Effektiver Sonnenschutz für Kinder

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Effektiver Sonnenschutz für Kinder

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Gefährliche Ozonlöcher und fortschreitender Klimawandel verleihen auch in unseren Breiten dem Thema Sonnenschutz immer mehr Aufmerksamkeit. Klar ist auch: Kinderhaut muss besonders geschützt werden.


Warme Temperaturen und strahlender Sonnenschein sind gerade im Sommer hochwillkomen, doch der Umgang mit Hitze und Sonnenstrahlen will gelernt sein. Wir haben die wichtigsten Infos und Tipps für den richtigen Sonnenschutz für Säuglinge, Babys und Kinder zusammengefasst.

Sonnenschutz für Kinder – Artikelübersicht:

Damit kein Missverständnis entsteht: grundsätzlich tut uns Sonnenlicht gut, denn wenn die Sonnenstrahlen auf die Haut treffen, schüttet unser Körper Glückshormone, sogenannte Endorphine aus. Diese wiederum sorgen dafür, dass wir uns besser und zufriedener fühlen.

Gleichzeitig sorgen Sonnenstrahlen auf der Haut auch für die Produktion von Vitamin D. Dieses ist von größter Bedeutung bei der Stärkung von Knochen und unterstützt zudem das Immunsystem, erhöht also den Schutz vor Krankheiten.

Dennoch ist kann ein Zuviel von Sonnenstrahlen auf unserer Haut gefährlich sein, dann nämlich wenn sie die Haut verbrennt. Verantwortlich dafür ist das ultraviolette Licht, das aus UVA- und UVB-Strahlen besteht, die beide die Fähigkeit besitzen tief in die Haut einzudringen und dort die Zellen zu schädigen. Die Folge: Sonnenbrand.

Dieser ist aber nicht nur im Moment schmerzhaft, er kann bei wiederholtem Auftritt auch zu wirklich schweren Krankheiten (Hautkrebs) führen. Entsprechend gilt es die richtigen Schutzmaßnahmen – gerade für empfindlichere Kinderhaut – zu treffen.

Gefährlich kann die Sonne für Kinder auch deswegen werden, weil sie naturgemäß viel Zeit im Freien verbringen und damit der Sonne direkt ausgesetzt sind. So erklärt sich auch, dass wir rund 80 Prozent unserer gesamten UV-Strahlendosis bis zum 18. Lebensjahr abbekommen.

Sonnenschutz: Sonnenschutzbekleidung, Sonnencreme und Schatten

Weil Kinderhaut anders strukturiert ist als die Haut von Erwachsenen, bedarf der Sonnenschutz allergrößter Aufmerksamkeit. Da die äußerste Schicht (Epidermis) stellenweise dünner ist, sind die darunter liegenden Zellen stärker der UV-Strahlung ausgesetzt.

Grundsätzlich gibt es für den effektiven Hautschutz drei Möglichkeiten: Nicht zu lange in der Sonne bleibe, Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor verwenden und/oder Kleidung tragen, die möglichst wenig UV-Strahlen auf die Haut lässt.

1. Kein Aufenthalt in der prallen Sonne (vor allem nicht zwischen 11 und 15 Uhr)
2. Rechtzeitig die entsprechende Sonnenschutzcreme auf der Haut auftragen
3. Textiler Sonnenschutz durch luftige Kleidung mit langen Ärmeln und Beinen aus dicht gewebtem Stoff oder spezielle UV-Sonnenschutzbekleidung

Expertentipps: So schützen Sie Ihr Baby oder Kleinkind vor Sonnenschäden

  • Raus aus der Sonne: Haut- und Kinderärzten sprechen eine klare Empfehlung dafür aus, Babys überhaupt nicht direkt der Sonne auszusetzen. In Tragehilfen und im mobileren Krabbelalter sollten Eltern besonders auf Mützen mit Schirm und Nackenschutz – mit deklariertem UV-Schutz – und luftige, lange Kleidung achten. Unterwegs gelingt das am ehesten, wenn am Kinderwagen ebenfalls ein Segel mit UV-Schutzfaktor 50 oder höher angebracht ist.
  • Benutzen einer Sonnencreme mit LSF 20 bis 30, die keine Duft- und Konservierungsstoffe enthält. Bei den Sonnencremes werden zwei Arten unterschieden: jene die in die Haut einzieht und mit chemischen Filtern dafür sorgen, dass die UVA- und UVB-Strahlen nicht eindringen. dann gibt es noch die mineralischen Sonnenschutzmittel, die sich wie wie ein schützender Film über die Haut legen und so die UV-Strahlen abprallen lassen. Beide Varianten weisen laut Fachleuten übrigens den gleichen Schutz auf.
  • Handelsübliche Sonnenschutzmittel schützen zwar vor Sonnenbrand, nicht aber vor allen Formen von Hautkrebs und vor Alterung der Haut. Textiler Sonnenschutz ist also der Beste. Besonders empfehlenswert ist ein textiler Schutz für Kinder, weil ihre Haut um ein Vielfaches dünner und empfindlicher ist als die Haut von Erwachsenen. Kleinkinder besitzen auch noch keinen Eigenschutz. Dieser baut sich erst langsam ab dem zweiten Lebensjahr auf. Experten raten deshalb, Säuglingen auch im Schatten sonnendichte Kleidung anzuziehen und Kleinkinder bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr überhaupt nicht der prallen Sonne auszusetzen. Der Schutz, den Textilien vor UV-Strahlung bieten, wird mit dem Kürzel UPF gekennzeichnet (UPF = Ultraviolet Protection Factor). Das entspricht dem Lichtschutzfaktor (LSF) bei Sonnencremes. Heutzutage gibt es spezielle Schutztextilien mit besonderen Webkonstruktionen und UV-Strahlen absorbierende Chemiefasern, die UPF-Werte von bis zu 80 ermöglichen und damit deutlich effektiver als kosmetische Sonnenschutzmittel sind. Diese High-Tech-Textilien bestehen aus hauchdünnen, luftigen Mikrofaserstoffen.
  • Bei der Kopfbedeckung gilt: ein Sonnenhut sollte den Kopf bedecken und auch einen Nackenschutz haben.
  • Sobald Kinder alt genug sind, sollten sie zudem eine Sonnenbrille tragen, um einer späteren Linsentrübung vorzubeugen.

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Quellen:

¹ Good, but Not Perfect: Parental Knowledge About Risk Factors for Skin Cancer and the Necessity of Sun Protection in Southern Germany; (Gefeller O., Uter W., & Pfahlberg A. B. in Pediatr Dermatol. 2015 Apr 7.) doi: 10.1111/pde.12572
² www.dgk.de – Deutsches Grünes Kreuz Presseaussendung (dgk, Jg. 50, 6 – 2009)

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Linktipps

– Sonnenschutzbekleidung: clevere Strandmode schützt vor Sonnenbrand
– Mythen, Irrtümer: Sonnenschutz im Faktencheck
– Was tun bei Sonnenbrand?
– Sonnenallergie | Medizinlexikon
– Ozonloch vergrößert – Warnung vor erhöhter UV-Strahlung
– Hautkrebs vorbeugen
– Vitamin D – das Sonnenvitamin

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