Erdnüsse gegen Diabetes
Erdnüsse können für Menschen mit Diabetes vorteilhaft sein, da sie einen niedrigen glykämischen Index haben, den Blutzuckerspiegel nur gering ansteigen lassen und durch ihren hohen Gehalt an Proteinen, Ballaststoffen und gesunden Fetten zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels beitragen.
Auch wenn es wie ein Scherz klingt, laut dem angesehenen Fachmagazin Journal of the American Medical Association bringt eine Langzeituntersuchung an über 80.000 Frauen ein verblüffendes Ergebnis: Frauen, die fünf Mal pro Woche Nüsse oder Erdnussbutter konsumieren, haben ein signifikant geringeres Diabetes-Typ-2-Risiko als Frauen, die beides nie bis selten essen.
Das verminderte Diabetes-Risiko ist von bislang für die “Zuckerkrankheit” bekannten Risikofaktoren wie körperlicher Aktvität, Rauchen, Bodymass-Index, Alkoholkonsum und Ernährungsfaktoren unabhängig. Dies ist das Ergebnis einer 16 Jahre langen Untersuchung an 83.818 Frauen, die an der Nurses´ Health Studie teilnahmen.
Der häufige Konsum einer Handvoll Nüsse oder eines Esslöffels Erdnussbutter reduzierte das Diabetes-Risiko der Frauen zwischen 34 und 59 Jahren um 20 Prozent. Jene Frauen, die fünf Mal pro Woche die selbe Menge aßen, hatten sogar um ein 30 Prozent geringeres Risiko.
“Das Ergebnis ist nicht wirklich überraschend”, erklärte Rui Jiang, Co-Autor der Studie. Nüsse enthalten eine Menge Fett, vorwiegend einfach- und mehrfach-ungesättigte Fettsäuren. Diese verbessern die Insulin-Resistenz. Die Insulin-Resistenz scheint die wichtigste Ursache für das Auftreten einer Diabetes-Erkrankung vom Typ 2 zu sein.
Dabei werden die Zellen zunehmend unempfindlicher gegen das Insulin. Die Bauchspeicheldrüse produziert, so viel Insulin wie sie kann, doch es wirkt nicht mehr. In der Vergangenheit hat sich auch gezeigt, dass Nüsse generell Fette enthalten, die das Cholesterin im gesunden Bereich halten. Zudem hält der Inhaltsstoff Magnesium Insulin und Glukagon in Balance.
Nüsse und Erdnussbutter gelten aber aufgrund des hohen Zuckergehalts auch als “Kalorienbomben”. “Um eine Zunahme in der Kalorienaufnahme zu vermeiden, sollten beide trotz der positiven Eigenschaften nicht an die Spitze der Ernährung gestellt werden. Vielmehr sollten andere weniger gesunde Nahrungsmittel wie weißes Brot und raffinierte Kohlenhydrate durch Nüsse ersetzt werden”, betonte Jiang.
Erdnüsse für Menschen mit Typ-1-Diabetes?
Ja, Erdnüsse können durchaus in die Ernährung von Menschen mit Typ-1-Diabetes integriert werden.
Sie bieten sogar einige Vorteile für Diabetiker:
- Erdnüsse haben einen niedrigen glykämischen Index, was bedeutet, dass sie den Blutzuckerspiegel nur gering ansteigen lassen.
- Sie sind reich an Proteinen und Ballaststoffen, die zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels beitragen können.
- Der hohe Gehalt an gesunden Fetten in Erdnüssen kann sich positiv auf den Cholesterinspiegel und die Herzgesundheit auswirken.
- Erdnüsse können helfen, Blutzuckerspitzen während des Tages zu vermeiden, besonders wenn sie zum Frühstück oder als Zwischenmahlzeit verzehrt werden.
Es ist jedoch wichtig, Erdnüsse in Maßen zu genießen, da sie kalorienreich sind. Eine Portion von etwa 25 Gramm pro Tag wird von Ernährungsexperten empfohlen. Zudem sollten Diabetiker beim Verzehr von Erdnüssen auf die Zubereitung achten und gesalzene oder in Öl geröstete Varianten nur in Maßen genießen.
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Quelle:
¹ A Randomized Controlled Trial to Compare the Effect of Peanuts and Almonds on the Cardio-Metabolic and Inflammatory Parameters in Patients with Type 2 Diabetes Mellitus (Hou YY et al. in Nutrients. 2018 Oct 23;10(11):1565.) doi: 10.3390/nu10111565
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Linktipps
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– Erdnüsse – die gesundheitlichen Vor- und Nachteile im Fokus
– Blutzuckermessung | Medizinlexikon
– Diabetes | Krankheitslexikon
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– Telemedizin bei Diabetes
[Verfasst 12/2002, Update: 09/2020]