Eine Lidstraffung für den perfekten Augenblick?
Erschlaffte Lider, Augenringe und Tränensäcke können das Erscheinungsbild beeinträchtigen indem sie das Gesicht älter und müder erscheinen lassen. Eine Lidstraffung (Blepharoplastik) kann helfen, den Augen wieder ein frischeres, attraktiveres und jüngeres Aussehen zu verleihen.
Doch wie bei allen chirurgischen Eingriffen ist auch die Lidstraffung nicht gänzlich ohne Risiko.
Lidstraffung – Artikelübersicht:
- Lidstraffung: Ästhetische oder medizinische Gründe
- Die Ober- und Unterlidstraffung
- Chirurgisch oder operationsfrei?
- Risiken und Empfehlungen
- Linktipps
Wache Augen stehen für Jugendlichkeit, Neugierde und Frische. Was aber, wenn der Blick getrübt ist? Die Haut der Augenumgebung ist besonders dünn und zart, wodurch sie früher und auch stärker als andere Hautregionen altert.
Dadurch kann das Gesicht eines an sich vitalen Menschen müde wirken. In extremen Fällen kann durch hängende Augenlider sogar das obere Sichtfeld eingeschränkt sein.
Lidstraffung: Ästhetische oder medizinische Gründe
Viele Frauen und Männer leiden bereits recht früh unter überschüssiger Oberlidhaut, weil die Augenbrauen mit fortschreitendem Alter durch abnehmende Hautelastizität nach unten sinken. Unterstützt wird dies hauptsächlich durch zu intensive und zu häufige Sonneneinstrahlung und Nikotingenuss. Stellt die überschüssige und schlaffe Oberlidhaut ein ästhetisches Problem für die Patienten dar, kann diese entfernt werden, um dem Auge wieder seine Jugendlichkeit zu verleihen. Vor allem Frauen nehmen diese Operation in Anspruch – bei der in vielen Fällen der ästhetische Grund ausschlaggebend ist.
Die Erschlaffung der elastischen Fasern der Haut und des Bindegewebes kann aber auch ein medizinisches Problem darstellen. Mögliche Folgen können ein eingeschränktes Gesichtsfeld, sowie ein unvollständiger Lidschluß sein, das für viele Betroffene sehr störend ist. Begünstigt werden dadurch auch weitere gesundheitliche Einschränkungen, wie trockene Augen und Bindehautentzündungen.
Die Oberlid- und Unterlidstraffung
Da jugendliches Aussehen heute von vielen Menschen als Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufs- und Privatleben gilt, werden ästhetische Eingriffe immer häufiger nachgefragt. Tatsächlichg kann die moderne Lidstraffung den oben genannten Problemen entgegenwirken. Durch eine Lidstraffung können erschlaffte Lider, Augenringe und Tränensäcke risikoarm und ohne großen Aufwand entfernt werden. Wird die Lidstraffung korrekt durchgeführt, ist nach der Wundheilung und Abschwellung eine deutlich straffere und frischer wirkende Augenpartie das Ergebnis.
Oberlidstraffung: Bei dieser Form der Augenlidstraffung werden sogenannte Schlupflider und hängende Lider korrigiert. Der Schnitt wird in der Lidumschlagfalte gesetzt. Hautüberschüsse und geschwollenes Fettgewebe werden entfernt.
Unterlidstraffung: Wie bei der Oberlidstraffung werden erschlaffte Haut und Fett entfernt, um Tränensäcke zu reduzieren. Beim so genannten Skin Resurfacing wird ein feiner Laser eingesetzt.
Chirurgischer Eingriff oder Straffung ohne operativen Eingriff
Die chirurgische Lidstraffung verbessert Haut, Muskel und die Fettpolster der Augenhöhle, die sich mit der Zeit nach vorne wölben. Die Schnittführung wird am Oberlid in die Oberlidfalte gelegt, am Unterlid erfolgt diese direkt am Unterlidrand oder an der Lidinnenseite. Aufgrund der guten Heilung im Lidbereich sind diese Narben meist schon nach wenigen Wochen so gut verheilt, dass sie kaum sichtbar sind. Die Operation kann in örtlicher Betäubung ambulant oder mit einem kurzen stationären Aufenthalt durchgeführt werden.
Entfernt werden bei diesem Eingriff bis zu 15 Millimeter des erschlafften Augenlids. Dadurch sollen die Beschwerden der Patienten gelindert oder gar gänzlich behoben werden. Nach ungefähr zehn bis 14 Tagen ist die Behandlung mit dem Ziehen der Fäden abgeschlossen. In dieser Zeit wird den Patienten empfohlen sich keinen körperlichen Anstrengungen zu unterziehen.
Viele Patienten plagen allerdings Bedenken, sich einem operativen Eingriff aus rein ästhetischen Gründen, ohne medizinische Notwendigkeit auszusetzen. Auch für sie hat die Ästhetische Medizin, die ja längst zu einem gigantischen Industriezweig geworden ist, passende Angebote. Augenlider können mittlerweile nämlich auch minimal-inversiv, oder gänzlich ohne Operation verbessert werden. Lidstraffungen mittels Laserbehandlung oder Thermage, sowie der Einsatz von Botox zur Lidkorrektur zählen in diesem Bereich heute zum Standardrepertoire jeder modernen Schönheitsklinik. Schenkt man den Berichten der Spezialisten Glauben, so können mit diesen Behandlungsmethoden vor allem im Anfangsstadium sehr gute Ergebnisse erzielt werden.
Unter Verwendung besonderer, moderner Werkzeuge, die unter dem Namen “Magic Needle” bekannt sind, kann man durch Auffüllen des dunklen Augenrings mit einer besonders verträglichen Hyaluronsäure einen jungen und frischen Gesichtsausdruck schaffen. Diese feinen und extrem elastischen Nadeln haben eine abgerundete Spitze, sodass sie keine Blutgefäße verletzen können. Hyaluronsäure-Präparate müssen jedoch in regelmäßigen Abständen von 6-9 Monaten erneut unterspritzt werden. Der Eingriff dauert nicht lange und ein stationärer Aufenthalt ist nicht nötig.
Risiken und Empfehlungen
„Neue Operationstechniken sind weitaus schonender als früher. Dies ermöglicht weniger Gewebeschaden, geringe Blutergüsse und auch geringere Schwellungen, sodass man heute bereits nach wenigen Tagen wieder arbeiten kann und der Klinikaufenthalt der Patienten nur sehr kurz ist“, so Dr. Daniel Thome, Schönheitschirurg bei aesthetic and soul. Nach rund einer Woche werden die intrakutanen Fäden entfernt, die Erholungsphase dauert zwischen zwei und vier Wochen. In diesem Zeitraum sind die Augen zu schonen und sollten nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, um den Heilungsprozess zu fördern.
Dennoch kann nicht oft genug wiederholt werden: Auch bei einer chirurgischen Augenlidkorrektur können diverse Komplikationen auftreten. Da der Eingriff unter Narkose durchgeführt wird, darf nie das Risiko außer Acht gelassen werden, dass der Patient allergisch auf das Narkosemittel reagiert oder die Narkose aus anderen Gründen nicht gut verträgt. Patienten müssen auch bei korrekt durchgeführten Eingriffen mit Schwellungen, Wundschmerzen oder einer vorübergehenden Augentrockenheit rechnen.
Bei einer unsachgemäßen Behandlung können z.B. eine verminderte Schließfähigkeit des Auges (etwa wenn zu viel Haut entfernt wurde), ein hohläugiges Aussehen (dann wenn bei der Tränensackreduktion zu viel Gewebe entfernt wurde) oder ein asymmetrisches Erscheinungsbild die Folge sein.
Wichtig bei Eingriffen am Augenlid ist allerdings nicht nur die richtige Operationstechnik, sondern auch der Zeitpunkt der OP – empfohlen werden Herbst, Winter und Frühjahr und die entsprechende Nachsorge. Patienten, die sich diesem Eingriff unterziehen, sind nach der OP auch selbst für die Wund- und Narbenpflege verantwortlich, die für ein optimales Ergebnis Voraussetzung ist. Dr. Thome rät seinen Patienten in den ersten Tagen nach der OP Augentropen und Augensalben zu verwenden, um die Wundheilung zu fördern.
Damit die Krankenkasse die Kosten von rund 1.500.- und 2.500.- Euro übernimmt, muss die Operation allerdings aus medizinischen Gründen erfolgen. Die Regelungen dafür sind in Österreich und Deutschland übrigens uneinheitlich und sollten rechtzeitig vorher abgeklärt werden.
In den meisten Fällen ist dies ein eingeschränktes Sichtfeld des Auges durch die herabhängende Oberlidhaut, die meist bereits schwer auf dem Oberlid aufliegt und das Augenlid rascher ermüden lässt. Das eingeschränkte Sichtfeld können Augenärzte im Rahmen einer apparativen Gesichtsfeldmessung feststellen. Plausible Anträge werden anschließend von den Krankenkassen anerkannt.
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Quellen:
¹ Informationen rund um die Augenlidstraffung (www.infomedizin.at)
² Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft – Empfehlungen
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Linktipps
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