Wärmende Lebensmittel für kalte Wintertage

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Wärmende Lebensmittel im Winter

Bei kalten Temperaturen helfen nicht nur Handschuhe, Haube und Schal, sondern auch wärmende Lebensmittel. Zu den Nahrungsmitteln, die unserem Körper von innen Wärme zuführen, zählen Gewürze ebenso wie die traditionellen Wintergemüse Petersilienwurzel (Wurzelpetersilie), Kohlsprossen und natürlich Kürbis.


Wen schnell und dauernd fröstelt, der hat an der kalten Jahreszeit wenig Freude. Mit den sinkenden Temperaturen im Herbst und Winter ist es daher besonders wichtig, seinen Wärmehaushalt mittels richtiger Ernährung zu regulieren. Dass dabei bestimmten Lebensmitteln eine besondere Rolle zukommt, wissen in unseren Breiten nicht nur die Bewohner ländlicher Regionen, die mit den Zyklen der Natur vertraut sind. Auch die asiatische Ernährungslehre nach den Fünf Elementen in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) setzt auf die unterschiedlichen thermischen Wirkungen von Lebensmitteln auf unseren Körper.

TCM und die Thermik von Lebensmitteln

In der Fünf-Elemente-Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden sämtliche Lebensmittel in eine von fünf Gruppen eingestuft: als kühlend, erfrischend, neutral, wärmend oder erhitzend. Die Grundannahme dabei ist, dass die Eigenschaft einer Speise durch den Verzehr auf den Körper des Menschen übergeht. Entsprechend gibt es nach Auffassung der chinesischen Ernährungslehre für alle unausgewogenen Zustände die richtigen Nahrungsmittel, wobei auch die Zubereitungsform eine Rolle spielt. Lebensmittel, die als neutral eingestuft werden, können durch Kochen oder Braten wärmende Eigenschaften entwickeln.

So sollten Menschen, die leicht frieren, Lebensmittel zu sich nehmen, die dem Körper Wärme abgeben.

Wärmende Gewürze für Wohlbefinden und Gesundheit

Vor allem vielen Gewürzen wird eine wärmende Wirkung zugeschrieben. Diese fördern dadurch nicht nur die Durchblutung, sondern stärken auch Magen und Milz und unterstützen die Verdauung.

Chili: Je nach Sorte bringen sie Feuer oder erträgliche Hitze ins Essen. Das aus gemahlenen Chilischoten bestehende Pulver wird auch als Cayennepfeffer bezeichnet.

Ingwer: Die Schärfe des Wurzelstocks wirkt nicht nur wärmend, Ingwer wirkt auch keimtötend und blähungswidrig und bewährt sich herausragend gegen Erkältungen, Schnupfen, Heiserkeit und Husten.

Kardamom: zählt zur Familie der Ingwergewächse; zumeist werden die Samen verwendet, oft auch die gesamten Kapselfrüchte. Der Geschmack lässt sich als fein-würzig und süßlich-scharf beschreiben und vermittelt wohlige Wärme. Optimalerweise werden die Samen erst kurz vor dem Gebrauch aus den Kapseln genommen und im Mörser zerkleinert, da sich das Aroma schnell verflüchtigt.

Koriander: Die Samen des einjährigen Korianderkrauts harmonieren besonders mit Hülsenfrüchten und passen gut zu orientalischen Fleisch- und Gemüsegerichten. Sie sind Bestandteil vieler Gewürzmischungen und finden schon seit der Antike Verwendung in der Pflanzenheilkunde.

Kreuzkümmel (Cumin): Kreuzkümmel ist essenzieller Bestandteil von Currymischungen und aus der indischen Küche nicht wegzudenken. Der charakteristische Geschmack erinnert an Zwiebel, Kümmel und Anis.

Muskat: interessantes Universalgewürz, das sowohl süße wie auch pikante Speisen geschmacklich abrundet. Wird für Kartoffelgerichte ebenso verwendet, wie für Suppen und Eintöpfe, findet sich aber auch als natürliches Geschmacksmittel in diversen Süßigkeiten und Backwaren wieder.

Pfeffer: Wie Chili und Piment können auch die scharfen Körner des Pfefferstrauchs dem Körper ordentlich einheizen. Für Verwirrung sorgen die unterschiedlichen Arten und Bezeichnungen. Grüner Pfeffer (wird aus unreifen, früh geernteten Früchten gewonnen und danach schnell bei hohen Temperaturen getrocknet, wodurch er die Farbe behält), Weißer Pfeffer (von der Schale befreiter vollreifer Pfeffer), Roter Pfeffer (vollkommen reife, ungeschälte Pfefferfrüchte, zumeist in salzige oder saure Laken eingelegt, in getrockneter Form äußerst selten) und Schwarzer Pfeffer bezeichnen ein und dieselbe Frucht des sogenannten echten Pfeffers. Szechuanpfeffer und Rosa Pfeffer (Rosa Beeren) hingegen sind mit dem echten Pfeffer nicht verwandt.

Piment (Nelkenpfeffer): Die kleinen runden Samen bringen Pep in Saucen, Suppen und Süßspeisen. Geschmacklich vereinigen sie die Schärfe von Pfeffer und das Aroma von Gewürznelken.

Zimt: gilt als eines der ältesten Gewürze der Welt, wird aber wegen der Heilwirkung auch schon lange in der Pflanzenheilkunde verwendet. Er wirkt adstringierend, antibakteriell, durchblutungsfördernd, harntreibend, krampflösend, menstruationsabschwächend, schleimlösend, schmerzstillend, schweißtreibend und wärmend. Als Gewürz wird Zimt bei uns hauptsächlich für Süßspeisen und zur Aromatisierung von Heißgetränken und Alkoholika verwendet. In der indisch-orientalischen Küche aromatisiert er aber auch Eintöpfe, Fleisch- und Geflügelgerichte und ist wichtiger Bestandteil von Gewürzmischungen. Zimt hat einen sehr charakteristischen, leicht süßlichen Geschmack und verströmt angenehme Wärme. Nicht zufällig ist er zusammen mit weiteren wärmenden Gewürzen wie Anis und Sternanis, Gewürznelken und Kardamom eine wichtige Zutat von Glühwein und Lebkuchen.

Weitere wärmende Lebensmittel

Fisch: vor allem Kabeljau, Sardelle, Scholle, Thunfisch, Sardine, Hering, aber auch Hummer, Langusten und Garnelen (Shrimps, Crevetten), sowie ganz allgemein geräucherter Fisch

Fleisch: Hirsch, Fasan, Rebhuhn, Reh, Wildhase, Wildschwein, Lamm, Schaf, Ziege, aber auch Huhn, sowie alle gegrillten Fleischsorten

Obst und Gemüse: Zwetschke, Granatapfel, Kumquat, Fenchel, Kürbis, Kohlsprossen, Petersilienwurzel, Kren, Süßkartoffel

Nüsse: Walnuss, Pistazie, Erdnuss, Kokosraspel

Getränke: Tees aus Fenchel, Anis, Kümmel, Vanille oder aber Kaffee. Auch Glühwein ist im Winter – in Maßen genossen – wegen der enthaltenen Gewürze ein ideales Wärmegetränk, ebenso Rotwein.

Tipp:

Wen leicht friert, der sollte allgemein Brotmahlzeiten und Rohkost, darüber hinaus Joghurt, Tomaten, Gurken, Melanzani, Karfiol, Brokkoli, Chinakohl, Mangold, Paprika, Schwarzwurzel, Sellerie (Zeller), Stangensellerie, Spargel, Spinat, Champignon, Zucchini, Ananas, Kiwi und Zitronen ebenso vom Speisezettel streichen, wie alle roten, grünen und schwarzen Tees, sowie Pfefferminz- und Kamillentee, da diese nach der TCM als kühlende Lebensmittel gelten.

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