Jackfrucht – Veganes Gemüsefleisch aus den Tropen
Die Jackfrucht ist die größte an Bäumen wachsende Frucht. Sie kann bis zu 90 cm lang werden und 50 cm im Durchschnitt erreichen und fasziniert mit Unmengen an Fruchtfleisch, das zudem auch geschmacklich und von der Konsistenz her an echtes Fleisch erinnert. Doch dient die Jackefruit nicht nur Vegetarierin und Veganern als Fleischersatz, sie überzeugt auch getrocknet werden und brilliert auch als Süßspeise.
Jackfrucht – Artikelübersicht:
- Jackfrucht – vielseitig verwendbar
- Die Jackfruit in der Küche
- Die Nährstoffe der Jackfrucht
- Ökobilanz der Jaca
- Linktipps
Jackfrucht – vielseitig verwendbar
Jackfrüchte werden auch Jackfruit, Jakobsfrucht, Jaca oder Nangka genannt. Die Riesenfrüchte zählen in vielen tropischen Ländern zu den Grundnahrungsmitteln und werden vielfältig verwendet. Im Sinn der ‚no-waste-Philosophie‘ werden auch die Kerne und Samen der Frucht verarbeitet und auch ihr Holz dient zum Möbelbau oder zur Herstellung von Instrumenten. Last but not least werden auch die Schalen wiederverwertet und als Viehfutter genutzt.
Das Hauptanbaugebiet befindet sich in Südostasien; die Riesenfrüchte findet man in Indien, Sri Lanka, Bangladesch, Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam und Indonesien, sowie weiter nördlich sogar in Nepal auf vielen Märkten.
Der Baum, auf dem die Jackfrucht direkt am Stamm wächst erreicht eine Höhe bis zu 20 Metern – was gar nicht so hoch für die Größe der Früchte ist. Auf den heimischen Märkten sind die Riesenfrüchte nur manchmal im Ganzen, meist aber einfach aufgrund ihrer Masse – eine Frucht kann locker bis zu 25, in Extremfällen 35 Kilogramm auf die Waage bringen – in Scheiben aufgeschnitten erhältlich.
Die Jackfrucht ist leicht an ihrer Größe und der Schale erkennbar: grün genoppt mit leicht braunen Spitzen an den Noppen. Die Jackfruit hat einen weißlichen, festen Kern, der von üppigem orange-gelbem Fruchtfleisch, der die Samen enthält, umgeben ist.
Beim Zerteilen sondert die Riesenfrucht einen klebrig-milchigen Saft ab, der an flüssigen Klebstoff erinnert. Der Grund dafür ist, dass die Jackfrucht wie der Ficus oder Gummibaum zur Familie der Maulbeergewächse gehört, die alle einen klebrig weißen Saft absondern, wenn man sie anschneidet.
Good to know: der klebrige Saft der Jackfrucht ist mit Seife kaum abzuwaschen. Abhilfe schafft hingegen eine Säuberung der Hände mit Öl oder anderen Lösungsmitteln.
Die Jackfruit in der Küche
Die Jackfrucht entwickelt ganz unterschiedliche Geschmäcker – ja nachdem ob man sie unreif erntet und verarbeitet oder die reife Frucht genießt. Dort, wo die Riesenfrucht als Grundnahrungsmittel dient, wird sie in großen Mengen noch unreif geerntet, sofort geschält und in Eintöpfen verarbeitet. Sie hat dann eine fleischähnliche Konsistenz. Das ist auch der Grund dafür, warum die Jackfrucht bei Vegetarierin und Veganern hierzulande immer beliebter wird.
Die herausragende Eigenschaft ist die fleischähnliche, zart faserige Konsistenz und die Geschmacksneutralität von unreifem Jackfruchtfleisch, das zudem den Geschmack von Gewürzen beim Marinieren gut annimmt. Es eignet sich damit perfekt als Fleischersatz für Burger und als vegane Variante für Pulled Pork. Dadurch ist es zuletzt auch in der Gastronomie zu einem regelrechten Hype gekommen.
Allerdings sind die Nutzungsmöglichkeiten noch umfangreicher, denn man kann sie auch sauer eingelegen oder als eine Art Chips trocknen. Erntet man die Frucht voll ausgereift schmeckt sie sehr, sehr süß. Am besten lässt sie sich als eine Mischung aus Ananas, Bananen und Mango beschreiben und eignet sich daher pur als Nachspeise oder als Süßspeise verarbeitet.
Good to know: Wer das erste Mal eine aufgeschnittene reife Jackfrucht riecht wird sich möglicherweise an den für unsere Nasen eher gewöhnungsbedürftigem Geruch stoßen. Zart besaitete meinen sogar, die Riesenfrucht stinke und tatsächlich ist es auch für weniger empfindliche Gemüter kaum zu glauben, dass diese übelreichende Frucht so gut schmecken kann.
Dennoch ist die Jackfrucht nicht mit der auch als Stinkefrucht bekannten Durian zu verwechseln. Deren Form ähnelt zwar stark der Jackfruit, doch die Schale ist grob stachelig, und nicht genoppten wie die Haut der Jackfrucht.
Auch die Samen der Jackfrüchte, die sogenannten Jacknüsse, sind in der Küche verwertbar. Sie müssen wie Bohnen gekocht oder geröstet werden, und dienen dann als Bestandteile von Currys.
Wenn man die Kerne der Jackfrucht röstet und schält hat man ein weiteres Geschmackserlebnis: sie schmecken nach der Röstung ähnlich wie Maroni, und leicht gesalzen sind sie als gesunder Zwischendurchsnack sehr beliebt. Erhältlich sind diese bei uns allerdings kaum.
Alternativ kann man die Kerne auch mahlen. Das so hergestellte Mehl dient in Indien zum Beispiel als Basis für Papadam, das auch bei uns immer beliebter werdende, ganz dünne, knusprige Fladenbrot.
Die Nährstoffe der Jackfrucht
Die Jackfrucht wird zwar gern als Fleischersatz gegessen, die Nährwerte der Riesenfrucht unterscheiden sich aber eklatant von denen von Fleisch – sie sind besser! Auch von der Ökobilanz her sind Jackfruits besser vertretbar als Fleisch.
Zunächst zu den Nährwerten: Der Kaloriengehalt der Jackfrucht ist relativ niedrig, variiert aber je nach Reifegrad und Verarbeitung. So liefert z.B. die unreife und in Salzlake eingelegte Frucht ca. 30 Kalorien pro 100 Gramm; eine reife Frucht hat mit 70 Kalorien pro 100 g hingegen mehr als doppelt soviel Nährwert.
Der Grund ist ganz einfach: die „fertige“ Frucht hat im Zuge der Reifung den fruchteigenen Zucker voll ausgebildet. Legt man sie als Süßspeise dann auch noch in Zuckerlösung ein, dann sind wir bereits bei rund 100 Kalorien pro 100 g. #
Mit rund 5 g pro 100 g ist die Frucht reich an Ballaststoffen, sie enthält auch nennenswerte Mengen an Vitamin B, C, Beta-Carotin, Magnesium, Schwefel, Kalium und Kalzium. Im Vergleich zu Fleisch enthält sie aber fast kein Eiweiß und nur ganz wenig Eisen. 72 von 100 Gramm der Jackfrucht belaufen sich schlicht aber auf Wasser.
So gesund die Inhaltsstoffe der Jackfrucht auch klingen – mit heimischem Gemüse ist man rein ernährungstechnisch mindestens genauso gut bedient. So ist der Gehalt an Kalium und Magnesium z.B. bei der Kartoffel nahezu identisch zur Jackfrucht, und bei den Ballaststoffen übertrifft die Kartoffel die tropische Frucht um das Doppelte.
Auch bezüglich Eiweiß hat die Erdäpfel die Nase – oder besser Knolle – vorn. Der gute Ruf der Jackfruit als nahrhafter Fleischersatz ist so gesehen zwar nicht falsch, aber ganz richtig ist er auch nicht – sagen wir einfach er ist ein wenig übertrieben marktschreierisch.
Ökobilanz der Jaca
Die Jackfrucht, auch Jaca genannt ist eine exotische Frucht, die nur in den Tropen wächst. Sie muss also mehrere tausend Kilometer transportiert werden, bevor sie auf den heimischen Märkten landet. Da die Frucht aber sehr lange haltbar ist, wird sie nahezu ausschließlich mit Containerschiffen transportiert.
Das ist im Vergleich zu vielen anderen Tropenfrüchten, die mit dem Flugzeug hierher gebracht werden, klimaschonender, der CO2-Fußabdruck ist trotzdem vergleichsweise groß. Außerdem ist zu bedenken, dass die Früchte in Asien (vor allem aktuell in Thailand, Indien und Bangladesch) derzeit nach wie vor noch zu einem großen Teil in Monokulturen angebaut werden – mit allen daraus resultierenden Nachteilen für Mensch und Natur.
Trotzdem ist gegen den Konsum ab und an nichts einzuwenden, allerdings sollte man dabei wirklich versuchen auf Bio-Qualität zurückzugreifen und auf Hersteller zu achten, die sich zertifizieren lassen und bei Anbau, Verarbeitung und Transport auf Nachhaltigkeit achten.
Nehmen Sie sich die Zeit und schauenen Sie darauf – eine Frage beim Markt Ihres Vertrauens oder ein Blick auf die Internetseite der jeweiligen Hersteller lohnen sich. Letztlich haben wir Konsumenten über unser Einkaufsverhalten mehr Macht als wir glauben.
Fazit: Die Jackfrucht ist als Fleischersatz zwar eine schmackhafte Alternative, ihr Nährwert hat allerdings mehr mit Kartoffeln als Fleisch gemeinsam. Und auch die fleischähnliche Konsistenz alleine rechtfertigt die langen Transportwege jedenfalls nur dann, wenn man wirklich auf Bio Qualität und Fair Trade achtet!
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Linktipps
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– Kiwano: Die exotische Superfrucht erobert Österreichs Obstregale
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