ADHS die konstruierte Erkrankung? Gibt es ADHS wirklich?

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Gibt es ADHS wirklich?

Wer kennt sie nicht, die Geschichte des Zappelphilips, des Buben der einfach nicht still sitzen wollte und seine Eltern dadurch stark strapazierte. Dieses Kinderbuch aus dem 19. Jahrhundert ist noch vielen im Gedächtnis. Ist heute eine Kind ein wenig unruhiger, fällt schnell das Wort ADHS. Aber was verbirgt sich hinter dem Krankheitsbild mit der sperrigen Bezeichnung Aufmerksamkeits Defizit und Hyperaktivitäts Syndrom? Und, gibt es ADHS wirklich?


Gibt es ADHS wirklich? – Artikelübersicht:

Diese Abkürzung steht für Aufmerksamkeits Defizit und Hyperaktivitäts Syndrom. Kinder mit ADHS können schlecht still sitzen, sie haben Konzentrationsprobleme, sind oft aufbrausend, bringen angefangene Arbeiten nicht zu Ende und haben oft Probleme zuzuhören und andere ausreden zu lassen.

Auffällig ist, dass nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA und anderen Ländern, immer mehr Kinder diese Diagnose erhalten. Doch woher kommt das? Gibt es wirklich so viele verhaltensauffällige Kinder oder liegt der steigenden Anzahl an ADHS Diagnosen eine ganz andere Ursache zugrunde?

Diagnose ADHS, Therapie Ritalin

Erhält ein Kind die Diagnose ADHS wird von Neurologen und anderen Fachärzten häufig das Medikament Ritalin (Handelsname für den Wirkstoff Methylphenidat) verordnet. Ritalin wird vor allem in den USA bei Kindern ab einem Alter von 6 Jahren besonders häufig verschrieben. Das Medikament soll die Kinder ruhig halten und somit auch die Konzentration verbessern, denn ADHS führt auch bei vielen Kindern zu verminderter Leistungsfähigkeit in der Schule.

Die Verabreichung von Medikamenten dieser Art hat jedoch auch einige wesentliche Nachteile für das Kind. Ritalin greift stark in den Hirnstoffwechsel ein und ist daher mit einigen unangenehmen Nebenwirkungen behaftet. So kann zum Beispiel eine Abhängigkeit vom Medikament entstehen.

Weitere unerwünschte Effekte können sein: Depressionen, Verdauungsstörungen und Übelkeit, Zittern, Herzrasen, Schweißausbrüche, Halluzinationen, Wachstumsverzögerung bei Kindern. Die EU-Kommission hat jedenfalls 2006 nach einem Risikobewertungsverfahren das Anwendungsgebiet von Ritalin europaweit eingeschränkt, damit gilt die ausschließlich medikamentöse Behandlung mit Ritalin als nicht ausreichend und ist als unsachgemäß zu betrachten.

Ob man seinem Kind vor dem Hintergrund dieser Entscheidung die Einnahme eines solchen Medikaments zumutet, ist daher sorgfältig abzuwägen.

Einen Online-Check, ob ihr Kind ADHS haben könnte, können Sie u.a. auf www.kindererziehung.com/Paedagogik/Verhalten/ADHS-Test.php kostenfrei machen. Sie sollten bei Verdacht die weitere Vorgangsweise aber jedenfalls mit ihrem Vertrauensarzt abklären.

ADHS oder doch etwas anderes?

Forscher in Deutschland und den USA stehen mittlerweile der Verordnung von Ritalin sowie der immer größer werdenden Anzahl an ADHS Patienten kritisch gegenüber und hinterfragen die Diagnosestellung und die Behandlungsweise. So sind genau wie bei vielen anderen Erkrankungen auch Fehldiagnosen möglich. Unruhezustände können auch durch eine Reihe anderer Erkrankungen entstehen. Die Abgrenzung zu ADHS ist daher nur bei sehr ausführlicher Diagnostik möglich. Nicht selten leiden beispielsweise Kinder, die eine ADHS Diagnose erhielten, an einer Schilddrüsenfunktionsstörung.

Selbst in Fachkreisen wird dies jedoch häufig übersehen, da Schilddrüsenerkrankungen in den meisten Fällen von Ärzten eher älteren Patienten bzw. Frauen in der Menopause zugeordnet werden. Fakt ist jedoch, dass die Anzahl an Schilddrüsenerkrankungen in allen Altersgruppen und bei beiden Geschlechtern in den vergangenen 3 Jahrzehnten sprunghaft angestiegen ist.

Eine Beurteilung der Schilddrüse anhand des TSH Spiegels allein, der lediglich das Zusammenspiel von Hypophyse (Hirnanhangdrüse) und dem Organ Schilddrüse widerspiegelt, ist nicht ausreichend. Die Praxis zeigt aber, dass genau dies in den meisten Fällen geschieht. Die freien Schilddrüsenwerte FT4 und FT3 sowie Ultraschall werden nicht immer zur Absicherung der Diagnose angewendet. Aus Zeitmangel und Budgetgründen.

Vielleicht liegt die große Anzahl an Kindern mit ADHS Diagnose auch eher an sozialen Problemen? Ist es vielleicht möglich, dass ADHS in einigen Fällen eher eine Folge fehlender oder fehlgeleiteter Erziehung ist? Haben einige Kinder beispielsweise nicht gelernt auch einmal still zu sitzen und anderen Menschen zuzuhören? Liegt ADHS daher bei einigen Kindern an fehlender Disziplin und der Unfähigkeit der Eltern ihren Kindern gewisse Verhaltensweisen zu vermitteln?

US Forscher wie der Neurologe David Saul warnen immer mehr vor einer leichtfertigen Diagnosestellung. Dr. Saul geht davon aus, dass ADHS in sehr vielen Fällen völlig andere Ursachen hat als eine genetisch bedingte Veranlagung zu Verhaltensauffälligkeiten und Unruhezuständen. Leider nehmen sich jedoch viele Ärzte nicht genügend Zeit, um das Problem eingehend zu beleuchten, sondern tendieren dazu, vorschnell den Rezeptblock zu zücken und den Betroffenen Ritalin als Therapie zu verordnen.

Worauf sollten Eltern achten wenn der Begriff ADHS fällt?

1. Achten Sie darauf, dass der Arzt die Diagnose nicht zu schnell stellt. Bestehen Sie auf einer eingehenden Untersuchung wie z.B. neurologischen Tests und einem Blutbild.

2. Holen Sie sich im Zweifelsfall eine zweite Meinung von einem Facharzt.

3. Hat der Arzt Ritalin empfohlen, wägen Sie die Vor- und Nachteile der Medikation sorgfältig ab. Informieren Sie sich über alternative Therapiemöglichkeiten.

4. Versuchen Sie durch eingehende Gespräche mit Ihrem Kind herauszufinden ob eventuelle Unruhe im Unterricht auch andere Ursachen haben kann. Beispielsweise Mobbing durch andere Schüler, Probleme im Elternhaus wie Scheidung, ein schlechtes Verhältnis zum Lehrer oder körperliche Defizite wie eine Seh- oder Hörschwäche.

Kinder mit ADHS sind sich in der Regel dessen bewusst, was sie nicht können und haben daher oft ein gestörtes Selbstwertgefühl. Eltern können jedoch lernen ihr Kind in den Dingen zu bestärken, die es gut kann.

Auch sportliche Aktivitäten wie Fußball oder Judo, wo das Kind seinen Bewegungsdrang ausleben kann können helfen. Bei manchen Kindern kann sogar eine Ernährungsumstellung gute Resultate erzielen. Vitaminreiche Kost, ausreichend Mineralstoffe und das Vermeiden von zu viel Fastfood und von Produkten mit einem hohen Anteil an künstlichen Aromen, Farbstoffen etc. können unterstützend wirken. Sehr wichtig für Kinder mit ADHS sind aber vor allem ein stabiles familiäres Umfeld sowie feste Strukturen und Tagesabläufe.

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Quellen:

¹ ADHS, Lügen und andere Bestseller (www.faz.net)
² An Evaluation on the Efficacy and Safety of Treatments for Attention Deficit Hyperactivity Disorder in Children and Adolescents: a Comparison of Multiple Treatments. (Li, Gao, He, Zhang, Wang; Mol Neurobiol.; 2016) PMID: 27738872
³ Zusammenhang ADHS und Schilddrüsenerkrankungen? (Schilddruesenguide.de)

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