Aroniabeeren – der Hype um das vermeintliche Superfood
Frisch schmecken sie sauer, trocken und nur wenig süß – kein Wunder, dass Aroniabeeren nur selten in Geschäften und Märkten erhältlich sind.
Ihre Vorzüge liegen also anderswo: Aroniabeeren sind ausgesprochen vielfältig zu verarbeiten und weisen eine ordentliche Dichte an gesunden Nährstoffen auf, weshalb sie seit einigen Jahren als Superfood vermarktet werden.
Aroniabeeren – Artikelübersicht:
- Herkunft, Aussehen und Geschmack
- Drei Arten der Aronia-Beere
- Superfood Aroniabeere? Gesundheitswirksame Inhaltsstoffe
- Welche Wirkungsweise wird der Aroniabeere nachgesagt?
- Dünne Datenlage: geringe Studienqualität, methodische Mängel, offene Fragen
- Verwendung in der Küche
- Linktipps
Diese Art der Vermarktung als “Gesundheitsbeere” und Superfood kennt man bereits von zahlreichen anderen exotischen Kirschen und Beerenfrüchten, etwa Acai, Acerola oder Goji, um nur ein paar zu nennen.
Anders als die genannten Früchte, kann man Aroniabeeren aber mittlerweile auch aus Österreich bekommen, weshalb zumindest der Vorwurf einer schlechten Klimabilanz wegen weiter Transportwege – zumeist jedenfalls – nicht mehr berechtigt ist.
Doch wie steht es um die verbreiteten gesundheitlichen Vorteile der Wildbeere, die bei uns auch als Apfelbeere oder schwarze Eberesche bekannt ist?
Wir haben recherchiert, wo die Aroniabeere, ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften tatsächlich unter Beweis stellt und wo die Debatte über Hype und Realität berechtigt erscheint.
Hier also der Versuch, das Geheimnis der Aroniabeeren abseits von bloßen Behauptungen und Schlagworten zu entschlüsseln und herausfinden, ob sie mehr sind als nur eine kurzlebige Beeren-Begeisterung.
Von ihren antioxidativen Kräften bis hin zu ihren kulinarischen Möglichkeiten – hier erfahren Sie, ob dieses scheinbare Wunderobst wirklich die hohen Erwartungen erfüllt oder ob es sich dabei bloß um eine weitere Modeerscheinung handelt.
Herkunft, Aussehen und Geschmack
Die Aroniabeeren stammen von der Pflanze Aronia melanocarpa und gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Die Bezeichnung “Apfelbeeren” bezieht sich auf die Ähnlichkeit ihrer Blüten mit Apfelblüten.
Sie wächst als Strauch und kann eine Höhe von über 2 Metern erreichen. Ihre weißen bis rosaroten Blüten erscheinen im Frühling und verwandeln sich in dunkelviolette, fast schwarze Beeren. Diese haben einen Durchmesser von etwa 5-10 mm und eine dunkelviolette bis fast schwarze Schale und ein rotes Fruchtfleisch.
Die Laubfärbung im Herbst kann dann tatsächlich als spektakulär bezeichnet werden.
Die Pflanze gedeiht am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten und bevorzugt feuchte Böden, gedeiht aber auch auf schwierigen Böden. Sie verträgt sogar Salz, was sie zur straßennahen Heckenpflanze eignet. Lediglich sehr lehmhaltige Böden mag Aronia nicht.
Im Herbst färbt sich das Laub des Strauches wunderschön rot-golden und macht sich daher auch in jedem privaten Garten gut.
Die Pflanze eignet sich sowohl als Obst- als auch als Vogelschutzgehölz, aber auch zum Anlegen von Hecken oder zur Flächenbepflanzung. Die Sträucher sind schmetterlings- und insektenfreundlich, sie locken im Sommer mit ihren Beeren Vögel an und gelten als sehr winterhart.
Zier-, Obst- und Kulturpflanze
Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, wird die Aroniabeere mittlerweile auch in Europa kultiviert.
Diese Kultivierung der dunkelvioletten bis schwarzen Beeren begann in Europa in den 1950er Jahren in der ehemaligen Sowjetunion und der DDR und ist seit Anfang des Jahrtausends auch bei uns weit fortgeschritten. Kein Wunder, zumal die Beeren auch bei uns völlig problemlos wachsen.
Aronia gilt als robuste, winterharte Pflanze, die sich gut an verschiedene Klimabedingungen anpassen kann, was die Anbaufläche in Österreich weiter ausdehnt. Sie kennt keine Schädlinge und muss wenig gegossen werden.
In Österreich verzeichnet man jedenfalls einen kontinuierlichen Anstieg der Betriebe, die Aronia-Beeren anbauen. Laut Statistik Austria wurden 2019 in Österreich auf einer Fläche von 537 Hektare über 1.500 Tonnen Aroniabeeren geerntet.
Als Hauptanbaugebiete in Österreich gelten:
- das Südburgenland, wo das milde pannonische Klima ideale Bedingungen für den Anbau bietet.
- Vor allem im östlichen Teil von Niederösterreich, im Weinviertel und im Marchfeld, werden Aroniabeeren angebaut. Hier profitiert die Pflanze von den fruchtbaren Böden und dem gemäßigten Klima.
- In der Steiermark, vor allem in den südlichen Teilen, wird ebenfalls Aronia angebaut. Die Region bietet gute Bodenqualität und ein alpines Klima, das für das Wachstum der Beeren förderlich ist.
- Auch in einigen Gebieten Kärntens, insbesondere in den Bezirken um den Wörthersee und den Klopeiner See, wird Aronia angebaut.
Geerntet wird in Österreich je nach Region von Mitte August bis Oktober.
Frische Aroniabeeren schmecken sauer, trocken und nur wenig süß. Ihr Geschmack ist wegen der enthaltenen Gerbstoffe leicht herb und erinnert an Heidelbeeren, mit einer ausgeprägteren Säurenote und Bitterkeit.
Drei Arten der Aronia-Beere
Die drei Arten der Aronia-Beere, nämlich die filzige Apfelbeere (Aronia arbutifolia), die schwarze oder kahle Apfelbeere (Aronia melanocarpa) und die Naturhybride Aronia prunifolia, weisen jeweils unterschiedliche Merkmale auf:
1. Filzige Apfelbeere (Aronia melanocarpa)
Die filzige Apfelbeere, auch bekannt als Kahle Apfelbeere, ist ein mehrstämmiger, laubabwerfender Strauch aus Nordamerika. Sie erreicht eine Höhe von 4-8 Fuß und bildet dichte Kolonien. Die Blätter sind einfach, oval mit feinen Zähnen, dunkelgrün auf der Oberseite und heller auf der Unterseite.
Die Blüten haben fünf weiße Blütenblätter und zahlreiche rosa Staubblätter. Die Früchte sind schwarz glänzend, pflaumengroß und hängen in Trauben. Sie sind essbar, aber sehr adstringierend. Die Pflanze bevorzugt feuchte saure Böden und ist winterhart bis Zone 31. In der Regel wird diese Art weniger häufig kultiviert als die schwarze Apfelbeere.
2. Schwarze Apfelbeere (Aronia arbutifolia)
Die schwarze Apfelbeere (mitunter auch als Zwergvogelbeere bekannt) ist eine sommergrüne Sträucher mit auffallend weinroten Winterknospen. Die Blätter sind im Gegensatz zur filzigen Apfelbeere nicht behaart.
Sie stammt aus Nordamerika und wird oft als Zier- und Nahrungspflanze kultiviert. Diese Art wird am häufigsten angebaut und für ihre gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Die sauren Beeren können frisch gegessen oder verarbeitet werden, z.B. zu Wein, Marmelade, Saft oder Tee.
3. Naturhybride Aronia prunifolia
Die Naturhybride Aronia prunifolia wird auch als Pflaumenblättrige Apfelbeere bezeichnet. Sie entstand aus der Kreuzung der beiden oben genannten Aronia-Arten.
Sie wird in Europa als Nahrungspflanze angebaut und für die Lebensmittelproduktion genutzt. Die Beeren werden in verarbeiteter Form für verschiedene Produkte wie Saft, Marmelade oder Tee verwendet.
Superfood Aroniabeere? Gesundheitswirksame Inhaltsstoffe
Der Begriff “Superfood” bezieht sich auf Lebensmittel, die aufgrund ihres außergewöhnlich hohen Gehalts an Nährstoffen, Antioxidantien oder anderen gesundheitsfördernden Substanzen als besonders vorteilhaft für die Gesundheit angesehen werden.
Diese Lebensmittel werden oft als überdurchschnittlich nahrhaft oder sogar als Heilmittel für verschiedene gesundheitliche Probleme beworben.
Allerdings ist der Begriff “Superfood” nicht wissenschaftlich definiert und wird von der Lebensmittelindustrie oft einfach als Marketingbegriff verwendet.
Exotische Beeren können, müssen aber keineswegs zwangsläufig heimischen Beeren wie Heidelbeeren, Brombeeren, Maulbeeren oder Preiselbeeren nährwerttechnisch überlegen sein.
Die Aronia-Beere hat einen Ruf als gesundes Superfood, der auf ihrer außergewöhnlich hohen Konzentration an Antioxidantien insbesondere Anthocyanen, Flavonoiden und Vitaminen wie Vitamin C und Vitamin K beruht. Anthocyane sind auch die Farbstoffe der Pflanzen, die etwa die Aroniabeere dunkelviolett bis schwarz färben.
Diese Inhaltsstoffe sind für ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt und können dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.
Zu den primären Pflanzenstoffen gehören Vitamine wie Vitamin E, Beta-Carotin und Folsäure sowie Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Eisen und Zink.
Darüber hinaus weisen Aroniabeeren einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, insbesondere Polyphenolen, auf.
Diese Polyphenole, wie Anthocyane und Oligomere Proanthocyanidine (OPC), tragen dazu bei, das Gleichgewicht zwischen Antioxidantien und freien Radikalen im Körper aufrechtzuerhalten.
Dies hilft, zellschädigenden oxidativen Stress zu verhindern und bietet vielfältige gesundheitliche Vorteile wie antidiabetische und antibakterielle Eigenschaften.
Durch Erhitzen oder andere Verarbeitungsarten, können Vitamine verloren gehen. Die gesunden sekundären Pflanzenstoffe bleiben jedoch vollständig erhalten.
Aufschlüsselung der Nährwerte und wichtigsten Vitamine und Mineralstoffe:
Die Angaben beziehen sich auf frische Aroniabeeren pro 100g (lediglich Richtwerte).
Nährwerte:
Kalorien: ca. 50 kcal
Kohlenhydrate: ca. 12 g davon Zucker: ca. 4 g
Ballaststoffe: ca. 5 g
Fett: ca. 0,5 g
Eiweiß: ca. 1 g
Vitamine:
Vitamin C: ca. 21 mg (ca. 35% der empfohlenen Tagesdosis)
Vitamin K: ca. 19 mcg (ca. 24% der empfohlenen Tagesdosis)
Vitamin E: ca. 2 mg (ca. 10% der empfohlenen Tagesdosis)
Vitamin B6: ca. 0,2 mg (ca. 10% der empfohlenen Tagesdosis)
Mineralstoffe:
Kalium: ca. 162 mg
Magnesium: ca. 18 mg
Eisen: ca. 0,5 mg
Calcium: ca. 25 mg
Phosphor: ca. 25 mg
Diese Werte können je nach Anbau- und Erntebedingungen variieren.
Welche Wirkungsweise wird Aroniabeeren nachgesagt?
Die Aroniabeere ist zweifellos eine interessante Frucht mit vielversprechendem Potenzial für die Gesundheit, als violettes Wundermittel soll sie aber nicht missverstanden werden.
Seit ihrer Verbreitung in Russland und kurz darauf in Osteuropa, hat sie sich dort aber rasch als Heilpflanze etabliert. Auch bei uns rücken die potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen:
Antioxidative Eigenschaften: Aroniabeeren sind wie bereits erwähnt, reich an Anthocyanen, Flavonoiden und anderen antioxidativen Verbindungen. Diese können dazu beitragen, Zellschäden durch freie Radikale zu reduzieren.
Freie Radikale sind hochreaktive Zwischenprodukte unseres Stoffwechsels, die ständig in jeder Zelle des menschlichen Körpers entstehen. Es handelt sich bei ihnen um aggressive Moleküle, mitunter Sauerstoffverbindungen, denen ein Elektron fehlt. Um sich zu stabilisieren, entziehen sie es anderen hauteigenen Molekülen und schädigen sie somit.
Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Krankheiten (Pathogenese), der Zerstörung von Zellmembranen und Alterungsprozessen, sind aber auch für die Aufrechterhaltung bestimmter Funktionen im Organismus entscheidend.
Studien haben gezeigt, dass der regelmäßige Verzehr von Aroniabeeren die antioxidative Kapazität des Körpers erhöhen kann. Eine Studie aus dem Jahr 2010 ergab beispielsweise, dass der Konsum von Aroniabeeren zu signifikanten Verbesserungen der antioxidativen Parameter im Blut führte (Quelle: PubMed).
Blutzuckerregulierung: Einige Untersuchungen legen nahe, dass Aroniabeeren eine positive Wirkung auf die Blutzuckerregulierung haben könnten, insbesondere bei Menschen mit Diabetes. Eine Studie aus dem Jahr 2015 zeigte, dass die Einnahme von Aroniabeerenextrakt zu einer signifikanten Verbesserung der Blutzuckerwerte bei diabetischen Ratten führte (Quelle: PubMed). Weitere Studien am Menschen sind jedoch erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
Blutdrucksenkung: Es gibt Hinweise darauf, dass der regelmäßige Verzehr von Aroniabeeren eine blutdrucksenkende Wirkung haben könnte. Eine Studie aus dem Jahr 2015 ergab, dass die Einnahme von Aroniabeerenextrakt zu einer signifikanten Senkung des Blutdrucks bei Patienten mit leicht erhöhtem Blutdruck führte (Quelle: PubMed). Weitere Forschung ist jedoch erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen und den genauen Mechanismus der blutdrucksenkenden Wirkung von Aroniabeeren zu verstehen.
Positiver Einfluss auf den Fettstoffwechsel: Studien legen nahe, dass Aroniabeeren eine positive Wirkung auf die Lipidprofile haben könnten, insbesondere indem sie den Gehalt an “guten” HDL-Cholesterin erhöhen und den Gehalt an “schlechtem” LDL-Cholesterin senken. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2014 zeigte, dass die Einnahme von Aroniabeerenextrakt zu einer signifikanten Verbesserung des Lipidprofils bei Patienten mit metabolischem Syndrom führte (Quelle: PubMed). Weitere Studien sind allerdings erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
Unterstützung der Immunabwehr: Aroniabeeren enthalten eine Vielzahl von Nährstoffen, die die Immunabwehr unterstützen können, darunter Vitamin C und Flavonoide. Obwohl es keine spezifischen Studien gibt, die die immunstärkenden Eigenschaften von Aroniabeeren untersuchen, legen ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften nahe, dass sie zur Stärkung des Immunsystems beitragen können. Aroniasaft kann in der Erkältungszeit uneingeschränkt als idealer Booster der eigenen Abwehrkräfte empfohlen werden.
Wechselwirkungen und Blausäure:
Es gibt keine bekannten Wechselwirkungen zwischen Aroniabeeren und Medikamenten. Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass Aroniabeeren einen geringen Gehalt an Blausäure (Cyanid) enthalten können, besonders wenn sie roh verzehrt werden.
Dieser Gehalt ist normalerweise in sehr geringen Mengen und stellt für gesunde Erwachsene kein Risiko dar. Dennoch sollten Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen, wie Schilddrüsenproblemen oder Empfindlichkeiten gegenüber Cyanid, den Verzehr von Aroniabeeren möglicherweise einschränken oder mit einem Arzt konsultieren. Es wird empfohlen, Aroniabeeren gründlich zu waschen und bei Bedarf zu kochen oder zu erhitzen, um den Gehalt an Blausäure zu reduzieren.
Dünne Datenlage: geringe Studienqualität, methodische Mängel, offene Fragen
Es gibt zum Thema Aronia (eng. Chokeberry) beinahe 200 wissenschaftliche Studien, allein der Grad an wissenschaftlicher Relevanz ist bei den meisten davon niedrig.
Bei genauerer Betrachtung zeigt sich nämlich, dass es zwar einige mitunter vielversprechende Studien mit Zellen und Ratten gibt, aber lediglich sieben davon am Menschen durchgeführt wurden und auch eine Kontrollgruppe enthielten.
Dabei war dann oftmals das Studiendesign, die Finanzierung durch Produzenten (Befangenheit der Forscher) oder schlicht methodische Mängel problematisch, wie auch das Projekt medizin-transparent.at von Cochrane Österreich an der Universität für Weiterbildung Krems festhält.
Allerdings soll dies nicht das gesundheitliche Potential der Beeren schmälern, so ist etwa die starke antioxidative Wirkung in einigen präklinische Untersuchungen eindeutig nachgewiesen worden, bloß die großen Studien fehlen.
Und auch das kommt nicht von ungefähr, denn wie bei so vielen anderen Pflanzen handelt es sich nicht um ein patentierbares Produkt, sondern um einen Rohstoff, der quasi allen gehört, weshalb sich niemand findet, der großes Interesse hat, so eine umfangreiche (und teure) Studie zu finanzieren.
Dies könnte wohl nur von staatlichen Institutionen übernommen werden, die von den vielversprechende Ansatzpunkte für eine positive Gesundheitswirkung überzeugt sind und sich dadurch einen (nationalen) Nutzen erwarten.
Verwendung in der Küche
Weniger Fragen werfen die zahlreichen Verwendungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten von Aroniabeeren in der Küche auf. Sie sind der wohl größte Trumpf der dunklen Beeren.
Die steigende Beliebtheit der Aronia-Beere in Österreich und anderen europäischen Ländern ist wohl auch auf ihre vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten zurückzuführen.
Die Beeren eignen sich hervorragend zur Herstellung von Säften, Marmeladen, Desserts, Smoothies und Backwaren.
Die Beeren können zwar frisch verzehrt werden, ihre Vorzüge spielt sie aber aus, wenn sie getrocknet, gefroren oder zu Pulver verarbeitet werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Sie können auch – wenn auch weniger gesund – zu schmackhaften Schaumwein oder Likören verarbeitet werden.
Frisch werden sie eher selten verzehrt, was an der bitteren Note und dem herb-adstringierenden Geschmack liegt, der “einem im Mund alles zusammenzieht”.
Nicht nur die Bitterkeit, auch der leicht pelzige Geschmack, der ein trockenes Mundgefühl hinterlässt, macht den Verzehr frischer Früchte nicht gerade zu einem kulinarischen Genuss.
Letztere ist aber für die verdauungsfördernde Wirkung der Beeren verantwortlich und kann durch Trocknen oder Einfrieren entschärft werden.
Tipps zur Verarbeitung
Hier einige kulinarische Verwendungsmöglichkeiten und Tipps zur Verarbeitung von Aroniabeeren:
- Fügen Sie frische Aroniabeeren Ihrem Müsli, Joghurt oder Haferbrei hinzu, um eine fruchtige und nährstoffreiche Note zu erhalten.
- Mixen Sie Aroniabeeren zusammen mit anderen Früchten, wie Bananen, Beeren oder Spinat, für einen gesunden und erfrischenden Smoothie.
- Aroniabeeren eignen sich hervorragend zur Herstellung von Marmeladen und Gelees aufgrund ihres hohen Pektingehalts. Kombinieren Sie sie mit Zucker und Zitronensaft für eine köstliche Brotaufstrichoption.
- Verwenden Sie Aroniabeeren in Backwaren wie Kuchen, Muffins, Pfannkuchen oder Torten, um ihnen eine fruchtige Note zu verleihen. Sie können frische oder gefrorene Beeren verwenden, je nach Verfügbarkeit.
- strong>Säfte und Sirupe: Pressen Sie frische Aroniabeeren aus und nutzen Sie den Saft für die Herstellung von erfrischenden Getränken, wie Saft, Limonade oder Sirup. Sie können den Saft auch mit Wasser verdünnen oder mit anderen Fruchtsäften mischen.
- Getrocknete Früchte lassen sich wunderbar für Fruchtriegel verwenden oder auch gemahlen werden und als Pulver zur Aromatisierung von Joghurt, Müsli oder auch Smoothies verwendet werden.
Der leicht herbe Geschmack harmoniert gut mit einer Vielzahl von Lebensmitteln und Gewürzen. Wir haben einige Vorschläge, wie Sie Aroniabeeren in Ihrer Küche kombinieren können zusammengefasst:
- Äpfel: Die süße und saure Note von Äpfeln passt gut zu Aroniabeeren. Sie können sie zusammen in Kuchen, Marmeladen oder Smoothies verwenden.
- Zitrone und Orangen: Die frische und saure Note von Zitrusfrüchten kann den Geschmack von Aroniabeeren hervorheben. Verwenden Sie Zitronensaft oder Zitronenschale in Salaten, Getränken oder Saucen mit Aroniabeeren.
- Ingwer: Die leichte Schärfe von Ingwer kann den herben Geschmack von Aroniabeeren beleben. Verwenden Sie frischen oder gemahlenen Ingwer in Smoothies, Säften oder Chutneys mit Aroniabeeren.
- Zimt: Das warme Aroma von Zimt ergänzt den herben Geschmack von Aroniabeeren perfekt. Verwenden Sie Zimt in Backwaren wie Kuchen, Muffins oder Crumbles mit Aroniabeeren.
- Vanille: Die süße und blumige Note von Vanille kann den Geschmack von Aroniabeeren abrunden. Verwenden Sie Vanille in Desserts wie Pudding, Eis oder Joghurt mit Aroniabeeren.
- Honig & Ahornsirup: Die Süße von Honig oder Ahornsirup kann den herben Geschmack von Aroniabeeren ausgleichen. Verwenden Sie Honig als Süßungsmittel in Getränken, Dressings oder Marinaden mit Aroniabeeren.
Bei der Verarbeitung von Aroniabeeren ist es wichtig, sie gründlich zu waschen, um Schmutz und Rückstände zu entfernen. Entfernen Sie auch Stiele und Blätter, die möglicherweise noch an den Beeren haften. Da Aroniabeeren einen dunklen Saft abgeben können, ist es ratsam, beim Kochen oder Verarbeiten dunkle Kleidung zu tragen und eine Schutzunterlage zu verwenden, um Flecken zu vermeiden.
Zusätzlich können Sie Aroniabeeren gut einfrieren, um sie länger haltbar zu machen.
Durch das Einfrieren verlieren die Beeren den herben pelzigen Geschmack, bleiben aber angenehm sauer.
Legen Sie sie dazu auf einem Tablett aus und frieren Sie sie einzeln ein, bevor Sie sie in einem luftdichten Behälter oder Gefrierbeutel einfrieren. So bleiben die Beeren locker und können leicht portioniert werden.
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Quellen:
¹ Aronia – ein „Superfood“? [PDF; Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)]
² Antioxidant Properties of Chokeberry Products-Assessment of the Composition of Juices and Fibers. (Olechno E. et al. in Foods, 12(21):4029, 05 Nov 2023) PMID: 37959148
³ Aronia gegen Blasenentzündung: Keine Beeren aufbinden lassen (medizin-transparent.at)
Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)
Linktipps
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