Kopfschuppen – was tun?
Die einen meinen, sie wären im Sommer anfälliger, die anderen wiederum sagen, im Winter sei es am Schlimmsten – Kopfschuppen! Ein lästiges Problem – und besonders bei dunkler Kleidung unübersehbar. Doch was sind die Ursachen? Sind Schuppen gleich Schuppen und warum leider manche Menschen eher in der kalten, andere in der wärmeren Jahreszeit? Und vor allem – was hilft, gegen das unangenehme weisse Rieseln?
Die menschliche Haut erneuert sich etwa alle vier Wochen. Bei dieser Erneuerung werden alte, abgestorbene Hautzellen abgestoßen, um den neuen Zellen Platz zu machen. Diesen Prozess durchlaufen wir alle von Geburt an und die Schüppchen sind üblicherweise so winzig, dass man den Regenerationsprozess gar nicht merkt.
Entledigt sich die Haut der alten Zellen jedoch zu schnell, werden Schuppen sichtbar. Besonders verklumpte Zellen auf der Kopfhaut verursachen hässliches weisses Rieseln: kleine, helle Flöckchen verteilen sich auf Nacken und Schultern oder sie verfangen sich in den Haaren als unschön glänzende Plättchen. Besonders dunkelhaarige Menschen leiden unter sichtbaren Kopfschuppen.
Extrem trockene Kopfhaut kann zu trockenen, feinen Schuppen führen. Fettige Kopfschuppen bilden sich dagegen eher, wenn jemand zu fettiger Kopfhaut neigt. Im Winter treten (trockene) Schuppen zudem häufiger auf als im Sommer. Doch warum ist das so?
Trockene Schuppen
Die meisten Menschen neigen eher zu trockenen Schuppen. Auslöser sind oft feuchtigkeitsarme Heizungsluft – oder auch ein zu stark entfettendes Shampoo. Auch der häufige Wechsel zwischen warmer, trockener Heizungsluft und kalter, feuchter Luft im Freien irritiert die Kopfhaut, was zu vermehrter Schuppenbildung im Winter führen kann.
Wer unter trockenen Schuppen leidet, sollte ein mildes Shampoo, speziell für trockene und empfindliche Kopfhaut, verwenden. Das Problem normaler Haarwaschmittel ist, dass sie entfetten, was die Schuppenbildung fördern kann.
Hautärzte raten bei stärkerem Befall von trockenen Schuppen gerne auch zur “nächtlichen Ölkappe”. Dafür werden einfach wenige Tropfen Olivenöl mit einer Pipette auf die Kopfhaut geträufelt und wirken dort über Nacht ein. Die ausgetrocknete Kopfhaut nimmt das Fett auf und verhindert dadurch weitere Schuppenbildung. In der Früh wird das Öl dann einfach mit einem milden Shampoo wieder ausgewaschen.
Unter trockenen Schuppen leiden Männer und Frauen gleichermaßen, wenn nicht sogar Frauen häufiger betroffen sind. Nicht zuletzt durch häufigeres Haarefärben wird die weibliche Kopfhaut stärker belastet und trocknet eher aus, was zu trockenen Schuppenbefall führen kann.
Fettige Schuppen
Männer neigen hingegen von Natur aus eher zu fettigerer Kopfhaut, da ihre Drüsen mehr Talg absondern als jene von Frauen. Auch hohe Luftfeuchtigkeit kann bewirken, dass vermehrt fettige Schuppen auftreten. Zudem können sich Pilze – wie auch der kleine Hefepilz, der auf der Kopfhaut lebt und Schuppenbildung fördern kann – in feuchterem Klima besser ausbreiten.
Bei manchen Menschen bewirkt ein Aufenthalt am Meer aber auch, dass Kopfschuppen eher verschwinden. Die positive Wirkung von Sonne in Kombination mit salzhaltiger Luft dürfte sich hier positiver auswirken als eine möglicherweise höhere Luftfeuchtigkeit in diesen Gefilden.
Gegen fettige Schuppen helfen Anti-Schuppen-Shampoos. Diese spülen überschüssiges Fett aus, trocknen die Kopfhaut zart aus und enthalten zudem meist ein pilzhemmendes Mittel. Die meisten Shampoohersteller empfehlen, das Shampoo bei stärkerem Schuppenbefall zu Beginn bei jeder Haarwäsche zu verwenden und auch länger einwirken zu lassen.
Nach einer zwei- bis dreiwöchigen Anwendung sollte sich das Schuppenproblem deutlich gebessert haben – dann reicht es meist aus, das Antischuppenshampoo abwechselnd mit normalem Haarwaschmitteln an zu wenden – oder sogar nur mehr ein bis zweimal pro Monat quasi prophylaktisch.
Als Hausmittel empfehlen Dermatologen bei fettogen Kopfschuppen auch Essigwasser: Essig im Verhältnis 1:1. mit Wasser verdünnen und gut in die Kopfhaut einmassieren. Danach mit mildem Shampoo auswaschen.
Ursachen von Schuppen
Meistens sind die Ursachen – wie oben beschrieben – harmlos, und Hausmittel oder spezielle Shampoos können rasch Linderung verschaffen. Hinter Kopfschuppen können aber auch Krankheiten stecken, unter anderem Neurodermitis, Schuppenflechte oder eine Pilzinfektion.
Da sich das Aussehen dieser Schüppchen nur schwer von harmlosen unterscheiden lässt, sollten Sie im Zweifel besser einen Hautarzt aufsuchen. Auch wenn die Kopfhaut eines oder mehrere dieser Anzeichen aufweist, ist ein Arztbesuch angeraten:
- Starker Juckreiz
- Rötung
- Festklebende Schuppen
- Nässen
- Borken
- Krusten
- Schwellungen
Störungen der Talgproduktion durch hormonelle Umstellungen können ebenfalls zu vermehrten Kopfschuppen führen. In der Pubertät produziert die Haut z.B. übermäßig viel Fett, was zu Pickeln im Gesicht, zu fettigen Haaren, und auch zu lästigen Kopfschuppen führen kann.
So kommt es, dass Kopfschuppen bei Jugendlichen gehäuft auftreten. In den Wechseljahren kommt es hingegen eher zu trockener Haut, die wiederum trockene Kopfschuppen fördert.
Ebenso kann erbliche Veranlagung eine Rolle spielen. In manchen Familien treten Kopfschuppen gehäuft auf, was darauf schließen lässt, dass die Neigung zu Kopfschuppen in gewissem Masse erblich ist. Warum die Veranlagung zu Schuppen vererbt wird, ist bisher jedoch noch nicht ausreichend erforscht.
Dass Stress krankheitsfördernd ist, ist nichts Neues – es wundert also auch kaum, dass ein unruhiges Leben und negativer Stress die Entstehung von Kopfschuppen begünstigen kann. Zuviel Stress beeinträchtigt die Schutzschicht der Haut, was dazu führt, dass Hautpilze ein besseres Klima zur Vermehrung vorfindeen. Dies wiederum begünstigt die Entstehung von Kopfschuppen.
Schuppen sind in den meisten Fällen jedoch harmlosen Ursprungs – aber deswegen nicht weniger lästig. Sollten Sie betroffen sein, raten wir zunächst zu verstärkter Aufmerksamkeit. Wann treten die lästigen Schüppchen gehäuft auf? Neigen Sie eher zu trockener oder fettiger Haut? Wird es bei Klimänderung schlimmer oder besser?
Entsprechend sollten Sie versuchen, der Plage zunächst mit im Handel üblichen Präperaten oder Hausmitteln zu Leibe zu rücken. Wenn diese Versuche nicht zum gewünschten Erfolg führen oder die Beschwerden zunehmen, sollten Sie jedoch den Dermatologen Ihres Vertrauens aufsuchen, um andere Ursachen ab zu klären.
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