Gerstensprossen | Keime und Sprossen

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Gerste & Gerstensprossen

Die meisten kennen Gerste hauptsächlich als Rohstoff für Bier, Spirituosen (Whisky, Korn) und als häufiges Ausgangsmaterial der Malzerzeugung. Als Brotgetreide ist Gerste wegen der schlechten Backeigenschaften zwar schon lange von Roggen und Weizen verdrängt worden, dafür erleben Gerstensprossen und Gerstengrassaft wegen ihres hohen Vitalstoffgehalts einen regelrechten Boom.


Gerstensprossen – Basiswissen

Die Gerste ist nicht nur ein sehr altes, sondern auch ein sehr widerstandsfähiges Getreide. Bereits vor etwa ca. 10.000 Jahren wurde das Getreide aus der Familie der Süßgräser von einer Wildform für den Ackerbau domestiziert. Vor 5.000 Jahren, etwa 3.000 vor Christus, spielte es neben Reis eine tragende Rolle bei der Entwicklung des Ackerbaus am indischen Subkontinent. Im antiken Griechenland war sie heilig und im Kult um die griechische Göttin und Urmutter Demeter – zuständig für die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten – findet sie größte Verehrung.

Im Mittelalter wurde Gerste zwar überwiegend als Viehfutter verwendet, konkurrierte jedoch durch die üppigen Ernten schnell mit Weizen als Nahrungsmittel. Sie wurde als Brei verzeht, geröstet und später in Fladen verbacken. Recht bald wurde Gerste dann auch zum Brauen von Bier und zum Brennen von Whisky verwendet.

Ebenfalls bekannt ist Gerste in Form von Graupen, also die gebrochene, geschälten, geschliffenen und polierten Körner, die besonders bekömmlich sind. Geröstet wird Gerste zur koffeinfreien Alternative zum üblichen Bohnenkaffee, dem Malzkaffee.

Die Sprossen der Gerste schmecken wunderbar süß, sie werden deshalb auch als pflanzlicher Honig bezeichnet.

We Gerstenkeimlinge züchten will, sollte auf extra entpelzte Gerstensamen zurückgreifen. Diese sind in gut sortierten Drogeriefachmärkten, in Reformhäusern und Bioläden erhältlich. Nach 6 Stunden Einweichzeit können die Samen in einem Keimglas herangezogen werden. Dabei sollte die Gerste allerdings keinesfalls zu feucht gehalten werden, um optimal zu gedeihen und nicht zu schimmeln.

Inhaltsstoffe der Gerstensprossen

  • 10% Protein
  • 2,1% Fett
  • 72% Kohlehydrate
  • Vitamin: B1, B2, B6, Niacin, C, E, Karotin,Biotin und Inosit
  • Mineralstoffe: Chlor, Eisen, Jod, Kalium, Kobalt, Kupfer, Magnesium, Mangan, Natrium, Silizium, Zink

Gerste enthält Gluten, was bei Personen mit Glutenunverträglichkeit zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Gerstensprossen Verwendung

Gerstensprossen eignen sich durch ihren nussig süßen Geschmack wunderbar zur Verfeinerung von Süßspeisen wie Müsli, Fruchtjoghurt, Topfenzubereitungen, Shake/Smoothie, zum Verfeinern von Salat und anderen Gemüsegerichten, sowie zum Dekorieren.

Gerste kann auch zu Gerstengras oder Gerstengrün gezüchtet werden. Dieses wiederum lässt sich zu Gerstengrassaft verarbeiten. Die Halme werden etwa 8 Tage gezüchtet und entweder als Salatwürze genossen oder zu einem Saft weiterverarbeitet. Wer keinen eigen Entsafter dafür hat, kann ganz einfach die Halme klein schneiden und mit etwas Wasser im Standmixer oder mit der Pürierstab zerkleinern.

Gerstengras ist insgesamt reich an Vitaminen (Vitamin A, Vitamin C, Vitamin D2, Vitamin E, das für die Blutgerinnung wichtige Vitamin K), Calzium, Ballaststoffen und Antioxidantien, zudem verfügt es über eine hohe Bioverfügbarkeit – die Inhaltsstoffe werden also besonders leicht vom Körper aufgenommen.

Anzucht: Vom Samen zur Sprosse

Sprossengläser eignen sich am besten für diese Art der Keimlinge. Die Saat kann auch direkt im Keimglas eingeweicht werden.

  • Einweichzeit: 6 Stunden
  • Temperatur: ca. 18 Grad
  • Zweimal täglich spülen und wässern
  • Erntefertig nach 3 Tagen
  • Ertrag: eine Tasse Samen ergibt 3 Tassen Sprossen

Tipp: Die Haltbarkeit im Kühlschrank beträgt 3 bis 4 Tage.

Rezept mit Gartensprossen

Frischer Gerstensprossensalat

2 Avocados
1 geraspelte Karotte
250 frische Champignons, blättrig geschnitten
Saft einer Zitrone
1 EL Tamari (glutenfreie Sojasauce)
3 Tasse Gerstensprossen,
1 Tasse Mungobohnensprossen
4 Salatblätter
frisch gemahlener Pfeffer
Essig-Öl Vinaigrette

Zubereitung (4 Portionen):

1. Die geschälten Avocados vierteln.
2. Champignons mit Karotte, Sprossen und Gewürzen gut vermischen, mit Zitrone beträufeln und abschmecken.
3. Zum Servieren pro Portion je 1 Salatblatt auf den Teller legen, zwei Avocado Viertel darauf legen und den Sprossensalt darüber verteilen.
4. Etwas Essig-Öl Vinaigrette (2 TL Öl, 1 TL Essig, 1 Spritzer Zitronensaft, 1 MS Zucker, Salz, Pfeffer) darüber träufeln.

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Quelle:

¹ Gemüsekeimlinge & Keimsprossen: das unbekannte Potenzial der Sprossenzucht (HBLFA Schönbrunn; PDF)

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

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