Frühjahrszeit ist Fastenzeit: wie man clever Kalorien reduziert

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Frühjahrszeit ist Fastenzeit: clever Kalorien reduzieren

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Mit dem Aschermittwoch beginnt die traditionelle Fastenzeit. Doch längst ist der Frühlingsbeginn über religiöse Grenzen hinaus zu einem beliebten Zeitpunkt geworden um Kalorien zu reduzieren und so fit und selbstbewusst ins Frühjahr starten zu können.


Hier ein Überblick auf die bewährten Fastenformen samt nützlicher Tipps um Fehler beim Fasten zu vermeiden.

Frühjahrszeit ist Fastenzeit – Artikelübersicht:

Was ursprünglich im religiösen Sinne der Buße und der Reinigung diente, wird heute gerne zum Anlass genommen, um überflüssige Kilos loszuwerden und Körper, Geist und Seele in Harmonie zu bringen und für neue Herausforderungen zu wappnen.

“Der Erfolg vieler Abspeckversuche ist meist ein kurzfristiger. Es spricht nichts dagegen, die Fastenzeit als Anlass zum Abspecken zu nehmen. Wesentlich ist, bewusstes Essen auf das ganze Jahr auszudehnen”, sagt Dr. Christian Feinböck vom Österreichischen Roten Kreuz.

Wenn es um’s Abnehmen geht

Jeder Mensch hat sein individuelles Idealgewicht, das von diversen Trends oder Modell-Vorbildern unbeeinflusst sein sollte. Feinböck: “Richtiges Fasten sollte im Sinne von Kalorienreduktion verstanden werden. Schränken Sie den Fleischgenuss ein und achten sie auf eine ausgewogene Ernährung.” Darunter ist nicht das Studium von Kalorientabellen zu verstehen, sondern eine vielfältige und abwechslungsreiche Ernährung.

Es kommt auf die Mischung an, um den Körper mit allen notwendigen Stoffen zu versorgen. Feinböck: “Essen Sie hauptsächlich Getreideprodukte, wie Nudeln, Reis oder Vollkornbrot. Dazu können Sie eine beliebige Menge pflanzlicher Produkte essen, wie Salat, frisches Gemüse oder Obst. Maximal ein Fünftel der täglichen Nahrung sollte aus tierischen Produkten, also Eiern, Käse, Wurst, Fleisch oder Fisch, bestehen. Äußerst gering sollte der Anteil an fetthaltigen Genussmitteln oder Süßigkeiten sein.”

Eine besonders wirksame Methode der Kalorienreduktion: Essen Sie so oft wie möglich nach 16.00 Uhr nichts mehr.

Feinböck: “Das ist ungefährlich und es ist kein Problem, wenn man es nicht täglich macht. Wer auf das Abendessen verzichtet, wird besser schlafen als mit vollem Bauch und sich viel wohler fühlen. Man tut sich sozusagen im Schlaf etwas Gutes.” Um sich den Verzicht zu erleichtern, gibt es einige Tricks. So dämpfen zum Beispiel einige Tassen Kräutertee das Hungergefühl.

Fastentipps von Experten

Wenn man so will, handelt es sich beim Fasten um einen gewollten körperlichen Ausnahmezustand, der zur Verbesserung des Allgemeinbefindens und einem verbesserten Essverhalten führen soll.

Beim Fasten werden daher spezielle Abläufe im Körper genutzt: nach 16 Stunden ohne Nahrung ist etwa der Zucker fürs Gehirn verbraucht und der Körper beginnt auf die Fettreserven zurückzugreifen.

Die Fettreserven schmelzen also, zugleich sinken Blutdruck und Insulinspiegel ab, das Bindegewebe wird entwässert und die Muskeln entspannen sich. Zugleich beginnen Zellen mit einer Art Großputz und bauen dabei kaputte Proteinstrukturen ab, was wiederum bestimmten Krankheiten vorbeugen kann.

Blutzucker, Cholesterin- und Entzündungswerte verbessern sich, diese Effekte lassen sich nach 16 Stunden ohne Essensaufnahme bzw. zwei Fasttagen pro Woche eindeutig messen.

Eine Kur von mindestens fünf Tagen bewirkt nicht nur, dass das Gewicht geht runtergeht, auch die Stimmung hellt sich auf. Die Maximaldauer einer Kur sollte vier Fastenwochen nicht überschreiten und unbedingt unter ärztlicher Betreuung erfolgen.

Viele Anhänger regelmäßiger Fasteneinheiten berichten auch von einer Stärkung des Selbstbewusstseins. Wer eine Fastenkur durchhält ist stolz auf sein Durchhaltevermögen, weil er sich bewiesen hat, dass er Herr über seinen Körper ist und damit auch Vertrauen in die Fähigkeiten seines Körpers und in sich selbst zurückgewonnen hat.

Diesere Effekt ist auch unter dem Begriff Selbstwirksamkeitserfahrung bekannt und gilt auch bei Verzicht anderer Tätigkeiten oder Gewohnheiten, wie beispielsweise dem Verzicht auf das Handy, Zigaretten oder Gaming.

“Fasten ist grundsätzlich positiv. Niemand muss sich aber dabei quälen. Statt 40 oder weniger Tage zu hungern, ist es sicher einfacher und gesünder, sich das Jahr über mit ausgewogener Kost zu ernähren”, so Feinböck.

Beim Fasten verliert man üblicherweise zwar Gewicht, doch Fasten ist keine Diätform im herkömmlichen Sinn.

Der freiwillige Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel ist nicht gleichzusetzen mit Hungern. Fasten hat heute vielmehr eine Gesundheitsförderung als Ziel, wobei ursprünglich kulturelle oder religiöse Hintergründe natürlich eine Rolle gespielt haben. Heute sind meditative Aspekte zumeist vorrangig, die Gewichtsreduktion ist quasi ein Nebeneffekt.

Dazu empfiehtlt sich moderater Sport wie Yoga, Wandern, Walking oder Radfahren – dies ergänzt das Fasten und verhindert Muskelabbau. Allzugroße Anstrengungen und sportliche Betätigungen sollten wie auch Stress in der Arbeit tunlichst vermieden werden.

Außerdem ist es vorteilhaft, wenn man sich beim Fasten vom Alltag zumindest teilweise ausklinken kann. Ideal wäre also ein Fasten im Urlaub bzw. im Rahmen einer Kur.

Wer kann fasten? Wer sollte lieber nicht fasten?

Prinzipiell ist Fasten für jeden gesunden Erwachsenen geeignet, ausgenommen sind Schwangere und Stillende. Zudem gilt die Einschränkung, dass frisch Operierte Menschen und Menschen die untergewichtig sind und/oder an Magersucht leiden, gar nicht fasten sollten. Bei chronischen Erkrankungen gilt es unbedingt zuvor die Möglichkeiten abzuklären, da in den ersten Tagen Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Kreislaufschwankungen auftreten können.

Auch inmitten einer Stressphase oder bei diagnostizierten Depressionen ist vom Fasten Abstand zu nehmen, denn die Kuren setzen auch verdrängte Gefühle frei.

Krebspatienten hingegen kann kontrolliertes Fasten sogar bei der Chemotherapie unterstützen. Dies sind zumindest die Erkenntnisse jüngerer Studien, die zeigen, dass durch das Weglassen von Nahrung während einer Chemotherapie Zellen geschützt und unerwünschte Krebszellen besser bzw. stärker bekämpft werden können. Doch auch hier gilt: nur nach vorheriger Absprache mit dem Vertrauensarzt.

Je weniger radikal eine Fastenkur ist, desto besser ist es möglich, bestimmte Elemente davon auch längerfristig im Alltag beizubehalten.

Einen Überblick der beliebtesten Fastenformen finden Sie in unserem Artikel Heilfasten: richtig Hungern will gelernt sein

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Quelle:

¹ Rotes Kreuz

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