Sonnenblumensprossen | Keime und Sprossen

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Sonnenblumensprossen

Die Sonnenblume war für die Indianer Süd- und Nordamerikas immer schon ein bedeutungsvolles Symbol. Lange bevor Bohnen, Mais und Kürbis kultiviert wurden, spielte die Blume eine besondere Rolle in der Ernährung. Sonnenblumenkerne kennen wir mittlerweile alle, aber auch Sonnenblumensprossen und -keime sind gesund und nährstoffreich und können für pikante Snacks und süsse Speisen verwendet werden.


Die Sonnenblume gehört zu den Korbblütlern. Sie ist eine einjährige Pflanze und kann bis zu vier Meter hoch werden. Allein der Blütenkranz misst 40 cm im Durchmesser und kann auch noch größer werden. Der Blütenstand täuscht eine Einzelblüte vor, besteht aber aus ca. 150.000 Einzelblüten. Die Samen der Sonnenblume sind charakteristisch schwarz weiss gestreift und ihre Kerne als gesunde Knabberkerne weltweit beliebt. Nun erobern auch die Sonnenblumensprossen und -keime die Küchen der Welt.

Sonnenblumensprossen – Basiswissen

Die Sprossen der Sonnenblumen schmecken wunderbar nussig, selbst dann noch, wenn sie schon grün sind. Die Sonnenblumen-Sprossen kann man nach zwei bis drei Tagen als Keimlinge essen oder man lässt sie wachsen, bis sich aus den nussigen Hälften nach rund sieben bis zwölf Tagen fleischige Blätter entwickelt haben. Dieses Grünkraut kann man wie Salat geniessen.

Wenn Sie Sonnenblumenkeimlinge züchten wollen, müssen Sie geschälte Sonnenblumenkerne verwenden, zum Grünkraut-Anbau eignen sich auch ungeschälte Kerne. Wenn man beides geniessen will, verwenden Sie am besten geschälte Kerne und ernten zunächst die Jungkeime, lassen aber ein paar übrig. Diese wachsen dann weiter – eventuell auf Küchenkrepp – bis die frischen grünen Salat-Pflänzchen erntereif sind.

Inhaltsstoffe der Sonnenblumensamen

  • 28% Protein mit allen essentiellen Aminosäuren
  • 25-40% Öl mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren (v.a. Linolsäure und Lezithin)
  • 10% Kohlehydrate
  • Vitamin: A, B1, B2, B6, B12, C, D, E, F, K (besonders viel Vitamin D!)
  • Mineralstoffe: Chlor, Fluor, Kalium, Kalzium, Kupfer, Magnesium, Mangan, Jod, Zink sowie extrem hohe Anreicherung von Eisen
  • Enzyme
  • Hormone
  • Cholin, Betain, Gerbstoffe)
  • Ätherische Öle

Sonnenblumensprossen – wie verwenden?

Sonnenblumensprossen lassen sich ganz ähnlich verwenden wie Sonnenblumenkerne. Kerne wie Sprossen eignen sich als Snack für zwischendurch, können aber auch zum Verfeinern eines bunten Sommersalates oder eines Rohkostgerichts und als Einlage für eine Suppe verwendet werden. Dafür empfiehlt es sich, die Sonnenblumensprossen – genauso wie die Kerne – kurz in der Pfanne anzubraten. Das betont den nussigen Charakter.

Die Sonnenblumensprossen eignen sich auch zum Mixen von Dips und Aufstrichen. Hier ist süss und salzig möglich. Wir haben drei konkrete Tipps:

  • Sonnenblumensprossen mit etwas Zitronensaft, Kräutern, Knoblauch und Gewürzen nach Lust und Laune zu einem leckeren Dip oder Aufstrich mixen
  • Rucola, kleingeschnittene Tomaten, Avocadowürfel und Sonnenblumensprossen (frisch oder getrocknet) mit etwas Olivenöl, Zitronensaft und Salz oder anderen Kräutern mixen (geht auch ohne Öl)
  • Sonnenblumensprossen mit Dattelpüree, Kakao oder Carob, Vanille oder Zimt zu einem süssen, an Schokolade erinnernden Aufstrich mixen

Das Grünkraut wächst übrigens üppig und bringt große Blätter hervor. Diese werden nicht so wie bei anderen Sprossen und Keimlingen als eine Art Gewürz über Gerichte gestreut, sondern haben selbst Salatblattgröße und können ruhig als eigener Mengenbestandteil betrachtet werden. Sonnenblumen Grünkraut kann aber auch wie Spinat verarbeitet werden.

Tipp: Wenn man die Sprossen dörrt, kann man sie auch haltbar machen.

Heilwirksame Fähigkeiten und Anwendungsgebiete

Noch heute bereiten indigene Völker in Amerika Säfte und Pasten aus der Sonnenblume. Diese wirkt entgiftend bei Schlangen- oder anderen Insektenbissen oder Stichen und lindert Schmerz und Juckreiz. Dafür werden Stängel, Keime, Blätter, Blüten und Samen – also alle Bestandteile der Pflanze – verwendet.

Wissenschaftlich nachgewiesen wurde auch der positive Effekt der Linolsäure der Pflanze bei Multipler Sklerose sowie Kreisklauferkrankungen.

Der hohe Eisengehalt der Sonnenblumensprossen hilft bei Blutarmut und auch bezüglich Cholesterin konnte ein positiver Effekt nachgewiesen werden. Die Phytosterinen der Pflanze senken das Gesamt- und LDL-Cholesterin, während Triglyceride und HDL-Cholesterin unverändert bleiben.

Die Kerne helfen zudem bei Hautproblemen und Darmreizungen. Das Sonnenblumenöl gilt als kräftigend. Beide beugen Parodontose, Zahnfleischbluten und Blutarmut vor. Sie unterstützen das Immunsystem und sind gut für Muskeln, Nerven- und Knochenbildung.

Herstellung und Züchtung

Sonnenblumenkerne sind Dunkelkeimer und gedeihen am besten in eher finsterer Umgebung.

Vom Samen zur Sonnenblumensprosse (am besten im Glas)

  • Einweichzeit: 6 Stunden
  • Temperatur: ca. 18 Grad
  • Zweimal täglich spülen und wässern
  • Erntefertig nach 1-2 Tagen
  • Ertrag: eine Tasse Samen ergibt 1,5 Tassen Sprossen

Vom Samen zum Sonnenblumengrün (in der Erde oder im Hydrogerät)

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  • Einweichzeit: 12 Stunden
  • Temperatur: ca. 18 Grad
  • Viermal täglich besprenkeln
  • Erntefertig nach 8 bis 12 Tagen
  • Ertrag: eine Tasse Samen ergibt 1,5 Tassen Sprossen
  • Zweimal täglich spülen und wässern
  • Erntefertig nach 1-2 Tagen
  • Ertrag: vier EL ungeschälte Sonnenblumenkerne ergeben ergeben ca. 3 Tassen Grünkraut

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Linktipps

– Mungobohnen – Keime und Sprossen
– Weizensprossen – Keime und Sprossen
– Alfalfa/Luzerne – Keime und Sprossen
– Rettichsprossen – Keime und Sprossen
– Fünf Elemente Ernährung

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