Beerenobst: Gesundheit zum Pflücken

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Beerenobst: Auswahl frischer Beeren

Gesundes Beerenobst: Egal ob süß oder sauer, pelzig oder weich, rot oder blau – Beeren sind nicht nur schmackhaft, sondern auch reich an Vitamin C und vielen weiteren wertvollen Pflanzenstoffen.


Sie sind kalorienarm, stärken das Immun- und Herz-Kreislaufsystem und lassen sich zudem einfach verarbeiten.

Beerenobst – Artikelübersicht:

Vor allem wenn heimisches Beerenobst Saison hat, sollten Sie unbedingt zuschlagen – wenn schon nicht aus Gesundheitsgründen, dann doch zumindest, um Ihrem Gaumen Gutes zu tun.

Erdbeeren, Preiselbeeren, Maulbeeren, Stachelbeeren oder Heidelbeeren – Genießer schöpfen hierzulande aus dem Vollen. Dabei handelt es sich bei den genannten Früchten nur um die prominentesten Vertreter heimischer Beerenfrüchte, Kenner können während der Sommermonate sogar aus weit mehr Arten wählen.

Beeren, Steinobst, Rosengewächs

Nicht alles, was gemeinhin als Beere bezeichnet wird, ist nämlich auch im botanischen Sinne eine solche. Auch die Begriffe Beeren und Beerenobst bezeichnen unterschiedliches, denn der Zusatz “Obst” bedeutet immer Mehrjährigkeit und Essbarkeit. In diesem Sinn sind etwa Himbeeren, Brombeeren, Holunderbeeren, aber auch Vogelbeeren und Wacholderbeeren keine Beeren, sondern Beerenobst.

Dafür zählen Botaniker auch Bananen, Datteln, Melonen und Kiwis zu den Beeren, selbst Gurken, Kürbisse und Paradeiser (Tomaten) gelten streng genommen als Beeren.

Auch wenn die Erdbeeren es im Namen tragen zählen aus botanischer Sicht nicht zu den Beeren, sondern zu den Sammelnussfrüchten aus der Familie der Rosengewächse.

Überhaupt gehören viele Beerenarten zu den Rosenartigen, was auch an ihren Blütenständen oft eindeutig zu erkennen ist. Neben den Erdbeeren, Brombeeren und Himbeeren, gehören die Ebereschen, Hagebutten, Mispeln und Aronia (Apfelbeere) zu den Rosengewächsen.

Gesundes Beerenobst für alle Fälle

Wir wollen uns jedoch nicht auf die botanische Eingrenzung beschränken, sondern vor allem den Wirkstoffreichtum der Früchte etwas detaillierter aufzeigen:

Ernährungsexperten weisen bei den Beeren auf den besonderen Mix von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen und Farbstoffen hin. Dies führt zu:

  • Stärkung des Immunsystems (Vitamin C und E, Betacarotin, Flavonoide)
  • Schutz vor freien Radikalen (ebenfalls durch Vitamin C und E, Betacarotin, Flavonoide)
  • Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen Stress und schwache Nerven (Vitamin B-Gruppe, Folsäure, Magnesium)
  • Entzündungshemmung (Vitamin C und Flavonoide)
  • Kräftigung der Knochen, Haut und Haare (Biotin)

Außerdem gelten Beeren als kalorienarm und weisen einen niedrigen glycämischen Index auf.

An dieser Stelle stellen wir Ihnen die interessantesten heimischen Beerenobst Vertreter hinsichtlich ihrer gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe näher vor. Vor den Vorhang treten: Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Maulbeeren und Stachelbeeren.

Erdbeeren

Erdbeeren – antibakteriell & abwehrstärkend

Den Anfang macht die “Königin der Beeren”: Erdbeeren sind bei uns die beliebtesten aller Beeren, durchschnittlich werden in Österreich 4,2 kg Erdbeeren pro Kopf und jahr konsumiert.

Erdbeeren enthalten reichlich Vitamin C, Provitamin A und Vitamin B, außerdem Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Die ebenfalls enthaltenen Substanzen Zitronen- und Apfelsäure sorgen für den spritzigen Geschmack und sorgen indirekt für das Knochenwachstum.

Die großfrüchtige Ananas-Erdbeere bzw. Garten-Erdbeere stammt nicht etwa von der wild wachsenden Walderdbeere ab, sondern ist eine Kreuzung zweier amerikanischer Erdbeerarten, die bereits 1750 in Holland gelang.

Erdbeeren sind mittlerweile in unzähligen Varianten erhältlich und brauchen in Hängeampeln oder Tontöpfen nur wenig Platz.

Als besonders delikate Sorte unter Liebhabern gilt die Edelsorte Mieze Schindler, die 1935 von Prof. Otto Schindler in Deutschland gezüchtet und nach seiner Frau benannt wurde. Die tiefrote und angenehm süße Beere ist industriell allerdings uninteressant, da sie nur geringe Erträge liefert und auch wettertechnisch als äußerst sensibel gilt.1111

Erdbeeren wirken antibakteriell und unterstützen die Funktion von Leber und Gallenblase. Außerdem wirkt sich der Verzehr positiv bei Bluthochdruck, Durchfall und Blasenentzündungen aus. Die kulinarischen Einsatzmöglichkeiten der Erdbeeren sind nahezu unbegrenzt – sie kommen für süße wie für pikante Speisen zum Einsatz.

Brombeeren - Kulinarium

Brombeeren – fiebersenkend & entzündungshemmend

Die schwarze Perle: Brombeeren sehen nicht nur gut aus, sie sind auch eine reiche Quelle an Vitamin A und C, enthalten außerdem die Spurenelemente Kalium, Magnesium und Kupfer.

Brombeeren fördern die Blutbildung und helfen gegen Durchfall, Erkältungen und Fieber. Außerdem ist Brombeersaft hochwirksam gegen Heiserkeit. Wie die meisten Beeren sind auch Brombeeren nicht lange lagerfähig und sollten möglichst schnell verbraucht werden. Die Früchte werden roh genossen oder zu köstlicher Marmelade, erfrischendem Gelee oder aromatischem Saft verarbeitet.

Himbeeren

Himbeeren – aufbauend & kräftigend

Die kleinen Beeren strotzen förmlich vor Kraft, neben Vitaminen und Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium, Eisen und Mangan, enthalten sie wertvolle Fruchtsäuren (vor allem Zitronensäure), Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Diese Mischung wirkt sich außerordentlich positiv auf den menschlichen Organismus aus, senkt sie doch angeblich das Risiko für Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. Die kleinen Kerne wiederum regen die Verdauung an, die Früchte wirken insgesamt darmreinigend und entwässernd. Das enthaltene Biotin sorgt für gesunde Haut, feste Nägel und kräftiges Haar.

Maulbeeren

Maulbeeren – reich an Spurenelementen und Mineralstoffen

Zugegeben, Maulbeeren gelten bei uns nicht als besonders edle Frucht und haben wohl auch deshalb bereits einen regelrechten Exotenstatus. Die Meinung hat sich im Laufe der letzten Jahre aber geändert, und so erfreuen sich die – rein äußerlich den Brombeeren sehr ähnlichen Früchte – zunehmender Beliebtheit. Zu Recht, denn die roten bis dunkelvioletten Beerenfrüchte enthalten erstaunliche Mengen an Mineralstoffen und Spurenelementen.

Sie sind besonders reich an Eisen, Zink, Kalium, Calcium und Magnesium. Außerdem enthalten Maulbeeren beachtliche Mengen an Resveratrol¹, einem Pflanzenstoff mit antioxidativen Eigenschaften, der positive Effekte bei Krankheiten wie Arteriosklerose, Alzheimer und Arthritis aufweist. Zudem dürfte die Substanz, die vor allem in der Schale roter Weintrauben in hoher Konzentration vorkommt, wirksam gegen Krebszellen sein, entsprechende Untersuchungen laufen noch. Aufgrund der hohen Verderblichkeit werden die Früchte nicht frisch vermarktet, sondern getrocknet, eingefroren, gepresst oder als Mus, Gelee oder Saft angeboten.

Stachelbeeren

Stachelbeeren – appetitanregende Muntermacher

Stachelbeeren sind aufgrund ihrer leicht pelzigen Schale nicht jedermanns Sache, dabei schmecken sie angenehm säuerlich, sind dabei aber auch sehr süß. Der säuerliche Geschmack ist auf den hohen Gehalt an Wein-, Apfel- und Zitronensäure zurückzuführen.

Diese Säuren sind für die appetitanregende Wirkung verantwortlich, da sie die Produktion der Verdauungsenzyme anregen. Der hohe Zuckergehalt wiederum macht die Früchte zu hocheffizienten Energielieferanten und regelrechten Muntermachern. Der hohe Anteil an Kalium, Silizium und Pektin sorgt dafür, dass Stachelbeeren harntreibend, entwässernd, darmreinigend und venenstärkend wirken. Ogrosl, Mungatzen, oder Mauchale, wie die grünen bis roten Früchte umgangssprachlich in Österreich auch bezeichnet werden, werden hauptsächlich roh genossen, aber auch als Kompott, Kuchenbelag oder zur Marmeladenherstellung verwendet.

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¹ Update: Das Geschäft mit Resveratrol als Lebensmittelzusatz ist durchaus relevant: Allein in den USA werden damit laut Studie an die 30 Millionen US-Dollar umgesetzt. Doch die in den letzten Jahren in Resveratrol gesetzten großen Hoffnungen vieler Mediziner dürften nicht ganz so berechtigt gewesen sein, wie vermutet. Die Annahme, dass das antioxidativ wirkende Polyphenol – das vor allem in Rotwein, Schokolade und Granatäpfeln verstärkt vorkommt – das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder gar Krebs reduzieren würde, konnte von US Wissenschaftern nicht bestätigt werden. Zwar wirkt der sekundäre Pflanzenstoff tatsächlich antioxidativ, also die Zellen schützend, und dies wurde auch in Studien nachgewiesen.

Der Haken daran: bei diesen Untersuchungen handelte es sich nur um Zell- oder Tierstudien. In der neuen Studie der Johns-Hopkins-Universität (Baltimore, USA) wurde nun erstmals in großem Umfang und einen Zeitraum von mehreren Jahre die Konzentration der Stoffwechselprodukte von Resveratrol im Urin gemessen um einen etwaigen Zusammenhang zwischen Konsum und Gesundheit aufzuzeigen. Dies gelang allerdings nicht zeigte sich nicht: Weder bei jenen Personen, die im Untersuchungszeitraum starben, noch bei den erkrankten Versuchspersonen ließ sich ein Zusammenhang zu einem niedrigen Resveratrollevel herstellen – genauso wenig, wie sich bei den gesunden Menschen ein hoher Spiegel nachweisen ließ. Die Ursachen für die nachgewiesenen positiven Effekte beim Konsum von Rotwein & Co. sind damit allerdings wieder unklar. (Stand: Mai 2014)

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