Gundelrebe | Wildpflanzen in der Küche

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Gundelrebe, Gundermann

Obwohl Gundelrebe oder Gundermann auch bei uns weitverbreitet ist, ist die Wildpflanze als Gewürz- und Heilkraut fast in Vergessenheit geraten. Das ist schade, denn das Kraut ist vielseitig verwendbar und hat zudem noch günstige Eigenschaften für unsere Gesundheit. Der herb-harzige, leicht scharfe Geschmack ist zwar gewöhnungsbedürftig, doch gerade das außergewöhnliche Aroma kann neue Akzente in der Küche setzen.


Gundelrebe – Artikelübersicht:

Was ist Gundelrebe, Gundermann?

Gundelrebe, auch als Gundermann oder Erdefeu bekannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler. Die Bezeichnung stammt übrigens vom althochdeutschen Wort Gund für Eiter, der botanische Name lautet Glechoma hederacea.

Gundelrebe hat eine lange Tradition als Gewürzpflanze, aber auch als Heilpflanze mit Wirkstoffen, die nachgewiesenermaßen eine Heilwirkung haben. Sie gilt als “Königin aller Entgiftungspflanzen”. Weitere Informationen zur Gundelrebe als Heilpflanze, finden Sie in unserem Gundermann | Heilpflanzenlexikon. An dieser Stelle interessiert uns mehr der Einsatz in der Kräuterküche.

Wo wächst Gundelrebe?

Gundelrebe liebt nähstoffreiche, eher feuchte Wald- und Wiesenränder. Das Wildkraut ist daher vermehrt an Feldrändern und auf Brachland, Wegen und Wiesen zu finden. Hobbygärtnern ist das Kraut nicht unbekannt, aber nicht immer gern gesehen, denn es ist auch ein recht üppiges Unkraut im Garten. So hübsch die Blüten auch sein mögen, die kleine Pflanze kann Liebhabern gepflegter Rasen schnell zur Plage werden, weil sie sich fast ungehindert ausbreitet.

In der Blütezeit von April bis Juli fällt die Wildpflanze durch blau-violette Blüten auf, die essbar sind. Geerntet werden sollte zwischen April und Juni.

Achtung: Es können beim Sammeln Kontaktallergien auftreten.

Gundelrebe als Wildpflanze in der Küche

Die gesamte oberirdische Pflanze mit Blüten und Blättern kann zum Kochen verwendet werden, und zwar roh, gegart, getrocknet oder auch kandiert. Das Gewürzkraut ist daher in der Küche sehr vielseitig einsetzbar und passt in kalte Aufstriche (harmoniert mit Topfen besonders gut) und Salate ebenso wie zu Eierspeisen und Fleischragouts.

Die Blüten schmecken zart süßlich und sind ein Augenschmaus am Teller. Der Geschmack der frischen Blätter ist markant-herb, leicht scharf und harzig, außerdem sind sie reich an Vitamin C. Gundelrebe wurde wegen der Schärfe früher oft auch als (günstiger) Pfefferersatz verwendet. Heute noch hat das Wildkraut im Waldviertel einen gewissen Stellenwert und ist nicht, wie im Rest des Landes in Vergessenheit geraten.

Gundelrebe lässt sich genauso wie Thymian oder auch Minze verwenden, sollte aber wegen des intensiven Eigengeschmacks nur sparsam verwendet werden um nicht alle anderen Aromen zu übertönen. Die Blätter lassen sich zum Würzen von Tee, Käuterlikör, Kräuterschnaps und Bier (anstatt Hopfen) verwendet. Sie dienen auch als Aroma für Kräuterbutter und Würzöle und passen auch hervorragend zu Pilzgerichten.

Rezepte mit Gundlrebe

Eine kleine aber feine Auswahl an Rezepten mit Gundelrebe finden Sie bei Chefkoch.de – Rezepte mit Gundelrebe

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Video zur Verwendung von Gundlrebe

Fotohinweis: Hans Braxmeier auf Pixabay.com

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