Kochen mit Hanf: die wertvollen Inhaltsstoffen der Hanfpflanze kulinarisch nutzen
Wenn von Hanf die Rede ist, denken die meisten Menschen an illegale Drogen und nicht an köstliche Kochrezepte. Zu Unrecht, denn die Hanfpflanze bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten in der Küche und bringt zudem Abwechslung in den Speiseplan.
Es können Hanfsamen, Hanfmehl, Hanföl, aber auch getrocknete Hanfblätter kulinarisch verarbeitet werden. Worauf bei der Verwendung von Hanfprodukten in der Küche zu achten ist und welche Rezepte es gibt, haben wir heir zusammengefasst.
Kochen mit Hanf – Artikelübersicht:
- Wo Sie Hanf (legal) kaufen können
- Welche Bestandteile sind essbar?
- Gesunde Rezeptideen zum Kochen mit Hanf
- Linktipps
Hanf bzw. Cannabis sind in erster Linie als Rauschmittel bekannt. Mittlerweile wird Hanfsamen auch als Superfood bezeichnet und das hat auch seinen guten Grund: Hanfsamen sind sehr gesund und schmecken auch noch hervorragend. High wird man davon übrigens nicht, weil die Hanfsamen vom Nutzhanf gewonnen werden, der keine berauschenden Inhaltsstoffe aufweist.
Es spricht also nichts dagegen, Hanf gezielt in der Küche einzusetzen. Erfahren Sie hier alles, was Sie zum Kochen mit Hanf wissen sollten und probieren Sie unsere zwei Beispielrezepte am besten selbst aus.
Wo Sie Hanf (legal) kaufen können
Hanfsamen, Hanföl und Hanfmehl finden Sie vor allem im Naturkostladen, im Reformhaus und natürlich online. Manche Menschen sind unsicher, ob sie Hanf einfach so kaufen dürfen, schließlich ist Hanf eigentlich illegal.
Laut Infoportal hanf-infos.at ist Cannabis sogar die am häufigsten eingenommene illegale Droge. Sie müssen sich aber keine Sorgen machen. Die im Handel verkauften Hanfprodukte sind legal und lösen auch keinen Rausch aus. Denn: Diese Produkte werden vom Nutzhanf gewonnen, der weniger als 0,3 Prozent THC (Tetrahydrocannabinol) enthält. Dieser Sorte wurde der Inhaltsstoff quasi weggezüchtet.
Eben dieses THC ist es, das in den Blättern und Blüten des Hanfgewächses Cannabis in Mengen von 10 bis 15 Prozent enthalten ist und für den Rausch sorgt.
Welche Bestandteile sind essbar?
Essbar und zum Kochen und Backen geeignet sind vor allem die folgenden Bestandteile der Hanfpflanze:
Hanfsamen
Die kleinen Samen können geschält oder ungeschält verzehrt werden. Sie schmecken angenehm süß und enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe und Proteine. Außerdem bieten sie ein gutes Verhältnis an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Hanfsamen können Sie einfach über Salat, Joghurt oder Müsli streuen oder in Backwaren verarbeiten.
Hanföl
Hanföl gehört zu den wertvollsten pflanzlichen Ölen, denn es enthält äußerst viele Omega-3-Fettsäuren. In dieser Form gilt Hanf als echtes Wundermittel, das die Zellerneuerung fördern und das Immunsystem stärken kann. Zum Braten ist das Öl zwar nicht geeignet, aber zum Kochen und Backen. Für Salatdressings wird es ebenfalls gerne verwendet.
Hanfmehl
Das Mehl hat den Vorteil, dass es glutenfrei ist. Im Vergleich zu Getreidemehl liefert Hanf deutlich mehr Eiweiß und Ballaststoffe. Außerdem enthält es reichlich Mineralstoffe: zum Beispiel Folsäure, Kalium, Magnesium, Eisen und Zink. Allerdings enthält es viel Fett. Das ist an sich kein Problem, denn Fett ist ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung.
Allerdings können Sie wegen des hohen Fettgehalts nicht einfach das Weizenmehl komplett durch Hanfmehl ersetzen. Es ist aber möglich, bis zu 10 Prozent Ihres üblichen Mehls gegen Hanfmehl auszutauschen.
Getrocknete Hanfblätter
Auch die getrockneten Blätter der Hanfpflanze können in der Küche verwendet werden, etwa als Tee-Aufguss. Der Geschmack ist zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftig, denn die Blättern schmecken nussig-grasig mit einer leichten Brotnote im Abgang. Wegen seiner entspannenden Wirkung ist der Tee aber ein beliebter Gute-Nacht-Trunk.
Die Teeblätter stammen vom sogenannten Faserhanf (Cannabis Sativa). Verwendet werden übrigens nicht nur Blätter, sondern auch Blüten bzw. Knospen.
Gesunde Rezeptideen zum Kochen mit Hanf
Mit Hanf sind viele köstliche und gesunde Gerichte möglich: Ob pikante Hanf-Pizza, süße Buchweizen-Hanfriegel oder Hanf-Cookies – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die folgenden drei Rezeptideen sind auch für Anfänger gut geeignet und schnell zuzubereiten.
Schokomuffins mit Hanfmehl
• 2 Eier
• 80 g Zucker
• 60 g Butter
• 60 ml Milch
• 135 g Mehl
• 15 g Hanfmehl
• 1 TL Backpulver
• 2 EL Kakaopulver
• Schokostückchen
1. Die Eier mit dem Zucker schaumig schlagen. Butter und Milch in einem Topf erhitzen und kurz aufkochen lassen. Noch heiß zur den Eiern geben. Mehl, Hanfmehl und Backpulver vermischen und unter den restlichen Teig rühren.
2. Eine Muffinform fetten oder mit Muffinförmchen auslegen.
3. Die Mulden zu etwa zwei Dritteln mit Teig füllen, je ein Schokostückchen hineindrücken und die Muffins bei 180 Grad Celsius 20-25 Minuten backen.
Krautsalat mit Hanfsamen-Dressing
Der Krautsalat mit Hanfsamen-Dressing ist eine wahre Gaumenfreude und dabei auch noch kinderleicht zubereitet. Sie benötigen:
• 500 Gramm Rotkohl oder Weißkohl – fein gehackt
• Eine gehackte Knoblauchzehe
• Je 30 Milliliter Agavensirup, Apfelessig und scharfen Senf
• 80 Milliliter Olivenöl
• etwas Kreuzkümmel
• etwas gehackter Koriander
• 50 Gramm Hanfsamen
• Salz
1. Geben Sie das gehackte Kraut in eine große Schüssel. Rühren Sie dann alle übrigen Zutaten – außer die Hanfsamen – in einer kleinen Schüssel an.
2. Mischen Sie die Zutaten und lassen Sie den Salat eine Stunde im Kühlschrank ziehen.
3. Geben Sie kurz vor dem Servieren die Hanfsamen als Topping über den Salat.
Spaghetti mit Hanfpesto
Sie lieben italienisches Essen? Dann werden die Spaghetti mit Hanfpesto Sie begeistern! Sie brauchen:
• Zwei Knoblauchzehen
• Zwei Esslöffel Hanföl
• Basilikum
• 100 Gramm Hanfsamen
• einen Esslöffel Semmelbrösel
• 50 Gramm Cashewkerne
• Salz und Pfeffer
1. Für das Pesto vermischen Sie Basilikum, Knoblauch und Hanföl sowie Salz und Pfeffer.
2. Rösten Sie die Cashewkerne und mahlen Sie diese gemeinsam mit den Hanfsamen und den Semmelbröseln und geben Sie die Mischung in das Pesto.
3. Kochen Sie die Spaghetti nach Packungsanweisung und richten Sie sie mit dem Hanfpesto an.
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Quelle:
¹ Wie kann man Hanfmehl verwenden [Bundeszentrums für Ernährung (BZfE)]
Fotohinweis: Fotocredit by Holger Langmaier auf Pixabay.com und Fotolia.com
Linktipps
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