Gesunde Ernährung für Kids: richtig essen gegen Schulstress

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Gesunde Ernährung gegen Schulstress

Richtige Ernährung spielt bei der Problembewältigung im Schulalltag und bei Prüfungsstress der Kinder eine große Rolle und hilft diesen besser zu überstehen. Wer lernen muss, sollte daher vor allem sein Hirn fit und aktiv halten. Kinder brauchen deshalb vor allem eines: viel gesunde Energie.


Konzentrationsschwierigkeiten, Übergewicht und Haltungsschäden nehmen bei Kindern rasant zu. Ursachen dafür: Bewegungsmangel und falsche Ernährung. Viele Kinder kommen ohne Frühstück oder Jause in die Schule und bekommen dann auch zu Hause oft kein warmes Mittagessen. Oder sie ziehen diesem eine ordentliche Portion Fast Food vor – Pizza, Burger und Kebap stehen bei Kindern und Jugendlichen jedenfalls hoch im Kurs. Leider ist es gerade dieses essen, das unsere Kinder unkonzentriert und krank macht.

Der Einfluss gesunder Ernährung auf Leistung und Entwicklung

Da das Gehirn – im Speziellen sind das die Areale der Frontallappen – während der Kindheit weiter ausreift, hat die Ernährungsweise der Schulkinder einen wesentlichen Einfluss auf die geistige Entwicklung. Die Frontallappen sind für die Ausführung von Konzeption und strategischem Denken, sowie für das Konzentrieren der Aufmerksamkeit und die Unterdrückung nicht notwendiger Information verantwortlich. Neueste Studien zeigen, dass nicht allein die Eiweißzufuhr für die geistige Entwicklung notwendig ist, sondern bestimmte Mikronährstoffe einen wesentlichen Effekt bringen. Die richtige Mischung macht es also wieder einmal aus. Doch was ist die richtige Mischung?

Hirngewebe ist eisenreich – je nach Areal und Entwicklungsstatus mehr oder weniger. Vor allem die Hirnareale, die für die Wahrnehmung wichtig sind, sind sensitiver für Eisendefizite. Ein Mangel an Eisen bedeutet also auch geringere geistige Leistungen und Antriebslosigkeit – ein Umstand der übrigens für erwachsene ebenso gilt. Eisenreiche Nahrung hilft: Schnittlauch, Petersil, und Nüsse. Petersil-, Sellerie- und Liebstöckelblätter sind ganz besonders eisenreich. Wenn man die Gewürzkräuter in Suppen mitkochen lässt, bekommt man sowohl Eisen als auch alle anderen Mineralstoffe in besonderer Konzentration in der Suppe gelöst. Nüsse gelten zudem als regelrechte Gehirnnahrung.

Zink ist ein weiterer wesentlicher Bestandteil für gesunde Kindernahrung: Zink spielt durch seine Funktion in der Proteinsynthese, der Eiweißbildung, eine unentbehrliche Rolle. Daher können bereits geringe Defizite während der Kindheit Wachstumsverzögerungen, Immunschwäche und daraus resultierend erhöhte Infektanfälligkeit zur Folge haben. Zink findet sich wieder reichlich in Nüssen, wieder ein Hinweis zum “Studentenfutter”, in Haferflocken, im Kakao und in fast allen Gewürzen.

Der ideale Speiseplan

Wichtig für Eltern ist es, schon am Beginn des Tages die Weichen richtig zu stellen: “Das Frühstück als Energielieferant für den Vormittag ist nicht nur für Kindergarten- und Schulkinder wichtig, sondern auch für Sie selbst”, rät die Expertin. “Eine Kombination aus Vollkornbrot mit Topfenaufstrich, frischem Obst und Gemüserohkost oder Müsli mit Joghurt und Früchten bietet Ihrem Kind wertvolle Nährstoffe.” Falls der Nachwuchs gar nicht frühstücken will, sollte man Kinder allerdings auch nicht dazu nötigen. Ernährungswissenschafterin Mag. Kichler: “Auch ein Glas Milch oder Kakao ist am Morgen ausreichend, falls das zweite Frühstück dann reichlicher gestaltet wird. Geben Sie Ihrem Kind in diesem Fall also ausreichend Pausenverpflegung mit.” Das Schulbrot mit gesunden Aufstrichen aus Topfen oder Käse und Gemüse wie Radieschen drinnen, dazu ein Apfel wäre optimal. Aber auch Studentenfutter kann man den Kindern für die Pause zwischendurch mitgeben.

Im Unterschied zu Kindergartenkindern, deren Entwicklungsphase eine eiweißreiche Ernährung zur Entwicklung erfordert, wo also Milch und Milchprodukte sowie Gemüse im Vordergrund stehen, brauchen Schulkinder zur Entwicklung ihrer Energien nun mehr Kohlehydrate. Ein Mittagessen mit Nudeln oder Reis, Gemüse, etwas Fleisch und vielen Gewürzkräutern, vor allem Basilikum belastet nicht zu sehr, macht daher auch nicht müde und liefert sowohl Eiweiß, Kohlenydrate als auch notwendige Vitamine.

Gemüse trägt zur Gesundheit bei, ist jedoch bei vielen Kindern nicht beliebt. “Ob Obst, Gemüse oder andere für die Ernährung günstigen Lebensmittel, Kinder müssen von sich aus auf den richtigen Geschmack kommen” findet Mag. Kichler. Ein strikter Menüplan, der zum gesunden Essen “zwingt”, hilft da wenig. Und vor allem eins, weiß die Expertin: “Verbote bringen nichts. Dadurch werden die häufig zu viel konsumierten Speisen wie Süßigkeiten oder Pommes Frites nur noch interessanter.” Statt dessen sollte das Augenmerk auf die Ausgewogenheit gelegt werden. Um das Gesunde den Kindern auch schmackhaft zu machen, sollten die Eltern ihren Kindern als jedenfalls Abwechslung im Jausensackerl gönnen.

Und als Abendessen könnte man den Kindern so z.B. süße Streicheleinheiten für schöne Träume anbieten. Ein Obstsalat mit Bananen, Orangen, Nüssen, mit Honig gesüßt und einem Obstsaft angemacht, schmeckt den Kindern und wirkt sich positiv auf die Botenstoffbildung im Gehirn aus.

Gesunde Jause

Häufige Zwischenmahlzeiten sind für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig. Sie können eiweißbetont sein. Milch und Milchprodukte wie Käse, aber auch Früchte sollten dabei im Vordergrund stehen. Das zweite Frühstück und der Nachmittagssnack bringen einen wichtigen Energieschub, sagen die Experten. Durch die gleichmäßigere Mahlzeitenverteilung bleibe die Leistungskurve konstant auf einem höheren Niveau. Zu trinken empfehlen sich frische Obstsäfte, Kräuter- oder Früchtetees, Mineralwasser, Milch sowie Buttermilch und nur leicht gesüßter Kakao. Weiters eignet sich auch frisches Obst und Müsli als kleine Zwischenmahlzeit.

Süße Limonaden sind aus mehrerlei Hinsicht unvorteilhaft: Entweder wirkt sich der hohe Zuckergehalt ungünstig auf die Zähne und das Gewicht der Kinder aus, oder aber wirken zuckerfreie Limonaden oftmals durch die enthaltenen künstlichen Süßstoffe appetitanregend, bewirken also genau das Gegenteil dessen, was man mit der Vermeidung der Zuckerkonsumation erreichen wollte: Gewichtzunahme durch Heißhungerattacken.

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