Sicheres und gesundes Wohnen mit Kindern

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Sicheres und gesundes wohnen mit Kindern

Fotocredit: Frank Roeder | Fotolia

Sicheres und gesundes Wohnen ist für Familien mit Kindern die Basis für ein erbauliches Familienleben. Gerade im Zusammenhang mit Kindern scheint dies nicht immer der Fall zu sein: 49 % der Unfälle in der Altersgruppe bis 14 passieren daheim bzw. in der Freizeit.


Die Frage der Kindersicherheit von Wohnungen rückt damit für Eltern in den Vordergrund der ersten Lebensjahre des Kindes, entwickeln doch Kinder erst mit dem Heranwachsen ein ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein. Und im Haushalt lauern gleich mehrere Arten von Gefahren. Wir haben für Sie eine Übersicht wichtiger Gefahren innerhalb der eigenen vier Wände erstellt:

Ersticken

Das Ersticken an Kleinteilen zählt zu den häufigsten Todesursachen von Säuglingen. Aus diesem Grund dürfen Kleinteile in verschluckbarer Größe niemals in die Fingerchen von Säuglingen geraten. Besonders gefährlich sind in diesem Zusammenhang Batterien, deren Inhalt sich im Magen auflösen und Verätzungen hervorrufen könnte.

Auch das Ersticken an Kunststoffsäcken und –tüten zählt zu den Gefahren für Kinder im Haushalt. Legt sich eine Plastiktüte eng an den Kopf, besteht die Gefahr, dass das Kind diese nicht mehr zu entfernen in der Lage ist. Plastiksäcke sollten sich daher außerhalb der Reichweite von Kindern befinden.

Stürze

Kinder brauchen Bewegung, es ist daher mehr als verständlich, wenn die Kleinen gerne in der Wohnung herumtollen. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn auch aus Stürzen können sich gefährliche Verletzungen ergeben. Zunächst sollte man darauf achten, dass das Kind auf glatten Bodenbelägen nicht mit rutschenden Socken herumläuft. Rutschfeste Socken mit Gumminoppen schaffen hier Abhilfe.

Stürze können auch im Bereich von Einrichtungsgegenständen mit Ecken oder scharfen Kanten gefährlich sein. Denken Sie also beim Aufstellen eines Möbelstücks daran, ob sich dieses in einer beliebten „Laufbahn“ Ihres Kindes befindet. Achten Sie auch darauf, keine Kabeln oder Schnüre im Bereich der Gehwege liegen zu lassen, diese könnten sich als Stolperfallen erweisen.

Ertrinken

Ein Schreckensszenario für Elternteile ist das Ertrinken des eigenen Kindes in der Badewanne oder im Swimmingpool. Wo auch immer diese Gefahr besteht, gelten ganz klare Regeln: Ein Swimmingpool darf für Kinder, die nicht schwimmen können, nicht erreichbar sein, sondern muss rundherum abgegrenzt werden.

Für das Baden in der Badewanne gilt: Erst wenn sich ein Kind selbständig und bewusst aus der Bauchlage umdrehen und gleichzeitig aufsetzen kann, darf es für kurze Zeit unbeaufsichtigt in der Badewanne bleiben. Im Zweifelsfall muss immer eine Aufsichtsperson dabei sein.

Schnittverletzungen

Die Gefahr von Schnittverletzungen ist vor allem an zwei Orten gegeben: in der Küche und – so vorhanden – in Arbeitsräumen und Werkstätten. Letztere sind jedenfalls abzuschließen und dürfen von Kleinkindern keinesfalls alleine betreten werden.

In Küchen lauert die Gefahr von Schnittwunden vor allem bei herumliegenden Messern, Gläsern und Geschirr. Daher Besteck am besten mit der Schneide bzw. Spitze nach unten in den Geschirrspüler räumen!

Verätzungen und Vergiftungen

Immer wieder verätzen sich Kinder durch Reinigungsmittel und andere Chemikalien. Substanzen, die als gefährlich gekennzeichnet sind, dürfen daher keinesfalls für Kinder erreichbar aufbewahrt werden. Gleiches gilt für Medikamente, deren Einnahme zu schweren Vergiftungen führen kann.

Verbrennungen und Verbrühungen

Offenes Feuer, Kerzen etwa oder ein offener Kamin, ist vor Kindern selbstverständlich abzusichern. Auch sollten Feuerzeuge oder Zündhölzer niemals unbeaufsichtigt herumliegen, sondern entsprechend verwahrt werden.

Sehr gefährlich ist heißes Wasser in jeder Form. Häufige Unfallursache sind herabhängende Tischtücher, an denen Kinder reißen, worauf sich Tassen mit heißem Tee oder Kaffee auf das Kind ergießen.

Gefährliche Orte

Der für Kinder gefährlichste Ort ist zumeist das Kinderzimmer, da sich das Kind dort die meiste Zeit aufhält. Das Kinderzimmer sollte daher besonders kindergerecht eingerichtet werden, so dass das Kind dort längere Zeit unbeaufsichtigt verbleiben kann.

Auch im Badezimmer lauern zahlreiche Gefahren, ein Kleinkind sollte sich dort niemals alleine aufhalten. Verfügen Sie über einen Wickeltisch, dürfen Sie Ihr Kind, auch wenn es im Augenblick noch so ruhig erscheint, dort niemals aus den Augen lassen.

Spezielle Gefahren lauern, wie bereits beschrieben, in Küchen und Arbeitsräumen. Aber auch Wohnzimmer, oftmals dicht möbliert, bieten immer wieder Ursachen für Gefahren. Unser Tipp: nehmen Sie sich Zeit, Ihren gesamten Wohnbereich auf mögliche Gefahren zu analysieren.

Denken Sie gerade an die Anschaffung einer neuen Wohnung oder eines neuen Hauses, kann Ihnen Ihr Immobilienmakler wertvolle Hinweise zum kindergerechten Wohnen geben und Ihnen bei der Suche nach einem kindergerechten Zuhause behilflich sein.

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Quelle: Entwicklung der Unfälle nach nach Altersgruppen (kfv.at)/a>

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

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