Dill | Heilpflanzenlexikon

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Dill, Gurkenkraut, Naturheilmittel

Der Dill ist in der Naturheilkunde schon lange gebräuchlich. Bereits die Ägypter kannten den Dill und seine heilende Wirkung. Doch auch im antiken Griechenland und Rom wurde der Dill bereits kultiviert. Die Gladiatoren im alten Rom rieben sich vor den Kämpfen mit Dill-Öl ein, um Wunden vorzubeugen.


Es herrschten auch viele Aberglauben rund um den Dill. So sah man ihn als Mittel zum Schutz vor dem Bösen im Allgemeinen und vor Hexen im Besonderen. Bei Hochzeiten und vor Gericht sollte der Dill Glück bringen.

Auch dachte man, der Dill würde impotent machen. Dieser Glaube beruht möglicherweise darauf, dass Hildegard von Bingen ihn als Pflanze, die menschliche Triebe zügelt, beschrieb.

In Nord- und Mitteleuropa wurde der Dill durch Mönche kultiviert, die ihn in ihren Klostergärten anpflanzten.

Der Dill ist aber nicht nur Naturheilkundlern ein Begriff, auch als Gewürzkraut in der Küche erfreut er sich großer Beliebtheit.

Der Dill ist eine einjährig krautige Pflanze mit einem stark aromatischen Duft. Seine Stängel werden bis zu einem Meter hoch, seine gelben Blütendolden weisen einen Durchmesser von bis zu 15 cm auf, die einzelnen Blüten des Dills sind aber zierlich und klein.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Anethum graveolens
  • Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 120 cm
  • Farbe der Blüten: Gelb
  • Sammelzeit: Juni bis September
  • Vorkommen: ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, heute in ganz Europa sowie in Nord- und Südamerika kultiviert
  • Standorte: sonnige Standorte auf warmen, leichten Böden mit gutem Wasser- und Nährstoffhaushalt
  • verwendete Pflanzenteile: Blätter, Samen

Synonyme

Blähkraut, Däll, Dille, Dillkraut, Gurkenkraut, Gurkenkräutel, Gurkenkümmel, Kapernkraut, Kappernkraut, Till

Wirksame Inhaltsstoffe

Ätherische Öle und deren Bestandteile (Carvon, Limonen, α- und β-Phellandren, Apiol, p-Cymen, α-Pinen, Terpinen), Gerbstoff (Tannin), Harze, Kohlenhydrate, Mineralstoffe (Kalium, Calcium, Natrium), Proteine, Schwefel, Vitamin C

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Der Dill beruhigt die Verdauungsorgane, wirkt entzündungshemmend, krampflösend, milchfördernd und findet auf folgenden Gebieten Anwendung:

  • Appetitlosigkeit
  • nervöser Magen
  • Blähungen
  • Gebärmutterkrämpfe
  • Geschwüre
  • Hämorrhoiden
  • Magen- und Darmkrämpfe
  • Magenbeschwerden
  • Menstruationsbeschwerden
  • Schlaflosigkeit

Dosierung und Anwendung

Aus der Dille kann man Tee gegen Verdauungsprobleme und zur Steigerung des Harnflusses zubereiten. Bei Schlafstörungen empfiehlt sich Dillwein.

Tee:

5 g zerstoßene Dillsamen oder Dillkraut mit 100 ml kochendem Wasser übergießen, 6 Minuten ziehen lassen und abseihen. Davon 1 Tasse nach den Mahlzeiten trinken.

Dillwein:

Hierfür eine Tasse Weißwein erhitzen, über 1 TL getrocknete Dillsamen gießen und einige Minuten ziehen lassen. Anschließend abseihen. Den Wein in kleinen Schlucken trinken.

Warnhinweise

Das ätherische Öl nur nach ärztlicher Beratung einnehmen.

Achtung beim Sammeln: Unter den Doldenblütlern gibt es viele sehr giftige Arten, mit denen es zu Verwechslungen kommen könnte, beispielsweise mit dem Schierling.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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