Dauerhafte Haarentfernung – Systeme im Vergleich
Eine glatte, seidige Haut ohne Haare in den Achselhöhlen, an den Beinen oder in der Bikinizone zählt in unseren Breitengraden für die meisten Frauen essenziell zu schönem und gepflegtem Aussehen. Besonders jetzt, wo der Sommer naht, man ohne Strümpfe unterwegs ist und sich gerne im Bikini zeigt, haben Anbieter von dauerhaften Enthaarungsmethoden Hochsaison.
Aber auch Rasierer, Epiliergeräte und chemische Enthaarungsbehandlungen erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit. Doch welche Anwendungen sind wirklich effektiv, wenn es um permanente Haarentfernung geht? Haarentfernung: Epilieren, IPL, Lasern – wir haben die wichtigsten Enthaarungsmethoden im Überblick!
Um zur Badesaison von Kopf bis Fuß gute Figur zu machen, entfernen viele Frauen die unerwünschten Haare von den Beinen, den Achseln und aus der Bikini-Zone. Auch der Trend zur kompletten Entfernung der Schambehaarung (etwa mittels Intimrasur) ist bei Frauen, aber auch bei Männern ungebrochen.
Doch die optimale Haarentfernungsmethode hängt stark von der persönlichen Hautbeschaffenheit und der Dichte der Behaarung ab. Oftmals ist es sogar sinnvoll, die entsprechende Methode individuell für einzelne Hautpartien auszuwählen. Denn nicht jedes System eignet sich für sämtliche Haut- oder Haartypen gleichermaßen.
Welches System für welche Haut- und Haarbeschaffenheit?
Elektrische Epilierer: Bei diesen Geräten rupfen rotierende Scheiben – mehr oder weniger gründlich – einzelne Haare samt ihren Wurzeln aus, was eine haarfreie Zone für die nachfolgenden drei bis vier Wochen garantiert.
Ein Epilierer sollte alle zwei Wochen eingesetzt werden, ehe nämlich der Haarwuchs wieder voll begonnen hat. Die Schmerzen lassen übrigens erfahrungsgemäß nach mehrmaligem Anwenden nach, da feinere Haare nachwachsen und diese sich leichter entfernen lassen.
Die Methode ist für alle Haut- und Haartypen geeignet, sofern die Haare mindestens 0,3 bis 0,5 cm, jedoch nicht länger als 1 cm sind. Nicht behandelt werden dürfen die Bikinizone und die Achselhöhlen, da die Haut in diesen Bereichen zu weich ist und den rotierenden Pinzetten nicht genügend Widerstand leistet. Außerdem ist die Anwendung dort viel zu schmerzhaft.
Laser: Bei dieser Form der Lichtepilation werden durch einen Laser Lichtwellen zur Haut geleitet, welche dadurch in den Haarschaft eindringen. In den Melanin-Pigmenten des Haares brechen diese Wellen, es wird Energie frei gesetzt und das Haar “verkocht” gleichsam. Um dabei die Haut zu schonen, wird vor der Behandlung ein kühlendes Gel aufgetragen. Die Lichtquelle wird je nach Haut- und Haartyp eingestellt.
Die Laserepilation bringt dauerhafte Ergebnisse, ist aber eine langwierige Prozedur. Da der Laserstrahl nur die Wurzeln jener Haare zerstört, die sich gerade in der Wachstumsphase befinden, sind üblicherweise drei bis vier Behandlungen im Abstand von etwa sechs bis acht Wochen notwendig.
Eine zu hohe Dosierung der Lichtintensität oder eine übermäßige Bestrahlungsdauer können eine dauerhafte Pigmentstörung der Haut zur Folge haben, weshalb vorher unbedingt eine genaue Beratung durch einen Hautarzt erfolgen.
Die Laserepilation eignet sich
– bei heller und dunkler Haut – für braune und schwarze Haare,
– bedingt für blonde Haare.
Sie eignet sich nicht
– bei schwarzer Haut,
– für weiße, graue und rote Haare.
Je kleiner das betroffene Areal, umso besser und gleichmäßiger das Ergebnis, umso kürzer aber auch der schmerzhafte Eingriff. “Während der Behandlung können nadelstichartige Schmerzen auftreten und danach kann es zu Hautrötungen, Schwellungen, sowie Schorf- und Blasenbildung kommen”, so Dr. Dagmar Millesi, plastische Chirurgin aus Wien¹.
Was ist IPL?
IPL-Technik: IPL steht für Intense Pulsed Light und bezeichnet ebenso wie die Laserepilation ein Verfahren zur Haarentfernung mittels einer hochenergetischen Lichtquelle (Laser). Im Unterschied zur herkömmlichen Lasertechnik, welche mit einer einzelnen, festen Wellenlänge arbeitet, wird bei der IPL-Technik das komplette Spektrum einer Xenon-Lichtquelle verwendet.
Die IPL-Technik ist geeignet
– bei heller Haut, bedingt auch bei dunkler Haut,
– für braune und schwarze Haare,
– bedingt auch für blonde Haare.
Sie ist ungeeignet
– bei schwarzer Haut
– für weiße, graue und rote Haaren.
Nadelepilation / Elektroepilation
Die Nadelepilation wurde bereits zu Ende des 19. Jahrunderts erfunden und war lange Zeit die einzige Methode, um Haare dauerhaft zu entfernen.
Bei dieser klassischen Methode der Haarentfernung wird eine hauchdünne Sonde (Nadel) in den Haarkanal eingeführt und für kurze Zeit unter Strom gesetzt. Dieser kurze Stromimpuls verbrennt das Haar an der Wurzel. Die Elektro-Methode kann tatsächlich zu dauerhaften Resultaten führen, der größte Vorteil dieser Methode im Vergleich zu anderen, ist allerding der Umstand, dass sie auch für helle und rote Haare erfolgreich angewendet werden kann.
Da jedes einzelne Haar getroffen werden muss, ist das Verfahren allerdings äußerst zeitraubend und mitunter ziemlich schmerzhaft. Die Methode ist zudem nur dann erfolgreich, wenn der Behandelnde (der sogenannte “Elektrologist”) das Haar während der anagenen Phase – also, der Wachstumsphase – zerstört. In der katagenen Phase (der Ruhephase) bleibt der Elektroschock hingegen wirkungslos, allerdings ist sie teilweise schmerzhaft und aufwändig.
Es besteht bei dieser Methode das Risiko der Narbenbildung.
Heute werden drei verschiedenen Methoden der Elektroepilation unterschieden:
– das rein thermische Verfahren durch Hochfrequenz (Hochfrequenzelektrokoagulation)
– das thermolytische Verfahren durch Gleichstrom und Hochfrequenz (Thermolyse)
– das gepulste thermolytische Verfahren zur Schmerzreduzierung
Welche dieser Methoden letztlich angewendet wird, entscheidet der Behandler anhand unterschiedlicher Faktoren. Sowohl der Hauttyp, als auch die Beschaffenheit der Haare und die Größe des zu behandelnden Hautareals werden dabei berücksichtigt. Das Ergebnis jedenfalls, steht und fällt mit der Qualifikation und der Erfahrung des Behandlers.
Die Nadelepilation ist bis heute das einzig wirksame Verfahren, extrem helle oder weiße Haare nachhaltig zum Verschwinden zu bringen. Behandelt werden können damit alle Haut- und Haartypen, vorwiegend im Gesicht, an Armen und Beinen sowie in der Bikinizone.
[red]
Quellen:
¹ WOMAN Nr. 06/2010
² WDR/ARTE – Hippokrates
Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)
Linktipps
– Tipps & Tricks zum Thema “Haarentfernung”
– Haut & Haar – Info-Corner
– Pflegetipps: Haare waschen
– Pflegetipps: Haare färben
– Haut- & Haarpflege im Sommer
– Schonende Rasur, richtige Pflege
– Österreichische Gesellschaft für Dermatologie