Masern | Kinderkrankheiten

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Bub mit Masern

Masern sind eine typische Kinderkrankheit, die allerdings auch Erwachsene bekommen können. Typisch: der charakteristische Ausschlag und oftmals sehr hohes Fieber.


Die übertragung der hochansteckenden Virusinfektion erfolgt durch direkten Kontakt, durch Tröpfcheninfektion und über die Luft und ermöglicht so die Infektion fast aller nicht geimpften Personen. Gegen Masern-Viren gibt es kein Medikament, allein eine Impfung hilft.

Was sind Masern ?

Die Masern sind eine typische Kinderkrankheit mit einem charakteristischen Ausschlag. Die übertragung der hochansteckenden Virusinfektion durch direkten Kontakt, durch Tröpfcheninfektion und sogar durch Luftzug ermöglicht die Infektion fast aller nicht geimpften Personen.

Neugeborene oder Säuglinge sind meist durch mütterliche Antikörper aus der Muttermilch geschützt. Einen guten Schutz bietet die Masern-Schutzimpfung, an der möglichst alle Kinder teilnehmen sollten.

Die Erkrankung beginnt wie ein Katarrh der oberen Luftwege, also mit Schnupfen, Husten, Bindehautentzündung und Fieber. Der Arzt findet in diesem Krankheitstadium kleine weiße Flecken auf der Wangenschleimhaut und einen geröteten Gaumen.

Der typische Ausschlag beginnt erst einige Tage später, meist hinter den Ohren und im Gesicht, und breitet sich von dort über den ganzen Körper aus. Die Masern sind zunächst zwei bis fünf Milimeter groß und fließen bald zusammen.

Durch die Infektion mit den Masernviren wird das menschliche Immunsystem stark geschwächt. Bei etwa jedem zehnten Erkrankten kommt es infolge zu einer Mittelohrentzündung, die meist durch Bakterien hervorgerufen wird (sogenannte bakterielle Superinfektion). Bei etwa jedem zwanzigsten Masernfall kommt es zu einer Bronchitis oder Lungenentzündung (Pneumonie), die durch das Virus selbst oder durch eine eine bakterielle Superinfektion ausgelöst wird.

Einmalige Erkrankung führt zu lebenslanger Immunität.

Haupterkrankungsalter: 2-4 Jahre, Ansteckung auch im Erwachsenenalter jederzeit möglich

Inkubationszeit: 7-14 Tage

Beschwerden: Masern beginnen meist mit Schnupfen, Reizhusten, einer Bindehautentzündung und Fieber. Später treten sandkornartige Flecken an der Mundschleimhaut und noch später charakteristische bräunlich-rosafarbene Hautflecken, zunächst am Kopf und später am ganzen Körper auf. Bei unkompliziertem Verlauf blaßt der Ausschlag nach etwa zwei Tagen ab, das Fieber sinkt wieder, und die geschwollenen Lymphknoten schwellen wieder ab.

Komplikationen: Gefürchtet sind jedoch die möglichen Komplikationen. Einerseits Zweitinfektionen durch Bakterein, die sich bei den geschwächten Patienten leichter ausbreiten können, so z.B. eine Lungenentzündung oder eine schwere Kehlkopfentzündung mit lebensbedrohlicher Atemnot. Andererseits können auch durch das Masernvirus selbst schwere Erkankungen auftreten: Hirnentzündung bei nicht Geimpften.

Was Sie tun können: Körperliche Anstrengung vermeiden und ausreichend trinken. Zum Fieber senken helfen kalte Wadenwickel oder ein Fieberzäpfchen oder -Saft mit Paracetamol. Gegen Husten helfen Hustenmittel. Vorsicht vor Ansteckung. Wer einmal an Masern erkrankt ist, hat in der Regel einen lebenslangen Schutz. Man kann Masern also nur einmal bekommen.

Wann Sie zum Arzt müssen: Sobald der Verdacht auf Masern besteht. Wenn eine starke Augenentzündung, Atembeschwerden, Kopfschmerzen oder ein steifer Nacken auftreten. Wenn Fieberkrämpfe auftreten.

Was Ihr Arzt tun kann: Feststellen, ob zusätzlich zu der Masernvirusinfektion eine bakterielle Infektion besteht und die entsprechende Behandlung durchführen. Vorbeugung Impfung, oft auch in Kombination mit Mumps und Röteln.

Vorbeugung: Nur eine Impfung hilft gegen eine Infektion. Geimpft wird eine sogenannte Lebendimpfung mit einem abgeschwächten Virus. Dieser geimpfte Virus hilft dem Körper Abwehrstoffe zu bilden. Impfschutz hält ein Leben lang.

Die Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln wird normalerweise nach der Vollendung des ersten Lebensjahres in zwei Teilimpfungen verabreicht, weil vorher die Schutzrate nicht sehr hoch ist. Nach der Impfung ist es möglich, dass Immunisierte außer einer Hautrötung und Schwellung Masern mit sehr leichtem Verlauf bekommen, die so genannten Impfmasern. Brechen die Masern ohne Impfung aus, haben Kranke in 98 Prozent der Fälle den Ausschlag mit sehr hohem Fieber.

Impfrate: „Wir haben in Österreich eine Durchimpfungsrate von 90 Prozent. Wenn 95 Prozent der Kinder geimpft sind, können die Masernviren in der Bevölkerung nicht zirkulieren und es sind auch jene Menschen geschützt, die nicht immunisiert sind oder etwa wegen einer Chemotherapie nicht geimpft werden können“, sagen Maurer und Michael Kunze, Vorstand des Institut für Sozialmedizin Wien. Es habe sich bei allen Epidemien in Europa in den vergangenen Jahren gezeigt, dass diese durch Impfverweigerer ausgelöst worden seien. Würde man die Impfung gegen Masern einstellen, würden in Österreich pro Jahr 75 Kinder an Masern sterben. Zum Vergleich: Pro Jahr verlieren auf Österreichs Straßen 25 bis 37 Kinder ihr Leben.

Bedenken gegen die Impfung: Nicht alle Eltern glauben an die Sinnhaftigkeit von Impfungen – speziel gegen sogenannte Kinderkrankheiten. Impfgegner argumentieren, dass Nebenwirkungen von Impfungen oft so häufig seien wie die Komplikationen der Erkrankungen. Ärzte halten dem gegenüber, dass Impfschäden nachweislich um ein Vielfaches seltener seien als Todesopfer und Komplikationen durch die zu verhütende Krankheit.

Ein weiteres Argument: Impfungen verhindern die Entwicklung des Immunsystems und sind verantwortlich für die Zunahme von Allergien und Autoimmunerkrankungen. Auch hier winken Mediziner ab: „Kinder hätten in den ersten sechs Jahren bis zu 40 Infektionserkrankungen. Durch Impfen verhinderte Erkrankungen wie etwa Masern seien nur ein Bruchteil aller kindlichen Infektionen.” so Kunze.

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Linktipps

– Fieber: Alarmzustand des Körpers
– Kombinations-Impfungen
– Diphterie | Krankheitslexikon
– Masern (Rubeola; 9-Tage-Masern) | MSD Manual
– Alle Kinderkrankheiten im Überblick

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