Kiwano: Die exotische Superfrucht erobert Österreichs Obstregale

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Kiwano: Die exotische Superfrucht erobert Österreichs Obstregale

Fotocredit: adisa | Fotolia

Stachelig, grell orange und eine grün-gallertartige Innenwelt – die Kiwano ist ein echter Exot im Supermarktregal, gedeiht mittlerweile aber auch bei uns prächtig.


Die ursprünglich aus Afrika stammende exotische Frucht, die aber zur Gurkenfamilie zählt, ist reich an Vitaminen und seit einiger Zeit tatsächlich auch aus heimischen Anbau in Österreich zu bekommen.

Kiwano – Artikelübersicht:

Die „Horngurke“ verspricht nicht nur optisch Exotik pur, sondern überrascht mit einem erfrischenden Geschmack, der irgendwo zwischen Kiwi, Gurke und Limette liegt.

Was auf den ersten Blick wie eine exotische Frucht wirkt, entpuppt sich überraschenderweise als Verwandte der Gurke, denn die Kiwano gehört zur Familie der Kürbisgewächse.

Was einst in den Wüsten Zentral- und Südafrikas wuchs, findet heute seinen Weg in österreichische Obstregale – und sogar auf heimische Felder. Mit reichlich Vitaminen und Mineralstoffen ist die Kiwano ein spannender Neuzugang für ernährungsbewusste Genießer.

Ob als gesunder Snack, Smoothie-Zutat oder kreatives Element in der Küche: Diese Frucht hat das Potenzial, Herbst und Winter kulinarisch aufzupeppen.

Wer Exotisches mit regionalem Anbau verbinden will, sollte der Kiwano eine Chance geben!

Die wichtigsten Kenndaten

Die Kiwano stammt ursprünglich aus den trockenen Regionen Zentral- und Südafrikas, wo sie sich durch ihre Robustheit und Dürreverträglichkeit bewährt hat.

Ihre leuchtend orangefarbene Schale ist mit stacheligen Auswüchsen besetzt, was ihr das markante Aussehen verleiht. Obwohl sie auf den ersten Blick wie eine exotische Frucht wirkt, gehört sie überraschenderweise zur Familie der Gurken.

  • Wissenschaftlicher Name: Cucumis metuliferus
  • Pflanzenfamilie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
  • Vorkommen: Ursprünglich aus Zentral- und Südafrika
  • Wuchshöhe: 1,5 bis 3 Meter
  • Blüte: Gelbe, kleine Blüten, die von Bienen bestäubt werden
  • Standorte: Bevorzugt trockene, warme Gegenden mit viel Sonne
  • Verwendete Pflanzenteile: Vor allem die Früchte, gelegentlich die Samen

Synonyme

Die Kiwano wird auch als Horngurke, Stachelgurke, Zackengurke oder Afrikanische Horngurke bezeichnet. In ihrer afrikanischen Heimat ist sie unter dem Namen gaka bekannt.

Aussehen und Geschmack

Der Geschmack der Zackengurke ist fast so einzigartig wie das bizarre Aussehen dieser warzig-stacheligen Frucht und weist ein fruchtiges Bananen-Zitronen-Orangen-Aroma mit Anklang von Gurke und Kiwi auf.

Das Fruchtfleisch ist leuchtend grün, geleeartig und enthält viele kleine, essbare Kerne. Viele erinnert die Kiwano geschmacklich am ehesten an eine Mischung aus Kiwi, Gurke und Zitrusfrüchten – erfrischend und leicht säuerlich.

Die samenreichen Früchte mit dem saftigen und intensiv grün gefärbten Gelee, lassen sich wie Kiwis oder Maracujas auslöffeln. Die grünen noch unreifen Früchte schmecken tatsächlich nach Gurke.

Gesunde Inhaltsstoffe

Die Kiwano ist reich an Vitamin C, das das Immunsystem stärkt, sowie an Vitamin A, das wichtig für die Haut- und Augenfunktion ist.

Zudem enthält sie wichtige Mineralien wie Magnesium, Kalium und Eisen, die zur Aufrechterhaltung verschiedener Körperfunktionen beitragen.

Der hohe Wassergehalt der Frucht macht sie zudem zu einem erfrischenden Snack mit wenigen Kalorien, der den Körper mit Flüssigkeit versorgt.

Verwendung in der Küche, Einkauf, Lagerung und Haltbarkeit

Beim Einkauf sollte die Kiwano eine gleichmäßig orange Schale aufweisen, was auf Reife hinweist.

In unserem Klima entwickeln sich die Früchte bis zur Grünreife und werden anschließend bei Zimmertemperatur gelagert bis sie eine leuchtend orange Farbe angenommen haben und genussreif sind.

Unreif bezogene Früchte können Sie also bei Zimmertemperatur nachreifen lassen. Im Kühlschrank hält sie sich etwa eine Woche.

Die Kiwano kann roh verzehrt oder in Salate, Smoothies oder Desserts integriert werden. Als Garnitur bzw. Topping sind sie vor allem für erfrischende Obstsalate, saftige Torten (Cheesecake), Eis und Puddings geeignet.

Sie passt gut zu anderen Früchten oder auch in herzhafte Gerichte, wo ihre erfrischende Note als Kontrast zu kräftigeren Aromen dient.

So essen Sie Kiwanos richtig

Halten Sie die Kiwano vorsichtig (die Stacheln können spitz sein) auf einem Schneidebrett und schneiden Sie sie längs in zwei Hälften.

Verwenden Sie einen Löffel, um das gallertartige Fruchtfleisch aus der Schale zu löffeln. Die Kerne sind essbar und nicht bitter und ähneln größeren Gurkenkernen.

Wenn Sie die Kerne nicht mögen, können Sie das Fruchtfleisch durch ein Sieb passieren, um die Kerne zu entfernen.

Rezeptidee 1: Kiwano-Smoothie

  • Zutaten:
  • 1 Kiwano
  • 1 Banane
  • 1 Handvoll Spinat
  • 200 ml Kokoswasser
  • Zubereitung: Alle Zutaten in einem Mixer glatt pürieren und kühl servieren.
  • Rezeptidee 2: Kiwano-Salat

    • Zutaten:
    • 1 Kiwano
    • 1 Gurke
    • 1 Avocado
    • Limettensaft, Salz und Pfeffer
  • Zubereitung: Kiwano und Gurke in Stücke schneiden, Avocado würfeln, alles vermengen und mit Limettensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Anbau von Kiwano & Co.: Eine Antwort auf den Klimawandel?

    Obwohl die Kiwano ursprünglich in trockenen Wüstenregionen Afrikas beheimatet ist, gelingt der Anbau auch in Österreich, dank der 300 Sonnentage und dem pannonischen Klima des Burgenlands.

    Die gleiche Pflanze, die unter afrikanischer Hitze gedeiht, findet in den sandigen Böden und langen Sonnenstunden des Seewinkels ideale Bedingungen, um perfekt zu reifen.

    Damit ist die Frucht nicht nur im Herbst in Supermärkten verfügbar, sondern auch aus regionalem Anbau – ein bemerkenswerter Erfolg für heimische Landwirtschaft und bewusste Konsumenten.

    Mittlerweile haben die Kiwanos zumindest in Ostösterreich über den Vertrieb der LGV einen fixen Platz im Sortiment, werden über Seewinkler Sonnengemüse aber auch in ganz Österreich vermarktet.

    Von der Kalahari nach Österreich – ist die Kiwano der neue Stern am Vitaminhimmel?

    Sicher nicht, aber der heimische Anbau exotischer Früchte wie der Kiwano ist mehr als nur ein Trend – er bietet eine spannende Perspektive im Kontext des Klimawandels.

    Mit höheren Temperaturen und veränderten Klimabedingungen entstehen neue Möglichkeiten für den Anbau von Pflanzen, die früher ausschließlich in fernen Ländern wuchsen.

    Gleichzeitig reduziert der regionale Anbau die CO₂-Bilanz, da lange Transportwege entfallen und die Frische der Produkte gewährleistet bleibt.

    Dieser Ansatz verbindet Genuss mit Nachhaltigkeit und zeigt, dass sich Landwirtschaft kreativ an die Herausforderungen der Zukunft anpassen kann. So bietet die Kiwano nicht nur ein kulinarisches Abenteuer, sondern auch einen Schritt hin zu einer umweltbewussteren Lebensmittelversorgung.

    Neuseeland und die Kiwano: Eine Erfolgsgeschichte in der Tradition der Kiwifrucht?

    Neuseeland spielt eine entscheidende Rolle bei der Kommerzialisierung von exotischen Früchten und hat mit der Kiwano versucht, an den Erfolg der Kiwifrucht anzuknüpfen.

    Die Bezeichnung “Kiwano” ist tatsächlich eine Erfindung aus dem Handel und hat nichts mit afrikanischen Sprachen zu tun. Sie wurde von Neuseeländern geprägt, die die Frucht kommerziell vermarkteten.

    Der Name wurde bewusst gewählt, um die Exotik der Frucht zu betonen und eine Assoziation mit der Kiwi herzustellen, da beide Früchte optisch und geschmacklich gewisse Gemeinsamkeiten haben – insbesondere die grüne, saftige Textur.

    Der Zusatz „-ano“ im Namen sollte vermutlich ein klangvolles, exotisches Gefühl erzeugen und die Aufmerksamkeit von Verbrauchern wecken. Mit Mango hat die Kiwano jedoch nichts zu tun, auch wenn der Name diese Vermutung nahelegt.

    In ihrer afrikanischen Heimat wird die Frucht meist schlicht als „Horned melon“ (Horngurke) oder „African horned cucumber“ bezeichnet. Die traditionelle afrikanische Bezeichnung ist in Bantu-sprachigen Regionen – wie bereits oben erwähnt – „gaka“.

    Obwohl die Kiwifrucht ursprünglich aus China stammt, wurde sie in Neuseeland umbenannt und global erfolgreich vermarktet.

    Mit der Kiwano strebt das Land nun eine ähnliche Erfolgsgeschichte an, auch wenn der internationale Markt für diese Frucht noch in den Kinderschuhen steckt. Neuseeland gehört heute zu den führenden Anbaugebieten, zusammen mit Ländern wie Israel und Kenia, die aufgrund ihres warmen Klimas ideale Bedingungen bieten.

    Diese Regionen produzieren große Mengen Kiwano für den weltweiten Handel, wobei der Markt langsam wächst, ähnlich wie es einst bei der Kiwifrucht war. Dank der ausgefeilten Vermarktungsstrategien und den hervorragenden klimatischen Bedingungen in diesen Ländern könnte die Kiwano schon bald in Europa so etabliert sein wie andere exotische Früchte.

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    Quelle:

    ¹ Produktionsnischen auf der Spur – Spezialgurken (PDF)

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    Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

    Linktipps

    – Kürbis | Heilpflanzenlexikon
    – Litschi – die erfrischende Exotikfrucht
    – Tamarillo – eine Beerenfrucht namens Baumtomate
    – Die beliebtesten Exotische Früchte im Überblick – Teil 1
    – Die beliebtesten Exotische Früchte im Überblick – Teil 2
    – Baobab – der Affenbrotbaum und seine gesunden Baumfrüchte

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