Gesundheitsmanagement – Berufsbild, Studium und Karrierechancen im Überblick
Management wird im Gesundheitswesen groß geschrieben und die Erfolgschancen im Beruf sind sehr hoch. Der vergleichsweise junge Studiengang Gesundheitsmanagement verbindet medizinische Grundkenntnisse mit ökonomischer Fachkompetenz und wird an vielen Universitäten und Fachhochschulen in Österreich, Deutschland und der Schweiz als Bachelor oder Master angeboten.
Gesundheitsmanagement – Artikelübersicht:
- Ökonomie im Gesundheitswesen
- Inhalte des Studiums zum Gesundheitsökonomen/Gesundheitsmanager
- Einsatzgebiete eines Gesundheitsmanagers
- Voraussetzungen sind für das Studium
- Weitere Informationen
- Linktipps
Der Begriff Gesundheitsmanagement bezeichnet die Organisation sozialpolitisch relevanter Aufgaben zum Zwecke der Erhaltung und Förderung der Gesundheit der Bevölkerung. Gesundheitsmanagement kommt vor allem in Institutionen wie Krankenhäusern, Ambulatorien, Kur- und Heilanstalten, aber auch in Sozialversichrungsanstalten und ähnlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens zum Einsatz.
Mit dem Fach Gesundheitsökonomie gibt es in der Praxis übrigens zahlreiche Überschneidungen, in der Theorie lassen sich beide Begriffe aber doch recht eindeutig voneinander unterscheiden. Denn während beim Fachgebiet Gesundheitsmanagement der Fokus stärker auf betriebswirtschaftliche Themen wie Controlling, Rechnungswesen, Organisation, Projektmanagement oder Personalführung liegt, stehen in der Gesundheitsökonomie zumeist volkswirtschaftliche Aspekte des Gesundheitswesens im Mittelpunkt. Dies nur als Hinweis, da die Begriffe Gesundheitsökonom und Gesundheitsmanager nur allzu oft synonym verwendet werden.
Ökonomie im Gesundheitswesen und was man dazu wissen sollte
Die fortschreitende Ökonomisierung macht auch vor dem Gesundheitswesen nicht halt, das heißt, medizinische Leistungen dürfen “das Maß des Notwendigen nicht überschreiten”, sie müssen “ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein”. Darüber wacht, grob umrissen, der Gesundheitsmanager. Dies setzt grundlegende Kenntnisse in der Medizin und der Pflege voraus und vor allem ein gründliches Studium betriebswirtschaftlicher Abläufe.
Prädestiniert für ein solches Studium sind Menschen, die bereits in Pflege- und/oder Gesundheitsberufen arbeiten und über eine dementsprechende Ausbildung und Berufserfahrung verfügen. Aber auch Abiturienten und Fachholschulabsolventen steht dieser Studiengang offen. Gesundheitsmanager sind begehrte Fachkräfte, deren Einsatzbereiche vielfältig sind. Je nach Hochschule und Ländern sind die Studiengänge allerdings unterschiedlich ausgerichtet.
Wir stellen im Folgenden die Berufsfelder, die Inhalte der Studiengänge und an welchen Universitäten oder Fachhochschulen eine Ausbildung und ein Abschluss möglich sind, vor.
Inhalte des Studiums zum Gesundheitsökonomen/Gesundheitsmanager
Je nach Universität oder Fachhochschule variieren die Module und Vorlesungen, manche Hochschulen legen mehr Wert auf medizinische Kompetenz, andere vermitteln vermehrt ökonomische Zusammenhänge oder juristisches Fachwissen. In Österreich und in der Schweiz überwiegt Sozialmanagement. In der Regel werden folgende Inhalte gelehrt
• Betriebswirtschaftslehre (BWL)
• Volkswirtschaftslehre (VWL)
• Personalmanagement
• Controlling
• Marketing
• Gesundheitspolitik
• Qualitätsmanagement und Gesundheitsökonomie
• Medizinrecht und Rechtliche Grundlagen im Gesundheitswesen
• Wirtschafts und Gesellschaftsrecht
• Business English
Darüber hinaus sind die Aneignung einer weiteren Fremdsprache, Kommunikationsfähigkeiten, Sozial- und Sportmanagement erforderliche Bestandteile eines Studienverlaufs. Für den Master-Abschluss sind Führungsqualitäten notwendig und weitere Studieninhalte wie
• Unternehmensethik
• Unternehmensführung
• Public Health und Gesundheitssysteme
• Finanz- und Investitionsmanagement
• Projektmanagement
• Empirische Sozial-und Wirtschaftsforschung
Tipp: Vor Aufnahme eines Studiums sollte die entsprechende Homepage oder Broschüre gründlich studiert werden und der Studienberater kann auch persönlich befragt werden.
Einsatzgebiete eines Gesundheitsmanagers
Nach dem theoretischen Teil des Studiums erfolgen Praktika in verschiedenen Einrichtungen, wo dann oft die Entscheidung für den späteren Berufseinstieg fällt.
• Krankenhäuser
• Rehabilitationskliniken
• Medizinische Versorgungsnetze
• Private oder Gesetzliche Krankenkassen
• Prüfungs-und Beratungsunternehmen
• Versicherungen
• Pharma-Industrie
• Kur- und Bädereinrichtungen
• Gesundheitstourismus
• Wellnessbereiche
Das Berufsbild ist jedoch nicht auf öffentliche Einrichtungen, den Tourismus oder die Industrie beschränkt, sondern folgende Berufsfelder stehen Gesundheitsmanagern/-ökonomen offen:
• Analyst
• Controller im Medizinbereich
• Vertrieb
• Einsatz im betrieblichen Gesundheitsmanagement, wobei es neben Daten zu erfassen und auszuwerten um die Optimierung betrieblicher Abläufe und Prävention geht
Welche Voraussetzungen sind für das Studium nötig?
Nicht alle Universitäten bieten explizit Gesundheitsmanagement an, die Bezeichnungen lauten oft auf Gesundheitswirtschaft, Health Economies oder Sozialmanagement.
Voraussetzungen für die Zulassung zum Studium sind:
• Matura (Abitur oder Fachabitur)
• Abgeschlossene Meisterprüfung in einem verwandten Beruf
• Eine mindestens 2-jährige Ausbildung in einem Gesundheitsberuf mit anschließender 3-jähriger Berufserfahrung
Die Studienlänge variiert je nach Uni und Studiengang zwischen 6 bis 12 Semester. Wir haben uns das Angebot im D-A-CH Raum näher angesehen.
Hier ein Auszug aus den insgesamt 7 Standorten für den Bachelor-Abschluss in Österreich:
• Gesundheits- und Pflegemanagement an der Fachhochschule Kärnten in Feldkirchen
• Prozessmanagement Gesundheit an der Fachhochschule Oberösterreich in Steyr
• Nonprofit, Sozial- und Gesundheitswesen am MCI Management Center in Innsbruck
• Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung Fachhochschule Burgenland in Pinkafeld
In der Schweiz werden alleine 18 Master-Studiengänge angeboten, zum Beispiel:
• Betriebliches Gesundheitsmanagement und Soziale Arbeit an der Hochschule Luzern
• Business Administration -Major Health Economics and Health Care Management an der ZHAW in Zürich
• Health Service Management an der FHO in St. Gallen
• Management und Healthcare an der Universität Lausanne
In Deutschland erfreut sich das Duale Studium mit dem Bachelor-Abschluss großer Beliebtheit, das aktuell an folgenden Standorten absolviert werden kann
• Bochum
• Darmstadt
• Erfurt
• Hamburg
• Heidelberg
• Kassel
• Köln
• Leipzig
• München
• Nürnberg
Die Bandbreite ist insgesamt sehr weit gefächert und reicht vom Vollzeit-Bachelor bis zu berufsbegleitenden Master-Studiengängen und Fernstudiengängen fürs Gesundheitsmanagement.
Weitere Informationen
Hier können Sie sich umfassend informieren:
Gesundheitsmanagement Österreich
Gesundheitsmanagement Deutschland
Gesundheitsmanagement Schweiz
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Quelle:
¹ Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement im Vergleich
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Linktipps
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