Lavendel – der Alleskönner

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Lavendel – der Alleskönner

Lavendel ist eine in der Kosmetik und der Heilkunde seit Jahrhunderten äußerst geschätzte Pflanze. Der Name Lavendel ist vom lateinischen lavare “waschen” abgeleitet und bezieht sich auf die Verwendung des Lavendels in Badeessenzen und -ölen.


Lavendel – Artikelübersicht:

Tatsächlich verwöhnt die Pflenze mit ihrem herbsüßen Duft nicht nur die Nase, sie beruhigt auch gestresste Nerven, lindert Kopfweh, lockert verspannte Muskeln hilft bei Magen-/Darmproblemen und schenkt tiefen, erholsamen Schlaf. Kein Wunder, dass Lavendel als Heilpflanze bei Wellness-Anwendungen hoch im Kurs steht.

Echter Lavendel

Wie kaum eine andere Pflanze ist Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) als Duft-, Würz- und Heilkraut ein wahrer Alleskönner, der zudem auch noch hübsch aussieht. Die Heilpflanze Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae), liebt einen trockenen, leicht kalkhaltigen und eher mageren Boden an sonniger Stelle. Lavendel verträgt Trockenheit, vor allem aber braucht er einen durchlässigen Boden und ist daher auch mit sandigem Untergrund zufrieden. Blütezeit: von Juni bis August, Sammelzeit für Kraut und Blüten ist Juli und August.

Die französische Provence ist berühmt für seine üppigen Lavendelfelder und führend in der Lavendelproduktion. Allerdings wird in Frankreich neben dem Echten oder Schmalblättrigen Lavendel hauptsächlich Lavandin (Lavandula intermedia) angebaut. Bei der Hybride handelt es sich um eine Kreuzung aus Echtem Lavendel (Lavandula angustifolia) und Großem Lavendel (Lavandula latifolia). Diese robuste Kreuzung trägt mehr Rispen, ist ergiebiger und daher für die Industrie interessant.

Zur Veranschaulichung: die Pflanze ist so ertragreich, dass nur etwa 30 bis 40 kg Blütenrispen für die Herstellung von einem Kilogramm ätherischen Öls benötigt werden. Zum Vergleich benötigt man für die gleiche Menge vom wildwachsenden echten Lavendel etwa 150-170 kg! Dafür ist die Qualität der Wirkstoffe und die Heilfähigkeit nicht mit echtem Lavendel (der deshalb auch oft als medizinischer Lavendel bezeichnet wird) zu vergleichen.

Herkunft

Westliches Mittelmeergebiet bis Griechenland. Obwohl Lavendel in weiten Teilen Europas eine beliebte Zierpflanze ist, ist Frankreich das einzige Mittelmeerland, in dem er in größerem Umfang zur Gewinnung von Lavendelöl (einem Rohstoff für die Parmfumindustrie) angebaut wird.

Verwendung

Dem Lavendelduft wird eine beruhigende, entspannende, auch schlaffördernde Eigenschaft zugeschrieben. Besonders bewährt ist er bei unruhigen Babys und deren Problemen. Hier kann ein Lavendelkissen Wunder wirken. Bei innerlicher Anwendung wirkt die Arznei beruhigend und entblähend (Lavendeltee helfen Babys gegen schmerzhafte Blähungen), bei äußerlicher Anwendung wirkt Lavendelöl antiseptisch und beruhigend (Tipp: bei leichten Verbrennungen, einen Tropfen auf die Wunde geben, die Schmerzen lassen sehr schnell nach, Brandblasen entstehen erst gar nicht).

Lavendelblütenbad

Für ein Vollbad braucht man 250 g der Blüten, übergießt sie mit fünf Litern kochendem Wasser, lässt das Ganze eine Viertelstunde ziehen, seiht dann ab und gibt die gewonnene Flüssigkeit ins Badewasser. Noch einfach geht es, wenn Sie ein Badesäckchen benutzen, das heißt, wenn Sie ein Leinensäckchen mit den Blüten füllen, ins Badewasser hängen und dann immer wieder ausdrücken.

Lavendeltee und -öl gegen Kopfweh

Wenn zum Stress auch noch Kopfschmerzen kommen, hilft oft eine Tasse Lavendeltee, für den Sie einen Teelöffel der Blüten mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen, fünf Minuten abgedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Decken Sie den Tee auch in den Trinkpausen ab, so bleiben die wertvollen Öle erhalten.

Gute Dienste leistet in diesen Fällen auch Lavendelöl (gibt es in der Apotheke oder im Reformhaus), mit dem man die Schläfen einreibt. Lavendelblüten in einer Schale im Schlafzimmer platziert, vielleicht angereichert mit ein paar Tropfen Lavendelöl, verhilft ganz sicher zu entspanntem Schlaf und darüber hinaus hält Ihnen der Duft auch Insekten vom Leibe.

Duft für die Wäsche und gegen Motten

Mit Lavendelblüten lassen sich auch kleine Geschenke gut selber machen. Zum Beispiel die schon fast legendären Lavendelsäckchen (aus Leinenstoff oder Spitzenresten genäht), die im Wäscheschrank nicht nur einen guten Duft verströmen, sondern seit alters als Anti-Motten-Mittel gelten. Ein bisschen aufwendiger ist der Tipp einer Hörerin, duftende Kleiderbügel zu verschenken. Dazu verpasst sie Holzbügeln einen Stoff-Überzug, den sie mit Lavendelblüten füllt.

Lavendel als Würzkraut

Außerhalb Frankreichs wird Lavendel eher selten als Gewürz verwendet; man sollte ihn nur robusten Gerichten zusetzen, da sein etwas aufdringlicher Geschmack leicht dominiert und die Speisen dann unangenehm parfumiert und auch leicht bitter schmecken. Die Kochbücher empfehlen Lavendel bevorzugt zu Fleisch (vor allem zu geschmacksintensivem Hammel) und Fisch und natürlich für Süßspeisen.

Lavendelessig

Dafür steckt man zwei, drei Zweige in eine Flasche mit gutem Weißweinessig und läßt sie ein, zwei Wochen mazerieren (ziehen). Mit diesem geheimnisvoll duftenden Essig kann man dann helle Saucen würzen, zum Beispiel zum Fisch. Sehr empfehlenswert: Versuchen Sie doch einmal einen mit Lavendelessig angemachten Kartoffelsalat!

Lavendeleisparfait

Luftig, duftig und leicht auch ohne Eismaschine. Für 4 bis 6 Personen:

Zutaten: 0,2 l Obers (Sahne), 2 EL Lavendelblüten, 4 Eigelb, 100 g Puderzucker

Sahne und Lavendelblüten aufkochen und eine halbe Stunde ziehen lassen, ruhig auch länger, bevor die Sahne durch ein Haarsieb gefiltert und gut gekühlt wird. Für die Parfaitmasse die Eigelb mit dem Puder- und dem Vanillezucker im Wasserbad oder in einem dickwandigen Topf, der die Hitze gut leitet, z. B. aus Gußeisen, direkt auf der milde beheizten Herdplatte so lange schlagen, bis die Masse heiß, sehr dick und hell geworden ist.

Den Topf mit der Masse in eine Schüssel mit Eiswasser stellen und nunmehr so lange schlagen, bis sie wieder kalt ist. Die Lavendelsahne steifschlagen, behutsam und in zwei Portionen unterziehen. Die Masse in eine Kastenform füllen und gefrieren lassen. Zum Servieren schließlich aus der Form lösen, stürzen, in Scheiben schneiden und hübsch anrichten.

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Aromaöle – die Heilkunst der Düfte
– Einschlafen leicht gemacht mit Lavendel
– Lavendelkuchen | Rezept
– Aromaöle und ganzheitliche Hautbehandlung
– Ätherische Öle als Insektenschutzmittel
– Betörende Düfte – Parfum, Eau de Toilette & Co.

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Quelle:

¹ Lavendelarten Übersicht (lavendel.net)

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