Grippe | Krankheitslexikon

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Grippe - Frau mit Influenza

Grippewelle in Österreich: Die “echte Grippe” ist eine akute Infektion des Atemtraktes, die durch die Influenza-Viren ausgelöst wird. Die Ansteckung erfolgt durch eine Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, etc.).


Der Grippevirus wird in die Lunge eingeatmet, setzt sich dort fest und vermehrt sich. Die Folge ist eine Entzündung der Atemwege, nach ein bis drei Tagen entwickelt sich das typische Krankheitsbild. Die Patienten sind ein bis zwei Tage vor und bis zu 7 Tage nach Auftreten der Symptome ansteckend.

Influenza: Informationen zur echten Grippe

Bei fieberhaften Viruserkrankungen, die in der kalten Jahreszeit auftreten, spricht man im Volksmund meist von “der Grippe”. In manchen Fällen kann es sich dabei auch wirklich um eine echte Virusgrippe (Influenza) handeln, meist ist es jedoch eine Infektion mit einem oder mehreren der mehr als 200 Schnupfenviren.

Die Symptome sind verstopfte Nase, Halsentzündung und Fieber. Sie sollten innerhalb weniger Tage wieder vergehen.

In der Apotheke rezeptfrei erhältliche Mittel (am bekanntesten ist das Aspirin) wirken jedoch fiebersenkend, entzündungshemmend und schmerzstillend. Wegen der Kreislaufbelastung durch das Fieber ist Bettruhe dennoch anzuraten.

Im Gegensatz zur harmlosen Erkältung ist die echte Grippe (Influenza) eine nicht zu unterschätzende Infektionskrankheit. Je nach Virenstamm kann sie lebensgefährliches Fieber verursachen. Die gefürchtete “spanische Grippe”, die nach dem Ersten Weltkrieg in Europa wütete, kostete Millionen Menschenleben und war die größte medizinische Katastrophe der Geschichte.

Doch auch die Influenza-Wellen, die uns jedes Jahr heimsuchen, sind nicht zu unterschätzen. Der Betroffene merkt den Unterschied zur Erkältung meist recht leicht: Hohes Fieber, schweres Krankheitsgefühl und häufig quälende Gliederschmerzen sind Zeichen für eine Influenza.

In solchen Fällen ist unbedingt Bettruhe einzuhalten und bei sehr hohem oder über meherere Tage andauerndem Fieber ein Arzt zu konsultieren. Das einzige wirksame Mittel gegen die Grippe ist die rechtzeitige Impfung. Angesichts der Schwere der Krankheit und der Tatsache, dass besonders ältere Menschen durchaus an der Grippe sterben können, ist die jährliche Impfung äußerst empfehlenswert.

Jährlich erkranken weltweit zwischen 10 und 15 % der Bevölkerung an der “echten” Grippe (Influenza), das sind in Österreich 800.000 bis 1,2 Mio. Personen. Die höchsten Erkrankungsraten findet man bei Kindern und Jugendlichen. Jedes Jahr gibt es sogenannte Grippewellen. Sie treten in unseren Breiten vorzugsweise zwischen Dezember und März auf, ihre Dauer beträgt 6 bis 8 Wochen.

Inkubationszeit – von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit

Eine Grippe (Influenza) ist hochansteckend, bereits infizierte Menschen, die noch keine Symptome zeigen, sind trotzdem schon ansteckend. Die Inkubationszeit ist recht kurz und beträgt bei der Grippe meist nur ein bis zwei Tage. Der Verlauf der Krankheit hängt einerseits vom Typ des Influenza-Virus ab, andererseits vom aktuellen Zustand des Immunsystems des Patienten.

Fix ist allerdings, dass die absolute Mehrheit von an Grippe erkrankten Menschen nicht arbeits- bzw. schulfähig ist und auch aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr unbedingt daheim bleiben sollte.

Symptome

Typisch für die Grippe ist das plötzliche Einsetzen schwerer Symptome. Im Vordergrund stehen Allgemeinsymptome wie Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, allgemeines Krankheitsgefühl und Schwäche sowie Appetitlosigkeit. Weiters treten trockener Husten und Halsschmerzen auf. Bei Kindern kommt es häufig auch zu Übelkeit oder Erbrechen.

Die Krankheitsdauer beträgt meist 7 bis 14 Tage, ein allgemeines Schwächegefühl und Appetitlosigkeit können jedoch noch über Wochen hinaus andauern. Im Gegensatz dazu beginnt ein grippaler Infekt (Erkältung) eher schleichend, im Vordergrund stehen Symptome wie Schnupfen und Halsschmerzen. Das Krankheitsgefühl ist viel geringer, Allgemeinsymptome wie Fieber fehlen oder sind nur schwach ausgeprägt.

Infolge einer Grippe kann es zu einer Reihe von Komplikationen kommen wie z. B. Mittelohr-, Lungen- und Herzmuskelentzündung. Diese Komplikationen treten in erster Linie bei Risikogruppen auf, das sind einerseits Personen über 65 Jahre und anderseits Personen mit chronischen Erkrankungen der Lunge (Asthma, chronische Bronchitis), des Herz-Kreislauf-Systems, Nierenerkrankungen, Diabetes sowie bei eingeschränkter Funktion des Immunsystems. Besonders für diese Personengruppen ist eine jährlich durchzuführende Grippeimpfung empfehlenswert.

Ursachen

Die Erreger der echten Grippe sind ausnahmslos Viren. Sie teilen sich in drei verschiedene Virus-Typen auf, die als Influenza A, B und C bezeichnet werden. Eine Ursache, warum es beinahe alljährlich zu großen Grippe-Epidemien kommt, ist ist die hohe Veränderlichkeit (Mutagenität) dieser Viren, vor allem beim Typ A.

Therapie

Da es sich bei den Grippe Erregern ausschließlich um Viren handelt, ist der Einsatz von Antibiotika nicht nur absolut sinnlos, sondern kann sich sogar nachteilig auf die Gesundheit auswirken, da dadurch die Wahrscheinlichkeit von Resistenzen auf diese Medikamente steigen.

Die Mittel der Wahl sind daher Virostatika, so genannten Neuraminidase-Hemmer, die die weitere Vermehrung der Influenza-Viren hemmen sollen. Allerdings ist der Therapieerfolg sehr von der raschen Verabreichung abhängig, schon nach 48 Stunden macht der Einsatz keinen Sinn mehr. Der sofortige Einsatz empfiehlt sich jedenfalls bei älteren Menschen, Kindern und immungeschwächten Patienten, sowie Erwachsenen mit Kontakt zu Risikopersonen (etwa Krankenhauspersonal).

Die Behandlung der Begleitsymptopme erfolgt gesondert (z.B. andauerndes hohes Fieber, Schluckbeschwerden, Husten). Nur gegen möglicherweise auftretende Sekundärinfektionen mit Bakterien ist die Verschreibung von allgemeinen antibakteriell wirkende Medikamente (eben den genannten Antibiotika) sinnvoll, da sie auch einer Lungenentzündung entgegen wirken können.

Grippe-Impfung

Jedes Jahr werden die gerade akuten Virenstämme identifiziert und danach ein Impfserum entwickelt. Tatsächlich ist die Grippe-Impfung die einzig wirklich vorbeugende Maßnahme zum Schutz vor einer Influenza.

Die offizielle Impfempfehlung des Nationalen Impfgremiums in Österreich betrifft insbesondere Ältere (über 60 Jahre), Kleinkinder (ab dem vollendeten 6. Lebensmonat), chronisch Kranke, Personengruppen mit anderen Risikofaktoren und Personal im Gesundheitswesen.

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Informationsstellen:

AKH Wien
A-1090 Wien, Währinger Gürtel 18 – 20
Tel.: 01/40400-0
Internet: www.akhwien.at

SMZ-Ost (Donauspital)
A-1220 Wien, Langobardenstraße 122
Tel.: 01/288 02-0
Fax: 01/288 02-2050
Internet: klinik-donaustadt.gesundheitsverbund.at/

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