Keuchhusten | Kinderkrankheiten

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Keuchhusten

Keuchhusten (Pertussis) ist im Gegensatz zu den meisten anderen beschriebenen Kinderkrankheiten eine bakterielle Erkrankung, die weit verbreitet und meist sehr langwierig ist.


Haupterkrankungsalter: unter 2 Jahren.

Inkubationszeit: 7-14 Tage.

Beschwerden: Diese Infektionskrankheit beginnt mit einem catarrhalischen Vorstadium wie Fieber und Husten, in dem man sie noch nicht diagnostizieren kann, wo aber die größte Infektiösität besteht. Der uncharakteristische Husten dauert ca 1 – 2 Wochen und geht dann in einen typischen Reizhusten über, der geprägt ist durch das anschließende “Aufziehen” (tiefes Einatmen), viele Kinder erbrechen dabei. Die heftigen, stakkatoartigen Hustenanfälle kommen hauptsächlich nachts, sie können 30 – 40x täglich auftreten. Dies kann bis zum Ersticken gehen, besonders gefährlich sind sie für Säuglinge, da in der Zeit kein Atmen möglich ist und zusätzlich auch noch die Stimmritze des Kehlkopfs verengt ist.

Zum Schluß wird zäher, glasiger Schleim ausgehustet, was in den meisten Fällen mit Erbrechen einhergeht. Die Schädel- und Halsvenen sind prall gefüllt, durch diese Stauungen kommt es zu Blutungen in die Lider und unter die Bindehaut des Auges – ganz typisch, das Weiße in den Augen ist blutig rot!

Komplikationen: Bei Säuglingen, die an Keuchhusten erkranken, kann es zu Atemstillstand kommen. Manchmal gerät Erbrochenes in die Luftröhre, was als Komplikation eine Lungenentzündung verursachen kann. Auch Krampfanfälle nach Bewußtlosigkeit infolge der Atmungsaussetzer auf der Höhe des Hustenanfalls sind möglich. Dies ist zwar weniger eine Todesursache, doch bei häufigerem Vorkommen ist eine Dauerschädigung des Gehirns möglich (Sauerstoffminderversorgung).

Was Sie tun können: Für warme und ausreichend feuchte Luft sorgen. Inhalieren, um den Schleim zu lockern viel Flüssigkeitszufuhr, um den Schleim leichter aushusten zu können (verdünnen!) Viel trinken. Abends können hustenstillende Medikamente helfen. Bei häufigem Erbrechen viele kleine Mahlzeiten bereiten. Bettruhe ist nicht unbedingt notwendig. Säuglinge müssen ständig unter Beobachtung stehen.

Wann Sie zum Arzt müssen: Wenn der Verdacht auf Keuchhusten besteht. Wenn Atembeschwerden auftreten.

Was Ihr Arzt tun kann: In einigen Fällen sind Antibiotika notwendig.

Vorbeugung: Keuchhusten gehört zur Sechsfachimpfung ab dem dritten Lebensmonat, bei der auch gegen Diphtherie, Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Hepatitis B, Kinderlähmung (Polio) und Wundstarrkrampf (Tetanus) geimpft wird. Auch Erwachsene können sich gegen Keuchhusten impfen lassen. Experten raten, alle zehn Jahre eine Auffrischung machen zu lassen.

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– Umfrage: beschränkte Impfpflicht in Österreich ja oder nein?
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