Sanfter Babyschlaf – damit auch die Eltern gut schlafen
Gerade eben haben Sie 9 Monate Schwangerschaft und die Geburt gemeistert – nun sind Sie allerdings weiter gefordert! Menschen, die zu wenig schlafen, werden leichter krank – chronischer Schlafmangel kann zu Konzentrationsstörungen, Gereiztheit, Nervosität, Depressionen etc. führen.
Dies gilt sowohl für die Babys, als auch für die Eltern. “Schafmanagement” ist somit in der nächsten Zeit schwer angesagt – vielleicht können Ihnen die folgenden Informationen über die Schafgewohnheiten der süßen Schreihälse ein wenig dabei helfen, ihren eigenen (neuen) Rhythmus zu finden.
Babyschlaf:
Die innere Uhr ihres Babys tickt ganz anders als ihre: In den ersten Lebenswochen schlafen Babys zwar 15-19 Stunden – aber leider nicht am Stück…
Der Hunger (und oftmals auch der Magen) weckt die kleinen Racker alle 1,5 bis 4 Stunden auf (also unregelmäßig) – und es wird anfangs zwischen Tag und Nacht noch kaum unterschieden. Die Wahrnehmung “hell” und “dunkel”, die dem Baby im Mutterleib noch fast gänzlich gefehlt hat, wird jedoch schon in den ersten Wochen besser und sie sollten sich ab und an über längere “Schlafeinheiten” freuen können.
Ab 5-6 Monaten werden dann 10-18 Stunden Schlaf konsumiert (also ca. 14 Stunden im Schnitt). Oftmals schlafen Babys nun schon 7-9 Stunden durch (22h-7h), manchmal sogar länger.
Vielleicht ergeht es ihnen ja auch wie dem Autor dieses Artikels: Als unser Kind das erste Mal von 9h abends bis 8h früh schlief, eilten wir fast ängstlich zum Gitterbett unseres Babys und prüften, ob das Kind noch atmet …
In dieser Periode (ca. 6 Monate alt) könnte es ungefähr folgenden Rhythmus geben:
Morgen-Aufstehen: 6h
Vormittagsschlaf: 8-10.30h
Nachmittagsschlaf: 14-16.30h
Abend-Schlafen: 20h
Selbstverständlich ist dieses Beispiel auch als solches zu betrachten – Babys/Kinder sind keine Maschinen und finden erst langsam zum normalen Rhythmus. Freuen sie sich also über längere Schlafeinheiten – rechnen sie aber gleichfalls mit “Rückschritten”. Auch sie schlafen einmal kürzer, dann wieder länger.
Im zweiten Lebensjahr benötigen Babys dann ca. 12-13 Stunden Schlaf – mit laufend sinkender Tendenz, jedoch (zum Glück) mit wesentlich mehr Konstanz.
Tipps und Wissenswertes:
- greifen sie in den natürlichen Rhythmus ihres Babys nicht ein (wenn nicht unbedingt notwendig)
- richten sie ihren eigenen Rhythmus soweit wie möglich nach dem Baby – und schlafen sie mit (wenn möglich)
- wenn sie müde sind, lassen sie ihre Arbeit liegen – ihre Gesundheit geht vor!
- entwickeln sie bei älteren Babys (ab ca. 5 Monate) “Einschlafrituale”: so wenig Action wie möglich, Baby herumtragen, Spieluhren verwenden, Schlaflied summen, Abendmahlzeit, Stofftiere
- sehr oft helfen gleichmäßige Bewegungen (schaukeln, wiegen, Hintern klopfen)
- falls es einmal überhaupt nicht funktioniert: aktivieren sie ihr Auto und fahren sie eine kleine Runde – das funktioniert fast immer.
- damit sich ihr Baby nicht alleine fühlt, schließen sie die Türe zum Schlafzimmer nicht (oder einen Spalt offenlassen) – ihr Baby findet vertraute Geräusche/Stimmen angenehm.
- nervöse Eltern haben oft nervöse Babys – das ist kein Zufall (vermeiden sie also soweit wie möglich Hektik und Schreien)
- nehmen sie ihr Baby zumindest anfangs mit ins Bett – die Nähe der Eltern beruhigt. Verwöhnen sie aber ihr Baby/Kleinkind damit nicht zu sehr – ihr Sexualleben könnte darunter leiden! Ab und an ist aber ein “Family-Kuscheln” äußerst reizend.
- sollte ihr Partner Ruhe benötigen, könnte dieser (falls möglich) auch ab und an in ein anderes Zimmer ausweichen (sie können sich auch abwechseln – insbesondere wenn die Mutter nicht mehr stillt)
- legen sie ihrem Baby (älteren Babys) Lieblingskuscheltiere ins Bett – falls sie Glück haben, spielt es nach dem Aufstehen noch eine Weile damit.
- vermeiden sie Medikamente (Beruhigungsmittel) für ihr Baby – maximal nach Anordnung durch den Arzt.
- schaffen sie sich (insbesondere in der kälteren Jahreszeit praktisch) 2 Schlafsäcke für ihr Baby an – die Bewegungsfreiheit ihres Kindes sollte jedenfalls gewährleistet sein. Gewöhnen sie ihr Baby rechtzeitig daran – ca. im 5. – 6. Monat.
- springen sie nicht beim ersten Laut ihres Babys auf – manche Babys/Kleinkinder beschäftigen sich noch einige Zeit alleine, das bringt ihnen Bonusschlaf.
- legen sie das Kopfende ihres (älteren) Babys mit Polstern oder Stoffwindeln aus – Babys mögen das. Beachten sie dabei allerdings, dass diese Kuschelumgebung so angebracht ist, dass sie unter keinen Umständen die Kinder bei der freien Atmung behindern.
- nach ca. 6-8 Monaten schläft ihr Baby normalerweise auch länger, wenn es später ins Bett geht – sie können also den Schlafturnus ein wenig beeinflussen.
- in der “Nachtschlafphase” empfiehlt sich bei älteren Babys ab dem 1. Jahr eher die Seitenlage – Flüssigkeiten/Sekrete aus Nase und Mund können hier besser ablaufen. Bei Neugeborenen und Babys bis 12 Monaten, sollte jedoch unter dem Aspekt der Risikominimierung des plötzlichen Kindstodes unbedingt die Rückenlage eingehalten werden.
- Geduld, Geduld – die harte Zeit des Schlafmangels ist temporär. Alleine das Wissen, dass sich die Schlafgewohnheiten der Babys sehr bald bessern, sollte ihnen ein wenig Kraft geben.
- last, but not least: nehmen sie ihren Partner ruhig auch ein wenig in die Pflicht: Zumindest am Wochenende (wenn er berufstätig ist) kann dieser auch einmal aufstehen – insbesondere bei Babys, die nicht mehr gestillt werden, darf dies kein Problem sein. Vereinbaren sie dies schon am Vorabend – Sie werden besser schlafen und müssen das Aufstehen nicht im Halbschlaf “verhandeln”. Auch bezüglich “Wickeln”, “Flasche geben” und “Fortgehen” kann ist ein “Zeitmanagementplan” äußerst empfehlenswert.
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