Abenteuer Extrem-Radrennen: 2.200 km nonstop
Immer mehr Amateur-Athleten und Hobbysportler wagen sich bei ihrer Suche nach dem absoluten Kick in Bereiche, die bis vor wenige Jahre undenkbar gewesen sind. Extremsportarten wie Base Jumping & Co. haben nicht zuletzt wegen des enormen Medieninteresses großen Zulauf erfahren. Auch Extrem-Radrennen werden für viele ambitionierte Sportler zum aufregenden “Abenteuer ihres Lebens”. Eines der härtesten Ultra-Radrennen überhaupt ist das Race Around Austria (RAA). 2.200 km und unglaubliche 30.000 Höhenmeter müssen nonstop in spätestens 5 Tagen zurückgelegt werden. Doch können Hobbyfahrer derartige Anstrengungen überstehen ohne ihre Gesundheit zu gefährden?
Das Race Across America (RAAM) gilt als das härteste Radrennen der Welt. Wer dort startet, den erwartet eine Radstrecke von unvorstellbaren 4.800 Kilometern quer durch die USA. Das europäische Pendant dazu ist das Race Across Austria, es führt zwar “nur” 2.200 km non stop rund um Österreich, doch die Anzahl der zu bewältigenden Höhenmeter ist – Dank der extremen Berglandschaften – mit 30.000 m gleich. Dieser Umstand macht das RAA zum härtesten Radrennen Europas und gleichzeitig zum Qualifikationsrennen für das Race Across America.
Das Radrennen führt die Athleten durch acht Bundesländer auf 2.200 Kilometern, gespickt mit 30.000 Höhenmetern um und durch Österreich. Die Strecke führt durch die unterschiedlichsten Topografien und wird den Fahrern durch die vermutlich extremen Witterungsbedingungen alles abverlangen. Fahrerische Höhepunkte – im wahrsten Sinne des Wortes – sind sicherlich das Silvretta-Gebirge und natürlich der Großglockner. Doch Gerlospass und das Kühtei werden wegen des extrem steilen Anstiegs (bis zu 18 Prozent Steigung) von vielen Teilnehmern als herausforderndste Streckenabschnitte des Rennens bezeichnet.
Die richtige Strategie kann Berge versetzen
Allein beim Lesen dieser Zeilen wird Aussenstehenden schnell klar, dass sich ein derartiges Unterfangen nur mit äußerst penibler Vorbereitung und großem Trainingsaufwand bewältigen lässt. Doch ist der notwendige Aufwand für Hobbysportler überhaupt möglich? Eine Frage, die uns auch interessiert hat, weswegen unser Gesundheitsportal heuer zum ersten Mal eine Mannschaft organisatorisch und finanziell unterstützt.
Im Fokus dabei die sportliche Planung und die medizinische Beobachtung der Fahrer im Laufe des Rennens. Neueste sportmedizinische Erkenntnisse haben Rennstrategien früherer Tage vollkommen über Bord geschmissen. So lange fahren bis die Teilnehmer vor Müdigkeit buchstäblich vom Rad fallen, ist heute keine taugliche Rennstrategie mehr. Damals wurden körperliche Schmerzen und selbst Halluzinationen gebührend in Kauf genommen, die Devise lautete: Wer anhält verliert.
Letzteres hat zwar nach wie vor seine Gültigkeit, die Taktik hat sich allerdings grundlegend geändert. Zur Erinnerung: das TEAM gesund.co.at nimmt zwar als 4er Team beim RAA teil. Um aber die Grenzen unserer Athleten nicht vorzeitig zu überschreiten, agiert die Mannschaft organisatorisch wie zwei 2er Teams. Jedes 2er Team (2 Fahrer, 2 Betreuer) fährt 5-6 Stunden Sessions, wobei sich die beiden Fahrer alle 30 bis 40 Minuten am Rad abwechseln. Nach 5-6 Stunden wechselt das komplette Team und das andere kommt zum Einsatz, also Fahrer und Betreuer. Damit ergeben sich längere Ruhezeiten und die kurzen Stints gewährleisten, dass die Radfahrer nicht zu früh ihre Reserven anknabbern müssen.
Zudem haben wir mit einem wirklich fantastischen organisatorischem Gesamtpaket – auf vier Radfahrer kommen insgesamt 8 Betreuer – sehr gute Voraussetzungen geschaffen, die es den Athleten ermöglichen soll, sich ausschließlich auf ihre Fahrten konzentrieren zu können. Wie wichtig das ist – Stichwort Navigation – zeigt eine Aussage von Eduard Fuchs, mehrfacher Sieger des Race Around Austria: “Nach 50 Rennkilometer passierte uns im Vorjahr beim Navigieren ein gravierender Fehler. Somit fuhr ich fast fünf Kilometer in die falsche Richtung. Als ich wieder am Ausgangspunkt war, waren gute 15 Minuten vergangen. Damit habe ich mir schon zu Beginn des Rennens einen Nachteil verschafft.”
Unsere akribische Recherche zeigte, dass nicht Schlafmangel, Schmerzen oder falsche Ernährung die Hauptursache von vorzeitigem DNF (Did Not Finish) waren, sondern häufige Navigationsfehler, technische Pannen am Pacecar und grobe organisatorische Mängel. Diese Faktoren wollten wir von vorneherein möglichst ausschließen, weshalb der Aufgabenzuteilung enorm viel Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Und natürlich haben die Ausführungen unseres erfahrensten Teilnehmers, Martin Schotte, der im Vorjahr in einem 3er Team den beachtlichen 5. Platz herausfahren konnte, bei der Zusammenstellung des medizinischen Materials besonderes Gewicht gehabt.
Medizinische Ausrüstung
Um für kleinere und größere Wehwehchen gerüstet zu sein hat unser Betreuer Markus Zweibrot ein besonderes Erste Hilfe Paket zusammengestellt. Manche zusätzliche “geheime” Bestandteile wollte er partout nicht veröffentlicht wissen, um der Konkurrenz keinen allzugroßen Einblick zu verschaffen. Wir können bloß garantieren, dass es sich dabei naürlich ausschließlich um erlaubte Mittel hält – so es sie überhaupt gibt ;o)
- Peha Haft Fixierbinde
- Hygon Fingerschnellverband
- Gummihandschuhe 100 Stk.
- Peha‚ Crepp Elastische Fixierbinde
- Kompressen nicht Wundverklebend
- Rettungsdecke
- Dreieckstücher
- Saugkompressen
- Verbandtuch
- einige kleinere Mullbinden & Faschen
- heiß/kalt Kompressen
- Betaisodona Wundsalbe
- Desinfektionstupfer
- Pflaster in allen Varianten, auch zum Tapen
- Sprühpflaster
- Desinfektionsmittel zur Wundreinigung
- Salben gegen Prellung, Verstauchung
- Vereisungsspray
- Zugsalbe
- Hirschtalg
- Antihistaminikum als Salbe (für allergische Hautausschläge), ev. cortisonhältig
- Schmerzstillende Salben (Diclofenac o.ä.) für rheumatische Beschwerden & Weichteilrheumatismus (eingeklemmter Nerv)
Für Salben und Lotionen für die Füße/Beine zur Kühlung/Regeneration sind die Athleten übrigens selbst verantwortlich.
Sponsoren:
Übrigens: Das Extreme RACE AROUND AUSTRIA ist DIE europäische Alternative zum berühmten Race Across America (RAAM), das optimale Vorbereitungsrennen für die Kontinentaldurchquerung und das härteste Radrennen Europas.
Weitere Details über das Trainingsprogramm, die Streckenführung, und die Navigation folgen in den nächsten Wochen. Wer hautnah bei den aktuellen Entwicklungen im Team dabei sein will, dem möchten wir gerne unsere Facebook-Seite ans herz legen: – RAA – Team gesund.co.at – hier gibt’s die neuesten Neuigkeiten, Fotos, Statement und demnächst eine umfangreiche Präsentation der Fahrer und Betreuer und viele, viels mehr.
Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)
Linktipps
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