Rheuma kann viele Auslöser haben
Bei Zahnschmerzen, Kaffeegenuss und Haarefärben an die Gelenke denken? Ja, denn Rheuma kann viele Auslöser haben: Stress, falsche Ernährung und Bewegungsmangel sind nur einige Beispiele, doch es gibt noch zahlreiche andere Auslöser rheumatischer Beschwerden.
Rheuma ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen des Bewegungsapparates, die durch Entzündungen und Schmerzen gekennzeichnet sind.
Rheumaauslöser – Artikelübersicht:
- Welche Riskofaktoren Rheuma begünstigen können
- Ungewöhnliche Auslöser von Rheuma
- Neue Wirkstoffe, weniger Nebenwirkungen
- Mittel der Wahl in der modernen Rheumatherapie
- Linktipps
Die genauen Ursachen von Rheuma sind noch nicht vollständig verstanden, aber es gibt eine Reihe von Faktoren, die zur Entstehung der Krankheit beitragen können.
Welche Riskofaktoren Rheuma begünstigen können
Einige Auslöser von Rheuma können sein:
Ungewöhnliche Auslöser von Rheuma
Während man sich mit manchen Rheuma-Risikofaktoren wie ungünstigen Erbanlagen, ‘hohem’ Alter (über 35!) oder einfach dem Umstand weiblichen Geschlechts ‘abfinden’ muss, gibt es weitere überraschende Faktoren, die für rheumatische Erkrankungen wie Arthrose (Gelenksabnützung) oder chronische Polyarthritis (Gelenksentzündung) verantwortlich sein können: Eine entzündete Zahnwurzel kann neben höllischen Zahn- auch Rheumaschmerzen auslösen.
1. Häufiges Haarefärben kann durch die enthaltenen Zusatzstoffe das Arthrose-Risiko erhöhen.
2. Sogar das Nationalgetränk der Österreicher, der Kaffee, kann in seiner koffeinfreien Variante – so günstig sich diese in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen (z.B. Herz-Kreislauf-System) auswirken mag – zufolge neuester Studien ebenfalls das Risiko verstärken.
3. Und damit nicht genug: Die bei den Damen topaktuellen High Heels, also hochhackige Stöckelschuhe, sind – rheumatologisch betrachtet – extrem unattraktiv: Die hohen Absätze begünstigen eine Fehlstellung des Kniegelenks, die langfristig zu rheumatischen Beschwerden führt. Wobei das gelegentliche Tragen von Stöckelschuhen mit hohen Absätzen selten zu dauerhaften Problemen führt, da der Wechsel zwischen (sehr) hohen und flachen Schuhen (z.B. Ballerina oder Sneaker) einen guten Ausgleich bildet. Die Gefahr für Kniegelenkarthrose besteht jedoch für Frauen, die jeden Tag High Heels tragen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Rheuma eine komplexe Erkrankung ist und dass verschiedene Faktoren zur Entstehung beitragen können. Die oben genannten Auslöser sind nur einige Beispiele und es gibt noch viele weitere Faktoren, die untersucht werden müssen, um das vollständige Krankheitsbild zu verstehen.
Neue Wirkstoffe, weniger Nebenwirkungen
Die Wahl der Wirkstoffe in der modernen Rheumatherapie hängt von der Art und Schwere der Erkrankung sowie von individuellen Faktoren wie Alter, Geschlecht und anderen Begleiterkrankungen ab.
Sogar die Behandlung rheumatischer Erkrankungen selbst kann ungünstige Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Primar Attila Dunky vom Wiener Wilhelminenspital: “Herkömmliche Antirheumatika (sog. NSAR) können dem Patienten ‘auf Magen und Darm schlagen’ – schwere Nebenwirkungen sind häufig der Preis für die Schmerzfreiheit.”
COX-2-Hemmer (häufig verwendet: Celecoxib und Etoricoxib) waren in der Vergangenheit eine beliebte Wahl bei der Behandlung von rheumatischen Erkrankungen aufgrund ihrer spezifischen hemmenden Wirkung auf das Enzym Cyclooxygenase-2, das an Entzündungsprozessen beteiligt ist. Sie wurden als Alternative zu den nicht-selektiven COX-Hemmern eingesetzt, die zu häufigen Magen-Darm-Nebenwirkungen führen können.
Allerdings haben mehrere Studien gezeigt, dass COX-2-Hemmer ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall haben können. Dies hat dazu geführt, dass einige COX-2-Hemmer vom Markt genommen wurden oder nur noch unter strengen Auflagen verschrieben werden.
Zusätzlich können COX-2-Hemmer auch andere Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, Nierenprobleme und erhöhtes Risiko für Blutungen verursachen. Infolgedessen werden COX-2-Hemmer heute in der Regel seltener bei Rheuma eingesetzt und nur noch unter engmaschiger Überwachung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Herzerkrankungen verschrieben.
Inzwischen haben andere Medikamente wie Methotrexat, Biologika und Januskinase-Inhibitoren eine wichtigere Rolle in der Rheumatherapie übernommen.
Mittel der Wahl in der modernen Rheumatherapie
Neben der medikamentösen Behandlung gibt es freilich auch noch weitere Therapieformen wie etwa
- Krankengymnastik
- Physikalische Therapie
- Ergotherapie
- Operative Therapie
- Psychologische Maßnahmen
Es ist wichtig zu betonen, dass die Wahl der Medikamente und Therapien immer individuell erfolgen sollte und in enger Absprache mit einem erfahrenen Rheumatologen erfolgen sollte.
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Quellen:
¹ Moderne Rheumatherapie (Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie; rheuma-online.at)
² Knee osteoarthritis and high-heeled shoes (D. Kerrigan et al. in Lancet;351(9113):1399-401.1998) doi: 10.1016/S0140-6736(97)11281-8.
[Verfasst 00/2010, Update: 01/2023]
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Linktipps
– Was ist Rheumatologie?
– Rheumatische Erkrankungen
– Der umfassende Gelenke Ratgeber: richtiger Schutz und Pflege
– Stress abbauen: Tipps & Tricks für eine gesündere Lebensweise
– Andullationstherapie bei Rheuma – Hilfe oder Humbug?
– Mate – Heilpflanzenlexikon
– Gesundheitspolitik vernachlässigt Rheumatische Erkrankungen
– Gelenkschmerzen: wer rastet, der rostet