Vitaminratgeber – allgemeiner Überblick
Vitamine sind organische Verbindungen, die vom Organismus für die Aufrechterhaltung von bestimmten lebenswichtigen Funktionen benötigt werden.
Die Bezeichnung der Vitamine mit Buchstaben geht auf die Zeit zurück, in der über die Struktur der Vitamine nur wenig bekannt war. Da sie nicht bzw. nicht in ausreichendem Ausmaß im Körper produziert werden, müssen sie regelmäßig und in entsprechender Menge mit der Nahrung zugeführt werden.
Sind Vitamine wirklich so wichtig?
Auf jeden Fall! Zur reibungslosen Verwertung der energieliefernden Nährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate braucht der Stoffwechsel die Vitamine. Vitamine sind Vermittler bzw. Auslöser von Stoffwechselvorgängen, aus denen der Körper letztlich seine Lebensenergie schöpft.
Die Wirkung der Vitamine zeigt sich besonders deutlich bei Vitaminmangel. Die Mangelerscheinungen betreffen bestimmte Organe wie Haut und Schleimhäute, die Muskulatur und das Skelett und bestimmte Funktionen wie Wachstum, Fortpflanzung, körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und Infektabwehr, um einige Beispiele zu nennen. Anhaltender Vitaminmangel verursacht zunächst Leistungseinbußen, dann Gesundheitsschäden.
Tips zur Vitaminerhaltung von Obst und Gemüse:
Licht und Luft zerstören Vitamine. Außerdem geht ein Teil beim Waschen und Kochen verloren. Durch eine nährstoffschonende Vor- und Zubereitung der Lebensmittel können jedoch starke Verluste weitgehend vermieden werden.
Empfohlene Tagesdosis
Der Vitaminbedarf ist von Mensch zu Mensch verschieden. Alter, Geschlecht, Statur – all das hat einen Einfluss. Bei Vitamin C etwa, ist vor allem die Körpergröße ausschlaggebend. Kleinere Menschen brauchen weniger und größere Menschen brauchen mehr Vitamin C. Die Tagesdosis auf der Packung bezieht sich aber nur auf einen theoretisch angenommen Durchschnittsmenschen.
Die auf Lebensmitteln angeführte “Tagesdosis” ist außerdem kein internationaler Standard, Experten weltweit kommen zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen darüber, was die richtige Tagesdosis ist. Trotz der Unterschiede entstehen diese Referenzwerte natürlich trotzdem nicht willkürlich, sondern sind – jeweils nach Region und Rahmenbedingungen des Geltungsbereiches – gut begründet.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat im Jahr 2015 beispielsweise den Wert für Vitamin C nicht ohne Grund erhöht. Die Steigerung von 100 auf 110 Milligramm, liegt allein daran, dass die Menschen in Deutschland in den vergangenen Jahren schwerer geworden sind.
Ein Vitaminmangel ist in unseren Breiten zumeist kein Thema: Wer gesund ist und einigermaßen abwechslungsreich isst, kann das Thema getrost von seiner Sorgenliste streichen!
Die wichtigsten Vitamine im Überblick
Vitamin A
Wichtig für: Haut, Haare, Augen, Schleimhäute
Zellschutz, Wachstum, Knochenbildung
Enthalten in: grünem und gelbem Gemüse
Tagesbedarf: 1 mg
Vitamin D
Wichtig für: Knochenbildung
Enthalten in: Pilzen
Tagesbedarf: 5 g
Vitamin E
Wichtig für: Schutz der Zellen vor Radikalen und Oxydation
Enthalten in: Nüssen, Avocados, Erbsen
Tagesbedarf: 12 mg
Vitamin K
Wichtig für: Blutgerinnung
Enthalten in: grünem Gemüse, Tomaten
Tagesbedarf: 80 g
Vitamin B1
Wichtig für: Nerven, Herz, Muskeln, Stoffwechsel der Kohlenhydrate
Enthalten in: Kartoffel, Hülsenfrüchte
Tagesbedarf: 1,3 mg
Vitamin C
Wichtig für: Immunabwehr, Bildung von Bindegewebe und Knochen, Eisenverwertung, Blutbildung
Enthalten in: Zitrusfrüchte, Paprika, Beeren, Kiwi, Karfiol, Tomaten
Tagesbedarf: 75 mg
Vitamin B6
Wichtig für: Nerven, Eiweißstoffwechsel, Blutbildung
Enthalten in: Kartoffeln
Tagesbedarf: 1,8 mg
Folsäure
Wichtig für: Blutbildung, Zellteilung, Abbau von Homocystein
Enthalten in: grünem Gemüse, Kartoffeln
Tagesbedarf: 0,1 mg
Biotin
Wichtig für: Haut und Haare
Enthalten in: Hülsenfrüchten, Champignons, Spinat
Tagesbedarf: 30-60 mg
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Quelle:
¹ Handbuch Vitamine: Für Prophylaxe, Therapie und Beratung (Autoren: Klaus Pietrzik, Ines Golly, Dieter Loew; Verlag: Urban & Fischer Verlag/Elsevier, 2007, 620 Seiten)
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