Krankenpflege: Wissenswertes über einen Beruf der Zukunft

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Krankenpfleger mit Patient - vielfältige Berufsbilder

Die Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenschwester sowie zum diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger ermöglicht für die Absolventen nicht nur die Grundausbildung zu einer Tätigkeit, die in Zukunft immer stärker gefragt sein wird, sondern auch die Möglichkeit zur individuellen Weiterbildung nach Interesse.


In Österreich ist im Gegensatz zu anderen EU-Ländern die Ausbildung allerdings noch nicht auf universitärem Niveau.

Wie ist die Ausbildung in Österreich geregelt?

Diese umfasst in Österreich eine Ausbildungsdauer von 3 Jahren. Aufnahmevoraussetzungen sind in den Schulen für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege – welche es in Spitälern in ganz Österreich (besonders in Wien) zahlreich gibt – ersichtlich.

Speziell kann man sich auch für die Ausbildung zur/zum diplomierten Kinderkrankenschwester/-pfleger, zur/zum diplomierten psychiatrischen Gesundheits- und Krankenschwester/-pfleger oder zur Hebamme entscheiden. Die Dauer beträgt ebenfalls 3 Jahre. Ebenso wird eine Ausbildung in der Pflegehilfe mit der Dauer von 1-2 Jahren in Österreich angeboten.

Welche Möglichkeiten zur Weiterbildung bestehen?

Die Möglichkeiten sind vielfältig. Weiterbildungen mit Schwerpunkten wie z.B. Pflege bei Demenz, in der onkologischen Pflege, in der forensischen Pflege – um nur einiges zu nennen – werden für Absolventen der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen angeboten.

Lehrgänge wie Basales und Mittleres Pflegemanagement, Basale Stimulation, Pflegepädagogik, Pflegemanagement oder Pflegewissenschaft sind für die wissenschaftliche Weiterentwicklung der pflegerischen Praxis sehr wichtig und interessant.

Welche Aufgaben hat die Krankenpflege?

“Sie unterstützt, motiviert und leitet gesunde und kranke Menschen an, damit diese ihre Gesundheit aufrechterhalten und/oder wiedererlangen können.

Die fachkundige Betreuung pflegebedürftiger Personen entsprechend den körperlichen, seelischen und geistigen Bedürfnissen des Patienten in Krankenanstalten, zu Hause, in Schulen, am Arbeitsplatz usw. ist ebenfalls eine Aufgabe der Krankenpflege. Sie beobachtet die körperliche und seelische Verfassung und mögliche Umstände, die einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit ausüben.”¹

Wie sieht der Tätigkeitsbereich genau aus?

“Der Tätigkeitsbereich umfasst eigenverantwortliche, mitverantwortliche und interdisziplinäre Tätigkeiten, insbesondere:

  • Pflegeanamnese: Erhebung der Pflegebedürfnisse und des Grades der Pflegeabhängigkeit des Patienten oder Klienten sowie Feststellung und Beurteilung der zur Deckung dieser Bedürfnisse zur Verfügung stehenden Ressourcen
  • Pflegediagnose: Feststellung der Pflegebedürfnisse
  • Pflegeplanung: Planung der Pflege, Festlegung von pflegerischen Zielen und Entscheidungen über zu treffende pflegerische Maßnahmen
  • Durchführung der Pflegemaßnahmen
  • Pflegeevaluation: Auswertung der Resultate der Pflegemaßnahmen
  • Informationen über Krankheitsvorbeugung und Anwendung von gesundheitsfördernden Maßnahmen
  • Psychosoziale Betreuung
  • Dokumentation des Pflegeprozesses
  • Organisation der Pflege
  • Mitwirkung an der Pflegeforschung”²

Welche unterschiedlichen Berufsgruppen im Bereich Pflege haben welche Aufgaben?

Dieser Beruf ist sehr vielfältig und umfasst die individuelle Betreuung, Beratung, Begleitung und Pflege von gesunden, kranken und behinderten Menschen. Die jeweilige Tätigkeit ist den Bedürfnissen und dem Zustand der Pflegebedürftigen anzupassen.

“Zu den wesentlichsten Aufgaben der Krankenpflege gehört es, Menschen aller Altersstufen in Problemsituationen beizustehen. Für das Wohl der Kranken und Hilfsbedürftigen ist eine enge Zusammenarbeit mit Betroffenen, deren Angehörigen und anderen Begrufsgruppen im Gesundheitswesen wichtig. Die Schaffung einer Atmosphäre, in der sich der Betroffene körperlich und seelisch möglichst wohl fühlen kann, ist Aufgabe des gesamten Betreuungsteams mit einer Schlüsselposition für Pflegepersonen, die große Eigeninitiative erfordert.

Bei den Pflegehilfen zählt die Betreuung pflegebedürftiger Menschen und die Unterstützung der diplomierten Fachkräfte des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege zu den Hauptaufgaben. Die Pflegehilfe begleitet durch den Alltag und unterstützt bei der Bewältigung der täglichen Bedürfnisse pflegebedürftiger Menschen.

Bei den Abteilungshelfern umfassen die Aufgaben jenen Bereich der Betreuung, die den Pflegeberufen oder anderen Gesundheitsberufen nicht vorbehalten ist. Diese Aufgaben bestehen aus der Kombination verschiedenster Tätigkeiten insbesondere die der Haushaltsführung. Dazu zählen zum Beispiel die Wäschegebarung, Ver- und Entsorgung diverser Pflegeutensilien, Reinigung und bei Bedarf Desinfektion diverser Gegenstände usw.”³

“Österreich hat – im Gegensatz zu anderen EU-Ländern, die USA und viele asiatische Staaten – die Pflegegrundausbildung trotz der immer höheren Anforderungen an den Beruf derzeit noch nicht auf Tertiärniveau angehoben.” Eine Anpassung an ein universitäres Niveau führt jedoch möglicherweise zu einer gesteigerten Nachfrage für diese Ausbildung, einer Erhöhung im Ansehen des Berufes sowie zu einem gesteigerten Wissen in den einzelnen Fachrichtungen.

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Quellen:

¹ Soziale Unfallversicherung – Berufsbild Pflege (www.auva.at; Artikel offline)
² Ausbildung – Stellungnahme zur Situation der Pflegeausbildung in Österreich (www.gespw.at; Artikel offline)
³ Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Herausforderung Geriatrie – die Zukunft der Altenpflege
– Anreize für Pflegeberufe dringend gesucht
– Die Aufgaben der Gesundheitsberufe
– Seniorenheime in Österreich
– Wellness- und Kurhotels
– Therapie von Demenzerkrankungen

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