Fatti fritti – das sardische Karnevalsgebäck | Rezept

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Fatti fritti - das sardische Karnevalsgebäck | Rezept

Fotocredit: Alessio_Orru’ | AdobeStock

Zutaten (für ca. 20 Stück):

  • 500 g Weizenmehl (Typ 00)
  • 20 g frische Hefe
  • 125 ml lauwarme Milch
  • 2 Eier
  • 50 ml Grappa (oder Aquavit oder sardischen Filuferru)
  • 1 TL Zucker
  • 1 TL Salz
  • Schweineschmalz oder Butterschmalz zum Frittieren
  • Puderzucker zum Bestäuben (optional)

Fatti fritti – frittierte Klosterbrüder oder Donuts?

Ja, Fatti fritti sehen aus wie die bekannteren Brüder aus Amerika. Doch anders als bei den Donuts weiß man ganz genau wie dieses in Sardinien auch als Parafrittus (frittierter Mönch) bekannte süße Schmalzgebäck aus Hefeteig entstanden ist.

Die Entstehung der Fatti Fritti in Sardinien ist eng mit den traditionellen Festen, insbesondere dem Karneval, verbunden. Während des Karnevals, einer Zeit ausgelassener Feierlichkeiten und Festlichkeiten, werden in ganz Sardinien verschiedene Süßigkeiten zubereitet, darunter auch die Fatti Fritti. Diese frittierten Leckereien sind ein fester Bestandteil der sardischen Karnevalstradition und werden oft in Familien zu Hause oder auf öffentlichen Festen genossen.

Der Namensursprung war eigentlich Frati fritti (frittierte Klosterbrüder), hat sich aber dann in das unverfänglichere Fatti fritti gewandelt. Die typische runde Form mit dem Loch in der Mitte und dem hellen Streifen an der Seite erinnert nur zu sehr an den runden Tonsur-Haarschnitt vieler Mönche, weshalb die Bezeichnung naheliegend war.

Auch in anderen Teilen Italiens gibt es ähnliche frittierte Süßigkeiten, die jedoch unter verschiedenen Namen bekannt sind. In der Toskana werden sie oft als Frittelle bezeichnet und sind ebenfalls während des Karnevals besonders beliebt.

In Neapel sind frittierte Süßigkeiten unter dem Namen Zeppole bekannt. Die neapolitanischen Zeppole sind normalerweise mit Zucker bestäubt oder mit einer süßen Zuckerglasur überzogen und können auch mit Creme oder anderen Füllungen gefüllt sein.

Als offizielles Karnevalsgebäck in ganz Italien gelten natürlich Chiacchiere (zu Deutsch “Geplauder”), auch wenn der Name von Region zu Region unterschiedlich ist. Die süßen und knusprige Gebäckstücke werden zwar ebenfalls in Fett herausgebacken, kommen aber ohne Hefe aus und werden ganz dünn ausgerollt frittiert. Das knusprige Faschingsgebäck hat also mit den sardischen Fatti fritti optisch und geschmacklich wenig zu tun.

Frati fritti werden übrigens mitunter auch als runde Bällchen geformt und dann frittiert, sie haben daher keineswegs immer die charakteristischen Löcher in der Mitte wie etwa amerikanische Donuts.

Auch wenn sich die beiden Süßigkeiten mitunter zum Verwechseln ähnlich sehen, so haben Fatti Fritti und Donuts doch unterschiedliche Geschmacksprofile und Texturen. Fatti Fritti enthalten üblicherweise einen Schuss Alkohol und tendieren dazu, etwas dichter und weniger süß zu sein, während Donuts luftiger und süßer sind.

Jedenfalls sind diese kleinen frittierten Leckereien ein wahrer Genuss und werden mit frischer Hefe, Milch, Eiern und einem Hauch von Grappa (bzw. Aquavit oder sardischen Schnaps Filuferru) zubereitet, um einen Teig von unwiderstehlicher Zartheit und Aroma zu schaffen.

Nachdem sie goldbraun frittiert sind, werden sie mit Puderzucker bestäubt und warm serviert, um Ihr Geschmackserlebnis zu vervollständigen. Genossen werden sie übrigens nicht nur im Karneval oder während der Faschingszeit, sie gelten vielmehr als allgemeines Symbol der Freude und werden bei unterschiedlichen Feierlichkeiten und besonderen Anlässen gereicht.

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