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Diabetes / Zuckerkrankheit

Diabetes mellitus, im Volksmund “Zuckerkrankheit” genannt, wird den Kohlenhydratstoffwechselerkrankungen zugeordnet. Bei der Stoffwechselerkrankung führt ein Mangel an Insulin zu erhöhten Blutzuckerwerten, Zucker wird über den Urin ausgeschieden. Es gibt zwei Formen, unterschieden werden Typ 1 Diabetes und Typ 2 Diabetes. Symptome: geringer Appetit und Gewichtsverlust, starker Durst (Polydipsie), Heißhungerattacken (vor allem zu Beginn der Krankheit), Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit, Mundtrockenheit und nächtliche Wadenkrämpfe.


In der Fachsprache hat sich Diabetes als Sammelbegriff für eine heterogene Störung des Stoffwechsels, deren Leitbefund eine Überzuckerung des Blutes (Hyperglykämie) ist, eingebürgert. Ursache ist entweder ein Insulinmangel, eine Insulinunempfindlichkeit (Insulinresistenz) oder beides. Je nach Ursache gibt es unterschiedliche Diabetestypen, die jedoch verbindende Gemeinsamkeiten aufweisen.

Überblick

Der Verdauungsapparat verarbeitet die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate, die beispielsweise in Zucker, Brot und anderen Getreideprodukten enthalten sind, in Glucose. Diese wird anschließend über die Blutbahn im gesamten Körper verteilt. Die Bauchspeicheldrüse erzeugt ihrerseits in den Langerhansschen Inseln das regulierende Hormon Insulin. Dieser Wirkstoff dockt an den Körperzellen an und bewirkt die Öffnung von Poren in den Zellmembranen, durch welche die Glucose in die Zellen zu ihrer Energiegewinnung gelangt.

Im Blutkreislauf darf sich jedoch eine größere Menge von Glucose nicht länger als maximal 5 bis 6 Stunden befinden, da sie sonst u. a. eine schädigende, irreversible (nicht mehr rückgängig zu machende) chemische Verbindung mit den Zellmembranen eingehen kann, die nicht durch einen niedrigen Stoffwechsel zu kompensieren (auszugleichen) ist.

Weiterhin werden die für das Immunsystem zuständigen weißen Blutkörperchen in ihrer Funktion behindert, was insgesamt eine Schwächung des Immunsystems bewirkt. Über den Blutparameter (Blutkennzeichen) des HbA1c wird der durchschnittliche Blutzuckerspiegel der letzten acht bis zehn Wochen ermittelt. Ein gesunder Mensch hat einen HbA1c von etwa 4 bis 7%. Ist dieser Wert dauerhaft deutlich erhöht, dann befindet sich also ständig eine zu große Menge Blutzucker frei zirkulierend im Blutkreislauf und man spricht von einem Diabetes mellitus.

Laut Zahlen der “International Diabetes Federation”, werden im Jahre 2025 weltweit 333 Millionen Diabetiker erwartet. Der neue Diabetes-Atlas weist eine Zahl von 314 Millionen Menschen aus, die ein Risiko haben, an Diabetes mellitus zu erkranken. Die meisten Menschen mit Diabetes mellitus sind im Alter zwischen 40 und 59 Jahren, wobei 10 % mehr Frauen als Männer Diabetes mellitus und 20 % mehr Frauen als Männer eine gestörte Glucosetoleranz haben.

An Diabetes Erkrankte haben erhöhte Risiken einiger Erkrankungen, wie etwa Schädigung der kleinen Blutgefäße, Nervenschädigungen, diabetischer Fuß, Fettleber, u.v.m.

Personen, die ihren Lebensstil nicht entsprechend den Empfehlungen (etwa der UKPDS-Studie, bzw. der Steno-2-Studie) ändern, haben ein erhöhtes Risiko, Spätschäden zu erleiden. Nur eine Minderzahl von Diabetikern bleibt trotz schlechter Lebensgewohnheiten (fettes Essen, Bewegungsmangel, mangelhafte Kontrolle des Blutzuckers) von Spätschäden verschont.

Bei der Therapie ist zwischen den einzelnen Typen (Diabetes Typ1 bis Typ 4) zu unterscheiden.

Ernährung

Für den Diabetiker spielt die Ernährung eine wichtige Rolle.

  • Speisen, die mit Zucker zubereitet werden (Mehlspeisen) müssen gemieden werden
  • Kartoffeln, Teigwaren Reis und Brot sowie Obst können nur in beschränkter Menge verzehrt werden
  • Zusätzlich ist auch die Fettzufuhr zu verringern.

Als allgemeine Empfehlung für die Energieverteilung gilt auch für den Diabetiker:

  • 10-12 % Eiweiß
  • 30-35 % Fett und
  • 53-55 % Kohlenhydrate

Die “Diabeteskost” entspricht damit den Richtlinien einer gesunden Ernährung. Bei der Verwendung von sogennanter Diabetikerprodukten ist darauf zu achten, dass sie in vielen Fällen nicht weniger Kohlenhydrate als andere handelsübliche Produkte enthalten. Es werden nur andere Zucker, wie der Zuckeraustauschstoff Sorbit oder Fruchtzucker, verwendet. Damit diese Produkte gut schmecken, ist der Anteil der Fette höher.

Vorsicht ist bei Mehlspeisen, Zeralienprodukten (z.B.: Müslimischungen und Frühstücksflocken, die Zucker, Rosinen, Trockenobst und Nüsse enthalten), Weintrauben sowie Fruchtsäften und Limonaden geboten. Versteckte Fette finden sich in Wurst- und Fleischwaren sowie in Milch- und Milchprodukten mit mehr als 40 % F.i.T.

Informationsstellen:

Österreichische Diabetiker Vereinigung:

Moosstrasse 18/1, 5020 Salzburg
Tel: 05522/303 3667 Fax: 5522/303 2631

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Linktipps

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– Diabetes als Hauptgrund für Amputationen
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