So kommen die Kleinen gesund durch den Winter
Herumtollen im Schnee, Kekse naschen vor dem warmen Kaminfeuer und Karussell fahren auf dem Weihnachtsmarkt – der Winter kann eine magische Zeit für die ganze Familie sein. Solange alle gesund sind.
Doch gerade in der kalten Jahreszeit stellt das Wetter hohe Anforderungen an das Immunsystem unserer Kinder. Ein unvorbereiteter Winter kann leicht zu Erkältungen und Infekten führen, anstatt zu freudigem Schneemannbauen im Garten.
So kommen Kinder gesund durch den Winter – Artikelübersicht:
- Die richtige Kleidung: Zwiebel-Look als Winterstrategie
- Frische Luft trotz Kälte: Draußen spielen stärkt das Immunsystem
- Raumklima: Gesunde Temperaturen und Luftfeuchtigkeit
- Ausreichend Schlaf: Regeneration für das Immunsystemn
- Gesunde Ernährung: Vitamine und Nährstoffe für starke Abwehrkräfte
- Hygiene: Einfache, aber effektive Hygienemaßnahmen
- Tipps: Was tun, wenn es die Kleinen doch erwischt?
- Linktipps
Besonders das kindliche Immunsystem ist noch nicht voll entwickelt und reagiert empfindlicher auf Temperaturschwankungen und Krankheitserreger. Wie können Eltern also sicherstellen, dass ihre Kinder gut durch den Winter kommen?
In diesem Artikel bieten wir praxisnahe und hilfreiche Tipps für Eltern, um Kinder in der kalten Jahreszeit gesund zu halten.
1. Die richtige Kleidung: Zwiebel-Look als Winterstrategie
Die oft zitierte Weisheit „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung“ gilt im Winter besonders. Kinder sind gerne draußen, auch bei niedrigen Temperaturen. Damit sie dabei gesund bleiben, ist es wichtig, dass sie richtig gekleidet sind.
Der Zwiebel-Look ist eine bewährte Methode, um den Körper warm zu halten. Mehrere Schichten Kleidung sorgen dafür, dass sich zwischen den Lagen wärmende Luftpolster bilden.
Gleichzeitig können bei Aktivität oder steigenden Temperaturen einzelne Schichten ausgezogen werden, sodass Überhitzung vermieden wird.
Einige Tipps für den Zwiebel-Look:
- Basisschicht: Eng anliegende Kleidung aus atmungsaktiven Materialien, wie Funktionsshirts oder Unterwäsche, die den Schweiß von der Haut weg transportiert.
- Mittlere Schicht: Pullover oder Fleecejacken, die isolieren und wärmen.
- Äußere Schicht: Eine wasser- und winddichte Jacke, die vor den Elementen schützt. Wichtig ist, dass sie atmungsaktiv ist, damit Feuchtigkeit entweichen kann.
Mütze, Schal, Handschuhe und wasserfeste Stiefel sind unverzichtbare Accessoires für den Winter.
Besonders der Kopf sollte gut geschützt sein, da über ihn viel Wärme verloren geht. Für kleine Haubenmuffel bieten sich Alternativen wie Stirnbänder mit Ohrenschützern an.
2. Frische Luft trotz Kälte: Draußen spielen stärkt das Immunsystem
Viele Eltern zögern, ihre Kinder bei kaltem Wetter draußen spielen zu lassen – insbesondere, wenn eine Erkältung im Anmarsch ist. Doch frische Luft ist nicht der Feind, sondern kann das Immunsystem sogar stärken. Ein häufiger Irrglaube ist, dass man durch Kälte allein krank wird.
In Wahrheit fördern trockene, warme Innenräume und mangelnde Bewegung das Risiko für Infekte.
- Spielen an der frischen Luft ist also auch im Winter wichtig, solange die Kinder gut eingepackt sind. Bewegung an der frischen Luft regt den Kreislauf an und hilft dem Körper, besser gegen Krankheitserreger anzukämpfen.
- Kinder sollten sich allerdings nicht zu lange im Freien aufhalten, wenn sie stark verschwitzt sind oder anfangen, zu frieren.
3. Raumklima: Gesunde Temperaturen und Luftfeuchtigkeit
Sobald die Kleinen nach einem Tag draußen wieder ins Haus kommen, ist ein gesundes Raumklima entscheidend. Überheizte und trockene Räume können die Schleimhäute austrocknen und das Immunsystem schwächen, was wiederum das Risiko für Erkältungen erhöht.
Empfohlene Werte:
- Raumtemperatur: 20-22°C im Wohnzimmer und 16-18°C im Schlafzimmer.
- Luftfeuchtigkeit: Ideal sind etwa 40-60 %. Trockene Heizungsluft kann durch Luftbefeuchter oder durch regelmäßiges Lüften verbessert werden.
Regelmäßiges Stoßlüften ist nicht nur wichtig, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren, sondern sorgt auch dafür, dass Krankheitserreger und Schadstoffe nach draußen entweichen.
4. Ausreichend Schlaf: Regeneration für das Immunsystem
Schlafmangel schwächt das Immunsystem. Vor allem Kinder benötigen in der kalten Jahreszeit ausreichend Schlaf, um sich von den täglichen Belastungen zu erholen.
Kinder im Kindergartenalter sollten 10 bis 12 Stunden Schlaf pro Nacht bekommen, Schulkinder etwa 9 bis 11 Stunden.
Ein geregelter Schlafrhythmus und entspannte Abendrituale wie Vorlesen oder ein warmes Bad können dabei helfen, das Einschlafen zu erleichtern. Besonders in der Erkältungszeit ist es wichtig, dass Kinder über Nacht gut regenerieren können.
5. Gesunde Ernährung: Vitamine und Nährstoffe für starke Abwehrkräfte
Eine ausgewogene Ernährung spielt das ganze Jahr über eine wichtige Rolle, doch im Winter ist sie besonders entscheidend. Der Körper benötigt nun mehr Energie und Nährstoffe, um sich gegen Krankheitserreger zu wappnen.
Eine vitamin- und nährstoffreiche Ernährung stärkt das Immunsystem:
- Vitamin C aus Zitrusfrüchten, Paprika oder Brokkoli ist bekannt für seine Abwehrkräfte.
- Vitamin D, das im Winter durch den Mangel an Sonnenlicht weniger vom Körper produziert wird, kann durch fettigen Fisch wie Lachs oder durch angereicherte Lebensmittel ergänzt werden.
- Zink fördert die Immunabwehr und steckt in Haferflocken, Nüssen und Vollkornprodukten.
Auch ausreichend Flüssigkeit ist wichtig. Warme Tees, Suppen oder ungesüßte Getränke sorgen dafür, dass die Schleimhäute in der Nase und im Rachen feucht bleiben und sich so besser gegen Viren wehren können.
6. Händewaschen: Einfache, aber effektive Hygienemaßnahme
Händewaschen wird oft unterschätzt, ist aber eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern.
Kinder fassen alles an und bringen so leicht Keime in ihren Körper. Regelmäßiges und gründliches Händewaschen, vor allem vor dem Essen, nach dem Toilettengang und nach dem Spielen draußen, sollte selbstverständlich sein.
Richtiges Händewaschen bedeutet:
- Hände unter warmes Wasser halten.
- Mindestens 20 Sekunden mit Seife einreiben, dabei auch die Handrücken, zwischen den Fingern und unter den Fingernägeln nicht vergessen.
- Gründlich abspülen und mit einem sauberen Handtuch abtrocknen.
7. Was tun, wenn es die Kleinen doch erwischt?
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es vorkommen, dass Kinder im Winter eine Erkältung bekommen. Wichtig ist, jetzt die Symptome zu lindern und dem Kind die nötige Ruhe zu gönnen.
- Viel trinken: Warmer Tee mit Honig oder Brühe kann den Hals beruhigen und die Schleimhäute feucht halten.
- Ruhe und Erholung: Kinder brauchen jetzt viel Schlaf und sollten sich körperlich schonen.
- Feuchte Raumluft: Inhalationen mit Salzwasser oder ein feuchtes Tuch auf der Heizung helfen gegen verstopfte Nasen.
- Arztbesuch: Bei einer Temperatur über 39°C, starken Schmerzen oder Atembeschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Auch wenn Erkältungen oft harmlos verlaufen, ist es wichtig, den Verlauf gut zu beobachten und sicherzustellen, dass keine ernsthafteren Infektionen entstehen.
Fazit
Der Winter ist eine wunderbare Zeit für Kinder, doch er stellt auch besondere Anforderungen an ihre Gesundheit. Mit der richtigen Vorbereitung – von der passenden Kleidung über eine gesunde Ernährung bis hin zur Stärkung des Immunsystems durch frische Luft – können Eltern dafür sorgen, dass ihre Kinder den Winter unbeschwert genießen können.
Und wenn es die Kleinen doch erwischt, helfen einfache Hausmittel und ein wachsames Auge, schnell wieder auf die Beine zu kommen.
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Quelle:
¹ Kinder: Immunsystem im Winter stärken (www.elternwissen.com)
Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)
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[Verfasst 01/2016, Update: 09/2024]