass alle Inhaltsstoffe, die in Naturkosmetika enthalten sind, pflanzlichen, mineralischen wie auch tierischen Ursprungs sein sollen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Zertifikate, die der Kennzeichnung von Naturkosmetikprodukten dienen, einheitliche Standards fehlen aber nach wie vor.

Folgende Inhaltsstoffe werden in Naturkosmetikprodukten besonders häufig eingesetzt:

  • natürliche Öle, wie Olivenöl, Sojaöl usw.
  • ätherische Öle,
  • Kräuterextrakte,
  • natürliche Duftstoffe,
  • Blütenwasser,
  • Bienenwachs und
  • Fette, wie Kokosfett, Kakao- oder Sheabutter.

Das Prinzip sich ausschließlich bei der Natur zu bedienen, zieht sich durch alle natürlichen Pflegeprodukte und kommt vor allem Allergikern zugute, denn diese reagieren zumeist mit Hautreizungen auf die chemischen und synthetischen Inhaltsstoffe herkömmlicher Kosmetika.

Mittlerweile ist auch die Auswahl an Naturkosmetikprodukten groß – gerade in den letzten Jahren haben viele Kosmetikhersteller diesen Trend für sich entdeckt und bilden Vertriebswege im Bereich der natürlichen Art der Körperpflege aus. Sehr gern wird für diese Produkte auch der Begrfiff “Wellness” verwendet, um die Produkte als Teil eines allumfassenden Wohlbefindens zu positionieren.

Folgende natürliche Pflegeprodukte sind bereits im Handel erhältlich:

  • Gesichtspflege: Reinigungsmilch, Feuchtigkeitscreme, Peelings, Gesichtswasser und Tagescremes
  • Lippenpflege: Balsam auf Basis von BIO-Ölen und natürlichen Wachsen, diese geben Ihren Lippen die Geschmeidigkeit wie auch ein angenehmen Gefühl zurück
  • Make up: Teint und Augen, Extrakte der Rose und der Lindenblüten geben Ihrem Gesicht ein natürliche Ausstrahlung
  • Körperpflege: Öl Duschgel, Männer Duschgel, Wellness- und Familienpflegeprodukte, Bodylotion, Cremes, Badesalz, Handpflege, Badeöle
  • Haarpflege für normales, trockenes, sensibles, schlaffes und fettiges Haar
  • Zahnpflege: Zahncremes und Gels
  • Baby- und Kinderpflegerin: besondere Pflege für die empfindliche Haut Ihres Babys sowie der passenden UV-Schutz

Es gibt zahlreiche Unternehmen wie PureNature, die sich auf den Vertreib beziehungsweise Herstellung von Naturkosmetik spezialisiert haben. Dabei muss Naturkosmetik gar nicht zwangsläufig teurer sein als herkömmliches Kosmetika. Wer beim Einkauf sparen möchte, kann sich auch diverse Rabattvergünstigen, die es im Internetb auf Coupon- und Gutscheinportalen gibt, bedienen.

Vor- und Nachteile von Naturkosmetik

Beim Vergleich zwischen Naturkosmetik und herkömmlichen Pflegeprodukten, gilt es, die Vor- und Nachteile der einzelnen Produkte abzuwägen und mit Ihren persönlichen Bedürfnisse und Anforderungen zu verbinden.

Folgende Punkte sollten Sie bei der Verwendung von Produkten der Naturkosmetik beachten:

1. Bio-Duschgele und Shampoos schäumen nicht ganz so intensiv wie herkömmliche Kosmetikprodukte in diesem Bereich.

2. Deodorants können nicht die umfassende Wirksamkeit erzielen, wie etwa Antitranspirant Deos (Schweißhemmer), da Bio-Wirkstoffe die Schweißproduktion nicht reduzieren können. Die Aluminiumsalze, die in den meisten Antitranspirantien enthalten sind, fehlen in natürlichen Pflegeprodukten.

3. Die Ergebnisse im Bereich der Haarfarben orientieren sich vornehmlich an Ihrer Ausgangshaarfarbe, das bedeutet, Sie werden kein einheitliches Bild erzielen, auch graue Haare werden nicht vollständig abgedeckt und erscheinen im Gesamtvergleich immer etwas heller.

4. Natürliche UV-Produkte stoppen ihre Wirksamkeit bei einem Lichtschutzfaktor von 20, mehr ist durch die Filterung von Titanoxid und Zinkoxid nicht zu schaffen. Unter extremen Bedingungen müssen Sie daher mit der entsprechenden Kleidung oder Kopfbedeckung nachhelfen.

Vorteile der Naturkosmetik-Produkte in der direkten Gegenüberstellung:

1. Auch wenn es nicht zu einer starken Schaumentwicklungen bei den Duschgelen kommt, stehen diese in Sachen Reinigungskraft nicht hinter herkömmlichen Produkten. Gerade empfindliche und auch trockene Haut profitiert von dem Verzicht auf die normalerweise üblichen entfettenden Zuckertenside.

2. Die Schweißproduktion wird nicht effektiv unterdrückt, jedoch können die natürlichen Düfte sich auf den Körpergeruch legen, hier bewirken Limette und Zinkoxide und Melisse ein angenehmeres Körpergefühl.

3. Ein Großteil der Friseure greift mittlerweile zu Naturprodukten, da sich diese geschmeidig um die Haartexturen legen und Ihrem Haar keinen Schaden zufügen.

4. Hautärzte empfehlen einen mineralischen Schutzfilter und raten in Extremsituationen grundsätzlich zu einem weiteren Schutz.

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