Senf – der gesunde Alleskönner

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Senf - der gesunde Alleskönner

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Süß, scharf, gesund und vielseitig, so präsentiert sich Senf. Gemeint ist dabei aber nicht nur die verarbeitete Gewürzpaste Tafelsenf, sondern auch ihre geschmackgebende Grundlage, das Senfkorn.


Senf hat eine lange Geschichte als Gewürz und Heilmittel. Hauptverantwortlich dafür sind die enthaltenen ätherische Öle, die nicht nur den besonderen Geruch und Geschmack geben, sondern aufgrund ihrer gesundheitsfördernden Wirkung auch als Haus- und Heilmittel bei bestimmten Beschwerden eingesetzt werden.

Senf – Artikelübersicht:

Senf ist ein Gewürz, das aus den Samen der Senfpflanze gewonnen wird. Es ist bekannt für seinen scharfen und würzigen Geschmack und wird in vielen Küchen weltweit verwendet.

Obwohl das Gewürz bei uns sehr häufig verwendet wird, wissen nur wenige über die Geschichte des Gewürzes, die Sorten und Herstellungsverfahren, sowie die Verwendung in der Küche und als Heilmittel genau Bescheid.

Das wollen wir mit diesem Artikel ändern.

Botanik

Senf ist eine Gattung der Kreuzblütler mit 10 Arten, die besonders im Mittelmeergebiet verbreitet sind. Die Pflanze kann bis zu einem Meter hoch werden und hat gelbe Blüten. Die Samen werden in den länglichen Schoten gebildet, die beim Reifen braun oder schwarz werden.

In Mitteleuropa finden sich der Ackersenf, der Rauke-Senf und der Schwarze Senf. Um Tafelsenf herstellen zu können, wird die Saat der Senfpflanze (also die Senfkörner) benötigt.

Die Senfpflanze selbst ist ein gelb blühendes Wildkraut, das mit Kohl, Rettich, Radieschen, Kresse und Raps verwandt ist. Die Schoten der Senfpflanze enthalten im Inneren etwa zwei bis zehn Senfkörner. Wenn diese herangereift sind, werden sie aus den Schoten herausgelöst und stehen dann als Senfsaat zur Weiterverarbeitung zur Verfügung.

Herkunft, Aufzucht und Ernte

Senf wird weltweit in verschiedenen Klimazonen angebaut, wobei die größten Anbaugebiete in Kanada, USA, Russland, Ukraine, Indien und China liegen. Die Pflanze ist relativ anspruchslos und kann in vielen verschiedenen Böden und klimatischen Bedingungen wachsen.

Senfsamen sind sehr klein, rund und haben eine raue Oberfläche. Sie enthalten Senfölglykoside, die bei Kontakt mit Wasser zu Senfölen und Senfölsäuren hydrolysieren. Dies ist verantwortlich für den charakteristischen scharfen Geschmack von Senf. Die Intensität des Geschmacks hängt von der Art der Senfsaat und der Verarbeitung ab.

Die Samen werden sowohl als Gewürz als auch zur Herstellung von Senföl und anderen Senfprodukten verwendet. Der Anbau von Senfpflanzen ist relativ einfach und erfordert nicht viel Pflege. Die Pflanzen gedeihen in gemäßigten Klimazonen und bevorzugen gut durchlässige Böden.

Die Senfpflanze wird meist im Frühjahr ausgesät und benötigt ca. 90-120 Tage bis zur Reife. Die Ernte erfolgt in der Regel im Spätsommer oder Herbst, wenn die Samen trocken und braun geworden sind. Die Pflanzen werden dann entweder manuell oder maschinell geerntet und die Samen werden anschließend getrocknet und gereinigt.

Bei der Aufzucht von Senf ist es wichtig, dass keine Schädlinge oder Krankheiten die Ernte beeinträchtigen. Es können verschiedene Schädlinge wie Blattläuse, Käfer oder Raupen auftreten, die durch chemische Mittel oder natürliche Methoden wie z.B. dem Einsatz von Nützlingen bekämpft werden können.

Um eine nachhaltige Senfproduktion zu gewährleisten, wird vermehrt auf ökologische Anbaumethoden gesetzt, bei denen auf chemische Pflanzenschutzmittel und synthetische Düngemittel verzichtet wird. Außerdem wird versucht, den Wasser- und Energieverbrauch während der Produktion zu minimieren.

Insgesamt ist Senf eine relativ anspruchslose Pflanze, die in vielen verschiedenen Regionen der Welt angebaut werden kann und eine wichtige Rolle in der Ernährung und Medizin spielt.

Geschichte

Senf wird seit mindestens 3.000 Jahren in der Küche und als Heilmittel verwendet. Es ist jedoch nicht bekannt, wo und wann Senf erstmals angebaut oder verwendet wurde.

Die früheste bekannte schriftliche Erwähnung von Senf stammt aus dem alten Indien, wo es im Sanskrit als “sarsapa” bezeichnet wurde. Die alten Römer verwendeten Senf als Gewürz und als Medizin, um verschiedene Beschwerden wie Schmerzen und Verstopfung zu behandeln. Senf war auch bei den Griechen und Ägyptern beliebt und war im Mittelalter in Europa weit verbreitet.

Im Laufe der Geschichte wurde Senf in verschiedenen Regionen und Kulturen auf verschiedene Arten verwendet. In Frankreich wurde Senf zu einer wichtigen Zutat in der Küche und die Stadt Dijon wurde zu einem wichtigen Zentrum für die Senfproduktion. Im englischen Worcester wurde Worcestershire-Sauce entwickelt, die Senf als wichtige Zutat enthält.

In der traditionellen Medizin wurde Senf aufgrund seiner entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften verwendet. Senfpflaster, bei denen eine Paste aus Senfmehl und Wasser auf die Haut aufgetragen wird, waren früher ein gängiges Mittel zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen. Senfölbäder wurden ebenfalls zur Linderung von Muskel- und Gelenkschmerzen verwendet.

In der modernen Zeit wird Senf vor allem als Gewürz und Zutat in Saucen, Dressings und Marinaden verwendet, aber es wird auch weiterhin als traditionelles Heilmittel eingesetzt.

Jemand, der zu allem seinen Senf dazugeben muss.

Die bekannte Redewendung zu einer Person, die sich ungefragt in ein Gespräch einmischt und sich damit eher unbeliebt macht, hat ihren Ursprung im 17. Jahrhundert.

Damals war Tafelsenf bzw. Speisesenf als Gewürzpaste besonders wertvoll, was viele Wirte dazu veranlasste ungefragt etwas Senf zu ihren Sopeisen servierten um die Gerichte kostbarer erscheinen zu lassen.

Das Problem: durch seinen charakteristischen Duft und den scharfen geschmack passte er nicht zu allen Speisen und verdarb so vielen Gästen den Appetit.

Wie läuft der Herstellungsprozess von Speisesenf ab?

Die Herstellung von Speisesenf ist ein komplexer Prozess, der sorgfältige Auswahl und Verarbeitung der Zutaten erfordert.

Hier ist eine grundlegende Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Herstellung von Speisesenf:

  • Senfsaat auswählen: Die erste Entscheidung beim Herstellen von Senf ist die Auswahl der Senfsaat. Es gibt verschiedene Sorten von Senfsaat, die sich in Farbe und Geschmack unterscheiden. Die meisten Senfsorten werden aus einer Mischung aus gelber und brauner Senfsaat hergestellt.
  • Mahlen: Die Senfsaat wird gemahlen, um ein feines Pulver zu erhalten. Die Größe der Mahlung beeinflusst den Geschmack und die Konsistenz des Senfs.
  • Vermischen: Das gemahlene Senfpulver wird mit anderen Zutaten wie Essig, Wasser, Salz und Gewürzen wie Kurkuma oder Paprika vermischt. Die Mischung wird zu einer Paste verarbeitet, die je nach Rezept unterschiedliche Texturen haben kann.
  • Alterung: Die Paste wird dann zur Alterung in einem Behälter gelagert. Während des Alterungsprozesses entwickelt sich der Geschmack des Senfs und wird immer kräftiger.
  • Abfüllung: Nach der Alterung wird der Senf in Gläser oder andere Behälter abgefüllt und versiegelt.

Es gibt auch verschiedene Variationen im Herstellungsprozess von Senf, die sich in den verwendeten Zutaten und der Art und Weise unterscheiden, wie sie verarbeitet werden.

Zum Beispiel können einige Sorten von Senf süße oder würzige Zutaten enthalten, während andere mit Bier oder Wein gemacht werden. Einige Senfsorten werden auch kalt verarbeitet, während andere durch Erhitzen pasteurisiert werden.

Sorten

Dijon-Senf und Bordeaux-Senf sind zwei verschiedene Sorten von Senf, die ihren Ursprung in den gleichnamigen Regionen in Frankreich haben, sich aber in der Herstellung und den verwendeten Zutaten unterscheiden.

Dijon-Senf ist ein scharfer Tafelsenf, der nach der Stadt Dijon benannt ist. Für die Herstellung von Dijon-Senf wird die Senfsaat mit Wein oder Essig vorgequollen, bevor sie gemahlen und mit Wasser und Salz vermischt wird.

Bei der Herstellung von Dijon-Senf wird die Senfsaat zunächst mit Wein oder Essig vermischt und dann 24 bis 48 Stunden lang eingeweicht, um sie weicher zu machen. Anschließend wird die Mischung aus Senfsaat und Flüssigkeit gemahlen, um ein grobes Senfpulver zu erhalten.

Dieses Pulver wird dann mit Wasser, Salz und manchmal auch anderen Gewürzen wie Knoblauch oder Paprika vermischt, um eine glatte, scharfe Paste zu erzeugen. Diese Paste wird normalerweise nicht weiter verarbeitet und direkt abgefüllt.

Der Name “Dijon” ist jedoch kein geschützter Begriff und kann auf viele Arten von Senf angewendet werden, die diesem Stil ähneln.

Im Gegensatz dazu wird bei der Herstellung von Bordeaux-Senf die Senfsaat trocken gemahlen, um ein grobes Senfpulver zu erhalten. Anschließend wird das Pulver mit Essig und Wein vermischt und für mehrere Tage oder sogar Wochen fermentiert, um die Aromen und Geschmacksprofile zu entwickeln. Diese Fermentation führt zu einem milderen, grobkörnigeren Senf, der weit weniger scharf ist als Dijon-Senf.

Der Name “Bordeaux” ist auch nicht geschützt und kann auf verschiedene Arten von Senf angewendet werden, die diesem Stil ähneln.

In beiden Fällen ist die Senfsaat das Hauptbestandteil, aber der Unterschied in der Herstellung führt zu unterschiedlichen Geschmacksprofilen und Texturen.

Obwohl die Namen “Dijon-Art” und “Bordeaux-Art” keine gesetzlich geschützten Bezeichnungen sind, haben sie dennoch eine Bedeutung in der Senfherstellung. Sie beschreiben einen bestimmten Stil von Senf, der seinen Ursprung in diesen Regionen hat und bestimmte geschmackliche Merkmale aufweist.

Die bekanntesten Senfsorten im Überblick

Es gibt viele verschiedene Senfsorten, aber die bekanntesten und beliebtesten Sorten sind zweifellos Dijon-Senf, mittelscharfer Senf, scharfer Senf, süßer Senf, englischer Senf und Kremser Senf. Der Klassiker unter den Senfsorten ist bei uns der mittelscharfe Senf.

In Frankreich sind die beiden bekanntesten Senfklassiker Dijon-Senf und Moutarde de Meaux. In Ostdeutschland ist der Bautz’ner Senf sehr bekannt und beliebt. Es gibt auch viele weitere Senfsorten, wie z.B. Honigsenf, Feigensenf, Bärlauchsenf und Chili-Senf.

Einige der bekanntesten Sorten von Senf im Überblick:

  • Dijon-Senf: Dijon-Senf stammt aus Frankreich und wird aus brauner Senfsaat, Wein oder Essig und Salz hergestellt. Er hat einen kräftigen, scharfen Geschmack und ist meistens hellgelb bis hellbraun.
  • Englischer Senf: Englischer Senf wird aus Senfpulver, Salz, Zucker, Rahm, Rapsöl und Balsamico weiß oder Apfelessig hergestellt. Traditionell wurde englischer Senf von den englischen Hausfrauen selbst zu Hause zubereitet. Das traditionelle Rezept bestand lediglich aus weißem und braunem Senfmehl und Wasser, sowie einer Geheimzutat, dem Gewürz Kurkuma. Englischer Senf ist bekannt für seinen scharfen Geschmack, seine cremige Konsistenz und seine gelbe Farbe.
  • Scharfer Senf: Scharfer Senf wird aus brauner oder schwarzer Senfsaat hergestellt und hat einen sehr scharfen, pikanten Geschmack. Er wird oft als Zutat in scharfen Saucen und Dressings verwendet.
  • Mittelscharfer Senf: Mittelscharfer Senf hat einen etwas milderen Geschmack als scharfer Senf und wird aus gelber Senfsaat hergestellt. Er eignet sich gut als Allzweck-Senf für Sandwiches, Würstchen und andere Speisen.
  • Süßer Senf: auch als Kremser Senf bekannt, wird oft in Bayern und Österreich serviert und hat einen milden, süßen Geschmack. Er wird oft zu Weißwürsten und Brezeln serviert.
  • Honigsenf: Honigsenf wird aus Senfsaat, Honig und Essig hergestellt und hat einen süßen, milden Geschmack. Er eignet sich gut als Dressing für Salate oder als Dip für Fingerfood.

Verwendung in der Küche

Senf ist eine gute Quelle für Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Besonders bemerkenswert ist sein hoher Gehalt an Vitamin C und Eisen. Eine Portion Senfkörner (1 Esslöffel) enthält etwa 3-5% der empfohlenen täglichen Aufnahme von Eisen und Vitamin C.

In der Küche kann Tafelsenf als kalorienarme Alternative zu anderen Saucen oder Dressings verwendet werden. Eine Portion Senf (1 Esslöffel) enthält nur etwa 5 Kalorien und wenig Fett.

Allerdings sollte man beim Kauf von Senf auf den Zuckergehalt achten, da viele kommerzielle Senfsorten zuckerhaltige Zusatzstoffe enthalten können.

Senf und Senfkörner sind sehr vielseitige Zutaten und werden in vielen verschiedenen Gerichten verwendet, um Geschmack und Aroma zu verbessern.

Hier einige Beispiele für Gerichte, die typischerweise nicht ohne Senf oder Senfkörner auskommen:

  • Wurst und Fleischwaren: Tafelsenf ist ein beliebter Dip für Würste, Senfkörner werden ber auch oft in Fleischwaren wie Schinken und Salami verwendet, um den Geschmack zu verbessern.
  • Marinaden und Dressings: Senf wird häufig in Marinaden und Dressings verwendet, um eine säuerliche Note hinzuzufügen und die Aromen anderer Zutaten zu verbessern.
  • Sandwiches, Brötchen und Burger: Senf ist ein klassisches Topping für Sandwiches und Burger und wird oft mit Ketchup oder Mayonnaise kombiniert, um zusätzlichen Geschmack und Textur zu bieten.
  • Saucen und Dips: Senf ist eine beliebte Zutat in vielen Saucen und Dips, wie z.B. Remoulade, Barbecue-Sauce und Honigsenf-Dip.
  • Eintöpfe und Suppen: Senfkörner werden oft in Eintöpfen und Suppen verwendet, um eine zusätzliche Textur und Geschmacksnote zu bieten.
  • Brot und Gebäck: Senfkörner werden manchmal als Zutat in Brot und Gebäck verwendet, um ihnen ein würziges Aroma zu verleihen.
  • Gemüse- und Kartoffelgerichte: Senf kann auch in Gemüse- und Kartoffelgerichten verwendet werden, um zusätzlichen Geschmack zu verleihen und die Aromen anderer Zutaten zu verbessern.

Senf hat aufgrund seiner scharfen Senföle, wie Senföl und Allylsenföl, einen starken Einfluss auf den Körper und die Verdauung.

Beim Verzehr von Senf steigt der Speichelfluss und die Magensaftproduktion an, was die Verdauung fördern kann. Studien haben gezeigt, dass der Genuss von Senf zu einer höheren Konzentration von Verdauungsenzymen im Magen führt, was dazu beitragen kann, dass Nahrung schneller verdaut und aufgenommen wird.

Senfkörner essentiell für sauer Eingemachtes & Pickles

Senfkörner werden häufig als Zutat für sauer Eingemachtes wie Gewürzgurken, Rote Rüben oder Sauerkraut verwendet, da sie eine natürliche Konservierungswirkung haben und den eingelegten Lebensmitteln einen würzigen Geschmack verleihen.

Senfkörner enthalten Senföl und andere ätherische Öle, die antimikrobielle Eigenschaften haben und dazu beitragen können, das Wachstum von Bakterien und Pilzen zu hemmen. Dies kann dazu beitragen, das Eingemachte länger haltbar zu machen, indem es das Wachstum von unerwünschten Mikroorganismen hemmt.

Darüber hinaus verleihen Senfkörner dem Eingemachten einen scharfen, würzigen Geschmack, der gut zu sauren Lebensmitteln passt. Senfkörner werden oft mit anderen Gewürzen wie Dill, Lorbeerblättern, Pfefferkörnern oder Zwiebeln kombiniert, um einen individuellen Geschmack zu erzeugen.

Senfkörner in der indischen Küche

Senfkörner spielen eine wichtige Rolle in der indischen Küche und werden oft in Form von Senfpulver oder ganzen Senfkörnern verwendet. In der indischen Küche gibt es zahlreiche Gerichte, die Senf enthalten oder mit Senf gewürzt werden, wie z.B. Chutneys, Currys, Marinaden und Gewürzmischungen.

In der nordindischen Küche werden Senfkörner oft in Öl geröstet, um ihren Geschmack und ihr Aroma zu intensivieren, bevor sie als Gewürz in Gerichten wie Saag (Spinatgericht), Aloo Gobi (Kartoffel-Blumenkohl-Curry) oder Biryani (Gewürzreisgericht) verwendet werden.

In der südindischen Küche werden Senfkörner oft in Kombination mit Curryblättern und getrockneten roten Chilis verwendet, um das charakteristische Aroma von Gerichten wie Sambar (Linsensuppe) und Rasam (scharfe Tomatensuppe) zu erzeugen.

Senfpulver wird auch häufig in indischen Gewürzmischungen wie Garam Masala, einer Mischung aus gemahlenen Gewürzen, die oft zum Würzen von Fleisch und Gemüse verwendet wird, oder Chaat Masala, einer würzigen Mischung, die oft auf Snacks und Streetfood gestreut wird, verwendet.

Eine der bekanntesten Gewürzzubereitungen in Pulverform, die Senfkörner enthalten, ist zweifellos das Currypulver.

Currypulver ist eine Mischung aus verschiedenen Gewürzen, die in der indischen Küche verwendet wird. Die genaue Zusammensetzung variiert je nach Region und Hersteller, aber die meisten Currypulver enthalten in der Regel Senfkörner, Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Ingwer, Knoblauch, Chili und andere Gewürze wie Fenchelsamen, Zimt, Nelken oder Kardamom.

In der Regel werden übrigens ungeröstete Senfkörner für die Herstellung von Currypulver verwendet. Geröstete Senfkörner haben zwar einen intensiveren Geschmack, können aber auch bitter schmecken und den Geschmack anderer Gewürze überdecken.

Die ungerösteten Senfkörner werden zunächst gemahlen und dann mit anderen Gewürzen zu einer Gewürzmischung vermengt. Dabei kann je nach Rezept auch die Menge und die Art der Senfkörner variieren, beispielsweise kann schwarzer Senf oder brauner Senf verwendet werden.

Die Senfkörner in der Currypulvermischung sorgen für eine pikante Note und verstärken den Geschmack der anderen Gewürze.

Das Currypulver wird oft zum Würzen von Fleisch, Fisch, Gemüse und Reisgerichten verwendet. Es kann auch als Marinade oder Gewürzpaste verwendet werden, indem man es mit Öl oder Joghurt mischt.

Senf: Verwendung als Haus- und Heilmittel

Pflanzenbild von weißem Senf

Senf hat eine lange Geschichte als Heilmittel und wird seit Jahrhunderten zur Linderung von Beschwerden eingesetzt.

Senföl ist der Wirkstoff in Senf, der für viele seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften verantwortlich ist. Es enthält Verbindungen wie Allyl-Senföl und Senf-Glykoside, die antimikrobielle, entzündungshemmende und krebsbekämpfende Eigenschaften haben können.

Allyl-Senföl ist bekannt für seine wärmende Wirkung, die bei der Linderung von Muskelschmerzen und -entzündungen hilfreich sein kann. Es kann auch bei Erkältungen und verstopfter Nase helfen, indem es die Nasenschleimhäute öffnet und die Atmung erleichtert.

Die Senf-Glykoside, auch Sinigrin genannt, haben möglicherweise antioxidative und krebsbekämpfende Eigenschaften. In Studien wurde gezeigt, dass Sinigrin möglicherweise das Wachstum von Krebszellen hemmen kann, insbesondere in Bezug auf Brustkrebs, Darmkrebs und Leukämie.

Eine Möglichkeit, Senf als Hausmittel zu nutzen, ist die Verwendung von Senfpflastern. Diese bestehen aus einer Paste aus Senfmehl und Wasser, die auf ein Tuch aufgetragen und auf die betroffene Stelle aufgelegt wird. Die Senfpflaster können bei Erkältungen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie bei Durchblutungsstörungen eingesetzt werden.

Die ätherischen Öle des Senfs können auch in der Medizin eingesetzt werden. Sie werden in der Regel als äußerliches Mittel verwendet und können beispielsweise bei Schmerzen, Entzündungen oder bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt werden. Eine Möglichkeit der Anwendung ist die Verwendung von Senföl in Form von Umschlägen, Bädern oder Massagen.

Darüber hinaus gibt es auch senfhaltige Salben und Cremes, die ätherische Öle aus Senf enthalten und bei äußerlicher Anwendung Schmerzen und Entzündungen lindern können.

Hier eine Auswahl an Möglichkeiten, Senf als Hausmittel zu Heilzwecken zu verwenden:

  • Erkältungen und verstopfte Nase: Senföl kann dazu beitragen, die Nasenschleimhäute zu öffnen und die Atmung zu erleichtern. Einige Menschen verwenden Senfpflaster oder -bäder, um Erkältungen oder verstopfte Nasen zu behandeln.
  • Muskelschmerzen und Gelenkbeschwerden: Senf kann aufgrund seiner wärmenden Eigenschaften Schmerzen und Entzündungen in den Muskeln und Gelenken lindern. Einige Menschen verwenden Senfpackungen, -bäder oder -salben, um Schmerzen zu lindern.
  • Verdauungsprobleme: Senf kann auch bei Verdauungsproblemen wie Blähungen und Verstopfung helfen. Senfsamen können entweder als Gewürz in Lebensmitteln verwendet werden oder als Tee getrunken werden, um Verdauungsbeschwerden zu lindern.
  • Hautprobleme: Senföl kann aufgrund seiner antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften helfen, Hautprobleme wie Akne oder Schuppenflechte zu lindern. Einige Menschen verwenden Senf in Form von Bädern, Kompressen oder Salben, um Hautprobleme zu behandeln.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Senf als Heilmittel nicht für alle geeignet ist und dass es möglicherweise unerwünschte Nebenwirkungen gibt. Menschen mit empfindlicher Haut oder bestimmten Erkrankungen sollten Senf als Heilmittel vermeiden oder vorher mit einem Arzt sprechen.

Achtung: eine seltene, aber tückische Lebensmittelallergie ist die Senf-Allergie. Die Allergie auf Senf tritt in Europa in erster Linie in Frankreich und Spanien auf. Die wichtigsten allergieauslösenden Proteine in Senf werden von der Lebensmittelverarbeitung nicht stark beeinflusst und sind hitzebeständig.

Daher können auch Senföle und Senfsaucen allergische Reaktionen auslösen. Die Symptome einer Senf-Allergie können von milden Hautreaktionen bis hin zu schweren anaphylaktischen Reaktionen reichen.

Es gibt keine spezifische Behandlung für eine Senf-Allergie, aber die Symptome können mit Antihistaminika und Adrenalin behandelt werden. Menschen mit einer Senf-Allergie sollten Senf und senfhaltige Lebensmittel daher möglichst vermeiden.

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Quellen:

¹ Sinigrin and Its Therapeutic Benefits. (Mazumder A. et al. in Molecules. 2016 Mar 29;21(4):416.) doi: 10.3390/molecules21040416
² Mustard allergy as a new food allergy. (Rancé F. in Allergy. 2003 Apr;58(4):287-8.) doi: 10.1034/j.1398-9995.2003.00109.x.
³ Richtlinie zur Beurteilung von Senf (lebensmittelverband Deutschland; 2019)

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Linktipps

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