Unfälle sind die Todesursache Nr. 1 bei Kindern

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Kinderunfälle häufigste Todesursache

Alle drei Minuten verunglückt in Österreich ein Kind, das macht pro Jahr rund 165.000 Unfälle. Täglich müssen im Durchschnitt 460 Kinder medizinisch behandelt werden – und alle eineinhalb Wochen stirbt ein Kind in unserem Land. Damit gehören Unfälle zu den höchsten Gesundheitsrisiken für Kinder und sind zudem Todesursache Nr. 1, erklärt das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).


“Kleine Verletzungen gehören zur Entwicklung eines Kindes dazu und verheilen meist schnell. Nicht akzeptabel sind hingegen jene Unfälle, bei denen Kinder aufgrund fehlender Schutz- oder Sicherheitsmaßnahmen sterben oder bleibende Schäden davontragen, denn viele tragische Unfälle könnten vermieden werden”, so Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereiches Recht & Normen im KFV.

Unfallarten

Die größte Gefahr für Kinder lauert in den eigenen vier Wänden. 85 % der Gesamtunfälle von Kindern unter 5 Jahren ereignen sich im häuslichen Umfeld, 2 % auf Verkehrsflächen oder in Verkehrsmitteln und 1 % in der freien Natur. „In der Regel ereignen sich drei von fünf Unfällen in der eigenen Wohnung oder in der näheren Wohnumgebung. Die häufigste Unfallart sind Stürze, die u.a. Knochenbrüche (40 %), gefolgt von Prellungen (15 %) und offenen Wunden (13 %) nach sich ziehen können. Mindestens 60 % der unfallbedingten Verletzungen sind durch vorbeugende Maßnahmen vermeidbar“, weiß Kaltenegger.

Besonders für Säuglinge und Kleinkinder sind Unfälle zu Hause die größte Gefahr: Sie stürzen vom Wickeltisch oder die Treppe hinunter, verbrühen sich mit heißen Flüssigkeiten oder – besonders dramatisch – ertrinken in der Badewanne oder im Gartenteich. Vorschulkinder verunfallen im häuslichen Bereich, in der Freizeit, aber auch im Kindergarten und im Straßenverkehr. Bei den tödlichen Unfällen stehen nach dem ersten Lebensjahr die Verkehrsunfälle an vorderster Stelle. Jüngere Kinder sind vor allem als Mitfahrer im Auto betroffen. Ab dem Schulalter geraten sie als Fußgänger oder Radfahrer in Gefahr.

Traurige Statistik

Im Jahr 2010 verunglückten 26 Kinder unter 15 Jahren tödlich. 10 Kinder kamen davon im Straßenverkehr ums Leben, 3 Kinder ertranken, 4 Kinder stürzten tödlich, 1 Kind starb an einer Vergiftung und 4 Kinder starben bei einem Brand. Weitere Zahlen und Fakten:

  • Pro Jahr erleiden rund 165.000 Kinder einen Unfall.
  • Rund alle 1,5 Wochen stirbt ein Kind bei einem Unfall – damit zählen Unfälle zu den höchsten Gesundheitsrisiken für Kinder.
  • Mindestens 60 % der unfallbedingten Verletzungen wären durch vorbeugende Maßnahmen vermeidbar.
  • Gerade Kinder sind bei einem Brand besonders gefährdet sich zu verletzen oder zu sterben, da sie ausbrechenden Feuern völlig schutzlos ausgeliefert sind.
  • Rauchwarnmelder kosten nur etwa 10 Euro, können aber das Leben Ihres Kindes retten.
  • Ein 6 kg Feuerlöscher macht einen Entstehungsbrand beherrschbar und gehört daher in jeden Haushalt.

Sicherheitstipps

Säuglingsalter

• Beim Stillen selbst keine heißen Getränke trinken
• Beim Wickeln immer eine Hand am Kind halten
• Auf eine gesunde Schlafumgebung achten
• Gefahren durch Haustiere bedenken
• Im Auto Kind angeschnallt in Sitzschale auf dem Rücksitz gegen die Fahrtrichtung transportieren

Krabbelalter

• Kleine verschluckbare Gegenstände wegräumen
• Steckdosen sichern
• Keine Kabel oder Kordeln herunter hängen lassen
• Medikamente, Zigaretten, Alkohol wegräumen
• Putzmittel wegschließen
• Nicht ohne Aufsicht in der Badewanne

Lauflernalter

• Treppen durch Treppenschutzgitter sichern
• Regale und Schränke verankern
• Herd sichern oder hintere Kochplatten verwenden
• Elektrische Geräte wegräumen
• Fensterriegel einbauen
• Keine Lauflernhilfen verwenden

Sicherheitstipps im Kleinkindalter

• Etagenbetten sichern
• Giftige Pflanzen entfernen
• Teich, Bach, Regentonne abdecken
• Auf dem Fahrrad immer einen Helm tragen
• Rauchmelder einbauen

Weitere Sicherheitstipps finden Sie in unserer Rubrik Kindersicherheit.

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Quelle: Kuratorium für Verkehrssicherheit – www.kfv.at

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– Unfallgefahren beim Spielen
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