Gesunde Wintergewürze: Wohltat für Körper und Seele

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (6 Bewertungen, Durchschnitt: 4,17 Sterne von 5)
Die Heilkraft winterlicher Gewürze: Genuss und Gesundheit im Advent

Fotocredit VALERIA TARLEVA + Kesu | Fotolia

Zimt, Anis, Kardamom, Vanille und Nelken verströmen in der Adventzeit einen herrlichen Duft, der die Vorfreude auf Weihnachten weckt.


Doch sie sind nicht nur ein Genuss für die Sinne, sondern auch wertvolle Helfer für die Gesundheit. Ihre Inhaltsstoffe können die Verdauung fördern und Beschwerden wie Blähungen oder Magenkrämpfe lindern.

Viele dieser Gewürze enthalten ätherische Öle, die nicht nur für ihren charakteristischen Duft sorgen, sondern auch eine positive Wirkung auf den Körper haben.

Besonders die Gewürznelken stechen durch ihren hohen Gehalt an ätherischen Ölen hervor. Doch auch Anis, Zimt, Kardamom und Ingwer sind reich an diesen wirkungsvollen Inhaltsstoffen.

Wohltuende Gewürze für Magen und Darm

Ätherische Öle in Weihnachtsgewürzen wirken oft entkrampfend, fördern die Verdauung und haben antimikrobielle Eigenschaften. Jedes Gewürz hat zudem seine eigene spezifische Wirkung, die den Genuss in der Adventszeit bereichert.

Gewürznelken – Natürliches Schmerzmittel

Nelkenöl, gewonnen aus den Blüten der Nelkenbäume, ist bekannt für seine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung. Es hilft bei Zahnschmerzen und Entzündungen im Mundraum. Außerdem fördern Gewürznelken die Verdauung und wirken desinfizierend – eine perfekte Kombination für die Adventszeit.

Muskatnuss – Vorsicht vor Überdosierung

Die geriebene Muskatnuss verleiht weihnachtlichen Speisen und Getränken eine würzige Note. Ihre ätherischen Öle wirken verdauungsfördernd und regen den Appetit an. Doch Vorsicht: In hohen Dosen kann Muskatnuss psychoaktive Effekte hervorrufen und gesundheitsschädlich sein.

Optimale Nutzung: Muskatnüsse sollten immer frisch gerieben werden, da das Aroma schnell verfliegt. Bereits gemahlenes Pulver verliert an Intensität und Geschmack.

Zimt – Wärmender Genuss mit Unterschieden

Zimt darf in der Weihnachtszeit nicht fehlen – egal ob in Glühwein, Keksen oder Lebkuchen. Sein ätherisches Öl, das Zimtaldehyd, regt die Verdauung an, wirkt wärmend und fördert die Durchblutung. Besonders bekannt ist seine Wirkung gegen Blähungen und Magenbeschwerden.

Ceylon-Zimt stammt aus Sri Lanka und wird wegen seines milden, süßlichen Aromas geschätzt. Die getrocknete Rinde ist fein und in mehreren dünnen Lagen aufgerollt, was ihm eine helle Farbe und eine zarte Struktur verleiht.

Cassia-Zimt kommt zumeist aus China und wird aufgrund seiner dickeren, festeren Rinde verwendet. Die Stangen sind dunkler, die Rollen weniger filigran, und das Aroma ist kräftiger, mit einer leicht bitteren Note. Cassia enthält mehr Cumarin, das in hohen Mengen die Leber belasten kann.

Optimale Nutzung: Zimt kann als ganze Stange oder gemahlen verwendet werden. Stangen eignen sich ideal für Getränke wie Glühwein oder Tees, da sie langsam ihr Aroma abgeben und einfach entfernt werden können. Gemahlener Zimt entfaltet sein Aroma schneller und ist perfekt für Kekse, Kuchen und Desserts.

Ingwer, Vanille und neue Gewürzstars

Ingwer – Die scharfe Gesundheitswurzel

Ingwer, frisch oder gemahlen, ist ein wahres Wundermittel. Er fördert die Durchblutung und den Stoffwechsel, lindert Übelkeit und beruhigt den Magen. Ingwertee hilft zudem, das Immunsystem zu stärken und Erkältungen vorzubeugen. Allerdings sollten Menschen mit Leber- oder Gallenproblemen Ingwer in Maßen genießen.

Frischer Ingwer hat einen intensiveren Geschmack und eine stärkere Wirkung als getrockneter oder gemahlener Ingwer.

Optimale Nutzung: Für Tees, Currys und fruchtige Kuchen ist frischer Ingwer ideal – einfach fein reiben oder in Scheiben schneiden. Getrockneter und gemahlener Ingwer eignet sich besonders gut für Lebkuchen oder Früchtebrote, da er das Aroma in Teigen gleichmäßig verteilt.

Vanille – Wohltat für die Seele

Vanille ist nicht nur der Star in Weihnachtsklassikern wie Vanillekipferln, sondern auch ein Stimmungsaufheller. Ihr Duft ähnelt menschlichen Pheromonen und wirkt aphrodisierend. Zudem unterstützt Vanille die Entspannung, lindert Schlaflosigkeit und hilft bei stressbedingten Beschwerden.

Optimale Nutzung: Für maximalen Geschmack sollte Vanille aus der ganzen Schote verwendet werden. Dazu die Schote längs aufschneiden und die Samen herauskratzen. Alternativ können Schoten in Zucker eingelegt werden, um Vanillezucker herzustellen. Vanilleextrakt ist eine weitere praktische Option für Gebäck oder Cremes.

Nelken – Intensiv und vielseitig

Gewürznelken, bekannt für ihren intensiven Geschmack, haben eine desinfizierende und schmerzstillende Wirkung. Ihr ätherisches Öl, Eugenol, hilft bei Zahnschmerzen und fördert die Verdauung.

Optimale Nutzung: Ganze Nelken eignen sich hervorragend für Punsch oder Bratensaucen, da sie ihr Aroma langsam abgeben. Gemahlene Nelken sind ideal für Kekse oder Lebkuchen, da sie sich gut im Teig verteilen lassen. bei Zahnschmerzen oder einer Zahnfleischentzündung einfach über Nacht eine ganze Gewürznelke zwischen Zahn und Wange stecken und die Schmerzen werden nachlassen und die Entzündung gelindert.

Piment – Der unterschätzte Allrounder

Piment, auch Nelkenpfeffer genannt, wird in Lebkuchen, Glühwein und Punsch verwendet. Seine ätherischen Öle wirken entzündungshemmend, krampflösend und verdauungsfördernd. Piment enthält Eugenol, einen Wirkstoff, der auch in Nelken vorkommt, und hat eine leicht schmerzstillende Wirkung.

Fenchel – Nicht nur für Babys

Fenchel ist nicht nur als Tee für Babys bekannt, sondern auch ein ideales Weihnachtsgewürz. Fenchelsamen wirken beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt, lösen Krämpfe und lindern Blähungen. Außerdem unterstützen sie die Atemwege bei Erkältungen.

Lorbeer – Würze mit Heilwirkung

Lorbeerblätter, oft unterschätzt, sind reich an ätherischen Ölen, die antimikrobiell und entzündungshemmend wirken. Sie fördern die Verdauung und helfen, schwere Speisen bekömmlicher zu machen. Frische Lorbeerblätter aus regionalem Anbau sind besonders aromatisch und umweltfreundlich.

Nachhaltigkeit und Regionalität bei Gewürzen

Ein bewusster Gewürzkonsum schont die Umwelt und unterstützt lokale Anbieter. Viele Kräuter und Gewürze wie Fenchel, Anis oder Lorbeer können im heimischen Garten angebaut werden. Regionale Bio-Produkte sind oft frischer und enthalten mehr ätherische Öle als Importware.

Beim Kauf exotischer Gewürze wie Vanille, Zimt oder Kardamom lohnt es sich, auf Fair-Trade-Siegel zu achten. Diese garantieren nachhaltigen Anbau und faire Arbeitsbedingungen. Zudem helfen sie, die Biodiversität in den Anbaugebieten zu bewahren.

Weihnachtsgewürze sind mehr als nur Geschmacksträger – sie fördern die Gesundheit und bereichern die Küche.

Mit ihrer Vielfalt an Aromen und Heilwirkungen sind sie wahre Schätze der Natur. Wer nachhaltig und bewusst einkauft, tut nicht nur sich selbst, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.

Praktische Tipps für den Gewürzgenuss

  • Frische bevorzugen: Ganze Samen und Stangen behalten ihr Aroma länger als gemahlene Gewürze. Mahlen Sie sie nach Bedarf frisch.
  • Lagerung: Gewürze sollten kühl, trocken und lichtgeschützt aufbewahrt werden, um ihre Wirksamkeit zu erhalten.
  • Maß halten: Zu viel des Guten kann schädlich sein. Besonders bei Muskatnuss, Zimt und Ingwer ist eine moderate Dosierung wichtig.

—–

Quellen:

¹ Die Rolle der Gewürze in der Gesundheitsförderung und Heilung von Krankheiten (medizinanthropologische Studie; Diplomarbeit; PDF)
² So gesund sind Zimt, Ingwer, Anis und Nelken (SWR)

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

--------------------------

Linktipps

– Kleines Gewürz-ABC
– Gewürzlexikon
– Zimt: Gewürz und Heilmittel
– Weihnachtsbäckereien: So gelingen Ihre Kekse garantiert
– Zimt senkt Blutzucker
– Lebkuchen Kekse

[Verfasst 11/2015, Update: 11/2024]

Das könnte Ihnen auch gefallen …