Sportunterwäsche & Funktionsbekleidung – worauf es wirklich ankommt

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Tänzerin im Einsatz: Sportunterwäsche & Funktionsbekleidung

Sport und Bewegung sind gesund und halten fit. Fast jeder zweite Österreicher ab 15 Jahren treibt mindestens einmal in der Woche Sport und etwa ein Drittel der Bevölkerung ist mit zwei bis drei Mal sportlicher Betätigung in der Woche körperlich sehr aktiv. Die richtige Sportbekleidung erhöht dabei nicht nur den Spaßfaktor, mit gut abgestimmter Sportunterwäsche und Funktionsbekleidung kommen sie auch mit jedem Wetter zurecht.


Sportunterwäsche & Funktionsbekleidung – Artikelübersicht:

Eine gute Sportbekleidung für die jeweilige Sportart erleichtert das Sportlerleben erheblich, moderne Technologien bieten mittlerweile eine riesige Auswahl für beinahe jeden Typ und jede Sportart. Die Anforderungen an die Textilien sind daher unterschiedlich, entscheidend ist der jeweilige Einsatzbereich. Wir haben uns am Markt umgesehen, welche Kriterien beim Kauf unbedingt beachtet werden sollten, damit nicht nur der Spaß sondern auch die Gesundheit nicht zu kurz kommen.

Guten Sportkleidung muss mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen, denn die Kleidung soll zum Beispiel die Kühl- oder Wärmefunktion des Körpers unterstützen aber gleichzeitig keine zusätzliche Belastung – etwa in Form zusätzlichen Gewichts – darstellen. Dabei stehen viele verschiedene Stoffe und Materialien zur Verfügung, die jedoch nicht für alle Bereiche gleich verwendet werden können. Mit Entwicklung neuer Hightech Kleidung und verbesserten Zusammensetzungen können Sportler und Hobbysportler ihr Training ohne Probleme absolvieren.

Sportstatistik

Sportunterwäsche – dünn und leistungsstark

Die Haut ist ein komplexes Sinnesorgan, das mit 1,5 bis 2 Quadratmetern Fläche das größte Organ des menschlichen Körpers bildet. Wichtigste Funktion ist der Schutz vor fremden Eindringlingen und dem Einfluss der Sonnenstrahlen. Die mikrobielle Abwehr ist immer aktiv und über die Sensoren nimmt jeder Mensch eine Vielzahl an lebenswichtigen Eindrücken wahr, wie Temperaturen und Schmerzen. Die Schweißdrüsen und die Immunabwehr sind in der Dermis vertreten, während auf der Oberfläche rund zehn Millionen Mikroorganismen je Quadratzentimeter zu finden sind.

Die Haut schützt über die Verdunstungswärme die inneren Organe vor Überhitzung, scheidet Giftstoffe und Abfallprodukte aus und kühlt den Körper über die Weitung der Gefäße. Deshalb ist es wichtig, der Haut beim Sport Luft zum Atmen zu geben und mit funktioneller Kleidung die natürlichen Regulierungseffekte des Organs zu unterstützen.

Wer vor allem an der frischen Luft und zu jeder Jahreszeit Sport betreibt, der benötigt passend geschnittene Kleidung, die vor Kälte und Auskühlung oder Überhitzung schützt. Wer zum Beispiel im Winter sportlich aktiv ist, sollte eng anliegende Kunstfaserhemden auswählen, die für das Schichtsystem mit Windjacke oder Softshell zu kombinieren sind. Für die Auswahl ist es wichtig, dass die Kleidung die entstehende Feuchtigkeit nach außen tragen kann, damit das T-Shirt oder Hemd nicht nass am Körper klebt und dies zur Auskühlung führt.

Mikrofaserstoffe sind zum Beispiel wasser- und winddicht, doch ihre Poren lassen die winzigen Wasserstoffmoleküle hindurch, so dass die Feuchtigkeit sehr schnell weitergeleitet wird. Deshalb liegt die Funktionskleidung oft sehr eng an, um den größten Effekt zu erzielen. Dabei sind Naturfasern wie Baumwolle oder Merinowolle wieder sehr beliebt, doch Baumwolle nimmt sehr viel Feuchtigkeit auf und ist als Sportunterwäsche eher nicht geeignet. Zu den synthetischen Stoffen gehören:

• Polyester
• Polyamid
• Polypropylen

Elastan und Lycra trocknen nur sehr langsam und sind als alleinige synthetische Stoffe für Funktionswäsche nicht vorteilhaft. Merinowolle gehört zu den Trendsettern der letzten Jahre für Funktionskleidung, denn die feine Wolle der Merinoschafe aus Australien, Neuseeland und Südafrika ist sowohl pur, als auch in gemischter Form mit Polyamid oder Elastan verwendbar. Die Wolle kann ein Drittel ihrer Masse an Feuchtigkeit in sich aufnehmen, ohne wie Baumwolle nass und klamm zu wirken.

Die Oberfläche der Fasern ist wasserabweisend und durch die vielen Kräuselungen isoliert die Wolle auch gegen Kälte. Diese Temperaturregulierung hilft sowohl im Winter, als auch im Sommer und das geringe Gewicht bringt weitere Vorteile für aktive Sportler. Darüber hinaus ist Merinowolle antibakteriell, da sich Bakterien auf den Schuppen der Fasern nicht gut festsetzen können.

Die Synthetikfasern besitzen den Vorteil, dass sie noch schneller trocknen, als Merinowollefasern und mit ihrem geringen Gewicht vor allem für Vielsportler eine gute Alternative darstellen. Die Fasern kratzen nicht, liegen gut auf der Haut und passen sich den Körperformen an. Allerdings können sich Bakterien auf den Fasern verstärkt vermehren, was den deutlich unangenehmeren Geruch von Funktionskleidung erklärt. Deshalb sollten die Stoffe sehr gut zu waschen sein und trotzdem langlebig bleiben.

Einige Experten empfehlen, Funktionsunterwäsche in unterschiedlichen Wärmestufen zu besorgen, da sich das individuelle Wärmeempfinden bei unterschiedlichen Außentemperatur ändern kann. So bleiben die Sportler flexibel und passen ihre Bedürfnisse der Umgebung an. Besonders bei intensiven Sportarten wie Laufen oder Radfahren, sollten die Sportler die richtige Kleidung tragen. Wichtig ist dabei allerdings auch, die sportliche Aktivität gut zu koordinieren und den Körper nicht unnötig zu überfordern.

Der gesundheitliche Aspekt ist bei der Auswahl der Unterwäsche nicht zu vernachlässigen, denn wer schweißgebadet ist, kühlt schneller aus und Erkältungen oder Unterkühlungen können die Folge sein. Deshalb gibt es bei einigen Modellen der Funktionsunterwäsche spezielle Bereiche, die Nieren, Brust oder andere Organe besser schützen, da jeder Körperbereich eine andere Intensität der Schweißproduktion und Belastung besitzt. Dies gilt besonders für die weibliche Körperform und für die Sport-BHs.

Sport-BHs auszuwählen und die richtige Größe zu finden, stellt viele Frauen vor eine große Herausforderung. Besonders in Sportarten mit intensiver Belastung wie Laufen, Reiten oder Kampfsport benötigen die meisten Frauen einen Sport-BH, der gut sitzt und die Oberweite stützt. Neben den ästhetischen Gründen gibt es vor allem gesundheitliche Aspekte, einen Sport-BH zu nutzen, denn unter anderem können Brustschmerzen oder Haltungsschäden bei regelmäßiger, großer Belastung die Folge sein. Der Sport-BH besitzt eine Kompressionspassform, mit welcher er der Brust Stabilität verleiht, den Schweiß absorbiert und das empfindliche Bindegewebe entlastet. Bei der Auswahl ist es wichtig die Sport-BH Größen zu nutzen, denn nicht immer entsprechen diese den normalen Körbchengrößen. Außerdem gibt es unterschiedliche Belastungslevels, je nach ausgeübter Sportart.

Sport BH's Grafik

High Tech Funktionskleidung und ihre Wirkungen

Die wichtigsten Fragen, die beim Kauf zu berücksichtigen sind:

– Ist das Materiel atmungsaktiv?
– Gewährleistet das Textil einen guten Schweißtransport?
– Wie schnelle trocknet die Sportkleidung?
– Ist das Material geruchshemmend ausgeführt?
– Sind die Nähte flach, gibt es Druckstellen?
– Hat das Modell eine elastischje Passform?

Um der Geruchsbildung vorzubeugen besitzen einige Funktionskleidungen Silberfäden, die antimikrobiell wirken und zum Beispiel in Strümpfen vor Hautpilzen schützen können. Allerdings warnen Experten vor Nanotechnik mit Silberionen in der Sportkleidung, da diese winzigen Partikel sich in der Umwelt anlagern können und zum Beispiel die Wasserqualität beeinträchtigen, denn Silber ist als Metall nicht abbaubar.

Eine positive Entwicklung gibt es in der Oberbekleidung für sportliche Aktivitäten, denn die Membrantechnik verhilft den Stoffen zu einer besseren Atmungsaktivität und dem Transport von Feuchtigkeit. Die mikroskopisch kleinen Poren mit einem Durchmesser von 1/200 eines menschlichen Haares verhindern, dass Wassertropfen in die Kleidung hineingelangen kann. Auf der anderen Seite lassen sie die Wasserdampfmoleküle hindurch, so dass eine Feuchtigkeitsregulierung stattfindet. Kleidung mit geschlossenen Membranen nutzt chemische Prozesse, um die Feuchtigkeit nach außen zu tragen.

Thermokleidung ist besonders im Winter notwendig, damit die Muskelgruppen warm gehalten werden, um eine schnellere Regeneration zu ermöglichen und die Gefahr des Muskelkaters zu verringern. Zerrungen oder Verletzungen können bei unterkühltem Körper schnell vorliegen, deshalb sollten Sportler auf einen guten Halt der wärmenden Kleidung achten. Dies funktioniert vor allem mit Mischtextilien aus Merinowolle, recycelten Polyesterfasern oder einer Mischung aus Viskose und Merino.

Eine weitere Innovation ist die Seamless-Technologie, in welcher Maschinen Kleidung herstellen, die ohne Nähte in einem Stück produziert ist. Mit verschiedenen Faserarten entstehen hohle Räume, die eine Atmungsaktivität fördern und Feuchtigkeit weiterleiten. Die Kleidung liegt eng auf der Haut, ohne zu kratzen oder einzuengen. Für Sport-BHs und Sportunterwäsche gibt es bereits einige Modelle, die der besonders empfindlichen Haut entgegen kommen.

Forscher arbeiten an Funktionskleidung mit biometrischen Sensoren, die bei unterkühlten Körpern die Temperatur erhöhen kann oder bei heißen Temperaturen die Kühlfunktion noch intensiver unterstützt. Über Muskelkompression, mit medizinisch geprüftem Druckverlauf könnte sich die Leistung der Sportler erhöhen und die gesundheitlichen Risiken minimiert sein.
Passende Sportunterwäsche und Funktionskleidung kann Sportler in ihren Aktivitäten unterstützen und ihre Gesundheit fördern, wenn die richtigen Stoffe und der richtige Sitz ausgewählt sind.

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Quellen:

¹ Wiener Umweltanwaltschaft: Nanosilber als schleichende Umweltgefahr
² Der optimale Sport-BH: gesundheitliche und ästhetische Aspekte

[abo & red]

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

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