F.X. Mayr Kur – was steckt hinter dem Therapiekonzept?
Auch wenn es meist so präsentiert wird, es handelt sich bei der nach dem österreichischen Kurarzt Dr. Franz Xaver Mayr benannten F.X. Mayr Kur keineswegs um ein Diätprogramm zum Abnehmen, sondern um ein ganzheitliches Ernährungsprogramm zum Zwecke der Darmsanierung.
Auch wenn die Kur meist automatisch mit einer Gewichtsreduktion einhergeht, so steht diese nicht im Fokus, vielmehr geht es bei dem Therapiekonzept um eine nachhaltige Verbesserung des seelischen und das körperlichen Wohlbefindens durch eine gründliche Darmsäuberung und Entsäuerung des Organismus.
F.X. Mayr Kur – Artikelübersicht:
- Wirkung der basischen Ernährung
- Die Grundsäulen der modernen klinischer Mayr-Methode
- Die basischen Lebensmittel
- Kritik
- Voll im Trend
- Linktipps
Übersäuerung führt im Körper oftmals zu Verdauungsproblemen. Ein übersäuerter Magen macht dem Betroffenen das Leben recht schwer. Aus diesem Grund empfehlen Ernährungswissenschaftler eine basische Ernährung. Diese gilt als ideale Begleitung von einem Entsäuerungsprogramm, das auch im Rahmen von Kuren vorgenommen wird.
Entschlackung und Darmreinigung sind weitere Stichpunkte, bei denen die basische Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Österreich ist dabei das Geburtsland der modernen FX Mayr Kur, einem Therapiekonzept, das durch den in Österreich geborenen und hier wirkenden Arzt Franz Xaver Mayr entwickelt wurde.
Wissenschaftlich bestehen gröbere Zweifel an der Wirksamkeit, dennoch wird Diagnostik und Therapie nach Dr. F. X. Mayr von der Österreichischen Ärztekammer als spezielle Qualifikation von Ärzten anerkannt.
Wirkung der basischen Ernährung
Für den Kurarzt Mayr waren Verdauungsprobleme die Wurzel (fast) allen Übels. Deshalb entwickelte er eine dreistufige Fastenmethode zur Darmsanierung, die allseits bekannte Semmel und Milch Diät.
Dabei werden altbackene Semmeln mit Milch konsumiert und dabei lange und langsam gekaut. Ergänzt wird die Methode mit einer dosierten Darmreinigung und einer täglichen Massage des Bauches um die Darmperestaltik anzuregen.
Seine Annahme: eine basische Ernährung beruht darauf, dass der menschliche Körper in der Zeit der Anwendung mit leicht aufnehmbaren Mineralstoffen und Nährstoffen sowie Vitalstoffen versorgt wird. Auf diese Weise praktiziert wird durch den Anwender der basischen Ernährung eine ausgewogene Ernährung, der die Verdauung fördert und Entzündungsherde schont.
Eine basische Ernährung verschont den Menschen dabei vor all jenen sauren Stoffwechselrückständen, welche durch die übliche Ernährungsweise im Körper entstehen würden. Dadurch wird der Säure-Basen-Haushalt harmonisiert und ein gesunder pH-Wert entstehen kann.
Dabei zeigen die Werte unter 7 an, dass eine Übersäuerung vorliegt, während Werte über 7 als neutral und damit als ideal gelten. Die basische Ernährung entsäuert das Bindegewebe, die Lymphe, den Dünndarm und auch alle anderen Organe, welche einen basischen pH-Wert benötigen.
Diese Art der Ernährung sorgt aber auch gleichzeitig dafür, dass sich im Magen die Magensäureproduktion einpendelt. Das heißt sie sollte nicht zu schwach und nicht zu stark sein.
Grund dafür ist, dass sich im Dickdarm und der Scheide Bakterien ansiedeln können, die dort für das erforderliche saure Milieu sorgen und daher nützliche Bakterien sind.
Die Grundsäulen der modernen klinischer Mayr-Methode
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1. Schonung: bedeutet in diesem Kontext die Regeneration des Verdauungsapparates durch leicht verdauliche, kalorienarme Kost.
2. Säuberung: Bei der Darmreinigung sollen Schadstoffe mittels Bittersalz (Epsomsalz) und Wasser bzw. ungesüßtem Kräutertee aus dem Körper geschwemmt werden.
3. Schulung: gemeint ist ein Bewusstseinsschaffen für gesunde Ernährung, aber auch langsames Kautraining.
4. Substitution: ergänzend werden zusätzlich Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente gegeben.
Nicht geeignet ist die F.X. Mayr Kur laut Experten bei schweren rheumatischen Erkrankungen, bei Tumorerkrankungen, Schilddrüsenstörungen, aber auch bei akuten Infekten.
Die basischen Lebensmittel
Eine basische Ernährung besteht dabei ausschließlich aus basischen Lebensmitteln, während die säurebildenden Lebensmittel gemieden werden bei dieser Ernährung.
Wer nun denkt, dass basische Lebensmittel ausschließlich die Lebensmittel sind, die weniger gut sind, der irrt sich, denn überraschenderweise finden sich unter den basischen Lebensmitteln auch Lebensmittel wie Wein, Bier, Nuss-Nougat-Creme als Brotaufstrich und Marmelade und sogar Eis.
Doch leider kann man sich bei der basischen Ernährung seinen Speiseplan nicht willkürlich zusammenstellen. Es kommt nämlich darauf an, wie hoch der Gehalt der basischen Säuren ist, die im jeweiligen Lebensmittel vorhanden sind.
Die Kombination macht es dabei aus, was gegessen werden kann. Bananen gehören zu den Lebensmitteln, die auf der Liste der basischen Ernährung ganz oben stehen, denn dieses Obst ist der ideale Sattmacher und auch ein hervorragender Energielieferant.
Zu den basischen Lebensmitteln gehören aber auch Kartoffeln. Diese haben zudem auch wenig Kalorien. Und wer gerne Karotten isst, der hat auch Glück, denn auch diese gehören zu den Top-Lebensmitteln, die einen idealen Wert haben.
Die Liste könnte nun einfach so weitergeführt werden. Unter anderem gehören zu den Top-Lebensmitteln auch Fenchel, Rucola, Rosinen und Kohlrabi. Doch allgemein sind basische Lebensmittel arm an säurebildenden Aminosäuren und verschlacken nicht.
Diese Lebensmittel enthalten auch Antioxidantien, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, welche dazu beitragen, dass der Körper vitalisiert wird.
Auch verfügen basische Lebensmittel über eine hohen Wassergehalt, was natürlich gut ist, da der Körper so immer über ausreichend Flüssigkeit verfügt, auch wenn vielleicht einmal zu wenig getrunken wurde.
Eine basische Ernährung macht sich daher auch gleich bemerkbar in diesem Fall, weil es dann nicht so leicht wegen des Mangels an Flüssigkeit zu Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen kommt.
Viele basische Lebensmittel wirken zumeist auch entzündungshemmend, und zwar dank der hohen Vitalstoff- und Antioxidantiengehalte und der richtigen Fettsäuren, die dem Körper durch diese Lebensmittel zugeführt werden.
Kritik
Zwar bestätigen die meisten Mediziner, dass die F.X. Mayr Kur auf die langfristige Umstellung des Ernährungsverhaltens ausgelegt ist und deshalb grundsätzlich als Einstieg in eine gesündere Ernährung geeignet wäre, das essentielle Element des Therapiekonzepts, die sogenannte “Entschlackung”, also die Reinigung des Darms von Giftstoffen und Schlacken, wird von der überwiegenden Mehrheit der Mediziner allerdings heftig kritisiert.
Die Existenz sogenannter Schlacken wird in der Ernährungsmedizin schlicht in Abrede gestellt. So meint die Diätologin Marianne Tammegger: “In der Ernährungsmedizin gibt es keine Schlacken. Der Körper entledigt sich der Abbaustoffe. Und sobald Stoffe nicht mehr ausgeschieden werden können, ist es so lebensgefährlich, dass sicher keine Fastenkur mehr nutzt.”
Ungeachtet der Kritik, gibt es eine Ausbildung für Ärzte, die sich über 180 Stunden erstreckt und für die nach Absolvierung einer Prüfung von der österreichischen Ärztekammer ein Diplom verliehen wird.
Voll im Trend
Auch wenn man nicht an die Bildung von Schlacken glaubt, die Umstellung auf eine basische Ernährung sehen heute viele Menschen als etwas sinnvolles an.
Viele nehmen die Rezepte für eine basische Ernährung, um sich endlich eine ausgewogene Ernährung zu schaffen. Inzwischen gibt es ganze Kochbücher. Es gibt natürlich einige Lebensmittel, die gut sind für den Säure-Basen-Haushalt, aber vielleicht nicht schmecken. Gute Nachricht: (dunkle) Schokolade zum Beispiel ist nicht verboten.
Und basisch essen hat auch nichts mit hungern zu tun, hält jung und bewirkt einen gesunden Teint. In Österreich gehört die basische Ernährung jedenfalls nach wie vor zu den angesagten Foodtrends.
- Expertentipp 2:
Idealerweise kombiniert man gesunde, basische Ernährung mit Intervallfasten. Dadurch wird ein ganzheitlicher Ansatz geschaffen, der auch im Alltag dauerhaft eingesetzt werden kann.
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Quellen:
¹ Marianne Tammegger, Diätologin und Mitglied Hochschulkollegium der FH Gesundheitsberufe
² Prof. Andreas Pfeiffer, Direktor an der Klinik für Endokrinologie, Diabetes und Ernährungsmedizin der Charité Berlin (Die grotesken Erwartungen ans Entschlacken – Spiegel online)
³ F.X. Mayr Kur (gesund.at)
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Linktipps
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