Königskerze | Heilpflanzenlexikon

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kleinblütige Königskerze

Ihren Namen hat die Königskerze aufgrund ihrer majestätischen Erscheinung und ihrer früheren Verwendung, denn die Stängel wurden in Wachs, Öl, Harz oder Pech getaucht und als Fackeln genutzt. Sie wurde früher auch Herba lucernaria (Lampenkraut) genannt.


Die Königskerze fand bereits bei Hippokrates Erwähnung als Mittel zur Wundbehandlung. Aristoteles nutzte sie angeblich zum Fischfang. Man sagt, er hätte die Samen der Königskerze ins Gewässer gestreut, um die Fische mit den in den Samen enthaltenen Saponinen zu betäuben.

Die nordamerikanischen Indianer sollen getrocknete Blätter der Königskerze zusammen mit anderen Heilpflanzen bei Atemwegserkrankungen geraucht haben.

Hildegard von Bingen nutzte die Königskerze als Heilmittel gegen Depressionen. Heute wird sie in der Naturheilkunde vorwiegend bei Husten angewandt.

Die (Großblütige) Königskerze ist eine zweijährige, krautige Pflanze, die bis zu 3 Meter hoch werden kann. Erst im zweiten Jahr bilden sich ihre leuchtend gelben Blüten.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Verbascum densiflorum
  • Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 2 m
  • Farbe der Blüten: leuchtend Gelb
  • Sammelzeit: Juli – August
  • Vorkommen: Europa, Türkei und Nordafrika
  • Standorte: sonnig; nährstoffarme, durchlässige und trockene Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Blüten

Synonyme

Bettlerdecke, Brennkraut, Donnerkerze, Fackelblume, Fackelkraut, Feldkerze, Frauenkerze, Goldblume, Hammelschwanz, Himmelbrand, Himmelkerze, Himmelsbrand, Himmelskerzenblume, Johanneskerze, Kerzenkraut, Löwenfackelblume, Marienkerze, Schafschwanz, Unholdenkerze, Unholdkerze, Welbenblume, Welkeblume, Wetterkerze, Windblume, Wollblume, Wollkraut, Wullblume, Wundblume

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherische Öle, Flavonoide, Invertzucker, Iridoide, Karoin, Phenolcarbonsäuren, Saponine, Schleimstoffe

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Königskerze wirkt positiv auf den Gallenfluss und die Leber und wird auf folgenden Gebieten eingesetzt:

  • Afterjucken
  • akute und chronische Lungenleiden
  • Asthma
  • Atemwegserkrankungen
  • Augenentzündung
  • Brandwunden
  • Bronchitis
  • Durchfall
  • Entzündungen der oberen Luftwege
  • Geschwüre
  • Hämorrhoiden
  • Hauterkrankungen
  • Heiserkeit
  • Husten
  • Kehlkopfkatarrh
  • Magen-Darm-Katarrh
  • Magenschleimhautentzündungen
  • Mandelentzündung
  • Mittelohrentzündung
  • Ohrenschmerzen
  • Reizhusten
  • Tinnitus
  • Wundheilung


Dosierung und Anwendung

Die Königskerze wird vorwiegend als Bestandteil von Teemischungen verwendet, man kann sie aber auch pur zur Zubereitung eines Tees verwenden und ihre heilende Wirkung, vor allem bei Husten, nutzen.
Hierfür 4 TL Blüten mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen und nach 5 Minuten abseihen. Davon täglich 3 Tassen trinken.

Warnhinweise

Bei empfindlichen Personen kann die Königskerze allergische Hautreizungen auslösen. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht ohne ärztlichen Rat anwenden!

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Linktipp:

– Vorsicht im Umgang mit Heilpflanzen
– Hämorrhoiden | Krankheitslexikon
– Johanniskraut gegen Depressionen | Heilpflanzenlexikon

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