Tee und seine Wirkung

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Tee: Zubereitung und Wirkung

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Besonders in der kalten Jahreszeit ist Tee als zusätzliches wärmendes Getränk – und nicht nur als Flüssigkeitsspender – sehr beliebt.


Die Zubereitung und Wirkung von Tee kann je nach Teesorte variieren. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie über die Zubereitung und die gesundheitlichen Auswirkungen von verschiedenen Teesorten wissen sollten.

Tee und seine Wirkung – Artikelübersicht:

Vor 4700 Jahren fand Tee erstmals Erwähnung in der Geschichte. Mittlerweile werden 400 verschiedene Pflanzenteile von rund 300 Pflanzen von den Tee-Herstellern verarbeitet, um Kräuter- und Früchtetees herzustellen.

Die Bandbreite der Tee-Spezialitäten reicht dabei mittlerweile von vertrauten Klassikern wie Kamille, Pfefferminze oder Fenchel, mit denen wir aufgewachsen sind, bis hin zu neuen, erfrischenden Kreationen und Mischungen, die immer wieder überraschen und Neugierde wecken.

Tee: Genuss und Gesundheit in einer Tasse

Tee ist nicht nur ein wohlschmeckendes Getränk, sondern kann auch Ihre Gesundheit unterstützen.

Die gesundheitlichen Vorteile von Tee wurden in zahlreichen Studien getestet und nachgewiesen.

So enthält Tee eine Vielzahl von Antioxidantien, insbesondere Flavonoide und Catechine, die freie Radikale im Körper bekämpfen und somit das Immunsystem stärken.

Tee enthält Teein (chemisch ident mit Koffein), das eine anregende Wirkungen hat. Im Gegensatz zu Koffein Kaffee wird Teein im Tee jedoch langsamer freigesetzt, da es an Gerbstoffe gebunden ist. Teein wird im Darm freigesetzt und setzt die wachmachende Wirkung später ein, hält aber länger an.

Die Zubereitung und Wirkung von Tee hängen aber maßgeblich von der Teesorte ab.

Teesorten: Zubereitung und Wirkung

Schwarzer Tee: Energie und Herzgesundheit

Schwarzer Tee ist ein beliebter Klassiker und hat einen kräftigen Geschmack.

Die Zubereitung ist einfach: Gießen Sie sehr heißes, aber nicht kochendes Wasser (ca. 95°C) über die Teeblätter und lassen Sie sie 3-5 Minuten ziehen. Schwarzer Tee enthält Koffein und Antioxidantien, die die Konzentration steigern und die Herzgesundheit unterstützen können. Er kann auch bei der Vorbeugung von Schlaganfällen und Diabetes helfen.

Je nach Länge der Aufbrühzeit führt Schwarztee zu unterschiedlichen Wirkungen:

  • Ist die Aufbrühzeit kürzer als zwei Minuten, so hat
    er eine aufputschende Wirkung (enthält Tein, das der Wirkung von Koffein gleichkommt),
  • Ist sie länger als zwei Minuten, kann das Tannin (Gerbsäure) vermehrt herausgelöst werden, so hat er motilitätshemmende Wirkung (wirkt beruhigend/stopfend auf den Darm).

Schwarzer Tee ist reich an Antioxidantien, insbesondere Theaflavinen und Thearubiginen. Diese Verbindungen können dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken und das Risiko von Herzkrankheiten zu reduzieren. Das enthaltene Koffein kann die Konzentration steigern und den Stoffwechsel ankurbeln.

Empfindliche Menschen sollten den Konsum von schwarzem Tee begrenzen, da zu viel Koffein Schlafstörungen oder Magenprobleme verursachen kann.

Grüner Tee: Das Langlebigkeitselixier

Grüner Tee wird aufgrund seiner vielen gesundheitlichen Vorteile oft als “Elixier der Langlebigkeit” bezeichnet. Für die Zubereitung benötigen Sie etwa 80°C heißes Wasser, das über die Teeblätter gegossen wird. Der Tee sollte nur etwa 2-3 Minuten ziehen.

Grüner Tee ist reich an Antioxidantien, den sogenannten Katechinen, die bei der Bekämpfung von Entzündungen und Zellschäden helfen. Der regelmäßige Konsum von grünem Tee wird mit Gewichtsverlust, einer verbesserten Gehirnfunktion, einem geringeren Risiko für Herzerkrankungen und der Krebsprävention in Verbindung gebracht

Weißer Tee: Sanft und antioxidativ

Weißer Tee ist bekannt für seine zarte und leicht süße Note. Für die Zubereitung verwendet man Wasser, das etwa 70-80°C heiß ist, und lässt den Tee für 2-5 Minuten ziehen. Weißer Tee hat den höchsten Gehalt an Antioxidantien und kann die Hautgesundheit fördern. Er wird auch mit einer verringerten Anfälligkeit für Herzkrankheiten und Krebs in Verbindung gebracht.

Weißer Tee ist besonders reich an Polyphenolen und hat möglicherweise die stärksten antioxidativen Eigenschaften aller Teesorten. Diese Antioxidantien können die Hautgesundheit fördern und Entzündungen reduzieren. Empfindliche Personen sollten aufgrund des niedrigen Koffeingehalts in der Regel weniger Probleme mit weißem Tee haben.

Kräutertee: Natürliche Vielfalt für die Gesundheit

Kräutertees sind eine vielfältige Kategorie, die von Pfefferminz- bis Kamillentee reicht. Die Zubereitung variiert je nach Kräuterart, aber im Allgemeinen sollten Sie kochendes Wasser über die Kräuter gießen und sie 5-10 Minuten ziehen lassen. Kräutertees haben oft beruhigende oder entzündungshemmende Eigenschaften und können bei Schlafproblemen, Verdauungsbeschwerden und Stressabbau helfen.

Unabhängig von der Teesorte sollten Sie jedoch bedenken, dass die Qualität der Teeblätter und die Zubereitungsdauer einen erheblichen Einfluss auf den Geschmack und die gesundheitlichen Vorteile haben. Achten Sie auf hochwertige Tees und experimentieren Sie mit verschiedenen Ziehzeiten, um den Geschmack nach Ihrem Geschmack anzupassen.

Kräutertees variieren stark je nach den verwendeten Kräutern. Pfefferminztee kann bei Magenbeschwerden und Übelkeit lindernd wirken, während Kamillentee beruhigende Eigenschaften hat und bei Schlafproblemen hilfreich sein kann. Menschen mit Allergien oder empfindlichen Reaktionen auf bestimmte Kräuter sollten die Inhaltsstoffe sorgfältig überprüfen, um unerwünschte Effekte zu vermeiden.

Früchtetees: auf die Qualität achten

Großer Beliebtheit erfreuen sich Früchtetees bei Jung und Alt. Sie sind sowohl im Winter als auch im Sommer ein günstige energiearme Flüssigkeitsquelle dar, sofern sie ungezuckert genossen werden.

Allerdings enthalten einige Früchtetees bedenkliche Pestizide, wie ein Test von ÖKO-TEST ergab. Es empfiehlt sich, auf Bio-Qualität und pestizidfreie Früchtetees zurückzugreifen, um mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren. Außerdem sollte man darauf achten, dass möglichst keine zugesetzten (künstlichen) Aromen enthalten sind, diese kommen gerne bei Teemischungen zum Einsatz.

Unabhängig von der Teesorte sollten Sie berücksichtigen, dass die Qualität der Teeblätter und die Zubereitungsdauer einen erheblichen Einfluss auf den Geschmack und die gesundheitlichen Vorteile haben. Achten Sie auf hochwertige Tees und experimentieren Sie mit verschiedenen Ziehzeiten, um den Geschmack nach Ihrem Geschmack anzupassen.

Der Gehalt an Fruchtsäuren kann aber bei Säuglingen zum “Wundwerden” führen, Erwachsene klagen manchmal über Sodbrennen. Im Handel sind Früchteteemischungen aus Apfelschalen, Hagebutte, Wildbeeren oder exotischen Früchten wie Mango erhältlich.

Hagebuttentee: Hagebuttentee wird aus den Früchten der Hagebuttenpflanze hergestellt und ist reich an Vitamin C, Antioxidantien und Mineralstoffen. Er kann das Immunsystem stärken und entzündungshemmende Eigenschaften haben.

Hibiskustee: Hibiskustee wird aus den Blüten des Hibiskusstrauchs hergestellt und ist reich an Vitamin C und Antioxidantien. Er kann den Blutdruck senken, den Cholesterinspiegel regulieren und entzündungshemmende Eigenschaften haben.

Beerenfrüchtetee: Beerenfrüchtetees, wie z.B. Himbeer- oder Brombeertee, enthalten viele Antioxidantien und Vitamin C. Sie können das Immunsystem stärken und entzündungshemmende Eigenschaften haben.

Apfeltee: Apfeltee ist reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin C, und Antioxidantien. Er kann das Immunsystem stärken und entzündungshemmende Eigenschaften haben.

Zitronentee: Zitronentee, der aus Zitronenschalen hergestellt wird, ist reich an Vitamin C und Antioxidantien. Er kann das Immunsystem stärken und entzündungshemmende Eigenschaften haben

Heilkräutertees: wohltuend und wohlschmeckend

Eine wichtige Bedeutung kommt den Heilkräutertees zu. 1/4 l Heilkräutertee über den Tag verteilt getrunken, ist oftmals eine gute Therapie. So wirkt Kamille krampflösend und beruhigend, Lindenblüte schweißtreibend und fiebersenkend, Pfefferminze regt die Gallensekretion an, und eine Mischung aus 1/3 Thymian, 1/3 Anis und 1/3 Fenchel lindert Husten.

In Verbindung mit Kandiszucker wird die schleimlösende Wirkung verstärkt.

Grundsätzlich empfehlenswert ist, über den Tag verteilt getrunken, eine Mischung aus

  • 1/2 l Schwarztee (je nachdem, was erreicht werden soll, ob anregend oder beruhigend/stopfend),
  • 1/4 l Kräutertee und
  • 1/4 l Früchtetee

Welcher Tee für welche Stimmung?

  • Kamillentee ist nicht nur entzündungshemmend, sondern wirkt ideal gegen Stress und Unruhe – dank dem enthaltenen ätherischen Kamillenöl.
  • Bei Schlafproblemen hilft neben der bekannten Lösung Baldrian auch Melissentee, der generell als beruhigend gelten darf.
  • Gegen schlechte Stimmung und Lustlosigkeit empfehlen viele Apotheken Johanniskrauttee.
  • Auch Tees mit Vanille oder Zimt sorgen für stärkere Ausschüttung des „Glückshormons“ Serotonin, die Wirkung ist entsprechend positiv.
  • Wenn Müdigkeit und Schlappheit zuschlagen, sind Schwarztees besser als Kaffee: Das enthaltene Teein wirkt im Gegensatz zu Koffein langsamer, aber auch anhaltender.
  • Und wenn sich das gefürchtete Gefühl einer Erkältung einstellt, sollte man zu Hagebuttentee greifen. Die kleine Powerbeere kann wahre Wunder wirken, ebenso wie andere Vitamin-C-Spender, also etwa Sanddorn oder Hibiskus.

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Quellen:

¹ So gesund ist Tee: Fit durch den Tag (NDR)
² Früchtetee im Test: Bedenkliche Pestizide in einigen Tees entdeckt (oekotest.de)
³ ApoLife Apothekengruppe (Pharmazeutische Arbeitsgemeinschaft Rat & Tat GmbH)

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Linktipps

– Wie gesund ist grüner Tee?
– Rezept: Matcha Latte
– Matcha Tee – Energiespender und Seelenschmeichler
– Koffein: nur scheinbarer Muntermacher?
– Kleine Braunelle | Heilpflanzenlexikon
– Kaffee – wohlschmeckend, anregend, gesund?
– Was tun gegen Sodbrennen?

[Verfasst 06/2009, Update: 10/2023]

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