Baobab – der Affenbrotbaum und seine gesunden Baumfrüchte
Uns ist der Baobab (“Frucht mit vielen Samen”) als Affenbrotbaum bekannt. Meist sieht man ihn durch seine imposante Erscheinung schon von weitem in der Savanne Afrikas. Obwohl er dort aufgrund seiner besonders heilsamen Inhaltsstoffe schon seit Jahrhunderten als Heilmittel für verschiedene Erkrankungen verwendet wird, wurde er hierzulande erst ab 2009 in die Liste der Novel-Food zugelassen und seitdem als Superfood vermarktet. Es können übrigens fast alle Bestandteile des Baumes verwendet werden, die Früchte selbst sind reich an Antioxidantien, Vitaminen und Ballaststoffen.
Konsumenten wundern sich, woher all die neuen Superfrüchte kommen, die uns vom Handel als Superfoods verkauft werden, also Früchte, deren Inhaltsstoffe eine hohe biologische Wertigkeit versprechen. Baobab ist eines der jüngeren Beispiele dafür, denn die Bestandteile des Affenbrotbaumes (Früchte, Samen, Schale, Rinde) sind in Europa erst seit Anfang 2009 von der EU als “Novel Food” zugelassen. Bei “neuartigen” Nahrungsmittel handelt es sich um bislang nicht verbreitete Lebensmittel aus anderen Kulturkreisen, darunter eben auch exotische Früchte, die zuvor nicht in nennenswertem Umfang zum Verzehr in den Handel gebracht wurden.
Afrikas Volksmedizin wäre ohne die Bestandteile des Baobab (Früchte, Rinde und Blätter) undenkbar, tatsächlich sind die “Superfrüchte” reich an Vitaminen, Ballast,- und Mineralstoffen. Der Vitamin C Gehalt etwa ist achtmal so hoch wie jener von Orangen. Entscheidend ist aber der vergleichsweise hohe Gehalt an Antioxidantien, dieser macht den Affenbrotbaum nicht nur für den Einsatz als Nahrungsmittel interessant, sondern auch für Kosmetik und Medizin.
Wissenswertes zum Baobab
Der Baobab kann bis zu 30 Meter hoch werden und ein Alter von geschätzt 3000 Jahren erreichen, weshalb man ihn auch „Den Baum des Lebens“ nennt.
Aufgrund seiner heilenden Eigenschaften trägt er ebenso die Namen „Zauberbaum“ oder „Apothekerbaum“. Er hat einen dicken Stamm, der als Wasserspeicher dient und den große Tiere wie Elefanten manchmal aufbrechen, um das Wasser trinken zu können. Seine Baumkrone sieht aus, als wäre sie das eigentliche Wurzelsystem, da die Zweige stark miteinander und ineinander verwachsen sind. Oft wird eine afrikanische Siedlung in der Nähe eines Baobabs gegründet, um seine heilenden Eigenschaften nutzen zu können. Man findet ihn hauptsächlich in den afrikanischen Tropengebieten, in Madagaskar und den Komoren.
Die Inhaltsstoffe des Baobab
Vom Baobab-Baum werden fast alle Bestandteile verwendet, um daraus Heilmittel herzustellen. Nicht nur Früchte, Samen, Blätter, Fruchtpulver und Blüten können eigesetzt werden, sondern sogar Stücke der Wurzeln und der Rinde. Der Baobab bzw. seine Bestandteile gehören in die Gruppe „Superfood“, da sie eine Reihe gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe haben. Warum ist baobab so gesund? Nun, vor allem die Polyphenole sind sehr antioxidativ, was bedeutet, dass sie im Körper gegen Freie Radikale kämpfen und diese vernichten. Somit können sie als Vorbeugung vor Krebs dienen und Entzündungen hemmen bzw. lindern.
Auch an Vitaminen und Mineralstoffen hat der Baobab einiges zu bieten, so enthält er zum Beispiel eine hohe Menge an Vitamin C (280 mg pro 100 g Pulver) , Kalium (2250 mg pro 100 g) und Eisen. Auch der hohe Ballaststoffanteil des Baobab ist sehr gut für die Gesundheit.
Bestandteile von Baobab sind bei uns als Fruchtfleisch in Dosen, als Pulver, Öl und Kapseln in Drogeriemärkten, Bio-Läden und online im Internet erhältlich. Frische Früchte sind eher schwer zu bekommen, am ehesten in auf exotische Lebensmittel spezialisierten Supermärkten. Baobab ist laktosefrei und glutenfrei, also auch für Menschen geeignet, die Milchzucker und/oder das Klebereiweiß von Getreidemehl nicht vertragen.
Wie kann man Baobab verwenden?
Das Baobab Pulver eignet sich zum Beispiel für Fruchtsäfte, Joghurt oder in Wasser eingerührt, aber auch für Smoothies und zum Backen. Das Öl der Samen spendet als Kosmetikum der Haut viel Feuchtigkeit, dabei zieht es schnell in die Haut ein, verbessert seine Elastizität und fördert den Zellaufbau.
Baobab bei Krankheiten
Bei Infektionskrankheiten wie Malaria und Pocken, aber auch bei gewöhnlichen Zahnschmerzen, Fieber oder Asthma, sowie Entzündungen im Magen-Darm-Bereich werden Samen, Blätter, Früchte und Fruchtpulver eingenommen. Zusätzlich dienen die Samen des Baobab-Baumes der Stärkung der Leber und ihrer Funktion, sowie des Herz-Kreislauf-Systems. Um die Symptome der rheumatischen Entzündungen wie Arthritis zu lindern, werden dagegen Blüten, Wurzeln oder Rindenstücke verwendet. Durch seine antioxidativen Eigenschaften kann zum Beispiel das Pulver sehr gut als Unterstützung für die Gesundheit eingenommen werden, so dass erst gar keine Erkrankungen entstehen können.
Das enthaltene Vitamin C hilft dem Körper, Eisen aus der Nahrung besser aufzunehmen und stärkt das Immunsystem. Das Kalium wird für den Aufbau und die Funktion von Nerven und Muskeln benötigt. Die Früchte trocknen beim Baobab direkt am Baum und werden dann trocken geerntet und danach zu Pulver verarbeitet. Da dies ohne Einsatz von Wärme geschieht, enthält das trockene Pulver noch alle wirksamen Vitamine und Mineralstoffe.
Ballaststoffe in Baobab-Produkten
Der hohe Ballaststoffanteil des Baobab-Fruchtpulvers kann Menschen in Industrienationen, die häufig an Verstopfung und Verdauungsbeschwerden leiden, effektiv bei der Verdauungsarbeit unterstützen und damit das Darmkrebsrisiko und steigende Werte von Blutzucker und Cholesterin vermindern. Auch bei Kindern kann das Pulver gut bei Verdauungsproblemen eingesetzt werden. Durch die Einnahme von Baobab-Fruchtpulver, das man ohne weiteres in Wasser oder andere Getränke einrühren kann, wird die Darmträgheit reguliert und die Verdauung angeregt, gleichzeitig werden Schlackenstoffe und Toxine aus dem Darm aufgenommen und abtransportiert. Außerdem bleibt der Blutzuckerspiegel für längere Zeit stabil und Heißhungerattacken werden vermieden.
In gewisser Weise kann Baobab-Pulver deshalb auch beim Abnehmen als Unterstützung helfen.
Baobab bei Reizdarm-Syndrom
Bei Patienten mit Reizdarm -Syndrom, kann es aufgrund bestimmter Nahrungsmittel, Stress oder anderen psychischen Situationen zu einer Reizung des Dickdarms kommen, die nicht auf andere krankhafte Ursachen zurückzuführen sind. Dies kann Verstopfung oder auch Durchfall auslösen. Eine italienische Studie ergab, dass die Einnahme von Baobab-Fruchtpulver diesen Patienten effektiv helfen kann. Schon nach 2 wöchiger Einnahme wurde bei ca. zwei Drittel der Patienten eine völlige Beschwerdefreiheit bestätigt. Baobab-Fruchtpulver fördert die Bildung wichtiger Bakterien im Darm (Bifidobakterien und Lactobazillen), die für einen gesundes Gleichgewicht des Verdauungstraktes nötig sind.
Baobab bei Durchfall und Fieber
Ebenso wie bei Verstopfung und Reizdarm kann das Baobab-Pulver bei Durchfall eingesetzt werden, da es dafür sorgt, dass die Darmbakterien im richtigen Verhältnis angesiedelt werden. Vor allem bei Kleinkindern hilft das Baobab-Pulver effektiv. Da es gleichzeitig fiebersenkend wirkt ist es ein ideales Medikament für Kleinkinder, die oft an Fieber leiden.
Anwendung des Baobab-Pulvers
Baobab-Pulver löst keinerlei Nebenwirkungen aus, wie es bei Medikamenten gegen Verdauungsprobleme oder fiebersenkenden Mitteln oft der Fall ist. Deshalb kann es auch problemlos als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Das Pulver wird dazu einfach in Wasser oder Fruchtsaft gemischt oder in Speisen wie Joghurt, Kuchenteig, Smoothies, Dressings gemischt. Zur Vermeidung von Vitaminverlust sollte das Pulver nicht stark erhitzt werden. Auch das Pulver ist glutenfrei und dadurch auch für Menschen mit Zöliakie geeignet.
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Quellen:
¹ Genehmigung des Inverkehrbringens von getrocknetem Baobab-Fruchtfleisch in der EU
² Polyphenol content and antioxidant activity of fourteen wild edible fruits (Lamien et alt. in Molecules. 2008 Mar 6;13(3):581-94 PMID: 18463567
Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)
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