Die beliebtesten exotischen Früchte im Überblick (Teil 1)

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Die beliebtesten Exotische Früchte im Überblick

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Auch wenn die obige Abbildung freilich eine gefinkelte Montage aus Avocado und Wassermelone ist, so nimmt die Auswahl an frisch erhältlichen exotischen Obstsorten beständig ständig zu.


Egal ob Curuba, Guave, Kaktusfeigen, Kaki, oder Zimtapfel, die Früchte überzeugen nicht nur mit exotischem Erscheinungsbild und aufregenden Farben, sie stecken zumeist auch voller wertvoller Vitamine, Spurenelemente und Ballaststoffe.

Doch wie verwendet und verarbeitet man die süßen Exoten?

Teil 1

Cherimoyas, Curuba und Jackfruit – die wohl letzten wahren Exoten im umfangreichen und vielfältigen Marktangebot unserer Breiten. Doch nicht mehr lang und auch sie werden Einzug in unseren Supermarkt-Regalen halten.

Ein Umstand, den man grundsätzlich herbeisehnen kann, denn die frischen Früchtchen schmecken nicht nur aufregend verführerisch, auch ihr gesundheitlicher Wert ist beachtlich.

Einziger Wermutstropfen: Die weiten Lieferwege sind der Umwelt nicht gerade zuträglich (CO2), weshalb man grundsätzlich saisonal verfügbarem heimischen Obst den Vorzug geben sollte. Wer aber ab und an für Abwechslung am Speiseplan sorgen will, möchte dennoch über die kulinarischen und gesundheitlichen Aspekte der Exoten informiert sein – Grund genug, einige der schmackhaften Früchte näher vorzustellen.

Cherimoya & Zimtapfel

Cherimoya (Annona cherimola) sind die Früchte von Annonengewächsen und stammen ursprünglich aus Südamerika. Heute wird sie weltweit in allen Regionen mit geeignetem subtropischen Klima angebaut, so findet man diese Pflanze beispielsweise auch auf Madeira oder in Israel. Die Frucht zählt nach Ansicht vieler Gourmets zu den wohlschmeckendsten überhaupt und erinnert geschmacklich an Erdbeeren, Himbeeren, Birne mit einem Hauch Zimt.

Gegessen wird ausschließlich das elfenbeinfarbene Fruchtfleisch, die Schale und die Samen (giftig!) sind nicht genießbar. Verwendung findet das Fruchtfleisch vor allem als Frischobst. Dazu schneidet man die Frucht in 2 Hälften und löffelt sie aus. Man kann das Fruchtfleisch auch mit Limettensaft beträufeln, das steigert den Geschmack. Es können auch herrliche Milchshakes aus der Cherimoya zubereitet werden.

Cherimoya

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Cherimoya

Da diese Frucht sehr empfindlich auf Druckstellen reagiert, wird sie bislang eher selten exportiert und kommt in West- und Mitteleuropa meist unreif und klein in den Handel (verglichen mit reifen Früchten im Herkunftsland, die so groß wie Kohlrabi werden können). Nur reif ist Cherimoya auch ein wahrer Genuss, sie sollte nie im Kühlschrank aufbewahrt werden. Es wird empfohlen, die Frucht zum Nachreifen – ähnlich unreifer Avocados oder Mangos – in Papier einzuschlagen, bis das Fruchtfleisch weich ist. Die Cherimoya ist reich an Traubenzucker, Phosphor, Calcium und weist außerdem einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt auf.

Zimtapfel

Der Zimtapfel, Rahmapfel oder Süßsack (Annona squamosa) ist, wie auch die Cherimoya, eine Annonenfrucht und bei uns – wenn überhaupt – in Asia-Geschäften zu bekommen. Kultiviert wird die Frucht in Florida, auf Hawaii, in Ägypten, Indien, Südchina und im gesamten südostasiatischen Raum. Der Strauch oder Baum erreicht eine Höhe von ca. 6 bis 8 m, die Blätter weisen eine Länge von bis zu 17 cm auf.

Der sehr dekorative Zimtapfel kommt sowohl mit grüner als auch rosafarbener Schale vor. Die Frucht ist rund oder oval, hat einen Durchmesser von 6 bis 10 cm und wiegt 100 bis 230 g. Die Konsistenz ist cremig-weich und erinnert geschmacklich an Vanille-Creme mit einem Hauch von Zimt. Der Geschmack wird erst bei sehr reifen, weichen Früchten voll entfaltet. Das Fruchtfleisch platzt dann förmlich aus der Schale heraus. Zimtapfel gilt nicht umsonst als Delikatesse, allerdings sind die 12 bis 18 mm langen Samen giftig.

Zimtäpfel sind sehr konzentriert, d.h. sie enthalten für eine Frucht nur wenig Wasser. Mit 384 kJ/100 g (92 kcal/100 g) ist der Nährwert relativ hoch, vergleichsweise einer Banane.

Curuba

Die Curuba ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Passionsblumen (Passiflora), der artenreichsten Gattung in der Familie der Passionsblumengewächse, und zählt wie die Liane zu den Schlingpflanzen, trägt dem Weinlaub ähnelnde Blätter und hat lange rosafarbene oder weinrote Blüten, aus denen sich die länglichen Früchte bilden. Sie stammt ursprünglich aus Amerika, wird heute aber hauptsächlich aus Kolumbien importiert. Sie wird auf Grund ihrer Ähnlichkeit zur Banane auch als Bananenpassionsfrucht bezeichnet.

Curubas sind ca. 10 cm lang, mit einer weichen, gelben Schale. Das orange, geleeartige Fleisch hat einen säuerlichen, leicht apfelähnlichen Geschmack. Reife Früchte haben eine gleichmäßig gelb oder rot gefärbte Schale, die mit der Zeit zu schrumpfen beginnt. Überreife Früchte schmecken unangenehm säuerlich; unreife Früchte haben eine grünliche Schale. Die Schale lässt sich wie bei einer Banane abziehen.

Curuba

Fotograf: Späth Chr. | WikiCommons – public domain

Curuba

Das Fleisch der Curubafrucht kann einfach roh ausgelöffelt werden. Curubas passen in einen Fruchtsalat, aber auch gut zu anderen Tropenfrüchten. Besonders gut schmeckt das Fruchtfleisch zu Eis, Pudding oder Cremes. Die Früchte enthalten Vitamin A und C und viele Ballaststoffe. Nährwert: 100 g enthalten rund 40 kcal/167 kJ.

Guave

Die Guave (auch Guava) gehört zu den Beerenfrüchten und wächst auf einem immergrünen Strauch bzw. Baum, der bis zu 6 m hoch werden kann. Guavas stammen ursprünglich aus Südamerika, werden heute aber auch in Mexiko, Südafrika, Indien und in einigen Mittelmeerländern kultiviert. Die Frucht ist rundlich bis leicht birnenförmig und kann einen Durchmesser von 2,5 bis 10 cm haben. Die wachsartige Schale ist blassgrün und wird bei der Reifung gelb.

Das Fruchtfleisch ist gelb oder weiß-grünlich, saftig und enthält oft auch einige verholzte Kerne. Die zahlreichen Samen können mitgegessen werden. Beim Mitkochen verfärbt sich das Fruchtfleisch lachsrosa. Die Frucht duftet intensiv, schmeckt süß-säuerlich und erinnert an eine Kombination von Quitte, Birne und Feige. Die Früchte werden in Dosen konserviert sowie zu Gelee, Marmeladen (in Brasilien Goiabada), Sirups oder herzhaften Chutneys verarbeitet. Durch Pressen gewinnt man den Guavensaft, der als Guavennektar im Verkauf angeboten wird und vielen Multivitaminsäften beigemischt ist.

Guave

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Guave

Die Guave ist eine der Vitamin C-reichsten Obstarten (200 – 400 mg, bei vollreifen Früchten bis zu 900 mg/100 g). Sie wird daher als “Vitaminbombe” bezeichnet. Weiters sind Pektin, Provitamin A, Vitamin B, Eisen, Kalium und Kalzium in größeren Mengen enthalten.

Aufgrund des hohen Vitamingehaltes wirken Guavas vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten. Nährwert: 100 g Fruchtfleisch haben 34 kcal/144 kJ.

Jackfruit

Die Jackfrucht (Jackfruit), auch Jackbaumfrucht, Jakobsfrucht, im brasilianischen Portugiesisch Jaca, ist die Frucht des Jackfruchtbaumes aus der Familie der Maulbeergewächse, einem Verwandten des afrikanischen Brotfruchtbaumes. Verbreitet ist der Jackfrucht-Baum in allen tropischen Weltgegenden, hauptsächlich Malysien, Thailand und Brasilien.

Jackfrüchte gehören zu den größten Früchten überhaupt, sie können bis zu 100 cm lang, 50 cm dick und 25 kg schwer sein. Die Früchte wachsen direkt am Stamm und weisen viele unterschiedliche Formen auf. Die gelbgrüne bis bräunliche, 5 bis 10 mm dicke und feste Schale ist mit Pickeln übersät, die wie kleine Stacheln aussehen.

Das Fruchtfleisch ist gelblichweiß bis orange und hat einen süßlichen, eigentümlichen Geschmack sowie einen etwas unangenehmen Geruch (deshalb ist sie in unseren Breiten auch als Stinkefrucht bekannt); in den kleinen Kammern des Fruchtfleisches liegen die bis zu 500 harten, großen, braunen Samen. Die Früchte wachsen am Stamm, sind unterschiedlich groß bis etwa zur doppelten Größe eines Menschenkopfes und von einer gelblich-grünlichen harten Schale mit kleinen Noppen umgeben.

Das faserige Fruchtfleisch ist süß-saftig, von gelber bis hell-violetter Farbe mit einem Geschmack wie von Bananen und in etwa handtellergroße taschenartige Spalten unterteilt. Die in großer Zahl darin verteilten Samenkerne schmecken nach Kastanien und werden roh, gekocht oder getrocknet verspeist.

Jackfrucht - jackfruit

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Jackfruit

Jackfrüchte werden am besten mit einem Brotmesser in zentimeterdicke Scheiben geschnitten und dann entweder roh gegessen, für Fruchtsalate, Eis oder in Chutneys verwendet. 100 g Jackfrucht weisen einen Brennwert von etwa 390 kJ auf und enthalten etwa 72 g Wasser, 1,5 g Eiweiß, 0,3 g Fett, 24 g Kohlenhydrate und 1,6 g Ballaststoffe. An Mineralien und Vitaminen sind etwa 34 mg Kalzium, 0,6 mg Eisen, 3 mg Natrium, 29,7 RE Vitamin A und 6,7 mg Vitamin C enthalten.

Kaki

Die Kaki, auch Persimone oder Sharonfrucht genannt, ist die süße, orangefarbene, äußerlich einer großen Tomate ähnelnde Frucht des bis zu 15 m hohen Kakibaums. Kaki werden weltweit in 10 Ländern angebaut, wobei 90 % der Produktion auf China, Japan und Korea entfällt. Die glatte, glänzende und dünne Schale zeigt Farbschattierungen von gelb bis rot-orange. Das etwas hellere Fruchtfleisch kann bis zu acht Kerne enthalten und wird mit zunehmendem Reifegrad weicher, vergleichbar mit einer Kiwi.

Der hohe Gehalt an Tannin (Gerbstoff) in der noch nicht ausgereiften Kaki sorgt im an Birne und Aprikose erinnernden Geschmack für eine herbe Komponente, die mit fortschreitender Reifung schwächer wird. Tannine kommen wegen ihrer adstringierenden (zusammenziehenden) und auswurffördernden Wirkung auch in der Volksmedizin vieler Länder zum Einsatz.

Kaki

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Kaki

Das Fruchtfleisch einer vollreifen, sehr weichen Kaki ist süß, saftig und sehr wohlschmeckend. Das Nachreifen der im Handel angebotenen – meist unreifen – Früchte sollte unbedingt im Kühlschrank (bis zu drei Wochen haltbar) erfolgen, diese Temperaturen sind Kakis in den Anbauregionen gewohnt. Die Früchte werden sowohl frisch verzehrt, als auch zu Marmeladen, Süßspeisen oder Trockenobst verarbeitet. Zum Genuss wird die Frucht halbiert und ausgelöffelt, es kann aber auch die Schale verzehrt werden.

Im gesamten asiatischen Raum werden der Kakifrucht verschiedene Heilkräfte zugesprochen. So soll sie magenstärkend sein und gegen Durchfall helfen. Unreife Früchte sollen fiebersenkend sein, wenn sie in Containern nachreifen, bis sie süß wie Honig sind. Der Saft einer unreifen Frucht soll den Blutdruck senken und der Fruchtstiel Husten lindern. Jedenfalls sind Kakis reich an Vitamin A, Vitamin C und Kalium.

Rezepttipp: Karamellisierte Kakis mit Joghurtcreme

Kaktusfeige

Die ursprüngliche Heimat des Feigenkaktus dürfte Mexiko gewesen sein, heute ist er in weiten Teilen der Tropen und Subtropen verbreitet und auch im Mittelmeerraum häufig anzutreffen. Wie der Name schon sagt, ist der Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica) eine Kakteenart aus der Gattung der Opuntien mit essbaren Früchten, den so genannten Kaktusfeigen. Die ovale Frucht ist circa 7 bis 10 cm lang und hat je nach Reifegrad eine grünliche, gelbliche oder rötliche bis braune Färbung. Auf der ledrigen Außenhaut sitzen kleine Stacheln, die büschelartig angeordnet sind.

Verzehrt wird das Innere der Frucht mit den ebenfalls essbaren Kernen. Das – je nach Sorte- gelborange bis rote Fruchtfleisch hat einen süß-säuerlichen Geschmack, der leicht an Birnen erinnert. Dabei sollte die Frucht wegen der Dornen nur mit einer Gabel gehalten und die Schale mit Hilfe eines Messers vorsichtig entfernt werden.

Oder man hält die Früchte mit einer dickeren Plastikfolie in der Hand, schneidet sie mit einem Messer in zwei Hälften und löffelt mit einem Teelöffel das Innere aus. Legt man die Früchte vorher für einige Zeit in kaltes Wasser, werden die Dornen weicher und man kann sie mit einer Bürste entfernen.

Kaktusfeigen

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Kaktusfeige

Kaktusfeigen enthalten reichlich Zucker, Kalzium, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C. 100 g Fruchtfleisch enthalten 25 mg Vitamin C. Nährwert: 100 g Fruchtfleisch haben 36 kcal/154 kJ. Hinweis: Der Genuss von Kaktusfeigen kann den Harn rot färben, dies ist jedoch unbedenklich und geht rasch vorbei.

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Quelle:

¹ Früchte aus den Tropen und Subtropen (Bundeszentrum für Ernährung)

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