Küchenkräuter: Salbei, Schnittlauch & Thymian

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Salbei, Naturheilkunde, Naturheilkraut

In dieser Ausgabe unseres Küchenkräuter-Guides finden Sie: Salbei, Schnittlauch und Thymian.


Salbei

Merkmale: Der ursprünglich aus den gebirgigen Teilen Südeuropas stammende Salbei, ist ein beliebtes Garten,- und Küchenkraut. Salbei, vom lat. Wort “Salvare” ( = heilen), ist ein ausdauernder Halbstrauch, gehört zur Familie der Lippenblütler und umfasst mehr als 920 Arten. ( u.a. Ungarn Salbei, Silber Salbei, Guaven Salbei, Peruanischer Salbei, Azteken Salbei, Honigmelonen Salbei, Mehl Salbei, Wiesensalbei, Ananas Salbei, Mexikanischer Salbei)

Die mediterane Pflanze mag es sonnig und warm, wobei der Boden trocken und durchlässig sein soll. Die immergrüne, leicht verholzende Heilpflanze, kann bis 60 Zentimeter hoch werden. Die samtig behaarten, graugrünen Blätter sind länglich, eiförmig, fein gekerbt und etwas runzelig. Der Geruch der Blätter ist sehr intensiv, balsamisch und würzig. Die jungen Blätter können bis zum Herbst frisch von der Pflanze gepflückt werden.

Verwendung: Salbei ist aufgrund seines hohen Anteil ätherischer Öle, als Heil- und Gewürzpflanze vielseitig verwendbar. Die Blätter haben einen sehr eigenen, intensiv würzigen und etwas bitteren Geschmack, weshalb man mit der Dosierung vorsichtig sein muss. Salbei passt zu Meerfisch, Fleischgerichten (Leber, Schaf, Wild), Suppen, Pasteten, Käseauflauf und Tomaten. In Suppen oder Fisch,- Fleischgerichten werden die Blätter meist nur kurz mitgekocht. Weiters ist es fixer Bestandteil italienischer Kräutermischungen.

Zugeschriebene Heilkräfte: Salbei galt über Jahrhunderte weg als Heilpflanze und Wunderarznei. Dioskurides empfahl Salbei gegen Fieber und Nierenstein. Hildegard von Bingen riet bei Schlaflosigkeit und schlechten Atem zu Salbei. Im Mittelalter putzte man mit ihm die Zähne, da die frischen Blätter der Pflanze, Zähne und Zahnfleisch sauber hielten. Heute weiß man, dass das Heilkraut die Gallentätigkeit anregt und fette Speisen bekömmlicher macht.

Es wirkt zudem antiseptisch, desinfizierend und fördert die Wundheilung. Salbei ist gut gegen allerlei Wunden und gegen Insektenstiche, stillt das Blut und reinigt die eiternden Geschwüre. Salbeitee ist ein wirksames Mittel bei Magen- und Darmschmerzen und hilft auch gegen übermäßiges Schwitzen.

Vor allem aber ist es ein ausgezeichnetes Gurgelwasser bei Entzündungen der Rachenmandeln, der Mundschleimhäute und bei Halsschmerzen.

Schnittlauch

Merkmale: Der Schnittlauch oder Graslauch, gehört zur Familie der Zwiebelgewächse und ist eine mehrjährige Pflanze, die ursprünglich aus Kanada und Sibirien stammt.

Es bevorzugt kalkhaltigen, humosen und feuchten Lehmboden in sonniger bis halbschattiger Lage. Er wächst hervorragend im Gewächshaus, Frühbeetkasten, in kleinen Pflanzentöpfchen aus Torf, auf der Fensterbank oder im Garten. Unter der Erde bildet der Schnittlauch ein Büschel dünner Zwiebel, während über der Erde dünne, röhrenartige Laubblätter (“Schlote”) wachsen, die bis zu 30 Zentimeter hoch werden. Das Abernten ist das ganze Jahr über möglich. Durch Einfrieren kann Schnittlauch sehr gut konserviert werden.

Tipp: Stängel des Schnittlauchs nie zu tief abschneiden, dann bleibt der Stock kräftig. Blütenstängel sollten am besten entfernt werden, denn sie kosten der Pflanze unnötige Kraft und sind nicht zum Verzehr geeignet.

Verwendung: Schnittlauch besitzt ein stark zwiebelartiges Aroma, welches allerdings wesentlich feiner, als beispielsweise bei Zwiebel oder Lauch ist. Die Blätter werden frisch, roh und feingeschnitten als Beigabe zu Salaten, Suppen, Eierspeisen, Frischkäse oder Quark gereicht. Schnittlauch eignet sich gut zum Trocknen oder Gefriertrocknen. In Kombination mit Petersilie, Kerbel und Estragon, ist er in der französischen Küche als fines herbes bekannt.

Zugeschriebene Heilkräfte: Schnittlauch enthält viel Vitamin A, B und C und Eisen. Er wirkt bakterienhemmend, appetit- und verdauungsanregend, reguliert schonend erhöhten Blutdruck und senkt Cholesterin. Eine heilende Wirkung verspricht das Gewächs auch, bei Magenschmerzen und Blähungen. Zudem soll es gegen Tumoren und Blutverklumpung vorbeugen, die Ansammlung von Wasser im Gewebe und die Bildung von Harnsäure verhindern und stärkend auf das Verdauungssystem und den Kreislauf wirken.

Achtung: Schnittlauch soll immer roh und frisch gegessen werden, ansonsten ist er wirkungslos wie Gras!
Tipp: Wenn man ihn nicht sofort gebraucht, sollte man die Blätter ins Wasser stellen oder in feuchtes Küchenkrepp wickeln und ins Gemüsefach legen. So hält er ein bis zwei Tage frisch. Zu gekochten Speisen, immer erst im letzten Moment geben.

Thymian

Merkmale: Thymian ist in den Mittelmeerländern beheimatet und ist heute in unseren Gärten vielfach in kultivierter und verwilderter Form anzutreffen. Das kleine Sträuchlein wird bis zu 50 Zentimeter hoch und ist eine mehrjährig Pflanze. Die Thymiane bevorzugen helle und trockene Standorte, mit nährstoffarmen und sandigen Böden.

Man findet ihn an Wegrändern, auf trockenen Wiesenflächen oder auch auf Mauern. Er hat viele aufrechte, vierkantige, kurzbehaarte Zweige mit kleinen, schmalen, spitzen am Rande eingerollten, graugrünen Blättern. Die Pflanze hat einen gewürzhaften Geruch und ist im Geschmack aromatisch ein wenig bitter im Nachgeschmack. Blütezeit ist von Juni bis Oktober.

Verwendung: Die kleinen Blätter oder Triebspitzen können das ganze Jahr über geerntet und als Küchengewürz verwendet werden. Es wird sowohl frisch oder getrocknet verwendet. Der aromatisch duftende Thymian, passt ideal zu Kalbfleisch, Wild, Geflügel, Sugo, Füllungen, Gemüse, Salaten und Suppen.

Thymian wird oft als Gewürz für Wurst und Käse verwendet, da es nicht nur den Geschmack verbessert, sondern die Nahrungsmittel leichter verdaulich macht. In der mediterranen Küche, findet Thymian breite Verwendung und gibt vielen Speisen ihren typischen Geschmack. Zudem ist es Bestandteil der Gewürzmischung Kräuter der Provence.

Zugeschriebene Heilkräfte: Die hocharomatische Pflanze enthält ätherisches Öl mit etwa 50% Thymol. Das Thymol hat hervorragende Eigenschaften und wirkt fäulnis- und gärungswidrig, fieberwidrig, schmerzlindernd und schlechte Gerüche entziehend. In kleinen Dosen wirkt es beruhigend und krampfstillend, in mittleren Dosen schlafmachend und schmerzbetäubend. Weiters haben die Blätter des Sträuchlein eine antiseptische, krampflösende, schleimlösende, harntreibende, durchfallhemmende, kräftigende und nervenstärkende Wirkung.

Thymian unterstützt nicht nur die Verdauung fetter Speisen, sondern hilft bei Erkrankungen der Luftwege, bei Asthma und Keuchhusten (als Kräutertee mit Honig bei Bronchitis und Katarrhen der oberen Luftwege, wirkt hustenreizstillend und verflüssigt den Schleim, bei Lungenentzündung, Nieren und Blasenkrämpfen, Blinddarmreizungen und Menstruationsfehlern.

Zudem soll sich ein regelmäßige Verzehr des Gewürzes, positiv auf Hautunreinheiten auswirken. Das ätherisches Öl (je nach Sorte ein bis drei Tropfen auf 100 ml Pflanzenöl) wird zum Einreiben von Brust und Rücken verwendet und ist hochwirksames Desinfektionsmittel (durch Versprühen als natürliche Raumdesinfektion geeignet). Als Mundwasser ist es gegen Zahnfleischentzündung heilsam.

Zudem gelten Thymiane als Aphrodisiakum. Bereits die Römer wussten Thymianbäder vor Sexorgien, als reizförderndes Mittel einzusetzen.

Achtung: Bei einer Überdosierung kann Thymian abführend wirken.

Einen detaillierten Überblick über die Wirkungsweise von Heilkräutern geben die Heilkräuterseiten – von A wie Ackerschachtelhalm bis Z wie Zitronenverbena.

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Linktipps

– Kochen mit Kräutern
– Hirtentäschel | Wildpflanzen in der Küche
– die Heilkraft der Kräuter
– Kräuter richtig konservieren
– Wissenswertes über Kräuter
– Löwenzahn: gesund & wohlschmeckend
– Rezept: Focaccia mit Salbei

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