Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (21 Bewertungen, Durchschnitt: 3,52 Sterne von 5)
Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)

Fotocredit: Stockwerk-Fotodesign | stock.adobe.com

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist eine chronische Augenerkrankung, die zu einem fortschreitenden Sehkraftverlust an der Makula führt. Ursache dafür ist eine Störung des Stoffwechsels.


Die Begriffe “Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)” und “senile Makulopathie” werden oft synonym verwendet, um eine Erkrankung der Makula zu beschreiben, die im Alter auftritt. Tatsächlich handelt es sich bei beiden Begriffen um dieselbe Erkrankung.

Der Begriff “senil” bedeutet “altersbedingt” und wurde früher häufig verwendet, um die AMD zu beschreiben, aber heute wird der Begriff AMD bevorzugt.

Die AMD ist eine der häufigsten Ursachen für Sehstörungen im höheren Lebensalter und tritt meist nach dem 50. Lebensjahr auf.

Makula

Die Makula (gelber Fleck) liegt im Mittelpunkt unseres Blickfeldes. Sie ist also jene Stelle der Netzhaut, die für das scharfe Sehen besonders wichtig ist. Wie bei einem Fotoapparat wird hier das wahrgenommene Bild scharf gestellt.

Die hierbei entstehenden elektrischen Ströme werden in einem dicken Kabelstrang, den Sehnerven, gesammelt und quer durch den ganzen Kopf an der Hirnanhangsdrüse vorbei über zusätzlich eingebaute Umschaltstellen des Gehirns, die auch die Verknüpfung z. B. zu unseren Gleichgewichtsorganen und zum Kleinhirn herstellen, zur sogenannten Sehrinde – dem Teil des Gehirns, mit dem wir in der Lage sind, die Informationen überhaupt wahrzunehmen – weitergeleitet.

Warum gibt es für die Makula auch die Bezeichnung “gelber Fleck”?

Diese Bezeichnung rührt daher, dass der Bereich ganz besondere – eben gelbe – Pigmente enthält. Zudem enthält die Makula spezielle lichtempfindliche Zellen namens Zapfen, die Farben erkennen und Details wahrnehmen können.

Wenn die Makula beschädigt oder beeinträchtigt wird, kann dies zu verschiedenen Sehstörungen führen, wie zum Beispiel:

  • Makuladegeneration: Dies ist eine altersbedingte Erkrankung, bei der sich die Makula langsam verschlechtert und zu Sehverlust führen kann.
  • Diabetische Retinopathie: Eine Komplikation von Diabetes, bei der die Blutgefäße in der Netzhaut geschädigt werden und zu Sehverlust führen können, einschließlich der Makula.
  • Makulaödem: Eine Schwellung der Makula, die aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen verursacht wird und die Sehschärfe beeinträchtigt.
  • Makulaforamen: Eine Lücke in der Makula, die das zentrale Sehen beeinträchtigt.

Diese Störungen können das Sehvermögen beeinträchtigen und im fortgeschrittenen Stadium sogar zu Sehverlust führen.

Makuladegeneration: Was passiert hier in meinem Auge?

Degeneration bedeutet: Abbau. Dies passiert mit der hauchdünnen Schicht, welche die Netzhaut vor schädlichen Stoffwechselabfallstoffen schützt. Mangel an wichtigen Nährstoffen und auch Sauerstoffmangel sind einige der Erkrankungsursachen.

Makuladegeneration

Die altersbezogene Makula-Degeneration (AMD) tritt in zwei Formen auf: In trockener oder feuchter Ausprägung.

Die trockene Form ist mit einem langsam fortschreitenden Verlust der für den Sehvorgang wichtigen Pigmentschicht in der zentralen Netzhaut oder Makula verbunden, die für das genaue Sehen bei Tätigkeiten wie Lesen, Autofahren und dem Erkennen von Gesichtern benötigt wird. Sie entwickelt sich langsam und schleichend und führt im Allgemeinen zu einer allmählichen Verschlechterung der Sehschärfe.

Die feuchte Form wird durch die Bildung abnormer Blutgefäße unter der Makula verursacht, und wird auch als chorioidale Neovaskularisation (CNV) bezeichnet. Die feuchte AMD ist seltener, aber schwerwiegender und tritt auf, wenn abnormale Blutgefäße in der Netzhaut wachsen und Flüssigkeit in den Bereich der Makula auslaufen lassen, was schnell zu einem Sehverlust führen kann.

Die Ursachen für die AMD sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen.

Diagnose

Die Diagnose einer altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) wird in der Regel durch eine Augenuntersuchung, einschließlich einer Prüfung der Sehschärfe, einer Untersuchung der Netzhaut und einer Prüfung der Makula durch einen Augenarzt oder Augenoptiker gestellt. Es gibt auch spezielle Tests wie die Fluoreszenzangiographie oder die optische Kohärenztomographie (OCT), die zur Diagnose von AMD eingesetzt werden können.

Zu den Anzeichen und Symptomen von AMD gehören eine verschwommene oder verzerrte zentrale Sehschärfe, Probleme beim Lesen oder bei der Erkennung von Gesichtern sowie eine Abnahme der Farbintensität oder Helligkeit. Es kann auch zu einem dunklen oder blinden Fleck im Zentrum des Sehfeldes kommen.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, die Progression der AMD zu verlangsamen und das Sehvermögen zu erhalten oder zu verbessern. Es ist daher wichtig, regelmäßige Augenuntersuchungen durchzuführen, insbesondere ab einem Alter von 50 Jahren oder wenn Risikofaktoren vorliegen.

Behandlung

Ihr Augenarzt wird eine Angiographie (Röntgenuntersuchung zum Sichtbarmachen der Blutgefäße) durchführen. Diese lassen sich dann entweder mit Laserstrahlen, Röntgenbestrahlung oder bei schwären Fällen auch operativ entfernen. Weiters wird er mit Ihrem Hausarzt eine Optimierung der Stoffwechsel- und Kreislaufparameter besprechen.

Die Therapiemöglichkeiten bei altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) hängen von der Art und dem Stadium der AMD ab. Für die trockene AMD gibt es derzeit keine spezifische Behandlung. Allerdings können spezielle Nahrungsergänzungsmittel und eine gesunde Lebensweise das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

Für die feuchte AMD gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, darunter:

  • Intravitreale Injektionen – Anti-VEGF-Therapie: Bei dieser Behandlung wird ein Medikament in den Glaskörper des Auges injiziert, um das Wachstum von abnormen Blutgefäßen zu hemmen, die die feuchte AMD verursachen. Die Therapie wird in der Regel durch intravitreale Injektionen von Anti-VEGF-Medikamenten durchgeführt. Dies wird in der Regel alle paar Wochen wiederholt. Die zum Einsatz kommenden VEGF-Hemmer (vascular endothelial growth factor) sind Medikamente, die das Einsprießen neuer Blutgefäße in das Auge hemmen und somit das Fortschreiten der AMD verlangsamen oder zumindest vorübergehend aufhalten können. Eine regelmäßige Behandlung ist wichtig, um die chronische Aktivität der Erkrankung zu berücksichtigen und den bestmöglichen Effekt zu erzielen.
  • Laserbehandlung: Ein Laserstrahl wird verwendet, um abnorme Blutgefäße in der Netzhaut zu vernichten und das Wachstum neuer abnormer Blutgefäße zu verhindern.
  • Photodynamische Therapie: Ein lichtaktiviertes Medikament wird in die Blutbahn injiziert, und dann wird ein Laser verwendet, um das Medikament zu aktivieren und die abnormen Blutgefäße in der Netzhaut zu vernichten.
  • Subretinale Operation: Bei dieser Operation wird ein kleiner Schnitt in die Netzhaut gemacht, um abnormale Blutgefäße oder Flüssigkeit zu entfernen und das normale Gewebe zu reparieren.
  • Anti-VEGF-Medikamente (Auszug):

    Ranibizumab und Aflibercept sind Medikamente, die bei der Behandlung der feuchten AMD eingesetzt werden können. Sie gehören zur Klasse der Anti-VEGF-Medikamente und wirken, indem sie das Wachstum neuer Blutgefäße in der Netzhaut hemmen.

    Ranibizumab wird als intravitreale Injektion verabreicht und ist in vielen Ländern für die Behandlung der feuchten AMD zugelassen. Es wurde in mehreren klinischen Studien gezeigt, dass Ranibizumab das Sehvermögen bei Patienten mit feuchter AMD verbessert und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt.

    Auch Etaretin hat in klinischen Studien eine signifikante Verbesserung des Sehvermögens bei Patienten mit feuchter AMD gezeigt.

    Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Medikamente nicht in der Lage sind, bereits geschädigtes Gewebe wiederherzustellen, sondern lediglich das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können.

    Darüber hinaus kann es bei der Anwendung von intravitrealen Injektionen zu bestimmten Nebenwirkungen wie Augenentzündungen, Blutungen oder Netzhautablösungen kommen. Deshalb ist es wichtig, dass die Anwendung dieser Medikamente von einem erfahrenen Augenarzt oder Augenoptiker durchgeführt wird.

    Es ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung der feuchten AMD sehr effektiv sein kann, insbesondere wenn sie frühzeitig erkannt wird.

    ——————-

    Quellen:

    ¹ Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) (MSD MANUAL)
    ² Adhärenz bei der Anti-VEGF-Therapie – Überlegungen und praktische Empfehlungen (A. Lommatzsch et al. in Ophthalmologe. 2021; 118(8): 801–809. Published online 2020) PMID: 33270147

    [Verfasst 06/2009, Update: 02/2023]

    Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

    Linktipps

    – Makulopathie
    – neue Therapie bei feuchter Makula-Degeneration
    – Linksammlung zum Thema Makulopathie
    – Alterssichtigkeit (Presbyopie)

    Augenkrankheiten

    Schielen
    Schneeblindheit
    Sicca Syndrom
    Stabsicht
    Trachom
    Weitsichtigkeit

    --------------------------
    Grauer Star
    Grüner Star | Glaukom
    Glotzauge
    Hornhautverkrümmung
    Kurzsichtigkeit
    Makuladegeneration
    Retinis Pigmrntose

    Augenflimmern
    Augentripper
    Augenzittern
    Bindehautentzündung
    Diabetische Retinoparthie
    Farbenblindheit


    Das könnte Sie auch interessieren …