Gesundheitssteigerung durch Skifahren

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Frau trägt Ski

Die Gründe, warum Menschen Ski fahren, liegen meist in der Möglichkeit, sportlich inmitten wunderschöner Berglandschaften unterwegs zu sein. Darin, Alpenromantik zu erleben oder auch beim Aprés Ski gute Laune zu tanken.


Das Potenzial der Gesundheitssteigerung des Körpers durch Skifahren wird hingegen oft deutlich unterschätzt. Schließlich ist Skifahren ein wahres Ganzkörper-Workout für die Muskulatur, es stärkt das Herz-Kreislauf-System, verbessert die motorischen Fähigkeiten, ebenso wie Gleichgewichts- und Reaktionsfähigkeit und wirkt sich positiv auf kognitive Leistungen aus.

Gesundheitssteigerung durch Skifahren – Artikelübersicht:

Skifahren ist eine weit unterschätzte Sportart zur Gesundheitssteigerung. Bei kaum einer anderen Sportart werden so viele Bereiche unseres Körpers gleichzeitig beansprucht und dadurch gefördert. Und all das meist ohne allzu schwere Anstrengung und auch ohne dass Langeweile aufkommt. Denn die Abfahrt geht heute dank moderner Carvingtechnologie fast wie von allein vonstatten. Erst am Abend merken Skifahrer, dass der Tag körperlich doch herausfordernder war als ein normaler Tag im Büro.

Wie wirkt sich Skifahren auf die Gesundheit aus?

Wer schon einmal auf Skiern gestanden ist, weiß, dass sie nicht ganz von alleine ins Tal gleiten. Auch wenn dies manchmal den Anschein hat.

Im Gegenteil werden sogar sämtliche Muskelgruppen bei diesem Wintersport in Anspruch genommen. Wer sich nicht richtig aufwärmt, spürt dies abends auch noch im Hotel oder spätestens am nächsten Tag durch einen Muskelkater.

Zum umfassenden Muskeltraining von Oberkörper, Armen und Beinen, wird auch die Reaktion und Koordination verbessert, da das Gehirn verschiedene Situationen in sehr kurzer Zeit immer wieder neu einschätzen muss. Und es muss die richtigen Entscheidungen treffen, die vom Körper dann entsprechend umgesetzt werden. Je höher die Geschwindigkeit und je herausfordernder die Strecke, umso stärker wird dieser Bereich natürlich auch trainiert.

Auch dass die Mahlzeit auf der Skihütte zu Mittag größer ausfällt als sonst und vor allem das Frühstück im Hotel meist sehr ausgedehnt zelebriert wird, hat seinen Grund. Denn natürlich werden beim Skifahren weit mehr Kalorien verbraucht als unter Normalbedingungen.

Je nach Fahrstil, Geschwindigkeit, Kondition und Beschaffenheit der Piste wird das Herz-Kreislauf-System trainiert und der Fettstoffwechsel angeregt. Während auf flachen Pisten die Ausdauer trainiert und Fett verbrannt wird, so wird auf steilen Pisten mit höherer Anstrengung vermehrt Kraft trainiert.

Herz-Kreislauf-System an der frischen Luft stärken

Es ist nicht nur die gute Umgebungsluft, die von vielen Bergurlaubern häufig positiv wahrgenommen wird, die sich förderlich auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Auch die Tatsache, dass der Herzschlag aufgrund der körperlichen Betätigung schneller läuft als sonst, ist ausschlaggebend.

Gleichzeitig führt das Skifahren zur Ausschüttung von Glückshormonen und auch das Adrenalin wird immer wieder einmal hochgefahren. Das aktiviert Bereiche unseres Gehirns, die ansonsten eher auf Ruhemodus geschaltet sind. Ein weiterer positiver Aspekt beim Skifahren besteht darin, dass Skiurlauber hier einen regelrechten Vitamin-D-Schub erfahren können. Denn in größerer Höhe auf den Bergen und den ganzen Tag in freier Natur unterwegs können uns die gerade im Winter so wichtigen Sonnenstrahlen besser erreichen. So wird der Vitamin-D-Vorrat wieder aufgefüllt.

Die gesundheitsfördernde Wirkung beim Skifahren richtig nutzen

Jeder Mensch hat einen anderen Organismus, der auch anders funktioniert. Dementsprechend sind die Auswirkungen des Wintersports bei jedem etwas unterschiedlich. Ebenso wie die Präferenzen, worauf beim Skisport wert gelegt wird. Der eine fährt lieber lange Schwünge und erhöht damit sanft seinen Pulsschlag.

Der andere liebt es, gefährliche schwarze Pisten zu wählen und mit viel Speed den Berghang hinunter zu wedeln. Wobei hier gute Augen-Körper-Koordination gefragt ist. Wichtig ist es dabei, auch auf das passende Equipment zu setzen, das diesen Anspruch unterstützt.

Ein Head Ski Supershape beispielsweise ist eher geeignet für Sportler, bei denen es auf schnelles Reaktionsvermögen ankommt. Hingegen wählen gemächliche Fahrer einen Allrounder Ski, der kleinere Unebenheiten der Strecke gut abfedert. Er erlaubt es vor allem Anfängern, die ersten Abfahrten gut zu meistern.

Ruhe finden am Berg

Bei allen Reizen von Aprés Ski und geselligen Skihüttenrunden sollte ein Aspekt beim Skifahren keinesfalls außer Acht gelassen werden. Denn kaum an einem anderen Ort lässt sich so viel Ruhe und Entspannung finden wie am Berg. Gerade in unserer hektischen Zeit gebührt es diesem Wert, erkannt zu werden. Wer das Glück hat, auf einem Berg mit weniger Skifahrern zu landen, tut gut daran, nach dem Ausstieg aus dem Lift ein paar Minuten zu verweilen, tief durchzuatmen und die Ruhe zu finden, für die im Alltag häufig keine Gelegenheit vorhanden ist.

Dass dies auch nachweislich wirkt, kam in einer Studie der Uni Salzburg klar zum Ausdruck. In dem Projekt der Fachabteilung Sport- und Bewegungswissenschaft der Universität Salzburg von Prof. Dr. Erich Müller und dem Christian Doppler-Labor „Biomechanics in Skiing“ wurden sowohl physiologische als auch psychologische Daten erhoben und analysiert.

Dabei konnte bei den Befindlichkeitsbefragungen der Teilnehmer klar eine positive Grundstimmung während des Skitages festgehalten werden. Negative Gemütszustände wie „Unruhe“, „Müdigkeit,„Gereiztheit“ oder „Niedergeschlagenheit“ waren auf der Bewertungsskala hingegen praktisch nicht vorhanden.

Verletzungen vorbeugen, Grundregeln beachten

So gesund die sportliche Betätigung beim Skifahren ist, so sehr können Mißachtungen einiger esentieller Grundregeln zu – mitunter schweren – Verletzungen führen. Wir haben deshalb an dieser Stelle die wichtigsten Tipps von Prim. Univ. Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger vom Institut für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus (ISAG) an den Tirol Kliniken in Innsbruck und Univ. Prof. Dr. Erich Müller vom Fachbereich für Bewegungs- und Sportwissenschaften der Universität Salzburg kurz und prägnant zusammengefasst.

  • Niemals untrainiert auf die Piste! Etwa acht Wochen vor dem ersten Skifahren sollen Untrainierte mit einem Training von Ausdauer, Kraft, Koordinations- und Gleichgewichtsfähigkeit beginnen. Gute Anleitungen für Skigymnastik finden sich zum Beispiel im Internet auf dem Videokanal Youtube.
  • Ausrüstung überprüfen: Sind Ski und Bindung in Ordnung, brauche ich noch einen Skihelm, eine taugliche Skibrille oder Protektoren?
  • Unmittelbar vor der ersten Abfahrt sollte ein weiterer Schritt der Vorbereitung nicht fehlen: Das Aufwärmen. Einige Schritte mit angeschnallten Skiern gehen, die Arme schwingen, mit den Hüften kreisen, in den Knien wippen: Das kurbelt die Durchblutung des Körpers an und schützt so bis zu einem gewissen Grad vor Verletzungen.
  • Verinnerlichen Sie nochmals die wichtigsten Verhaltensregeln auf der Skipiste und halten Sie sich an die Anweisungen der Pistenbetreiber. Insbesonders Pistensperren, Wetter- und Lawinwarnungen sind unbedingt zu beachten.
  • Verzichten Sie auf Alkohol während des aktiven Skitages. Er führt zu Beeinträchtigungen in der Wahrnehmung und Reaktion und führt zu Überschätzung der eigenen Fähigkeiten.

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Quellen:

¹ Head Ski
² Studie „Senioren und Skilauf – Skifahren: Positive Effekte auf Körper und Geist“ (Prof. Dr. Erich Müller; Sport- und Bewegungswissenschaft an der Universität Salzburg)

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Fit für die Piste
– Skiunfälle vermeiden
– Skigymnastik – das beste Fitness Workout Video für die Piste
– Muskelkater: Was tun, wenn die Muckis brennen?
– Unfallort Skipiste – Bessere Vorbereitung verringert das Unfallrisiko

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